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Montag, 24 September, 2007
Tochter der schwarzen Berge (Gebundene Ausgabe hieß: Befreit)**

Anja Kolberg: Mende Nazer lebte als Kind mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in den Nubabergen/Sudan. Arabische Milizen überfielen die Gemeinschaft, mordeten und verkauften die damals 10jährige als Sklavin an reiche Araber. Eine Odyssee führte sie nach London, wo ihr die Flucht gelang. Der Journalist Damien Lewis halft ihr und schrieb mit ihr das Buch "Sklavin", die Vorgeschichte zu diesem Buch.
Einige Jahre sind vergangen. Mendes Asylantrag ist trotz Schwierigkeiten
angenommen worden, sie hat inzwischen einen englischen Pass und
berichtet in der ganzen Welt über das Schicksal der Nuba. Doch sie will
nur an einen Ort: Das Heimatdorf ihrer Familie. Ihre Eltern und
Geschwister in den Arm schließen. Da im Sudan trotz Friedensvereinbarung
Kämpfe herrschen, ist dies kein leichtes Unterfangen, zudem ist Mende
inzwischen auch in ihrem Land bekannt und nicht jeder heißt willkommen,
dass sie über die Missstände dort berichtet hat. Obwohl viele von einer
Reise in die Nubaberge abraten, wagt Mende mit Hilfe von Damien und
einem Filmteam diesen Schritt ins Ungewisse. Die Familienzusammenführung
gelingt, aber viel Ruhe hat die Familie nicht. Aber das ist alles, was
sich der Flüchtling wünscht: Frieden und ein wenig Alltag mit ihrer
Familie.
Besonders lebendig machen die vielen Reisefotos das Buch. Viele
Geschichten machen betroffen, wie hart das Schicksal ganze Völkergruppen
trifft. Denn die gleichen Geschichten vom Völkermord an den Nuba hört
Mende bei ihrem Besuch in einem Flüchtlingsdorf von dem Volk aus Dafur,
einer anderen Region im Sudan. Mende ist zwischen den Welten hin- und
hergerissen. Wo soll sie leben? Kann Sie Ihrem Volk noch mehr helfen?
Lesenswert und ergreifend! Anja Kolberg
Sieht die Welt weg? Da liege ich Bett und lese das zweite Buch
von Mende Nazer. Aus dieser sicheren Warte heraus kommt mir das alles so
weit weg vor. Doch ein Blick ins Internet macht die Aktualität und
Wirklichkeit auf grausame Weise deutlich und plötzlich ist das Schicksal
dieser Menschen ganz nah:
- Die Gesellschaft für bedrohte Völker über Mende Nazers Schicksal.
- Mehr Wissen: Die Nuba und die Nubaberge bei Wikipedia.
- Die Hilfsorganisationen Concern und Samaritan's Purse, die im von Mende besuchten Flüchtlingslager neben der UN vor Ort waren.
- Dann habe ich "zufällig" die Seite von Medair gefunden, die im Südsudan in Zusammenarbeit mit ECHO (Zusammenfassung in Deutsch - ausführliche Webseite in Englisch -, der humanitären Hilfe der Europäischen Kommission, tätig sind.