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Freiheit fühlen und durchatmen
Dieses Gefühl weit über das Meer zu schauen ist eines meiner liebsten. Denn ich fühle Frieden und Freiheit.
Mein Brustkorb wird weit, mein Geist ist ruhig und klar. Meine Seele saugt alles an Wahrnehmungen auf, die wie eine ganz spezielle Medizin auf mich wirken:
Der Wind, der mein Gesicht berührt und meine Haare wehen lässt.
Der salzige Geschmack auf den Lippen, wenn der Wind besonders stark weht.
Die Bewegung der Wellen, das Heranrollen und Zurückziehen, ihr krachendes Geräusch bei Sturm und ihr leises Rascheln über den Sand bei Windstille.
Die über meinem Kopf segelnden Möwen, die mir mit ihrer Flugkunst und Rufen zeigen wie die Welt aus einer anderen Perspektive aussehen kann.
Das kühle, angenehme Gefühl, wenn ich mit dem Hand durch den trockenen Sand gehe.
Das Kitzeln an den nackten Füßen, wenn ich an der Wasserkante entlang spaziere.
Steine, Muscheln anschauen und besonders schöne Stücke in die Hand nehmen.
Für mich ein absolutes Freiheits- und Glücksgefühl. Du kannst mich am Meer absetzen und mir wird es so schnell nicht langweilig. Da können Stunden vergehen. Ich beobachte, nehme wahr und bin still und gleichzeitig begeistert. Mein Ort des Herzens.
Was ist dein Ort des Herzens, an dem du dich frei, glücklich und gut fühlst?
Wie schön wäre es, diesen Ort des Friedens und der Freiheit auch in mir zu haben? Auch wenn ich nicht am Meer lebe?
Mir den zu erschaffen und zu pflegen und auszuweiten ist mir ein wichtiges Anliegen in meiner Arbeit: Meine Tischkalender und Impulskarten. So hilft mir die Erinnerung durch stimmungsvolle Fotografien vom Meer oder anderen schönen Orte in der Natur, zurück zu mir zu kommen, inne zu halten.
Bald kannst du zwei Foto- und einen Lilo-Tischkalender 2020 in meinem Shop bestellen: Sie sind für dich gemacht, wenn du dir Impulse für deine persönliche Weiterentwicklung, kleine Auszeiten für die Seele, mehr Kontakt zu Natur und einen positiven Blickfang auf der Arbeit und Zuhause wünschst. Ich erinnere dich hier und in meinem Newsletter daran, wenn es soweit ist. Komm wieder vorbei.
Zu den Bildern in diesem Artikel
Oben siehst du das Oktoberblatt 2019 des Tischkalenders Zeit für meine Seele. Ich habe es 2017 auf der Steilküste nördlich von Loekken in der Jammerbucht im Norden Dänemarks aufgenommen (Reisebericht). Das zweite Foto habe ich an der Westküste Seelands aufgenommen, wo wir 2018 in Urlaub waren (Reisebericht).
Liebe Grüße
Anja :o)
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Thema: Blog - 2019, 2. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse
Liebe und Mut statt Perfektionismus
Hallo aus Köln,
ich habe einen Hang zum Perfektionismus. Mein Verstand will den optimalen Zustand und der Rest von mir hechelt und strampelt, um diesen Zustand zu erreichen. Weil dann der innere Kritiker so schön leise ist.
Nix ohne Nebenwirkung: Diesen Zustand erreichen zu wollen macht mir gehörig Stress.
Wenn ich mal ruhig durchatme weiß ich genau: Ein weniger perfektes Ergebnis reicht aus, um gut zu sein. Lilo hat wie du auf dem Kalenderblatt sehen kannst nicht oberflächlich gehandelt, sondern mit Sorgfalt und mit Liebe, deswegen sind diese Kästchen abgehakt. Es geht einfach darum, irgendwann zu sagen: Es ist gut.
Also: Loslassen. Kurz checken: Habe ich meine Aufgabe mit Sorgfalt und Liebe gemacht? Dann bin ich damit fertig!
Lilo hilft mir und dir mit einem Augenzwinkern, uns vom Perfektionismus zu lösen und Projekte nicht unnötig bis aufs letzte I-Tüpfelchen zu optimieren. Mit 80% sind wir schon einen Schritt vor der Ziellinie. Was dann noch fehlt, ist unser Mut, unseren Optimierungsdrang loszulassen und wir sind im Ziel.
Deswegen dieses Kalenderblatt: Als Erinnerung daran, dass es auch einfacher geht und wie du an der Uhr sehen kannst, bleibt noch Zeit zum Durchatmen: Es ist noch nicht 5 vor 12, sondern viertel vor 11.
Botschaft für dich und mich: Wenn du darüber nachdenkst, ob was du machst, wirklich gut genug ist, dann bin ich mir sicher, du hast bereits genug gegeben. Wie wäre es, jetzt loszulassen?
Neues Verhalten braucht Zeit eingeübt zu werden. Dies ist eine leise Erinnerung daran, es in kleinen Schritten einzuüben.
Bald kannst du zwei Foto- und einen Lilo-Tischkalender 2020 in meinem Shop bestellen: Sie sind für dich gemacht, wenn du dir Impulse für deine persönliche Weiterentwicklung, kleine Auszeiten für die Seele, mehr Kontakt zu Natur und einen positiven Blickfang auf der Arbeit und Zuhause wünschst. Ich erinnere dich hier und in meinem Newsletter daran, wenn es soweit ist. Komm wieder vorbei.
Alles Liebe
Anja
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Wie ich mit meiner Anspruchshaltung an den Urlaub und anderen Tiefs umgegangen bin
Endlich Urlaub!
In diesem Artikel erzähle ich dir davon, dass Urlaub mehr ist als schöne Bilder, viel Zeit und gute Bedingungen, besonders wenn man so viele Erwartungen an diese Zeit geknüpft hat wie ich. Ein ehrlicher Blick hinter die Kulissen und wie ich damit umgegangen bin, um inneren Frieden zu bekommen.
Monatelang hatte ich auf diesen Moment gewartet. Wochenlang mehr und auch am Wochenende gearbeitet, um im Urlaub frei zu haben. Hatte sogar vor unserer Abreise die Nacht durchgearbeitet, was ich noch nie zuvor gemacht habe.
So viele Aufgaben lagen auf meinem Schreibtisch - Stichwort neuer Shop - und so wichtig war es mir, im Urlaub davon eine Pause zu haben. Ich hatte einen akzeptablen Zwischenstand erreicht, wohlwissend, nach dem Urlaub würde ich daran weiter anknüpfen.
Und dann war es endlich soweit. Etwas über 900 km nördlich von Köln an der Jammerbucht in Dänemark begann unsere Urlaubszeit. Das Ferienhaus war ein Schmuckstück (wir haben anderes erlebt), das Dünengebiet, der Strand, die Gegend genau nach unserem Geschmack. Keine Baustelle in der Nähe. ;o) Was will ich mehr?
Nach all den Entbehrungen hatte ich so viel Hoffnung auf diese drei Wochen projiziert und die mussten jetzt dran glauben, ausgequetscht werden wie eine Zitrone: Den Strand nutzen, die schöne Natur rundherum, schreiben, Ausflüge machen, bummeln durch die süßen Städtchen ...
Ich hatte zwei Aquarellbücher, meine farbenfrohe Stiftesammlung, Aquarellfarben und natürlich das Tagebuch im Gepäck. Endlich malen und nebenbei - so die Hoffnung - weiter an meiner Strategie basteln. Schließlich hatte ich ja jetzt drei Wochen Zeit dafür.
Und ich wollte wie schon 2017 hier am tollen Strand und durch die Dünen walken gehen. Darauf freute ich mich besonders, weil ich die Natur liebe und mir diese Momente ganz besonders gut getan hatten.
Mein Mann liest am liebsten. Ihm reicht es, in der Nähe des Meeres zu sein, es zu hören und schaltet sofort ohne besondere Erwartungen im Urlaub ab. (Davon könnte ich ein paar Scheiben brauchen.)
Ich brauche und liebe das Meer, am liebsten täglich, also wollte ich mich alleine auf den Weg machen, meinen eigenen Rhythmus finden und das Meer atmen. Was freute ich mich genau darauf!
Illusion (was der Urlaub alles erfüllen sollte) und Realität leben auf unterschiedlichen Planeten, denn ich hatte meine Ansprüche und Erwartungen im Gepäck und konnte sie nicht abstreifen.
Ich hatte mich vor dem Urlaub in einen Onlinekurs eingeschrieben, der mich beschäftigte und ich sah mir einige Videos übers Bloggen an. Überhaupt keine Lust aufs Walken.
Ich war viel auf Instagram, verglich mich mit anderen Accounts und hatte das Gefühl, ich laufe hinterher und müsse mich beeilen, um auch dazu zu gehören, was vom Kuchen abzubekommen. Wie zermürbend und anstrengend war das!
Die Hoffnung von mehr Medienabstinenz im Urlaub verfehlte ich und kein einziges Mal war ich in der ersten Woche alleine am Strand, wenn wir auch gemeinsam etwas unternahmen und ich jeden Tag Erlebnisse in mein Reisetagebuch malte.
Immer stärker spürte ich das Gefühl, meine Zeit zu vergeuden, statt die "sinnvollen" Dinge zu tun, die ich mir vorgenommen hatte, vor allem Walken. Wenn ich den Strand nicht nutzte, die schöne Natur: Warum war ich dann dort und so weit gefahren?
Mich selbst und die Situation dann so zu akzeptieren und anzunehmen, den Druck rauszulassen: Alles andere als leicht für mich.
Ja, ich kann in die Kamera lächeln und für diesen Moment wirklich Glück fühlen und Freude - und einige Zeit später schon wieder traurig oder angespannt sein, weil die inneren Themen Raum suchen.
Hochsensibilität bedeutet für mich auch, auf meinen inneren Frieden zu achten. Eine innere Disharmonie wie sie sich im Urlaub durch meine Erwartungshaltung aufbaute, schlägt mir aufs Gemüt. Es gibt Menschen, die können damit gut umgehen. Ich nicht.
Ich erzähle wie ich damit umgegangen bin und versucht hab, diese Harmonie in mir herzustellen.
Als wir eine Woche da waren - ein Samstag mit strahlend blauem Himmel und Wind - spitzte sich die Situation in mir zu: Meine Stimmung war am Boden. Der Streß - dieses Gefühl des inneren Getrieben seins - baute sich zu einer unüberwindbaren, unsichtbaren Wand auf, die mich fest umschloss.
Hinter dem Haus war eine hohe, mit Gräsern, Moos und Heide bewachsene Düne, von wo man einen Blick über die ganze Bucht hatte. Da könnte ich hochgehen, dann würde ich wenigstens das Meer sehen.
Kurzerhand bin ich dort mit meinem Tagebuch und einer Picknickdecke hochgestackst. Hab mir die Kapuze über den Kopf gezogen, die Schuhe aus, mich hingesetzt und im Tagebuch meine Situation aufgemalt und geschrieben. In die Ferne gestarrt, nachgedacht, mich auf den Rücken gelegt und in den blauen Himmel über mir geschaut.
Mir mein Sosein zu erlauben, auch wenn es nicht das wiederspiegelte, was ich mir vorher so plastisch für den Urlaub ausgemalt hatte, war ein dicker Brocken Arbeit.
Als ich dort oben auf dem Hügel saß, mir die Tränen die Wangen runter liefen, hab ich nur wahrgenommen wie es mir ging.
Ich konnte es einigen inneren Anteilen mit einem hohen Anspruch an mich nicht recht machen. In diesem Moment nett zu mir selbst zu sein und mich selbst nicht zu verurteilen, das riet mir meine innere Stimme. Mir die Phase des inneren Chaos, der Findung zu geben.
Irgendwann kam der Gedanke:
Dann wird der Urlaub eben anders, als ich mir das so rosarot vorher ausgemalt hatte. Dann arbeite ich eben oder auch nicht, gehe nicht wie in den letzten beiden Urlauben fast täglich walken, verlasse das Haus dadurch nicht so viel.
Es ist ok, wenn meine strategische Überlegung - wie es für mich nach 20 Jahren Selbstständigkeit weiter geht - eben viel länger braucht, als ich mir das vorgestellt hab, ich einfach mehr Zeit brauche - und im Urlaub keine Lust hab, daran zu feilen.
Ich redete mir gut zu. Lies ich Schrittchen für Schrittchen den Urlaub sein wie er war. Dadurch, dass ich die Ansprüche loslies, spürte ich endlich eine innere Entlastung.
Am nächsten Morgen war ich früh wach, mein Mann schlief noch. Spontan zog ich mir meine Walkingklamotten an und ging zum Strand, wo es sich auf dem festen Sand entlang des Wassers so herrlich laufen lässt.
Meine Runde ganz alleine am Strand, in meinem Tempo am Meer entlang. Stehen bleiben, wo es stimmt, da lang gehen, wo ich Lust hab.
Da war sie endlich: Meine Glückszeit am Morgen. Auf einmal ging es! Ein Ritual ab da für fast jeden Tag.
Einen Morgen bin ich eine Stunde bis nach Blokhus am Strand entlang gelaufen und eine Stunde zurück. Zuhause laufe ich so eine Stunde. Die Natur dort oben in Jüttland, die scheinbar endlosen Strände führen fast zu einer Art Trance beim Walken. Gefühlt hätte ich immer weiter gehen können. Es ist einfach mein Ort, wo ich mich gut fühle.
Einen großen Schritt war ich nun weiter, doch das Thema war damit nicht erledigt. Es ging mit meiner Stimmung bergauf und bergab.
Bei einem langen Strandspaziergang mit meiner Spiegelreflexkamera - die ich nur noch selten mitnehme, weil das Handy so viel leichter, praktischer und für vieles in ausreichender Qualität ist - fühlte ich wieder meine Unzufriedenheit.
Ich war so unglücklich und lies meinen Gefühlen freien Lauf. Kein Mensch war am Strand, keiner konnte mich hören und so schrie ich einfach gen Meer raus wie es mit ging: "Ich bin so unzufrieden." Erst äußerst komisch fühlte sich das an, das so laut zu äußern und dann einfach befreiend! (Von meiner Schreitherapie habe ich in Wie ich meinen Frust loslasse berichtet.)
Irgendwann hatte ich das Gefühl, mich selbst mit viel Liebe von außen zu beobachten und hörte mich selbst sagen: “Anja, ich sehe dich und ich verstehe dich. Du bist unglücklich und unzufrieden.” - Ja. - “Du hast keine Lösung und fühlst dich gar nicht gut.” - Ja. -
So entwickelte sich ein Dialog zwischen meinem weisen Selbst und meinem frustrieren inneren Anteil. Gesehen zu werden tat ihm so gut und Ruhe breitete sich aus.
Für mich ein weiterer wichtiger Meilenstein: Hinschauen, zuhören, verstehen.
Auch wenn ich diese Phasen schon oft durchlaufen bin, ist es in einer neuen Situation ein erneuter Prozess, zu begreifen, dass nicht ich als Anja im ganzen mies drauf bin, frustriert, ängstlich ... sondern ein Anteil von mir diese Gefühle hat. Ein Umdenken findet statt, der Blickwinkel wird geändert und ich beginne fürsorglich und liebevoll mit mir umzugehen.
Heute - ich schreibe diese Zeilen am Dienstag der dritten Woche - fühle ich mich freier. Wir haben alles besorgt, was wir vor der Abreise besorgen wollten, haben gesehen, was wichtig war und nun fängt eine andere Art von Urlaub an:
Den des wirklich Daseins, der inneren Ruhe. Jetzt “muss” nichts mehr. Wir werden wahrscheinlich nicht mehr mit dem Auto fahren, sondern einfach die Zeit im Haus genießen.
Heute fühle ich Ruhe und Frieden. Bin ganz da und angekommen. Vielleicht liegt es daran, dass wir die Ausflugsziele abgeklappert haben, wenn auch noch einige Wünsche offen sind. Vielleicht liegt es daran, dass ich irgendwann aufgehört habe, mich zu kritisieren. Vielleicht liegt es daran, dass es bald nach Hause geht und ich jetzt ganz bewusst die Tage noch genießen will.
Ich weiß es nicht. Es ist einfach.
Einen Tag später folgte nochmal eine angespannte Stimmung.
(Himmel, ich vermute, die Wechseljahre spielen auch eine Rolle und ich will im Moment keine Hormone nehmen, wenn sie auch natürlich und humanidentisch sind.)
Ich wollte etwas präpariert sein für die Zeit nach dem Urlaub und hatte mir einige offene Mails wegen des neuen Shops angeschaut. Probleme tauchten auf, die mal wieder nicht so einfach lösbar waren.
So viele neue Informationen überfluteten meinen Aufnahmespeicher. Ich verstand nur chinesisch, meine Stimmung purzelte in den Keller. Ich fühle mich dann wie eine Schnecke, die versucht, Seilchen zu springen. Also etwas, für das sie nicht gemacht ist.
Was mir half?
Walking am Strand. Loslassen. Ich setzte mich in die Düne, berührte mit meinen Händen den kalten, feinen Sand.
Formte Muster, guckte in die Ferne, beobachtete die segelnden Möven, lies meinen Tränen freien Lauf. Einer Freundin sprach ich eine Nachricht auf, wie es mir geht. Zwei weiteren schrieb ich und meinem Bruder. Einfach darüber sprechen oder schreiben zu können, entlastet mich. Gehört werden. Mitgefühl erfahren.
Ich brauche gar keine Lösungen und erwarte sie auch nicht.
Die optimale Lösung für mich ist erwartungslose Aufmerksamkeit zu bekommen.
Als ich aufstand, wollte ich erst zurück zum Haus gehen, wo mein Mann sicherlich schon wach war, den Kaminofen angezündet hatte und frühstücken wollte. Am nächsten Tag war Abreise, deswegen wollten wir heute schon packen. Ich könnte auch an den Shopproblemen noch was arbeiten. Und es war mein letzter Walkingmorgen am Meer.
Ich hielt inne und merkte: Die Zeit am Meer reichte mir noch nicht. Es war wichtig, dass ich mein Bedürfnis jetzt ganz befriedigte und so lief ich weiter Richtung Blokhus, bis ich spürte: Jetzt ist es gut.
Auf dem Rückweg fühlte ich mich schon freier. Im Ferienhaus lenkte ich mich kategorisch ab: Klappte den Laptop zu, stellte das Handy auf Flugmodus wie ich das oft mache, um mich auszuklinken.
Wir räumten das Haus auf, packten, beluden den Wagen und waren gegen Mittag damit fertig. Nun hatten wir beide frei bis zum nächsten Morgen, wo wir abreisen würden.
Die Sonne war rausgekommen, Windstille. Ich nahm meine Malsachen und setzte mich hinters Haus in die Sonne.
Malte einfach die Landschaft und schob alle Probleme zur Seite. Ich würde die ungelösten Aufgaben für den Shop bis ich zu Hause war nicht mehr anpacken. So entstand ein noch tieferer Frieden in mir.
Ich folgte einer geführten Meditation das erste mal in den drei Wochen wirklich bis zum Schluss. Saß einfach in der Sonne und genoss ihre Wärme, die Stille, die Natur. Was für ein wunderschöner Nachmitag. Ein krönender Abschluss meiner Reise.
Rückblickend wurde mir klar: Gut wäre es, mehr Urlaub im Alltag zu haben, damit gar nicht erst diese Anspruchshaltung und die auf Erfüllung wartenden Bedürfnisse entstehen, die sich aufgetürmt hatten.
Mehr loslassen und mir Pausen zu nehmen, auch wenn Termine und Probleme drücken. Das versuche und übe ich jetzt zu integrieren, ohne Druck aufzubauen. Eher ein liebevolles Locken wie eine süße, frische Feige, die mich anschaut und sagt: Iss mich!
Zusammengefasst, was mir geholfen hat:
- Stehen bleiben, innehalten und den Druck, Schmerz oder die Situation wahrnehmen, wie es sich zeigt. Annehmen wie es ist und akzeptieren ("dann ist es eben so im Urlaub und nicht wie ich mir vorgestellt habe").
- Den inneren Stimmen oder Anteilen Gelegenheit geben, sich auszudrücken: Schreiend, schreibend, malend ... was auch immer gerade stimmt. Versuchen, diesen Anteil, der gerade ein Problem hat, mit Liebe anzuschauen und zu verstehen, zum Beispiel in einem inneren Dialog.
- Die Bedürfnisse, die sich akut zeigen, erfüllen: In der Düne sitzen, mit den Händen den Sand formen, gucken, weinen, mich 'meinen Menschen' mitteilen und mir so Luft verschaffen. Mich so lange bewegen, bis es sich gut anfühlt.
- Probleme zur Seite schieben, die gerade nicht gelöst werden können. Ablenken mit dem, was gerade geht.
So viel aus meinem Seelenleben während des Urlaubs.
Wenn ich zu Hause bin und mitbekomme wie andere Urlaub haben, zaubere ich mir schnell Illusionen wie schön die es jetzt haben. Die Realität sieht oft anders auf. Auch deswegen zeige ich Blicke hinter meine Kulissen.
Mir ist wichtig, anderen auf Augenhöhe zu begegnen und ehrlich zu sein. Wir alle haben unser Päckchen zu tragen. Davor schützt weder Ausbildung, noch Lebenserfahrung. Es ist einfach so.
Unsere Seele lernt und wächst daran. Mal geht es leichter und mal ist es ein kleiner Riese der bewegt werden will. Mit Geduld und Spucke bewegt auch er sich oder ich mich drumherum. ;o)
Ich hoffe, das Teilen meine Erfahrung hilft dir. Schreib mir gerne, ob das so ist und wie du damit umgehst. Das gibt mir Kraft, weiter darüber zu berichten und ich finde die Verbundenheit und Austausch mit Gleichgesinnten wertvoll.
Meine anderen Berichte vom diesjährigen Urlaub:
- Erholung in der Jammerbucht
- 6 Ausflugstipps für die Jammerbucht in Dänemar
- Krammärkte haben Seele - Ausflugstipp Dänemark
Alle Dänemark-Reiseberichte findest du in Blog - Dänemark
Herzliche Grüße aus Köln
Deine Anja, auf dem Weg
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Krammärkte haben Seele - Ausflugstipp Dänemark
Eine Anzeige in einer Touristeninfo machte mich neugierig: Große Krammarkthallte in Panderup. Ich machte mich alleine auf, sie zu entdecken und hätte nicht gedacht, wie nachdenklich mich diese Tour macht und welch logistische Herausforderung mein Besuch für uns bedeutete ... :-)
Die Geschichte hinter den alten Dingen kommt mir in den Sinn, als ich durch die vielen Gänge und vollen Regale schlendere. Kleidung, Haushalt, Werkstatt, Möbel, Spielsachen aus Haushaltsauflösungen und wenige neue Artikel (wohl Sonderposten) ... alles bunt gemischt.
Mich ziehen die Gegenstände an, die schon ein Leben gelebt haben:
Ein letztes mal sauber geputzte Schuhe neben unzähligen Likör- und Weingläsern, goldene Bilderrahmen fein säuberlich mit Kordel zu Sets zusammen geschnürt. Rote Glitzerschuhe neben dem guten Porzellan mit fein gezeichnetem Blumenmuster.
Ein Akkuschrauber mit vielen Gebrauchsspuren steht stolz neben vielen fein beschrifteten Kästchen mit Schrauben. Die Klinge der Handbrotschneidemaschine ist fürsorglich mit Küchenpapier gesichert und mit weißem Band zusammen geschnürt. In einem Buch ist vorne mit feiner Schrift ein Name auf die vergilbten Seiten eingetragen und '1948'. Zwischen Vasen liegt ein buntes Plastikpillendöschen.
Eine Ecke ist gefüllt mit alten Milchflaschen, Körben, Türschlössern und Holzhobeln, deren Klinge immer noch scharf ist.
Es fühlt sich an, als blicke ich in die Vergangenheit von Menschen, ihre Arbeit, das Kaffeetrinken am Sonntag, die liebevoll gehegten Schätze in der Werkstatt und dem Küchenschrank.
Übrig geblieben sind Dinge, die neue Liebhaber suchen. Wie vergänglich ist die Zeit. Gegenstände, die liebevoll eingepackt sind, so als wären sie für einen letzten Abschied nochmal geherzt worden und mit ihnen die verbundenen Erinnerungen, berühren mich besonders.
Was bleibt von mir, wenn ich irgendwann - als sehr alte Frau - die Erde verlasse? Wie viele Dinge brauche ich wirklich und was ist einfach nur ein Ersatzkauf für ein bestimmtes Gefühl, das ich mir damit erhoffe mitzunehmen? Was sind die Geschichten hinter den Dingen?
Ich hätte nicht gedacht, dass mich dieser Besuch so nachdenklich macht. Über die Lebenszeit, wichtige Erinnerungsstücke und überflüssigen Konsum. Weise, wenn ich das eine vom anderen vor dem Kauf lerne zu unterscheiden.
Ich liebe Lebensgeschichten und bin dankbar für diese besondere Inspiration heute.
Am liebsten würde ich mir den Wagen voll laden, so bleibt es zunächst bei einigen Dekoartikeln für Fotoaufnahmen. Doch ich verliebe mich in einen weißen schmalen Hochschrank und er geht mir nicht aus dem Kopf.
So schleppe ich meinen Mann mit dorthin und auch ihm gefällt das Möbelstück, das ich gerne in unseren Flur stellen möchte. Wir entdecken zwei alte weiße Hocker mit geschwungenen Füßen, wovon einer neben den Schrank passt, so dass wir einen Sitzplatz zum Schuhe anziehen hätten.
Mein sonst nicht so einrichtungsinteressierter Mann entdeckt ein dunkles Regal, das noch im weißen Shabby Chic Stil aufgearbeitet werden muss und vielleicht in unser Eßzimmer passt, wofür wir schon sehr lange etwas für suchen. Schmal und nicht zu hoch darf es sein, weil eine breite Holzablage rundherum läuft. (Das Eßzimmer haben wir inspiriert von unseren Ferienhausaufenthalten in Dänemark im nordischen Landhausstil renoviert.) Leider haben wir die Maße nicht dabei, versuchen aber anhand von Fotos herauszufinden, ob die Höhe passt.
Der unschlagbare Preis für die alten Stücke aus vollem Holz war verführerisch und wir kauften alle vier. Wir würden einen anderen Platz finden, wenn sie nicht passten.
Beim Beladen des Wagens wurde uns klar: Huch, wir haben ja noch Gepäck, das wir im Ferienhaus zuladen müssen. Zum Glück hatten wir in Köln schon die Rücksitze zurückgelassen und die meisten mitgebrachten Vorräte im Urlaub aufgefuttert.
Wir lachten uns schlapp, kauften in einer Autowerkstatt Spanngurte zur Sicherung der Möbel und spielten am Ferienhaus Tetris, um zu sehen, ob alles passte. Hat geklappt!
Die Freude war groß, als wir zu Hause feststellten, dass wahrhaftig noch 1 cm Platz über der neuen Kommode bis zu dem umflaufenden Bord war. Auch die Tiefe und Breite stimmte! Das Stück sollte einfach zu uns.
So einen Möbelkauf haben wir noch nie gemacht und es hat Spaß gemacht.
Ich freue mich auf den nächsten Krammarktbesuch. :-)
Willst du mehr über Dänemark lesen? Ferienhaus mit Hund - Reiseberichte aus Dänemark
Hejhej (Tschüss auf dänisch)
Anja
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6 Ausflugstipps für die Jammerbucht in Dänemark
Ferien in einer romantischen Holzhütte in den Dünen bei Rodhus inmitten ursprünglicher Natur. Herrlich. Da will ich sein. Gerade für sensible Menschen wie mich ein Ort des Friedens.
Wenn es etwas außerhalb des Hauses und des Strandes vor der Türe sein darf - hier sind meine Ausflugstipps. Lass dich von der Schönheit des Nordens inspirieren:
- Tipp: Wandertag nach Blokhus und zurück
- Tipp: Die Strände der Jammerbucht gen Süden bis zum Kalkfelsen
- Tipp: Städtetripp nach Aalborg
- Tipp: Rubjerg Knudde und Loenstrup
- Tipp Bummeln in Loekken und Blokkus/Hune
- Tipp: Krammärkte
Die Reihenfolge stellt keine Wertung dar.
1. Tipp: Wandertag nach Blokhus und zurück
Unweit unseres Ferienhauses begann die Blokus Klitplantage, einen mit Heide und Bäumen bepflanzte Dünenlandschaft. Wir sind durch den stillen Heidewald bis nach Blokhus spaziert,
haben schöne Mooslandschaften gesehen,
an frisch geschnittenem Holz geschnuppert, Vögel beim Singen zugehört und
Bienen beim Summen,
Pilze bewundert.
Den Ausblick auf diesen Weiher genossen und das Plätschern des nahen Bachlaufes.
Ein Ausflug für die Sinne.
In Blokhus haben wir etwas gegessen und sind dann am Strand zurück gelaufen.
Der Rückweg dauerte nochmal gut eine Stunde und war ehrlich gesagt etwas lang, aber doch machbar.
Ich hatte meine Walkingklamotten angezogen, denn so kann ich mit dem schnellen Schritt meines Mannes mithalten (Schornsteinfeger laufen irgendwie schneller, zumindest meiner).
Zum Ende waren wir kaputt und glücklich. :-) Den Weg würde ich allerdings nicht bei Hitze laufen wollen, da er weite Strecken ohne Schatten ist. Bei bedecktem oder kühlerem Wetter ein Genuss. In der Touristeninfo gibt es für die Klittplantage Wanderkarten. Kürzere Rundwege sind von Blokhus aus möglich, dort ist auch ein Parkplatz.
2. Tipp: Die Strände der Jammerbucht gen Süden bis zum Kalkfelsen
Die Strände südlich unseres Ferienortes sind wir einen Tag bis zum Ende der Jammerbucht abgefahren.
Wir besuchten die Strände Tranum, Slette, Klim und Thorup (siehe nachfolgendes Foto, dort gibt es ein Fischlokal und Fischverkauf).
Das Ende der Jammerbucht markiert der Bulbjerg. Dort war der Höhepunkt unseres Ausflugs im wahrsten Sinne des Wortes: Bulbjerg ist ein hoher Kreidefelsen, auf dem ca. 300 Mövenpaare im Frühjahr brüten.
Ein fantastischer Blick ergab sich auf die Bucht.
Von der Spitze führen Treppen nach unten an den Strand, am Felsen vorbei und auf der anderen Seite wieder hoch.
Was für ein toller Tag!
3. Tipp: Städtetripp nach Aalborg
Aalborg ist die größte Stadt in der Region. Sie hat einen hübschen Ortskern mit urigen Häusern.
Wir haben uns das historische Museum zusammen angeschaut. Es wäre angenehmer gewesen, wir hätten deutsche Übersetzungen gehabt, denn es war anstrengend, die Texte auf englisch zu lesen. So waren wir schnell durch, das Museum ist aber auch nicht besonders groß. Wie weiter? Ich wollte durch die großzügige Einkaufsmeile bummeln und mein Mann sich das Marinemuseum anschauen. Also haben wir uns aufgeteilt, so konnte jeder machen, was ihm lieb war. Prima Lösung.
Aalborg ist ein schönes Stadtchen am Limfjord, das ich nochmal besuchen würde.
4. Tipp: Rubjerg Knudde und Loenstrup
Irgendwie muss das sein: Der Leuchtturm an der Wanderdüne über der Steilküste ist wie ein alter Freund, der besucht werden will.
Wir hatten gelesen, dass Rubjerg Knudde an der Steiküste zwischen Loekken und Loenstrup im Oktober 2019 um 80 Meter versetzt werden soll, weil die Kannte immer näher rückt und er droht abzustürzen. Das Spektakel wollte wir uns natürlich anschauen und so besuchten wir den Leuchtturm, kletterten die Wanderdüne hoch und beobachteten die Bauarbeiten.
Anschließend waren wir im Künstlerörtchen Loenstrup etwas essen und auf der Pier.
5. Tipp Bummeln in Loekken und Blokkus/Hune
Dänemark steht für mich auch für seine schönen Deko- und Einrichtungsläden und Mode.
Auf das Bummeln in Loekken - einem kleinen, hübschen und bei Touristen sehr beliebten Städtchen nahe am Meer - habe ich mich schon gefreut. Besonders auf die beiden Dekoläden, die ich 2017 entdeckte. Es war nur noch einer da, dennoch ausreichend. Ich habe schöne Fotodeko gefunden. (Wenn du mehr lesen möchtest Schöner Bummel-Sonntag in Loekken in 2017)
Blokhus - wir waren das erste Mal dort, ebenfalls ein beliebter Ferienort an der Nordsee - hat einen großen, modernen Klamottenladen, in der oberen Etage Deko, mehr als ein obligatorisches Sportgeschäft, es gibt Drachen zu kaufen, ein Eiscafe, viele Lokale ... Hier verfliegt ein grauer Regentag im nu. Zwei Kilometer entfernt Richtung Landesinnere (man kommt daran vorbei, wenn man nicht am Strand entlang fährt) liegt Hune. Dort gibt es neben Sparmarkt und Aldi ein großes Kerzengeschäft (ich war fast erschlagen von der Fülle an Kerzen und Deko), ein Papierkunstmuseum, mehrere Klamottenläden ... Genug Stoff, zu bummeln. :-)
6. Tipp: Krammärkte
Ich mag alte Sachen und so war ich erfreut, die Anzeige einer Krammarkthalle in Panderup zu entdecken ... nicht ahnend, was das für logistische Konsequenzen hatte :-)) Krammärkte haben Seele - Ausflugstipp Dänemark
Der erste Teil meines Reiseberichtes: Erholung in der Jammerbucht
Das war unser zwölfter Urlaub in Dänemark. Hier der Überblick: Ferienhaus mit und ohne Hund - Reiseberichte aus Dänemark
Viele Grüße
Anja
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Erholung in der Jammerbucht
Der Wind zerrt an meinen Haaren, schiebt die Walkingstöcke zur Seite, sobald ich sie anhebe. Schaumkronen fliegen über den Strand. Rechts krachen die Wellen zu Boden.
Das Wetter mag ich: Blauer Himmel, schnell vorbei ziehende Wolken und ein Westwind, der die Wellen so herrlich auftürmt.
Bestes Wetter für die Möven, die nun über die Dünen segeln. Ich liebe das Bild. Bei Windstille sitzen sie schaukelnd auf dem Wasser oder stehen in Gruppen am Strand, wo sie Essen aufsammeln, schlafen, beisammen sind. Aber wenn Wind ist, dann breiten sie ihre Flügel aus und schweben durch die Luft. An der Dünenkannte spielen sie in Gruppen (bei 50 habe ich aufgehört zu zählen) mit dem Aufwind. Auf und ab steigen ihre Körper.
Ein Vergnügen, ihnen dabei zuzusehen. Warum sie das machen? Ich vermute, weil sie es können, es ihr Element ist, aber vor allem auch, weil sie dabei Freude empfinden. Für mich ein Bild der Freiheit!
Die Natur ist ein Geschenk für sensible Menschen.
Heute wo ich gerade diese Zeilen schreibe, ist Dienstag in der dritten und letzten Woche unserer Dänemark-Reise. Eigentlich komme ich erst jetzt richtig an, bin entspannt, kann loslassen und genießen.
Unser Holzferienhaus steht in der Nähe von Rodhus an der Jammerbucht. 500 Meter sind es durch die Heidelandschaft, die Düne hoch und ich blicke aufs Meer.
Nach Minus Tod im Januar 2018 ist es das erste Mal, dass wir ohne sie wieder an der Nordsee sind. Letzten Jahr waren wir bewusst in die dänische Ostsee gefahren, um nicht zu schmerzvoll mit Erinnerungen konfrontiert zu sein. Die Trauer ist viel sanfter geworden, es gab nur wenige traurige Momente, eher fröhliche, wenn wir uns erinnerten, was unsere geliebte Hündin jetzt tun würde, wäre sie dabei.
Für mich war es auch eine Versöhnung mit Dänemark und der Jammerbucht. Denn 2018 hatten wir hier einen so abenteuerlichen Urlaub um es positiv zu formulieren, dass ich befürchtete, mein Dänemarkglücksgefühl von Natur, Ruhe und Entspannung wäre für immer verschwunden. (Hier findest du meinen Reisebericht, für den du mehr als eine Teelänge brauchen wirst, mach es dir am besten mit einer Decke, einer Wärmflasche bequem und reise mit mir durch Baustellenschreck, spät abends ausschließen und am Strand festfahren und wie ich das gelöst habe bis hin zu so vielen Geschenken und Happy End).
Diese Skepsis hat sich gewandelt: Fast schon unglaublich war die Stille eines Morgens am Haus. Der Sturm hatte sich gelegt. Kein Halm des Strandhafers bewegte sich mehr. Ich hörte: Nichts. Ein paar Vögelchen ab und an. Was für ein Ort des Friedens. Wenn Wind aufkam, hörte man die Wellen vom Strand. Schön! Da war es wieder, mein Dänemark Glücksgefühl. Der Grund, warum wir 1000 km gen Norden fahren.
Kurz bevor wir abreisten entstand auch hier eine Baustelle, da sie ein Stück weg war und ich sie nicht sehen konnte, blieb ich in meinem Wohlgefühl. Es hat mir gezeigt: Eine Baustelle kann überall entstehen. Wichtig ist, dass ich für mich Lösungen entwickle, wie ich dann trotzdem meinen inneren Frieden habe. Dann bin ich wirklich frei. Ein wichtiger Meilenstein auf diesem harten Weg war eben obiger Abenteuerurlaub in Groenhoj 2018.
Was für ein Geschenk!
Was gibt es in der Gegend zu sehen? Unsere Touren dieses Jahr liest du in 6 Ausflugstipps für die Jammerbucht in Dänemark.
Liebe Grüße
Anja
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Thema: Blog - 2019, 2. Halbjahr, Blog - Dänemark