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Im Kokon. Zwischenzeit. Ungeduld. Vertrauen üben.
Hallo da draußen in der Welt,
es meldet sich eine mit sich sehr unzufriedene Anja Kolberg. Unzufrieden, weil ich gehofft hatte, im Januar zeigt sich, wie es konkret für mich beruflich weiter geht. Das ist aber nicht der Fall.
Ich habe vage Wünsche und sehe viele schöne Bilder in der Zukunft. Das ist ermutigend und stimmt mich zuversichtlich, ist aber noch viel zu unkonkret, um mich vorwärts zu bewegen. Denn dafür brauche ich ein klares Ziel - ein Thema, für das mein Herz schlägt. Dann gehe ich wie von alleine los. Und an diese Information komme ich nicht ran. Obwohl ich wirksame Methoden kenne, um dorthin zu kommen und um Blockaden aus dem Weg zu räumen. Doch das Leben es lässt sich nicht zwingen, wenn der Zeitpunkt noch nicht stimmt. (Hab's probiert.) Es geht nicht. Arg!
Diese Zwischenphase, in der ich mich befinde, kann ich gut mit dem Kokon eines Schmetterlings vergleichen. Nicht mehr Raupe. Noch nicht Schmetterling. Eine von außen unsichtbare Wandlung, die sich im Inneren vollzieht. Kein Liefertermin, wann der Schmetterling schlüpft.
Diese Situation fordert viel: Vertrauen haben. Mit meinen Ängsten, Sorgen, innerer Unruhe, Ungeduld und Unzufriedenheit umgehen. Darin bin ich überhaupt nicht gut, wenn ich mich diesem Prozess auch stelle.
Was ich gut kann, ist das Gegenteil: Auf ein Ziel mit Termin hinarbeiten mit großem Einsatz und Engagement. Menschen, die das tun, sind auch gesellschaftlich anerkannt. Auch das wirkt auf mich ein. Nicht-aktiv-sein ist gesellschaftlich anerkannt, wenn man Urlaub hat, krank ist, berentet oder Milliardär. Nix davon trifft im Moment auf mich zu. (Wobei mir klar ist: Den Stress mache ich mir selbst, kein anderer macht mir den.)
Diese Zwischenzeit - diese Warte- und Wandlungsphase - auszuhalten, fühlt sich an wie die Hölle, so anstrengend. Gemein. Erdrückend. Unkontrollierbar. Ich glaube nicht an die Hölle nach dem Tod. Wenn wir sterben, sind wir im Himmel, wo alles licht und hell und gut ist. Die Hölle ist eher hier auf Erden, denn für mich fühlt sich das Leben manchmal so an. So wie jetzt, weil es nicht so schnell voran geht, wie mein Verstand, meine inneren Antreiber es gerne möchten.
Mir wurde in den letzten Wochen bewusst, wie wertvoll es ist, eine Aufgabe zu haben im Leben. Klar zu wissen, das ist zu tun. Das gibt dem Leben Sinn. Und wie anstrengend es ist, keine Aufgabe zu haben, zumindest eine die für mich Sinn macht, mich erfüllt. Bis zu meiner Prüfung und während der Vorweihnachtszeit hatte ich letztes Jahr eine solche Aufgabe, ein klares Ziel. Seit Anfang Januar ist es still geworden. Ich weiß, es kommt was Neues. Aber wann? Wird es gut werden? Kommt es wirklich?
Meine Aufgabe ist, die Situation anzunehmen wie sie ist, sie nicht
wegzaubern wollen, wegdrücken, wegdenken, wegtherapieren. Nein, Anja,
auch eine noch 'bessere' Methode öffnet den Kokon nicht vor seinem
Termin, es gibt auch keine Zauberworte, die das schaffen. Es gibt
Situationen im Leben, die sind einfach schwer und
brauchen Zeit.
Was wirklich ansteht, ist mit meiner Aufmerksamkeit im hier und jetzt zu sein. (Ich will diese Aufgabe nicht und finde sie doof!) Annehmen, wie es ist - MIT all dem Schmerz, der Unzufriedenheit und der gefühlten Ungerechtigkeit. Und mir in dieser Zeit Oasen schaffen, in denen es mir gut geht: Einen Ausflug in die Natur. Ein Frühlingsstrauß. Eine heiße Dusche mit duftender Pflege. Ein lustiger Film. Einem lieben Menschen das Herz ausschütten und angenommen werden in dieser Phase, so sein dürfen. Gerade weil es nicht dem Idealbild der Gesellschaft entspricht, auch nicht meinem eigenen.
Ich kann solche Warteschleifen auch nicht genießen. Dafür bräuchte ich einen terminierten Zeitraum, wo ich klar weiß: Am Tag X geht es weiter, bis dahin passiert nix und es kann auch nicht beschleunigt werden. So etwas geht im Rahmen einen Urlaubs, einer geplanten zeitlich begrenzten Auszeit, wo schon vorher klar ist, mit welchen Projekten es anschließend weiter geht. In einer Veränderungs- und Wandlungsphase ist ein klarer Endtermin nicht möglich. So wie es auch in der Natur nicht möglich ist, vorauszusagen, an welchem Tag etwas bestimmtes passiert. Natur ist nicht vorherbestimmbar. Eines der letzten Geheimnisse. Und ich begebe mich durch meinen Wunsch nach einer stimmigen und sinnvollen Veränderung in die Hände von Mutter Natur. Das bedeutet auch: Keinen Fixtermin. Keine Gebrauchsanweisung. Keine Kontrolle.
Auf dem Januarblatt meines Kalenders 'Ich gehe meinen Weg' steht: 'Ich habe Geduld mit mir.' Der Satz hilft mir, liebevoll mit mir umzugehen. Vertrauen zu üben, dass sich alles entwickelt und zeigt und Stehenbleiben und Innehalten auch wichtig ist. Dabei fällt mir das Bildnis des Grashalms wieder ein, der nur durch seine Ruhephasen die Stabilität entwickelt, um weiter sicher in die Höhe wachsen zu können. In der Ruhephase bildet sich ein Knoten, der dem Grashalm die notwendige Stabilität verleiht.
Ich befinde mich gerade in dieser Knötchenbildungsphase. Ich bin die Masse im Schmetterlingskokon, dessen Entstehungsprozess man nicht beschleunigen kann - durch keine Interventionstechnik der Welt. Es hilft nur annehmen und akzeptieren und warten. Geduld haben und Vertrauen in den Prozess des Lebens. Im Moment ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, zu schlüpfen. Selbst wenn die Schale schon angebrochen ist, braucht der Schmetterling auch noch den Befreiungsprozess, um Blut in seine Flügel zu pumpen, damit er fliegen kann. Die Natur hat es so angelegt, dass er sich selbst helfen kann. Zum richtigen Zeitpunkt hat er die Kraft dazu.
Diese Kraft der Wandlung im Kokon zwischen den Welten der Raupe und des Schmetterlings bringt uns in andere Welten, in eine andere Dimension unseres Lebens. Es spielt keine Rolle, wie lange wir für diesen Prozess brauchen, jeder hat seinen eigenen Rhythmus, seine eigene innere Uhr. Wir sind alle unterschiedliche Schmetterlinge. Kein einziger ist wie der andere. Jeder ist einzigartig mit einem eigenen inneren automatisch ablaufenden Zeitplan.
Ich kann liebevolle Beobachterin dieses Prozesses sein. Wie eine Hebamme, die nicht zwingt, sondern mit Wärme, Zuversicht, Trost, Zuhören, Annehmen, Aufmerksamheit, Liebe, Da sein und Verständnis hilft, diesen Prozess auszuhalten, durchzustehen. Mir wohlwollend zureden, meinen Schmerz wahrnehmen und annehmen als Teil des Ganzen. Es darf schwer sein. Ungerecht. Kaum aushaltbar. Wissend, es ist Teil des Lebens. Leben ist eine Kraft, die sich zum richtigen Zeitpunkt von alleine entwickelt, zum Licht, zum Guten und in eine nächste Entwicklungsstufe.
In diesen gefühlt nicht-endlichen Wandlungsphasen setze ich mich mit mir selbst auseinander. Es gibt keine Zeit wo ich mehr Tagebuch schreibe, als in für mich schwierigen Zeiten. Wo ich Traurigkeit spüre, sobald ich auf andere Menschen schaue, die es augenscheinlich leichter haben, die jünger sind, schon mehr erreicht haben - scheinbar viel glücklicher und erfolgreicher sind. Es tut weh, auch wenn ich weiß, dieser Blick von außen ist immer nur ein Teil der ganzen Geschichte. Jeder hat sein Päckchen zu tragen.
Meine Seele - also ich - habe mir diesen Weg ausgesucht. Mit all den Herausforderungen. Weil ich lernen will. Mich weiterentwickeln. Mich selbst in schwierigen Zeiten annehmen wie ich bin. Mich lieben wie ich bin. Auch wenn ich Angst habe, traurig bin, neidisch, unter selbstgemachtem Druck stehe.
So geht es mir gerade. Mal gut. Mal schlecht. Tief innen voll Zuversicht. Und im Bewusstsein mit gemischen Gefühlen. Ich nehme mir all den Druck eines Zeitpunktes und nehme es jetzt an wie es ist: Unklar. Offene Fragen. Unsicherheit.
Die Schneedecke ist Vergangenheit. Bald werden die ersten Frühjahrsblumen vorwitzig nach draußen gucken, die Vögel zwitschern. Die Natur entwickelt sich ohne menschliches Zutun, durch die steigende Anzahl heller Stunden am Tag, durch Sonnenlicht, Wärme. Automatisch passiert das einfach. Das hat auch eine Wirkung auf mich, meinen Körper, meine Seele und dann entfaltet sich auch mein Inneres wie ein wundervoller Farnwedel ins Licht.
In Liebe und Erfurcht vor dem Leben
grüßt Sie ein übender,
ungeduldiger Bald-Schmetterling
Anja Kolberg
*** Der Februar-Impuls erscheint morgen, Samstag. ***
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Thema: Blog - 2013, 1. Halbjahr, Blog - Berufl. Orientierung, Blog - Dunkle Tage
Willkommen 2013 - den neuen Kalender öffnen
2013 ist da. Willkommen neues Jahr. Zwölf frische Monate liegen vor mir. Hoffnung, Tatendrang, Neugier und Zuversicht sind ebenso im Gepäck wie Unsicherheit, was werden wird - wie es werden wird. Am ersten Tag im neuen Jahr überwiegt die Hoffnung, der will ich mich jetzt hingeben und das erste Kalenderblatt meiner Tischkalender lüften.
Zu jedem Monatsanfang schreibe ich hier im Blog etwas zu den neuen Kalenderblättern. Diese Impulse sind inhaltlich meist anders als die Gedanken, die ich bei der Konzeption hatte. Warum? Ich bin in einer anderen Stimmung, es ist eine andere Zeit. Meine Gedanken beim Entwurf finden Sie hier:
Los geht's, der erste Kalender wird umgeblättert.
~ * ~
Tischkalender 'Ein gutes Leben':
Foto: Gestapelte Ölkreide. Wie oft sind die glatten Stäbe runtergepurzelt, bis es endlich hielt und ich den richtigen Aufnahmewinkel gefunden hatte. Herrlich, die Farben so geballt zu sehen.
Text: "Was mir Freude bereitet, lässt meine innere Quelle sprudeln."
Text und Bild ziehen mich magisch an und lassen das kreative Kind in mir wild hopsen. Ich habe immer gerne gemalt, gleich ob Strichmännchen, Krikelkrakel, Blümchen, Striche, Punkte, Acrylfarbe in großen Flächen aufgetragen oder einfach rumgekritzelt. Eine spielerische Möglichkeit, das Innere nach außen zu bringen, wenn man sich von dem Anspruch an ein bestimmtes Ergebnis befreit, was mir leicht fällt. Ich liebe die Einzelaufstellungsarbeit, die ich im Coaching anwende, wo der spontane Ausdruck des Inneren auf Blättern der Klientin einfach und tiefgreifende Impulse und Erkenntnisse liefert.
Die innere Quelle sprudeln lassen empfinde ich so grundlegend positiv, dass mir gleich viele schöne Gedanken in den Sinn kommen. Der Januar des Kalenders 'Ein gutes Leben' lädt dazu ein, mich dem zu widmen. Und daraus ganz nebenbei Kraft & Lebenfreude zu gewinnen. Farbe und Malen ist nur eine Möglichkeit. Was lässt mich sprudeln?
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Tischkalender 'Ich gehe meinen Weg'
Foto: Cremefarbene Blüten an einem unscheinbaren Strauch, der jetzt schon blüht: Die Scheinhasel.
Affirmation: Ich habe Geduld mit mir.
Ich sah das Bild und dachte: Oh ja! Vor einer Woche bin ich schon durch die Straße gegangen wo der Strauch steht und habe mich so gefreut als ich sah: Er blüht schon! Auch heute morgen bin ich daran vorbei und habe mir ein Zweiglein mit nach Hause genommen. Dieser zitronenartige Duft - und das im Januar. Vorfreude auf das, was die Natur mir an Düften während des Jahres bietet!
Der Text passt gerade so dermaßen, als hätte ich es geahnt... Ich kenne mich natürlich und weiß wie es mir oft im Januar geht. Die Emsigkeit der Kalendersaison geht zu Ende. Dieses Jahr noch gepaart mit der bisher straffen Tagesstruktur bis Anfang November, wo mein Tag durch Vorbereitung auf die Prüfung geprägt war. Da kommt dann bei mir ein Loch. Orientierung fehlt. Und mein Verstand will endlich wissen wie es weiter geht. Will ein Ziel, klare Vorgaben. 'Los, volle Kraft voraus', ruft er. Da es auch Anteile in mir gibt, die noch keinen Plan haben, Ängste und Sorgen haben und Unklarheiten sehen, ist es meine Herausforderung, alles in Einklang zu bringen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg ist Geduld. Da seufzt mein energievoller Widder-/Löweanteil und mein inneres Kind sagt: "Danke, dass du dir die Zeit nimmst."
Der Januar ist eine Mischung aus Vorfreude auf das, was kommt und die Weisheit, mir die Zeit zu nehmen, die ich brauche. Die Tulpen draußen in der Natur blühen vielleicht eher, wenn ich einen Heizstrahler darüber stelle, doch ist das wider die Natur und die Echtheit, die mir so wichtig ist.
Im Januar will ich also lernen, geduldig zu sein und mich an der Gewissheit erfreuen, dass sich zum rechten Zeitpunkt die Dinge von ganz alleine entfalten. Himmel, was für eine schwere Aufgabe für mich!
~ * ~
Link zum Webshop, wo Sie die beiden Kalender anschauen und kaufen können.
~ * ~
Von Herzen wünsche ich Ihnen ein glückliches, erfülltes und gesundes Jahr 2013! Ich freue mich auf die Zeit mit Ihnen und das, was kommt!
Ihre Anja Kolberg
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Ein gutes Leben. Zweite Tischkalender-Vorstellung 2013
Der zweite Tischkalender für 2013 - wird hier ausführlich vorgestellt:
Mir ging es bei der Konzeption darum, mit Sätzen zu arbeiten, die im Gegensatz zum Tischkalender 'Ich gehe meinen Weg.' nicht in der Ich-Form sondern allgemein formuliert sind. Er sollte so etwas weniger persönlich und intensiv sein und dennoch tiefsinnig.
Info: Die Kalender können Sie ab Anfang November 2012 bis meist Januar 2013 in meinem Webshop kaufen, klicken Sie einfach auf eines der Fotos oder auf diesen Link. Wenn Sie erinnert werden möchten: Auf Facebook www.facebook.de/frauencoaching mache ich aufmerksam, wenn der Shop geöffnet ist und im Laufe des Novembers verschicke ich meinen Newsletter. Für den Newsletter können Sie sich hier eintragen.
Bei jedem Betrachter und jeder Betrachterin lösen die Fotographien und Texte eigene Impulse aus. Hier meine Gedanken zu den einzelnen Motiven. Viel Freude beim Stöbern!
* ~ *
Januar
Foto: Ein Stapel Wachsmalkreide in allen Farbschattierungen, der zum Loskritzeln und Malen einlädt.
Text: Was mir Freude bereitet, lässt meine innere Quelle sprudeln.
Was bereitet mir Freude? Wann sprudelt meine innere Quelle? Was es auch immer ist, es macht mich glücklich, vertreibt düstre Gedanken und stimmt mich fröhlich. Deswegen ist es wichtig, im Alltag immer wieder solche Aktivitäten einzubauen. Der Januar erinnert mich daran, meine Quelle zum Sprudeln zu bringen.
Februar
Foto: Eine Frühlingswiese mit Krokussen und Blausternchen im sonnigen Morgenlicht.
Text: Auch der dunkelsten Nacht folgt ein strahlend heller Tag.
Ich habe mal gelesen, kurz nachdem die Nacht am dunkelsten ist, wird es hell. Der Wechsel von Tag und Nacht findet nicht nur in der Natur statt, sondern auch in unserem Leben. Das macht mir in dunklen Zeiten Mut, denn es liegt in der Natur der Dinge, gleich wie dunkel die Nacht ist, es wird auch wieder hell.
März
Foto: Der Zweig einer weißen Magnolie vor einem japanischen Eingangstor. Aufgenommen im Japanischen Garten in Leverkusen. Für mich gerade zu dieser Jahreszeit mehr als eine Reise wert. Am besten während der Woche, am Wochenende ist dort sehr viel Besuch.
Text: Wer Gewohnheiten durchbricht, kann Neues entdecken.
Eine gute Therapeutin erzählte mir von einer Honigbiene, die um einen Honigtopf kreist und dort nicht mehr wegkommt. Es braucht einen Impuls von außen, einen Windstoß, damit sie von diesem anziehenden Fixpunkt wegkommt und ihr Leben weiter leben kann.
Nun verliert die Biene dabei den vermeintlich ultimativen Honigtopf, dafür gewinnt sie: Sie entdeckt Neues, fliegt über Blumenwiesen, wo sie auch Nektar findet und entdeckt die Gemeinschaft anderer Bienen. Das Leben kann so bunt sein. Nichts Unangenehmes muss bleiben wie es ist.
Was kann so ein Windhauch in meinem Leben sein? Welche klitzekleine Gewohnheit kann ich durchbrechen, um offen für Neues zu werden?
April
Foto: Ein bunter Tulpenstrauß im Weidenkorb vor dem Frühlingshimmel fotographiert.
Text: Schwäche zeigen ist eine Stärke.
Es gibt Situationen im Leben, da erreicht man die Grenze der eigenen Belastbarkeit. Wir versuchen weiter unserem Ideal zu entsprechen, unserem Pflichtbewusstsein, Verantwortungsgefühl und unserem Anspruch an uns selbst und dem, was wir glauben, andere von uns erwarten. Wir funktionieren weiter, doch irgendwann geht es einfach nicht mehr.
In solchen Momenten ist es wichtig, inne zu halten und mir einzugestehen: 'Ich kann nicht mehr und ich brauche Hilfe.' Dies ist keine Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke. Durch den Hilferuf können sich Lösungen entwickeln, wo vorher keine waren. Es läuft vielleicht nicht mehr nach dem alten Plan, dafür rückt vielleicht ein anderes stimmigeres Ziel ins Leben. Gesund zu sein. Krankes beenden. Spüren, ich muss nicht stark sein und funktionieren, um geliebt zu werden.
Mai
Foto: Hellgrüne, frische Buchenblätter vor hellblauem Maihimmel. Was für ein Farbspiel. Ich konnte meinen Kopf gar nicht mehr davon wegwenden.
Text: Krisen & Entwicklung gehören zusammen.
Zu wissen, nach einer Krise geht es weiter und sie dient der Entwicklung, das gibt mir Hoffnung und entspannt mich. Wenn ein dickes Problem in mein Leben tritt, bin ich erst mal wie blockiert. Es ist wie die Aufforderung spontan mit links statt mit rechts zu schreiben. Das braucht auch Umgewöhnung. Nun ist eine Krise ein umfassenderes und tiefgreifenderes Ereignis als die Aufgabe mit der anderen Hand zu schreiben, doch beobachte ich Parallelen. Ich bin gefordert umzudenken, raus aus meiner Gewohnheit zu kommen, meine Kreativität zu nutzen und mir neues Verhalten anzueignen.
Krisen bedeuten zwar zunächst Schmerz und Leid, doch langfristig auch Weiterentwicklung. So viele Erfindungen und Weiterentwicklungen sind durch Krisen entstanden. Ein leckeres und leichtes Beispiel ist das Entstehen der Brownies. Hätte eine Amerikanerin das Backpulver nicht vergessen, wäre der saftige Schokokuchen nicht entstanden... Welch Glück!
Meine persönlichen Krisen haben mich rückblickend immer weiter gebracht. Es wäre schön, wenn es mir mit den Jahren immer eher gelingt, einer Krise positiv gestimmt gegenüber zu treten. Hoffnungsvoll an das denken, was diese Krise für eine gute Entwicklung nach sich zieht. Der Mai erinnert mich an diesen Zusammenhang.
Juni
Foto: Eine blaue Skabiose. Diese Staude wohnt seit einem Jahr in meinem Garten, die Blüte sitzt auf hohen Stengeln und wiegt sich gerne im Sommerwind.
Text: Auch wenn ich nicht alles richtig mache, bin ich ein guter Mensch.
Diesen Satz möchte ich gerne bewusst öfter fühlen und mir vergegenwärtigen. Immer dann, wenn ich mal wieder an mir zweifle und mein Selbstwertgefühl schwankt. Es geht um die bewusste Trennung zwischen meinem Selbstwert und meinem Verhalten. Ich bin in Ordnung und gut, so wie ich bin. Unabhängig davon kann mein Verhalten auch mal daneben liegen. Das Verhalten kann ich ändern, mein Selbst ist so wie es ist. Ein Fehler, ein Streit, ein Verletzen oder was auch immer ist dann nicht länger mit meinem Selbstwert verbunden. Ich stelle mich selbst nicht in Frage, sondern kann sagen: Ok, mein Verhalten kann ich ändern und ich selbst bin in Ordnung.
Der Juni erinnert mich an diese Unterscheidung, die mir hilft, liebevoller mit mir umzugehen.
Juli
Foto: Abenstimmung über der Nordsee mit herrlich gefärbtem Himmel und Wolken. Ich höre förmlich das Rauschen des Windes und der Wellen. Rieche den Duft des Meeres. Herrlich, dort zu sein!
Text: Die Natur erinnert mich an die unendliche Kraft, die in mir liegt.
Wenn ich mir die Natur als einen Spiegel meiner Selbst vorstelle, wird mir ganz warm ums Herz. Welche Kraft liegt in der Natur und damit in mir selbst. Nehme ich mal nur das Bild des Meeres. Die Kraft der Wellen, die so viel bewegen können. Die Kraft des Windes und die aufheiternde Wirkung des Lichts. So viele Möglichkeiten liegen in der Natur und auch in mir. Ich habe zwar keinen Wind, keine Gezeiten, keine Sonne. Ich habe meine Gedanken, meine Gefühle, meinen Körper, meine Seele, meinen Willen und noch viel mehr. Der Juli erinnert mich daran, was alles möglich ist und welche Reserven und Möglichkeiten in mir stecken!
August
Foto: Der rosa-cremefarbene Blütenball einer Hortensie. In der Spitze unseres Gartens stehen mehrere Exemplare davon. Ich mag diese Pflanze sehr, weil sie so viele unterschiedliche Seiten hat. Im Frühjahr sind die Blüten grün und verfärben sich im Laufe des Sommers, bis sie im Herbst eine rot-dunkelgrüne Farbe angenommen haben. Hortensien eignen sich herrlich zum Trocknen. Bleiben sie im Garten, verfallen ihre Blütenblätter manchmal bis auf die Blattadern, was ebenfalls herrlich aussieht. Am besten mit Schneepuder oder Froststernchen überzogen.
Text: Seelen folgen ihrem Plan.
In den Büchern von Elisabeth Kübler-Ross, einer Schweizer Ärztin und Sterbeforscherin ('Warum wir hier sind.') las ich, die Erde sei eine Schule des Lernens für unsere Seelen. Es ist für mich stimmig, was sie schreibt.
Der August lädt mich ein, zu entspannen, wenn mein Leben anders läuft als geplant oder gar das Leben eines anderen Menschen nicht so läuft wie ich es richtig finde, weil er oder sie anders handelt als ich handeln würde. In solchen Momenten kann ich inne halten und darauf zu vertrauen: Es hat einen Sinn so wie es ist. Jede Seele hat ihren eigenen Plan. Und jeder Mensch seinen Willen, seine Verantwortung und sein Leben.
September
Foto: Eine Schnecke macht Pause auf ihrem Weg zur Krone eines Pflaumenbaumes.
Text: Ausdauer und Vergnügen bringen mich zum Ziel.
Die Schnecke, die auf ihrem Weg eine Pause einlegt, erinnert mich: Leben ist mehr, als zu arbeiten und mich anzustrengen. Vorwärts bringt mich natürlich auch das. Aber ist ein Leben lebenswert, wenn es nur aus Arbeit und Anstrengung besteht?
Wenn ich eine Pause mache, meine Arbeit unterbreche, sammle ich Kraft und komme auf andere Gedanken. Etwas setzt sich in mir. Und nach dieser Zeit komme ich um so schneller vorwärts. Zudem trage ich eine schöne Erinnerung an die Pause im Gepäck, die mich mit guter Stimmung versorgt. Es ist wie beim Puzzlen. Es ist mir schon so oft passiert, dass ich ein bestimmtes Puzzle nicht finden konnte. Mache ich eine Pause und komme danach an den Tisch zurück, finde ich den fehlenden Stein auf anhieb. Diese Kraft haben Pausen. Ich entkrampfe und entspanne und alles kann wieder fließen...
Oktober
Foto: Der Blütenkopf einer großen Sonnenblume vor dem typisch strahlend blauem Himmel in dieser Jahreszeit.
Text: Was ich ausstrahle, fließt zu mir zurück.
Kennen Sie die Geschichte des Mannes, der am Stadttor um Einlass bittet und erzählt, dass er in der letzten Stadt nur schlechtes fand? Der Wärter sagt ihm, dass es in dieser Stadt dann wohl auch nur so sein wird. Warum? Der springene Punkt ist seine Einstellung: Wenn ich denke, die Welt ist schlecht, dann finde ich viele Beweise, dass es genau so ist. Denke ich, die Welt ist gut, dann richte ich meinen Focus auf das Gute und das ziehe ich auch an. Ein Mensch, der mich anlächelt, dem lächle ich zurück.
Dahinter verbirgt sich das Prinzip der Anziehung. Ich ziehe an, was ich ausstrahle. Besonders hat mir das Buch 'The Magic' von Rhonda Byrne gefallen, die in ihrem Buch nicht nur das Prinzip beschreibt, sondern Übungen für einen ganzen Monat bietet. Ich habe den Blick von dem, was noch nicht gut ist auf das gelenkt, was ich an Reichtümern habe und was gut gelingt. Meine Stimmung hat das beflügelt und viele schöne Dinge sind passiert.
Der Oktober lädt mich dazu ein, über meine Einstellung nachzudenken und sie - sofern es mir möglich ist - positiv zu verändern.
November
Foto: Stimmungsvolles Abendlicht am Meer. Das Bild strahlt für mich Ruhe und Sicherheit aus. Die Poller schützen die Küste an diesem Strandabschnitt.
Text: Menschen, die zuhören, schenken Heilung für die Seele.
Ich liebe diesen Satz, der für mich so stimmig ist und sich in mir während meiner Coachings und meiner Selbsterfahrungen entwickelt hat. Wie kostbar ist es, auf Menschen zu treffen, die wirklich zuhören. Die nicht sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern ihr Ego zurück und sich für den anderen öffnen. Dem anderen nicht den eigenen Willen oder die eigene Einstellung aufdrücken wollen, sondern da sind und zuhören, was der andere zu sagen hat. Dem anderen Raum schenken. Die volle Aufmerksamkeit. Liebevolle Akzeptanz und mitfühlen.
Für mich ist das eine grundlegende und wertvolle Kompontente im Coaching und in der Therapie, aber auch in privaten Gesprächen mit Familie und Freunden. Ich wünschte, mir würde es öfter gelingen. Gut, ich übe.
Dezember
Foto: Eine einzelne Schneeflocke ist auf einem schalenförmigen Blatt gelandet. Ich liebe dieses Bild, es ist eines meiner Lieblingsbilder in diesem Kalender. Es strahlt für mich Geborgenheit aus, Schutz und Ruhe. Genau richtig für den oft stressigen Dezember.
Text: Aufgefangen werden. Zur Ruhe kommen.
Die Verbindung von Text und Bild fühlt sich herrlich an. Wie nach Hause kommen. Da sein dürfen. In mir ruhen. Angenommen sein wie ich bin. Das tut gut und ist so kostbar. Ich kann mich selbst auffangen, in dem ich gut für mich sorge oder wenn ich Glück habe, kenne ich Menschen, die mich auffangen. Vielleicht bin ich auch so ein schützendes Blatt für andere Menschen.
Sicherheit. Wertvoll sein. Wichtig sein. Willkommen sein. Eine schöne Stimmung für den Dezember.
* ~ *
Das ist mein zweiter Tischkalender für das Jahr 2013 mit dem Titel: 'Ein gutes Leben'. Ich freue mich auf seine Themen und die wohltuende Begleitung, die damit einhergeht.
Wenn Sie ihn für sich haben oder anderen damit eine Freude machen wollen: Webshop. Ich verschicke den Kalender persönlich an Sie - oder auch direkt an Ihre gewünschten Geschenkempfänger.
Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen.
Herzliche Grüße
Anja Kolberg
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Ich
erlaube nicht, dass meine Texte und Bilder ohne meine Erlaubnis kopiert
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Thema: Blog - 2013, 1. Halbjahr, Blog - Kalender, Kalender, Shop
Ich gehe meinen Weg. Tischkalender-Vorstellung 2013
Den Tischkalender für 2013 mit dem Titel: 'Ich gehe meinen Weg.' stelle ich Ihnen hier ausführlich vor. Die Konzeption braucht Wochen und Monate, bis sich aus einem Pool vieler Fotographien und Texte ein den Jahreszeiten möglichst nahes Bildkonzept und ein stimmiges Textkonzept ergibt. Die Auswahl entspricht meiner Stimmung und Hoffnung für dieses Jahr.
Nun geht es los: Was sind meine Gedanken zu den einzelnen Monatsblättern? Was ist auf den Fotographien abgebildet? Bei jeder Betrachterin und jedem Betrachter rufen die Texte und Fotographien eigene Impulse und Ideen hervor - dies sind meine in diesem Moment, denn auch sie ändern sich. Je nach Stimmung und Blickwinkel.
Viel Freude beim Stöbern!
Anja Kolberg
* ~ *
Januar
Foto: Die Scheinhasel ist der erste Strauch im neuen Jahr, der mich mit seinem zitronenartigen, frischen Duft magisch anzieht. Ich freue mich jeden Januar darauf, genau dann an diesem Strauch beim Spaziergang mit unserem Hund vorbeizugehen und meine Nase in die Blüten zu halten. Die Scheinhasel ist recht unscheinbar, dafür trägt sie eine kostbare Gabe in sich, die sich einmal im Jahr entfaltet: Ihr Duft. Für mich einer der kostbarsten Starter ins neue Jahr.
Affirmation: Ich habe Geduld mit mir.
Wenn ein neues Jahr beginnt, denke ich darüber nach, was es wohl für mich bereit hält. Mein Kopf plant und eilt voraus. Meine Seele bleibt sitzen und braucht Zeit, sich auf all das Neue einzustimmen. Das Januarbild erinnert mich zusammen mit dem Text daran, dass zwar der Duft des Frühlings schon da ist, aber noch nicht die Zeit, zu handeln. Im Januar ist die Zeit zum Träumen von dem, was alles kommen könnte, was ich mir wünsche. Eine Zeit der innerlichen Vorbereitung und Stärkung - und die Einladung an meinen Verstand, zu warten, bis die Jahreszeit gekommen ist, wirklich aktiv zu werden. So wie die Natur es mir vormacht.
Februar
Foto: Eine Möve segelt über das in goldenes Abendlicht getauchte Meer. Aufgenommen an Dänemarks Nordseeküste, wo es auch im Winter herrlich ist.
Affirmation: Ich höre auf, mich zu verurteilen.
Es gibt viele Gelegenheiten, wo ich genau das tue: Mich verurteilen. Besonders, wenn es nicht so lief, wie mein Kopf plante, wenn ich nicht dem Idealbild gerecht werde, das ich von mir entworfen habe. Das Februarblatt erinnert mich daran, mich selbst zu beobachten und immer dann, wenn ich mich selbst verurteile, inne zu halten und mich zu fragen: Was läuft da innerlich gerade ab? Muss ich dem Ideal entsprechen, das ich im Kopf habe? Stimmt das noch für mich? Was wäre ein stimmigeres Bild? Was würde ich jemand anderem sagen, der ein so hohes Ideal von sich selbst hat. Wie wäre es, wenn ich mir selbst diese Worte sage? Liebevoll mit mir umgehen. Mir was aufmunterndes, großzügiges, nettes sagen. Für diese Veränderung steht der Februar.
März
Foto: Ein Hörnchen, das ich im schönen Park von Stansted Hall nördlich von London fotographierte. An die große, von Moos durchzogene Rasenfläche grenzt das Arthur Findlay College. In den Pausen bin ich raus in den Park. Sobald die Menschen nach den Seminarpausen wieder im Gebäude verschwanden, eroberten Kaninchenfamilien und Hörnchen ihr Revier zurück. Eine Freude sie dabei zu beobachten. Dieses hier hüpfte genau wie das Eichhörnchen aus Iceage und hielt so lange still, bis ich mein Foto geschossen hatte. Danke!
Affirmation: Ich nehme mein Leben an wie es ist.
Seufz. Aufhören, ständig etwas ändern zu wollen. Lieben, was ist. Sehen, was alles an Reichtümern in meinem Leben besteht und das schätzen. Menschen, Tiere, Pflanzen, Aufgaben, Hobbies, Dinge... Es gibt so viel, das mich umgibt und noch viel mehr, das in mir steckt. Was sind meine inneren Reichtümer? Es ist Zeit, nicht gleich weiter zu laufen, sondern inne zu halten. Mein Leben ist jetzt schon gut, so wie es ist.
April
Foto: Hornveilchen in einem vom Wetter geprägten Tontopf.
Affirmation: Ich erlaube mir zu scheitern.
Sollte ich aus Angst - einen Fehler zu machen, nicht zu genügen, ausgelacht zu werden, zu scheitern oder meinen Vorstellungen nicht zu entsprechen - lieber gar nicht erst anfangen mit etwas Neuem? Perfekt zögern, um in der vermeintlichen Sicherheit des Gewohnten zu verharren? Der April macht mir Mut, ein Risiko einzugehen und etwas zu wagen. Was ist das schlimmste, das mir passieren kann? Ist das wirklich so viel schlimmer, als nicht zu leben, weil ich ständig vermeide scheitern zu können?
Wie wäre es, wenn ich mir erlaube hinzufallen und wieder aufzustehen? Wenn ich mir erlaube zu scheitern mit meinem Vorhaben? Es einkalkuliere als eine Möglichkeit, die menschlich und in Ordnung ist und kein Weltuntergang. Eine Möglichkeit wirklich gelebt zu haben. Eine Möglichkeit, meine Träume und Wünsche ernst genommen zu haben. Und wenn ich mich mit dieser Möglichkeit des Scheiterns beschäftigt habe, mir ein Scheitern erlaubt und mir überlegt habe, was ich in diesem Falle tun könnte, ist dieser Fall vielleicht gar nicht mehr so schlimm. Ich kann wie ein Kind, das laufen lernt, aufstehen, den Dreck abputzen und um eine wertvolle Erfahrung weiter die nächsten Schritte machen. Dann hält mich die Angst vor dem Scheitern nicht länger davon ab, laufen zu lernen und zu Welt zu erkunden. Dann entwickle ich Spuren in mir selbst wie die Wetterspuren am Tontopf, die ihn um so liebenswerter und begehrenswerter machen, als ein glatter einwandfreier.
Mai
Foto: Diese luftig leichte rosa-weiße Clematis duftet nicht nur, sie ist auch sehr wuchsfreudig und ihre Glöckchen richten sich zu einem Blütenmeer im Mai auf. Eine Pracht! Ich freue mich, dass sie sich in unserem Garten so wohl fühlt und einen Zaun erobert hat.
Affirmation: Ich mach's mir leicht.
Warum nicht mal eine Abkürzung nehmen? Warum es immer so genau machen und mich an alle Regeln halten? Wie wäre es, wenn ich es mir im Leben mal leicht mache und weniger schwer? Der Mai macht mir Mut, Last von den Schultern zu werfen und Regeln über Bord, fünfe gerade sein zu lassen und es mir einfach mal leicht machen (was schwer sein kann, wenn ich von Regeln und Gewohnheit Abstand nehmen muss). Wer weiß, was sich dadurch verändert?
Juni
Foto: Jasmina heißt diese Ramblerrose, die herrlich nach Apfel duftet, zartweiche Blütenblätter hat und an unserem Rosenbogen emporklettert.
Affirmation: Ich bin richtig so wie ich bin.
Ich wünsche mir, dass andere mich so annehmen und mögen wie ich bin. Doch wie wäre es, wenn ich mich nicht davon abhängig mache, wie andere Menschen mich finden, sondern ich mir selbst dieses Gefühl gebe? Aufhören, mich ständig verbessern zu wollen, perfekter zu werden, mich so zu verhalten, wie andere mich mögen könnten. Schluss damit. Jetzt ist die Zeit, mich zu lieben und mir immer wieder zu sagen und auch zu zeigen: Ich mag mich so wie ich bin und ich bin richtig - genau so wie ich jetzt bin.
Juli
Foto: Ein Lavendelbusch mit herrlich würzigem Duft und einem intensiven lila Farbton. Ich liebe es, meine Hände über die Blätter und Zweige zu streichen und den beruhigenden Duft einzuatmen.
Affirmation: Ich gönne mir Pausen.
Wenn ich an einem Projekt arbeite, ein Ziel oder einen Termin vor Augen habe, passiert es mir oft, dass ich vergesse, es mir während der Arbeit daran schön zu machen. Pausen einzulegen. Weil es ja noch soooo viel zu tun gibt. Weil erst all die Arbeit getan werden muss und ich ja noch reichlich Zeit zum Ausruhen habe, wenn ich das Ziel erreicht habe. Dabei vergesse ich: Es gibt immer neue Ziele, Termine, Projekte im Leben. Das hört also nie auf. Es ist meine Aufgabe, mir insbesondere während solch intensiver Arbeitsphasen Pausen zu gönnen, zu schauen, was mich ablenkt, auf andere Gedanken bringt. Nicht erst zu leben, wenn ... sondern jetzt!
August
Foto: Ein Schmetterling macht Pause auf einer Margerite.
Affirmation: Ich lasse den Gedanken an ein Wunder zu.
Wenn ich in einem dicken Problem stecke, das mir zu schaffen macht, bin ich so in ihm gefangen, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, es wird wieder besser oder es verschwindet ganz. Es gibt Probleme, die sind so hoffnungslos, da fällt es einfach schwer, den Kopf zu heben und in eine andere Richtung zu schauen als auf das Problem, die Schmerzen, die Ungerechtigkeit, das Leid. Der August lädt mich ein, meinen Blick zu heben und mir in Gedanken vorzustellen, dass ein Wunder passieren kann und mein Problem sich in Luft auflöst. Ich kann mir so kurz oder auch intensiv wie ich möchte ausmalen wie es ist, wenn sich alles gefügt hat, das Leben eine gute Wende genommen hat.
Diese Gedanken an das Wunder haben die Kraft, eine Veränderung herbei zu rufen. Ich denke an etwas Positives, ich richte meinen Blick und damit mich selbst auf und ziehe das an, was ich aussende: Hoffnungsvolle positive Gedanken. Im Jahr 2012 habe ich unzählige solcher Situationen erlebt und immer wieder geschah für mich ein kleines Wunder. Die Probleme lösten sich. An diese Möglichkeit erinnert mich der August ganz sanft, leise und dennoch kraftvoll wie der Flügelschlag eines Schmetterlings...
September
Foto: Die Kastanienallee am Decksteiner Weiher im Kölner Westen.
Affirmation: Ich gehe meinen Weg.
Es gibt so viele Gründe, die Bedürfnisse von anderen voran zu stellen und mich selbst zurück. Um den lieben Friedens willen nachzugeben, zu verzichten. Im Sinne der Gemeinschaft ist das eine wichtige Lebenseinstellung und Haltung. Doch wenn sie überhand nimmt und meist nur die Bedürfnisse der anderen erfüllt werden und die eigenen immer wieder auf der Strecke bleiben, dann macht das auf Dauer krank. Der September erinnert mich daran, für meinen Weg zu kämpfen, auch wenn das bedeutet, dass dicke Luft ist, dass ich Unfrieden aushalten muss, zum Beispiel weil es für mein Umfeld oder die Betroffenen nicht mehr so bequem ist. Zum Beispiel, weil sie dann auch mal auf Annehmlichkeiten verzichten müssen oder etwas für mich tun.
'Nur Mut. Kämpfe für deinen eigenen Weg.', ruft mir der September entgegen. Die Affirmation des Septembers ist auch das Motto in 2013 insgesamt für mich: Mehr auf mich selbst hören. Denn wenn es nach außen vielleicht so scheinen mag, dass ich damit keine Probleme habe, muss ich doch mit dem Kopf schütteln. Nein, es ist nicht so. Ich beschäftige mich gerade mit diesen Themen, weil ich auf diesem Gebiet noch viel lernen möchte und will.
Oktober
Foto: Goldfarbene Ahornblätter im Herbstlicht. Das Bild war ursprünglich etwas dunkel geraten. Dank einiger Einstellungen im Bildbearbeitungsprogramm kam Licht und Leuchten ins Bild. Eine herrliche Verwandlung.
Affirmation: Ich gebe die Kontrolle auf und lasse mich fallen.
Uff. Der Satz stimmt sehr für mich und macht mir gleichzeitig Angst. Ich wollte ihn im Kalender haben, um mich dem Thema zu stellen. Ich bin ein Mensch, der gerne die Kontrolle hat, aber sie loslassen? Wie die Herbstblätter mich fallen lassen und darauf vertrauen, dass ich aufgefangen werde, das mir nichts passieren kann? Das ist das Thema des Oktobers - und eine große und wertvolle Lernaufgabe und Herausforderung.
November
Foto: Von Frost überzogene Rosenblüten. Mein Lieblingsbild in diesem Kalender. Besonders gefällt mir daran die kleine Krone oben in der Mitte. Sieht aus wie die für eine Prinzessin!
Text: Ich umarme meine Angst.
Die Angst hat vielleicht ebensoviel Angst vor mir wie ich vor ihr. Wenn ich mir dieses Gefühl als Menschen vorstelle, entdecke ich vielleicht, es ist kein Monster, sondern ein Anteil von mir, der mich auf etwas aufmerksam machen möchte. Ich kann mir in meiner Phantasie vorstellen, der Angst einen Sitzplatz und ein Glas Wasser oder einen dampfenden Tee anzubieten und ihr zuhören, was sie mir sagen möchte. Nicht vor ihr davon laufen oder sie vermeiden, sondern mit ihr in Kontakt kommen, sie respektieren und gern haben, denn sie ist ein Teil von mir. Entdecken, was sie mir sagen möchte. Dafür ist der November da und ich freue mich, dass der Satz zu mir gekommen ist.
Im Rahmen der Prüfungsvorbereitung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie setzte ich mich auch mit dem Symptom Angst auseinander. Bei der Recherche nach dem Thema stieß ich auf ein schönes Buch aus dem Köselverlag mit genau dem Titel: 'Ich umarme meine Angst.' Ich freute mich sehr über diesen Zufall, meinen Satz dort wieder zu finden. Auf der Webseite der Autorin, die Therapeutin ist, fand ich Interessantes rund um das Thema. Unter anderem, warum die Angst bleibt: Weil eine Angst auslösende Situation nicht zu Ende gedacht wird. Man lenkt sich ab, geht ihr aus dem Weg. So bleibt sie und wirkt. Deswegen die Aufgabe: Die Angst ernst nehmen, nicht wegdrücken oder wegschicken, sondern anschauen, mit ihr reden wie mit einem willkommenen Besucher. Die Botschaft entdecken. Wie die Rosenknospen oben im Bild - eine frostige Hülle und ein wundervoller Kern.
Dezember
Foto: Ein erleuchteter Stern vor dem Dezemberhimmel.
Affirmation: Ich sorge für mein inneres Gleichgewicht.
Gerade im Dezember, wo viel zu tun ist und so viele Menschen Stress erleben, ist dieses Blatt eine Einladung einen Moment inne zu halten. Was brauche ich jetzt? Heute? Was kann ich für mich tun, damit es mir gut geht? Nicht erst Weihnachten oder Sylvester, sondern in diesem Moment. Schon ganz kleine Auszeiten bringen Erleichterung: Aufstehen vom Schreibtisch und zum Fenster gehen, kurz lüften und dabei ins Fenster lehnen (ich liebe das!) und auf die Dezemberlandschaft schauen, sei es in der Stadt oder auf dem Land. Die Augen schließen und durchatmen, die Glieder strecken. Eine Tasse Kaffee oder Tee kochen. Ein kurzes Gespräch. Eine kleine Kritzelei auf einem Zettel. Was auch immer mich auf andere Gedanken und raus aus dem Stress bringen kann - all das sind Wege in mein inneres Gleichgewicht zurück zu kommen.
* ~ *
Das ist er - mein Tischkalender 2013: Ich gehe meinen Weg.
Ich freue mich auf das Jahr mit diesen Themen. Jedes Jahr bringt mich der Kalender ein Stück mir selbst näher. Obwohl ich diejenige bin, die die Texte in den Kalender bringt, mag ich nicht gleich alle Affirmationen. Zum Beispiel, wenn sie mich herausfordern. Herausfordern, etwas anders zu machen in meinem Leben. Raus aus der Bequemlichkeit, raus aus dem Alltag, aus der vermeintlichen Sicherheit - das ist nicht immer einfach. Doch wenn ich ehrlich bin: Ich will etwas ändern, weil es mir gut tut. Eine Veränderung birgt große Chancen: Die Chance zu wachsen, innerlich zu reifen, echt sein, mehr ich selbst zu sein und in Übereinstimmung mit mir selbst zu leben. Ein wertvoller Grundstein um glücklich zu sein.
Von November 2012 bis meist Januar 2013 können Sie den Kalender und seinen Zwilling im Webshop kaufen. Klicken Sie einfach auf diesen Link.
Ich freue mich, dann für Sie ein Paket zu packen und mich während der Bestellabwicklung mit Ihnen auszutauschen!
Herzlich,
Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2013, 1. Halbjahr, Blog - Kalender, Kalender, Shop