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Montag, 20 September, 2010
Bildband: Frau & ihre Refugien
Anja Kolberg: Ein Plädoyer für den eigenen Raum und
einundzwanzig aktuelle Portraits persönlicher Gemächer und ihren
Besitzerinnen erwartet Sie in diesem 168seitigen Bildband.
Autorin Stefanie von Wietersheim erzählt das historische Entstehen des
Ortes ganz für die Frau allein. Einst war dieser Rückzugsort ein
Privileg, das ausschließlich den mächtigen reichen Frauen vorbehalten
war, dann eroberten sich die Künstlerinnen ihr eigenes Reich und heute
richten sich immer mehr ihr eigenes Zimmer ein, in denen Frau tut, was
sie tun möchte und das möglichst ungestört, um den Alltag gegen
persönliche Entfaltung zu tauschen.
Grund dieses Bildbandes war es zu erkunden, wie Frauen mit
unterschiedlichen Lebensmodellen heute ihre eigenen Zimmer gestalten und
was sie dort machen. Ebenso wird die Frage gestellt, ob ein eigenes
Zimmer heute selbstverständlich geworden ist. Besucht wurden
Künstlerinnen, Geschäftsfrauen, Großmütter und Mütter, Bürgerliche,
Adelige und Sportlerinnen. Nicht jede hat einen eigenen Raum, manchmal
reicht auch der Platz vor dem Fenster, andere nennen ein Loft oder
Gartenhaus ihr eigen. Die Autorin wünscht sich, dass dieses Buch eine
Inspirationsquelle für die Leserinnen sein möge, um eine Heimat für die
innere Welt zu schaffen.
Vorgestellt werden: Siggi Spiegelburg. Alexandra Kolb. Stefanie Harig.
Petra Hüttermann. Nina Ruge. Anna von Griesheim. Friederike Pfitzner.
Anne Pillunat. Bettina Hagenbeck. Elvira Bach. Anne Maria Jagdfeld. Dina
von Boch-Galhau. Manuela von Perfall. Nina Hollein. I.K.H. Diane de
France. Nadja Michael. Laetizia Riedel-Röthlisberger. Ann Kathrin
Linsenhoff. Senta Berger. Karen Heumann. Nadja Uhl.
Anja Kolberg: Es macht Spaß und es ist sehr interessant, durch die
privaten Räume dieser 21 Frauen zu wandeln und mehr über sie, ihre
Geschitchte, ihr Refugium, ihr Leben zu erfahren. Besonders gefallen hat
mir die Frage, die jede zum Schluss des Portraits beantwortet: "Ruhe und
Frieden finde ich..." und das Foto ihrer Hände dazu. Auch wenn es der
Autorin um das eigene Zimmer ging, so erhält man oft Einblick in ganze
Wohnungen. Vorgestellt wird nicht die Otto-Normal-Verbraucherin und wie
sie es schafft, sich einen eigenen Raum zu organisieren und ihn zu
gestalten, sondern eher die privilegiertere Frau mit Auslandserfahrung,
guter Ausbildung, reichem Elternhaus oder erfolgreicher Karriere. Daher
hat sich in diesem Buch eigentlich nichts geändert zu der Geschichte des
eigenen Zimmers, vorbehalten einer bestimmten Gruppe. Ich hätte mich
gefreut, wenn wenigstens ein Beispiel einer Otto-Normalverbraucherin in
diesem tollen Buch erschienen wäre und wie ihr ganz eigener Raum
ausschaut. Familienfrauen werden vielleicht nicht den Platz in den
eigenen vier Wänden vorfinden, sondern im Garten, im Wald, in einem
kleinen Café oder wie ein Zitat aus dem Buch besagt: "Mein
wahres Refugium ist meine Seele. Die kann ich überall mitnehmen".