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Rosen, hüpfen & loslassen

Mein Arbeitszimmer duftet nach Rose. Genauer gesagt nach Gertrude Jekyll. Die ersten Knospen dieser stark duftenden (und pieksenden) Königin sind aufgegangen - da musste gleich eine für die Vase herhalten. Denn auch darin blühen sie hervorragend auf.

 

Mein Garten zeigt sich von seiner besten Seite: Alle Zierlauchkugeln sind lila erblüht, die Pfingstrosen bieten dazwischen pinke Farbtupfer, über dem Boden schweben weiße Tulpen, blaues Vergissmeinnicht taucht zwischendurch auf und vor den beiden Buchskugeln thront die lila Akelei. Im Hochbeet auf der Terrasse beginnt Getrude Jekyl mit rosa und lilafarbenen Tulpen und weißen Narzissen um die Wette zu blühen. Ein Traum! Nicht mehr lange, dann blüht der Rittersporn, auch die Blüten der Hortensien werden immer größer und auch die langen Ausläufer der Clematis sind über und über mit Knospen gefüllt. Was für eine Aussicht!

Diesen Sommer wird es hier wohl ungewollt Veränderungen geben, da das Nachbarhaus zu unserer Linken verkauft wurde und Umbaumaßnahmen anstehen. Diesen wird wohl auch der grüne Anbau zum Opfer fallen, der mir bisher den mir so kostbaren Schatten schenkte. Ich hoffe, ich werde trotz befürchtetem Dreck und Krach viele Gelegenheiten haben, draußen den Garten zu genießen.

 

Am Wochenende war ich im Bergischen bei meiner Familie, wo ich unter anderem in Genuss des riesigen Trampolins kam, welches einen Durchmesser von geschätzten vier Metern hat. Das war eine Freude: Hüpfen, springen, faxen machen. Man stellt sich drauf, hüpft und kann gar nicht anderes als GRINSEN! Mein Bruder und ich hatten Spaß beim gegenseitigen Fotographieren, Springen und "Stunts" machen. Plötzlich fühlten wir uns wieder wie Kinder!

Danach spielten wir mit einem Ball fangen. Erst dachte ich: Wie banal, aber wir haben einfach nicht mehr aufgehört, so viel Freude bereitete es uns. Meine Mutter spielte nachher auch mit. Was so ganz ganz einfache Dinge für einen Spaß machen können! Ball fangen. Ball werfen. Ball fangen. Ball werfen. Und dabei: Quatschen und einfach da sein! Es ist ewig (Jahrzehnte?) her, dass ich dies das letzte Mal so spielte...

Loslassen bedeutet: Nicht mehr festhalten.

Und es bedeutet auch: Mehr Zeit/Raum/Aufmerksamkeit für etwas anderes haben.

Das möchte ich gerne!

Ich möchte die nächste Zeit etwas kürzer treten, wozu - so die Idee - auch der Blog gehört. Ich kann mich nicht dazu entschließen, ganz konkret zu sagen, bis dann und dann mache ich "Urlaub". Denn es gibt keine konkreten Termine. Ich plane, hier für einige Wochen weniger (nichts?) zu schreiben. Ob es mir gelingt - ist eine andere Sache.

Denn dieses Loslassen bedeutet für mich auch: Die Kontrolle abgeben wie mein Leben laufen soll. Mich selbst nicht mehr durch diese Arbeit von den Dingen abzulenken, um die es jetzt wirklich geht. Diese Kontrolle will ich loslassen und so auf mich zukommen lassen, was kommt. Ohne einen konkreten Plan...

Schluck. Himmel, ich spüre gleich Fluchtgedanken: Lieber wieder ablenken und alles beim Alten lassen.

Mir ist in den letzten Wochen - insbesondere durch meinen Unfall - bewusst geworden, dass ich nicht alles in meinem Leben steuern kann und dass es gut für mich ist, die Kontrolle abzugeben. Auch wenn das konträr zu dem steht, was ich bisher (gelerntes Verhalten) getan habe. Ich fühle, es wichtig ist, für mich da zu sein, ohne mich durch das Schreiben von Blogbeiträgen, Mails usw. abzulenken. Das alles, obwohl ich großen Respekt vor dem habe, was dann kommt. Denn ich habe nicht gelernt, freihändig und ohne Ablenkung zu fahren. :o) Das will erst mal gelernt werden. Der Ablenkung wiederstehen ... mir selbst näher kommen... das wird eine Herausforderung... und kann (hoffentlich) auch richtig schön werden...

Warum ich das mache? Ich möchte weiterkommen auf meinem Weg. Mein Gefühl sagt mir: Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dieses Jahr lasse ich also keine Dateien, Bücher, Möbel in meinem Büro los, sondern etwas anderes...

Lassen Sie sich überraschen, wie oft ich schreibe - und wann. Sie sind in der Zwischenzeit herzlich eingeladen, durch meine zahlreichen Blogbeiträge zu stöbern. Da gibt es viel zu entdecken!

Zum Abschluss noch ein herrliches Detailbild meines Garten von heute früh:

 

Bis bald!

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 09 Mai, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Garten - Frühling, Blog - Loslassen

Veganes Essen wird zur Normalität
Meine Ethik & die Folgen - Teil 10

Seit Januar befinde ich mich auf dem Weg mit dem Ziel, ohne tierische Produkte zu leben. Mehr als drei Monate sind seit dem vergangen und inzwischen ist es normal für mich geworden, mich ohne Fleisch, Fisch, Wurst, Käse, Butter, Milch, Eier, Quark, Joghurt und Co. zu ernähren. Das wäre zuvor noch undenkbar für mich gewesen. Absolut undenkbar!

Eine zeitlang verfolgten mein Mann und ich früher die Sendung "Perfektes Dinner" auf VOX, bei dem eine Gruppe Kochbegeisterter sich gegenseitig eine Woche verköstigt. Wenn - selten - schon mal Vegetarier (verzichten nicht auf Milch- und Eierprodukte) darunter waren, fand ich das schon komisch. Veganer konnte ich kaum verstehen. Was sind das für komische Menschen? Warum machen die das? Was kann man da schon noch essen?

Ich grinse, während ich dies schreibe. Weil ich heute selber eine von "denen" bin. Und nicht nur das, sondern auch auf dem besten Wege, ein "Öko" zu werden, wo ich gleich an die Parodie von Dieter Krebs, den selbstgestrickten Norwegerpullover tragenden Öko "Martin" mit dem Lied "Ich bin der Martin, ne"? denken muss.

Denn seit 1. Mai beziehen wir Naturstrom und unterstützen mit jeder Kilowattstunde den Ausbau erneuerbarer Energien. Mein Mann erinnerte mich daran Anfang Mai - und ob wir darauf nicht mal anstoßen wollten. Nie wieder Atomstrom. Yeah! Das tut gut! Das Wechseln war viel leichter und unkomplizierter als gedacht.

Unsere Bank haben wir inzwischen auch gewechselt (war zugegeben mehr Arbeit), nachdem wir erfahren haben, dass unsere Bank Atomkonzerne unterstützt ... und andere Industrien, die ich nicht gut finde, die Rüstungsindustrie zum Beispiel... Jetzt sind wir bei der Ethikbank. Auch diese Konsequenz ist ein schöööönes Gefühl.

Eigentlich steht dabei nicht das Thema Öko, sondern vielmehr die Ethik im Vordergrund. Mehr und mehr so zu leben und zu handeln, wie es sich ethisch gut anfühlt (und wie ich auch behandelt werden möchte). (Mehr zu meinen Gründen, warum ich mich vegan ernähre, können Sie hier lesen.)

Mir ist wichtig, mir kleine Ausnahmen vom veganen Essen zu gönnen - dann wenn es mir wichtig ist, um kein Dogma draus zu machen. So habe ich bei meiner Oma frisch gebackene Waffeln (mit Eiern von glücklichen Hühnern) gegessen. Mir ist aufgefallen, dass ich sie besonders genossen habe. Wovon ich noch immer nicht "runter" bin, sind Teilchen vom Bäcker. Auch auf Honig zum Kochen fällt es mir noch schwer zu verzichten. Mal sehen, wann/ob es mir gelingt, sobald ich eine Alternative gefunden habe, ist es meist ein Klacks.

Ein Schritt nach dem anderen - und jeder einzelne mit Liebe und Zeit.

Vor zwei Wochen habe ich aus Frust einen Milka-Schokohasen verschlungen. Eigentlich wollte ich keine Milch-Schokolade mehr essen. Aber da musste es einfach sein. Ich tue mich ein bischen schwer damit, mir diese Ausnahmen zu gönnen, weil ich einerseits auch gerne konsequent sein möchte. Auf der anderen Seite: Wenn ich sehe, was ich schon alles im Gegensatz zu vorher nicht mehr esse, dann habe ich - zusammen mit meinem Mann, der oft auf Fleisch verzichtet - sicherlich insgesamt einem Schweinchen und zwei Hühnchen das Leben gerettet bzw. eine trauriges Dahinfristen erspart. Auch das ist ein Anfang. So machen viele kleine und mittlere Veränderungen ein großes Ganzes - und das ist toll!

Ich habe übrigens meine ersten veganen Schuhe erstanden, die toll gearbeitet sind:

Es ist noch ein Weg, bis es mir gelingt, wirklich tierfrei zu leben. Aber einige große Schritte auf dem Weg bin ich schon gegangen. Und das macht mich so richtig froh - und leicht. :o)

Hier wieder ein paar Blick auf meine Teller:

 

Das erste Bild nochmal im Detail: Warmer Salat auf Pizzabrot. Diesmal habe ich den eingefrorenen Brotteig (war die Hälfte) aufgetaut und auf einem Backblech verteilt, mit Oliven gespickt, mit Olivenöl bestrichten und gesalzen - dann gebacken. Dazu gab es den warmen Salat: Frische Chamgignons mit Zwiebeln anbraten. Salzen, pfeffern, Curry dazu. In eine Salatschüssel geben, wo schon frische Tomaten und etwas Salatgurke geschnitten warten. Obendrauf einen frischen grünen Salat, diesmal Fertiggepflückter aus der Tüte. Zum restlich in der Pfanne verbliebenen Öl habe ich noch etwas zugegeben, darin Pinienkerne geröstet, dann mit Balsamicoessig abgelöscht (hu, das spritzt und riecht stark nach Essig), dann Honig (vegane Alternative Agavensirup, Zucker, Rübenkraut oder ähnliches) hinzugeben und karamelisieren lassen - über den Salat geben. Durchrühen und auf das frische Pizzabrot geben. Das schmeckt so gut... Lange kann es nicht mehr dauern, bis ich es wieder esse!

Klöße (nicht 100% vegan, aber noch vorrätig) mit Apfelkompott und süß-saurem Gemüse (Pilze, Zwiebeln anbraten, Pustasalat aus dem Glas mit Sud dazu, Tomatenmark dazu, abschmecken). Nicht DAS Highlight, geht aber schnell.

Himmel un Äd (kölsch für Himmel und Erde). Erde = Kartoffelpüree (habe ihn mit Margarine und Sojamilch gemacht, schmeckte zwar, war aber keine optimale Lösung - da werde ich noch einiges ausprobieren müssen) mit vieeeeeel Zwiebeln und Apfelkompott = Himmel. Schmeckt auch ohne die klassische Blutwurst lecker und kann für fleischessende Gatten durch selbige ergänzt werden. Meinem Mann hat's auch ohne geschmeckt.

Hot Dogs. Mein Mann bekam die Fleischvariante (Denn's Biomarkt Würstchen im Glas) und ich Veggie Hot Dogs (hier nur noch die Verpackung, sie guckten unten und oben raus). Dazu die typischen Brötchen, Gürkchen und jede Menge Soße (da ist vieles vegan). Ich fand die Veggie Hot Dogs eßbar, zusammen mit dem ganzen Drumherum habe ich keinen riesigen Unterschied gemerkt (ich habe ja guten Willen), aber so ohne alles sind sie nicht mein Ding. Minu fand sie super. :o)

Zitronenkuchen. Äußerlich stark verbesserungswürdig (ist zusammengefallen, ich hätte ihn wohl länger in der Form abkühlen lassen, statt ihn gleich zu stürzen), innerlich noch ziemlich pampig (Mengenverteilung stimmte nicht), aber geschmacklich: Hmmmmm. Im Rezept waren Zucker und Mehl mit Tassen angegeben, das Fett aber mit Grammzahl. Beim Gedanken an meine unterschiedlichen Tassen kamen mir schon leichte Zweifel: Ich habe kleine Tassen, große Tassen, mittelgroße... Es wäre besser gewesen, für das Fett auch eine Tassenangabe zu haben. Nun denn, ich werde am Ball bleiben und am Rezept noch was tüfteln. Der Rand war so knusprig und der Teig so zitronig. Das erste Mal mit Sojamilch gebacken. Ich habe sie nicht rausgeschmeckt. Die Zitronenglasur habe ich weggelassen.

Streuselteilchen. Viel Streusel, eher zuviel. Trotzdem lecker. Würde ich unbedingt wieder mit Frucht machen (habe Marmelade genommen), vielleicht sogar mal Mandarinchen aus der Dose drauf. Dafür weniger Streusel und ein bisschen krümeliger (man siehe die Brocken...). Glasur habe ich wieder weggelassen. Hier das Rezept. Ich habe Margarine statt Butter genommen.

Übrigens habe ich einige vegetarische Grillalternativen probiert, die gut waren. Zum Beispiel "Vegetarisches Filet" und "Vegetarische Bratwurst" von Garden Gourmet. Das Filet war besonders lecker, die Wurst okay.

Ich habe so viele neue Rezepte zum Ausprobieren und schon einige Lieblinge unter den bisher ausprobierten. So kann es weiter gehen. :o)

Hier geht es weiter: Veganes Leben. Ich esse keine Tiere mehr. - Meine Ethik & die Folgen - Teil 11 

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 09 Mai, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Vegan werden und leben

Südafrika: Lektionen, die ich lernen durfte

Lisa Balz lebt seit zehn Jahren in Südafrika und berichtet seit dem über ihr Leben und ihre Erfahrungen dort. Sie finden alle Berichte in der Rubrik: Südafrika-Bericht. Hier ein neues Lebenszeichen von ihr:


Somerset West, 8. Mai 2011

Lessons to learn – Lektionen, die ich lernen durfte

Es ist erst Anfang Mai, doch die letzten paar Monate waren turbulent!

Mit den zwei Verkaufs-Ladies in meinem Team, die im Januar “an Bord kamen”, fuehlte ich mich bereits super erfolgreich – von nun an geht’s bergauf! In diesem Uebermut kuendigte ich meine kleine Wohnung zum 31. Maerz 2011. Mehr als 7 Jahre auf 35 qm war genug! So wohl wie ich mich dort immer gefuehlt habe, so beengt kam es mir in den letzten Monaten vor. Ich war dabei, meine Fluegel auszubreiten, die Beengtheit zu sprengen!

Anfang Februar musste ich mir allerdings eingestehen, dass ich voreilig gehandelt hatte! Zu allererst stellte sich heraus, dass die beiden Damen alles andere als professionell waren. Waere ich nicht sooo erleichtert gewesen, die laestige Verkaufsarbeit abzugeben, haette ich die ersten Hinweise nicht so auf die leichte Schulter genommen! Da kam mein mangelnder Professionalismus durch – oh, oh, oh!!! Wenn die Gefuehle den Verstand ausser Kraft setzen………………..

Gott sei’s gedankt, konnte ich mich relativ einfach von ihnen trennen. Also – wieder selber an’s Telefon und verkaufen.

Meine Lektion daraus?????

Vor der naechsten wichtigen Entscheidung mich hinsetzen und eine Liste der FUER und WIDER’s aufzusetzen. Anschliessend jeden Punkt mit einer Zahl zwischen 1 und 10 bewerten. Diese Methode eleminiert Gefuhle und zeigt ueberraschend klare und sachliche Ergebnisse. Mit einem Grinsen muss ich zugestehen, dass ich diesen Tip schon vielfach weiterempfohlen habe – im entscheidenden Augenblick jedoch selber nicht praktizierte!

Der grosse Auftrag in der Lebensmittel verabeitenden Firma, der mein erstes Projekt in 2011 sein sollte, wurde aus Budgetgruenden verschoben. Waehrend ich mein Angebot praesentierte, wurde der Eigentuemerin und den anderen Entscheidungstraegern erst klar, dass die Firma zwar stark waechst, aber dass das gesamte Team keine klaren Zielvorstellungen hatte! Ich hatte gefragt, wo sie ihre Firma in einem, in 3 und in 5 Jahren sehen wuerden. Die meisten meiner Loesungen sind zwar mobil, doch warum heute gross investieren, wenn vielleicht in einem Jahr das Gebauede zu klein wird?! Ohne klare Zielvorstellungen gab es natuerlich auch kein demtentsprechendes Budget fuer Erweiterungsmassnahmen.

So wurde das Projekt auf Eis gelegt – schade fuer mich, doch zumindest hatte mein Einsatz geholfen, ihnen den Weg zu weisen! Zwei weitere, vielversprecehnde Auftraege wurden ebenfalls vertagt. Kein Einkommen in Aussicht! Eine Anfrage bei meinen Vermietern, ob ich vielleicht noch zwei Monate laenger bleiben koenne, wurde mit Bedauern abgelehnt. Meine kleine Wohnung sollte erweitert werden, alles war bereits organisiert!

Fuer einen kurzen Moment fuehlte ich mich deprimiert – doch wirklich nur sehr kurz! Dann nahm ich die Herausforderung an!

Zwei sehr, sehr klare Gruende hielten mich davon ab, eine groessere Wohnung zu nehmen. Zum einen mein finazieller Engpass, zum anderen das absolut sichere Gefuehl, dass ich nicht fuer immer hier in Somerset West bleiben werde, noch nicht einmal im Raume Kaptstadt!

Zu diesem Zeitpunkt lasen wir in unserer Bibel Studium Gruppe Genesis. Ploetzlich wurde mir die Aehnlichkeit meiner Situation mit Abrahm’s bewusst: Auch ich war einer Weisung in ein fremdes Land gefolgt! Vers 12 berichtet ueber Abraham, der in ein fremdes Land (Kanaan) geht und dort seine Zelte aufstellt. Mit gegebener Erlaubnis berichtete ich der Gruppe von meiner Vision, die mich ebenfalls in ein fremdes Land gefuehrt habe. Zur Zeit wisse ich allerding nicht, wo ich meine Zelte aufschlagen koenne. Sogleich bot mir Yvonne an, fuer 3 Monate ihr Haus mit ihr und ihrem Mann zu teilen!

God is at work!

Am ersten April-Wochenende zog ich hier mit nur einem Viertel meiner Sachen ein. Der Rest wurd erst einmal im Vorratslager verstaut. Die erwachsenen Soehne sind ausser Haus und ich werde wie ein Familienmitglied behandelt! Kueche und Wohnraum stehen mir offen. Meine Hilfestellung im Haushalt wird jedoch abgelehnt. Ich wuerde ja schliesslich arbeiten waehrend Yvonne Hausfrau sei. Ich bekomme frisches Obst gebracht und von Zeit zu Zeit ein gebratenes Haehnchen --- wie im Schlaraffenland!

Meine Lektion daraus?????

Ich weiss es: Grosszuegigkeit anzunehmen! Es ist sooo leicht zu geben! Mit einem Laecheln anderen Menschen etwas zu schenken, ist ein wunderbares Gefuehl! Wie oft habe ich selber gegeben! Doch am anderen Ende zu sitzen und anzunehmen --- nicht leicht! Selbst wenn es mit der groessten Selbstverstandlichkeit gegeben wird!!!!! Hat das nicht auch mit meinem Selbstbewusstsein zu tun? Bin ich es wert, dass ich so beschenkt werde???? Erst ganz leise, dann immer sicherer laesst meine innere Stimme ein JA zu. JA weil ich ein Kind Gottes bin! JA weil ich selber gerne gebe.

Ein Drittel meiner Zeit bei Yvonne ist bereits abgelaufen; Ende Juni ist D-Day. Wenn die Zeit da ist, wird Gott mir schon die richtige Loesung schicken – in welcher Form auch immer! Gott hat mir die Vision geschickt, der ich gefolgt bin. In all den Jahren hat er hat mich noch niemals haengen lassen und wird es auch diesmal nicht tun.

Diese Gewissheit ist so wunderbar klar und stark wie vor 10 Jahren.

Watch this S-P-A-C-E!

© Lisa Balz

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 09 Mai, 2011
Thema: Südafrika-Bericht

Gartengeschichten im Mai

Der Duft von Maiglöckchen weht über den Schreibtisch zu mir herüber. Ich nehme das kleine Väschen auf und halte meine Nase dicht an die weißen Glöcken. Hmmmm.

Seit zwei Jahren wachsen sie in meinem Garten und scheinen sich im Hochbeet an einer schattigen Stelle oberhalb vom Bachlauf wohl zu fühlen. Herrlich, dieser intensiv süße Geruch, der meine Gedanken mit auf eine Reise in die Natur und ihre Geschenke nimmt...

Die dicken Knospen der Kletterhortensie versprechen mir: Nicht mehr lange und wir erblühen!

Im Garten sind die Pflanzen in den letzten Wochen so schnell gewachsen wie jahrelang nicht. Innerhalb von vierzehn Tagen war vieles erblüht, verblüht, gewachsen. Unfassbar schnell. Der Flieder blühte früher als sonst. Mehr Pollen als im vergangenen Jahr zogen eine dicke gelbe Schicht über den Tisch, die Stühle, die Fensterscheiben, die Blätter... Anhand meiner Fotos von letztem Jahr und auch vor zwei Jahren sehe ich deutlich, dass die Natur Mitte April und auch Anfang Mai lange noch nicht so weit war wie dieses Jahr. Vor dem Haus blühen bereits die Rosen. Wir haben Anfang Mai!

Es verwundert mich immer wieder, wie aus tot scheinenden Pflanzen im Frühling neues Leben sprießt. So ist es auch bei dem knochigen Stamm unserer beiden Weinstöcke. Hier zeigen sich frech in der Frühlingssonne die ersten frischen Knospen:

Meine geliebte Pfingsrose, die oft im Garten umziehen musste und mit ihren neuen Wohnorten nicht zufrieden war, hat jetzt das richtige Zuhause gefunden. Sechs dicke Blütenknospen zeugen davon. Ich freue mich schon sehr auf ihre Blüten und ihren Duft!

Dazwischen zeigt der Zierlauch seine Pracht. Zwanzig Zwiebeln des Allium Purple Sensation hatte ich bei der Staudengärtnerei Bornhövel letzten Sommer bestellt und im Spätherbst in meinen Gartenboden setzen können. Vor einigen Jahren hatte ich einige Blütenbälle des Riesenzierlauchs (Allium Giganteum) im Garten, seitdem fasziniert mich diese Sorte. Inzwischen habe alle zwanzig ihre Farbbälle geöffnet. Es sieht wunderschön aus!

Ein kleines Wunder steht auf unserem Terrassentisch. Minu hatte ihren Frühlingsgefühlen vor einigen Wochen freien Lauf gelassen und glatt eine der Allium umgesäbelt. Das machte mich erst traurig, weil ich dachte, diese Blüte sei nun verloren. Dann setzte ich den Stab mit der festen Knospe am Ende einfach in eine Vase auf den Tisch. Und das "Unglück" wandelte sich in pures Glück: Aus nächster Nähe konnte ich beobachten wie die dicht unter den dünnen Hülle gedrängten Blüten sich Tag für Tag mehr befreiten. Was für ein Geschenk! Hier einige ihrer Befreiungsstationen auch für Sie:

Am Wochenende pflanzte mein Mann eine Magnolie ein, die schon Wochen auf ihren festen Platz hinter dem Teich wartete. Eigentlich hatten wir keinen Platz für das Geschenk, doch irgendwie musste es doch gehen, so schön passten ihre Blüten zum Teichcharakter... Ein Stein musste ausgebudelt werden, Folie hochgeschoben, dann passte es endlich! Kaum waren wir mit den Aufräumarbeiten fertig, mein Mann war längst im Haus verschwunden und ich saß noch etwas an meinem schattigen Lieblingsplatz auf der Terrasse, da besuchten uns die ersten Tiere: Kohlmeisen und Tauben, die im Teich und Bachlauf badeten und Wasser tranken. Eine Amsel, die beim Nachbarn auf dem Gartenhäuschen saß und ein Abendlied sang. Der Bachlauf plätscherte dazu. Eine herrliche Stimmung!

Auf der Terrasse bewegte sich etwas zwischen den Kübeln. Eine kleine Maus wagte sich hervor und nahm sich ein Blatt des Löwenzahns, der in den Steinritzen dutzendweise steht. Schwups, war sie wieder verschwunden. Ganz still blieb ich sitzen, eingenommen von dem Glück, sie beobachten zu können. Vorsichtig steckte ich meinen Kopf unter den Tisch und guckte kopfüber zu, wie sie sich noch ein Blättchen holte, fluchs verschwand und an anderer Stelle unter dem Holzbottich wieder auftauchte. Seufz. Schön! (Ob es die kleine Maus war, die wir einst retteten?)

In solchen Momenten habe ich selten die Kamera am Tisch und sobald ich aufstehe, um sie zu holen, flüchten die Tiere. Also bleiben es besondere Momente, die ich mit meinen Augen und meinem Herzen aufnehme und als kleine Glücksfunken meine Seele berühren.

Heute früh beobachtete ich am Teichrand wie eine Fliege trank, kurz danach kam eine Wespe geflogen und nahm zwischen den kleinen Kieselsteinen einige Schlücke Wasser auf. Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, ob und wo diese Insekten trinken. Jetzt weiß ich zumindest, wo einige es tun: Bei uns am Teich. :o)

Teich und Bachlauf machen zugegeben viel Arbeit (Algen, abgestorbene Blüten und Blätter rausfischen, Modder entfernen, Unkraut am Rand zupfen...) und fordern immer wieder Investitionen, zum Beispiel für Technik, Hilfsgeräte, Pflanzen, Wasser. Letztes Jahr hatten wir ein Leck, welches wir nun endlich gefunden haben. Ein Schlauch, der Wasser vom Teich zur Quelle transportiert, war undicht. Die Abrechnung unseres Wasserversorgers zeigte den gestiegenen Verbrauch durch das immer wieder nötige Auffüllen.

In den Momenten, wo ich die Tiere beobachten darf, die von unserem Teich und Bachlauf profitieren, denke ich dann: Das ist jeden Cent und jede Stunde Arbeit wert!

Dufte Maiglöckchengrüße aus Köln

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 03 Mai, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Garten - Frühling

Mai-Impulse

Die neuen Kalendermotive für Mai hauen mich fast um, besonders wenn ich sie gemeinsam auf mich wirken lasse. Ich empfinde sie sehr stark vorwärts treibend. Das war mir während des Entstehungsprozesses nicht bewusst, da ich jeden Kalender separat entwarf. Mal sehen, was sie jetzt in mir auslösen:

Wandkalender "Herzensangelegenheiten"

Vor grünem Hintergrund wächst ein aus Papier geformtes Herz aus einem Tagebuch. Darüber steht in roter Schrift: "Ich habe Mut." Schon die letzten Tage des Aprils überlegte ich: Wie war noch mal das Blatt für Mai? Als es mir bewusst wurde, spürte ich wie meine Aufregung stieg.

Für mich ganz persönlich bedeutet die Symbolik dieses Bildes: Schreiben. Herz. Mut. Dazu noch "meine" Farbe Grün. Einige Blätter des abgebildeten Tagebuches sind beschrieben, doch die meisten davon sind noch weiß und warten darauf, beschrieben zu werden. Das Innere des Herzens ist rot. Für mich symbolisiert dieses Bild: Da gibt es noch viel zu füllen, zu schreiben, zu erleben. Von mir. In meinem Leben. Mut brauche ich, um nächste Schritte zu gehen, denn auch wenn ich vor zehn Jahren zwei Bücher schrieb, also Erfahrung mit dem Veröffentlichen habe, so bedeutet dies nicht, es fällt mir leicht. Kurz: Ich habe Hemmungen, die nächsten Schritte zu gehen. Wie diese auch immer aussehen mögen.

An ungeschriebenen Themen hat sich vieles in den letzten Jahren aufgestaut. Dieses aufgestaute, nicht veröffentlichte, fühlt sich an wie ein riesiger Staudamm, der bis zum Rand gefüllt ist, doch kaum Wasser fließt ab und es kommt immer neues hinzu. Die Staumauer quietscht und kracht. Wie lange hält sie noch? (Ist auch eine tolle Kraftvorstellung... Was passiert, wenn er bricht? Gar nichts? Ein bisschen? Viel? Ich traue mich gar nicht, hinzuschauen...)

Übrigens ist das Thema Veröffentlichen (damit meine ich gegen Honorar zu schreiben wie ein Buch veröffentlichen oder einen redaktionellen Beitrag) einer der für mich persönlich im Moment wichtigsten Räume in meinem Inneren, die ich nicht betrete...

Das Kalenderblatt erinnert mich daran, mutig mein Herzensthema anzugehen. Wie dieses Angehen auch immer aussehen mag, sei es, bei jedem Blick auf den Kalender an etwas sehr sehr wichtiges erinnert zu werden oder wirklich konkrete Schritte zu unternehmen.

Für was haben Sie Mut? Welche Seiten eines Herzensthemas möchten Sie füllen?

Tischkalender "Ich trau mich was"

Auf einem Ziegelweg, der über den Rasen führt, wächst Moos zwischen den Ritzen und auch blaue Stiefmütterchen. Sie haben sich dort selbst hingepflanzt, gleich davor steht ein einzelnes, kleines Stiefmütterchen, welches auch seinen Weg in die "Freiheit" gefunden hat. Das Zitat lautet: "Ich befreie mich von einengenden Grenzen."

Was löst dieses Blatt in mir aus? Woran erinnert es mich?

Vor allen Dingen denke ich daran, Dinge anders zu machen, etwas Neues zu denken, mich anders zu verhalten, etwas Neues auszuprobieren. Und darüber nachzudenken: Was engt mich ein? Gibt es Regeln, die ich mir angeeignet habe, die ich gelernt habe, wie ich erzogen worden bin, die überholt sind? Regeln, die nicht mehr wirklich zu dem Menschen, der ich heute bin, passen?

Ein Beispiel ist sehr präsent für mich: Meine Ernährungsumstellung. Seit Mitte Januar bin ich auf dem Weg, mich ohne Lebensmittel, die von Tieren stammen, zu ernähren. Eine enorme Veränderung raus aus einem alten, eingespielten, vier Jahrzehnte gewohnten Eßverhalten. Unvorstellbar war diese Änderung vorher. Jetzt, wo ich es einige Monate lebe, denke ich: Es ist einfacher als ich dachte - und interessant zugleich.

Der Satz auf dem Kalenderblatt hat aber noch einen weiteren Aspekt: "einengend". Hat mich meine alte Ernährung eingeengt? Ja, höre ich, in deiner Gesundheit, deiner persönlichen Entwicklung UND vor allen Dingen darin, nach deinem moralischen Empfinden zu leben.

Ok. Ja. Stimmt. Diese Einengung war mir aber ehrlich gesagt nicht bewusst, denn ich habe etwas geändert, weil ich nicht anders konnte. Ich habe nicht über Grenzen, Einengung, Gesundheit nachgedacht, sondern gemerkt, dass es für mich nicht mehr geht ist, gegen meine Ethik zu handeln, zu leben. Ich habe so viele schmerzhafte Fakten aufgenommen, was mein bisheriges Leben für andere Lebewesen für Konsequenzen hat. Danach hatte ich endlich die Kraft, etwas zu tun. Dass es nicht mehr stimmig ist, wusste ich schon lange...

Finden Sie nicht auch, dass diese beiden Kalenderblätter herrlich zusammenpassen? Mut haben, mich aus einengenden Grenzen zu befreien. Hu! Durchatmen.

Meine Beispiele spiegeln einige typische Aspekte von Veränderungsprozessen:

  1. Wissen, wo es hingehen soll, aber nicht in Aktion kommen und zögern.
  2. Den Mut spüren und die Gewissheit zu haben, es wird sich was ändern, die Frage ist nur noch: Wann.
  3. Nicht mehr anders können und handeln. (Hier kommt oft das Schicksal oder ein Zufall zu Hilfe, der einem die eigene Endlichkeit, die Konsequenzen des bisherigen Handelns oder auch bewusst macht, was man alles nicht gelebt hat. Wir Menschen brauchen/ich brauche diese starken Impulse, um ins Handeln zu kommen. Darüber könnte ich Bücher schreiben... Huch!)
  4. Darüber nachdenken und sich bewusst machen, was es ist, das nicht mehr stimmig ist im Leben.
  5. Diese einengenden Grenzen überwinden und neue Erfahrungen sammeln.

Ich wünsche Ihnen und mir selbst einen zauberhaften Mai!

Anja Kolberg

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Die neuen Kalender 2012 gibt es im Herbst im Shop zu kaufen. Hier können Sie sich für den Newsletter eintragen, der Sie informiert, wenn sie lieferbar sind.

Die ausführliche Vorstellung der gesamten Kalenderblätter finden Sie unter Blog - Kreative Projekte.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 02 Mai, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse

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