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Warmer Apfelkuchen hmmmm - Minianleitung in Bildern
Es duftet nach frisch gebackenem Kuchen. Warmer Apfelkuchen mit Streuseln. Ein ideales Nachmittagsvergnügen, wenn Gäste kommen oder auch zu einem Festmahl als Nachtisch, zum Beispiel mit Vanilleeis (für die Normalesser) oder mit Vanillepudding (für die Veganer, Alpro-Soja bietet leckeren an).
Bäumchensäpfel habe ich als Belag genommen und andere Apfelsorten, die meine Mutter mir mitgegeben hatte. Sie alle stammen - unbehandelt - von Apfelbäumen aus dem Bergischen. Und weil sie unbehandelt sind, haben sie Wurmlöcher, Dellen, Kratzer, Punkte, manchmal faule Stellen. (Die auf dem Foto lagern bei mir auch schon einige Zeit.) Mit beherztem Schnitt ist das alles schnell weggezaubert und der Geschmack ist wirklich himmlisch. So sollen Äpfel schmecken.
Das Obstkuchenrezept der Pflaumenplatte habe ich als Grundlage genommen. Eigentlich wollte ich einen Schokokuchen backen, aber da waren die 500gr Mehl schon mit Zucker in der Schüssel vermischt... Gut, umdisponieren, dann kommen auch endlich die Äpfel zum Zuge.
Ofen leer geräumt, Ober- und Unterhitze angeknipst. Alle Zutaten in eine Schüssel schütten, die auf der Waage steht, so kann durch Klick auf Tara prima weiter zugewogen werden. Zum Schluss habe ich heute sogar noch das Wasser draufgeschüttet (260ml diesmal) und danach erst alles miteinander vermixt. Ging supereinfach. Die Margarine war zimmerwarm, sonst wäres es glaube ich nicht so einfach gegangen.
Der Teig wird dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gefüllt. Dort bleibt er einen Moment liegen, bis die Schüssel wirklich vom letzten Rest Teig mit den Fingern befreit ist. :o) Ich liiiiiebe es, die Mixer abzuschlecken und da der Teig so lecker ist...
Der Teig wird dann auseinander gestrichen. Das Backpapier muss ich dabei immer wieder festhalten, damit nichts verrutscht. Teigschaber ablecken. :o)
Danach habe ich angefangen, die Äpfel zu schälen und klein zu schnippeln. Ich brauchte noch 4 weitere große Äpfel aus dem Supermarkt, die heimischen reichten nicht. Ich schnippel immer wild drauf los, da wird nichts akkurat.
Den Streusel habe ich anschließend zubereitet. Ich habe gelernt, dass zimmerwarme Margarine guten Streusel macht:
Er wird dann herrlich kleinkrümelig...
... und lässt sich gut auf dem Obst verteilen:
Nach einer halben Stunde im Backofen kommt dann diese Köstlichkeit raus und betöhrt mit ihrem Apfelduft durchs ganze Haus: Iss mich...
Lecker! Wenn Sie solch eine Platte mit auf die Arbeit nehmen, werden Sie die Stimmung im Büro für den ganzen Tag heben. :o) Übrigens lässt sich der Kuchen prima einfrieren. Wir hatten so ruckizucki einen Sonntagskuchen ohne Arbeit.
Viel Spaß beim Nachbacken. Es ist wirklich nicht schwer und ich bin keine Megabäckerin. Das ist auch für Anfänger zu schaffen. Nur Mut. Und das Beste: Rein pflanzlich, gutes Gewissen... Ist das Rezept eines Konditors... Kein Unterschied zu 'normalem' Kuchen zu schmecken. *HÜPF*BOING*TANZ*
Hintergrund meines Backvergnügens: Seit dem Erlebnis mit dem Huhn Berta verzichte ich auf Milchbrötchen & Kuchen, gleich ob vom Bäcker oder selbstgemacht. Bislang war das ja immer noch meine Ausnahme: Süßes vom Bäcker, Kuchen auf Einladungen, Süßigkeiten, Schokolade... Das Süße vom Bäcker war mein morgendliches Frühstück. Ob jetzt Quarkbällchen, Rosinenbrötchen oder Croissant. Seit Berta möchte ich keine Eier und Molkereiprodukte mehr essen, deswegen musste ich mir neue Lösungen fürs Frühstück überlegen und habe jede Menge gebacken wie Sie aus der Rubrik Blog - Vegane Rezepte wissen. Zu Feierlichkeiten bringe ich jetzt kurzerhand einen Kuchen mit und für alle ist eine einfache und leckere Lösung zur Hand.
Eigentlich würde ich gerne gesünder frühstücken, so habe ich eine zeitlang morgens warmen Hirsebrei mit Rosinen gegessen, doch darauf habe ich im Moment keinen Bock. Grüne Smoothies finde ich auch interessant, doch den, den ich vor zwei Jahren mir mal gemixt habe, war nicht wirklich mein Ding. Das braucht also alles noch was an Zeit. Bis ich soweit bin, genieße ich meine selbstgebackenen Kuchen und Muffins...
Alles Liebe!
Anja Kolberg
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Glücksinflation & Glück in Dosen.
Wofür benutzte ich das Wort Glück?
- Wenn ich etwas gewinne: So wie die Gartenrenovierung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte. (März 2008)
- Wenn ich gerade nochmal auf einer Autofahrt die Kurve statt den Graben bekomme: So wie bei einer Schneefahrt mit meiner Schwester als Beifahrein auf dem Weg zur Lehrstelle durch die kurvige bergische Landschaft. Es hatte frisch geschneit, die Fahrbahn war sehr rutschig und der Fiesta kam in einer Kurve trotz langsamen Vorwärtstasten ins Rutschen. Einige Zeit zuvor hatte mir einer der Mechaniker aus der Werkstatt, der mich morgens mit zur Arbeit genommen hatte, erzählt, wenn der Wagen ausbricht, muss ich gegenlenken. Keine Ahnung, warum er ausgerechnet mir das erzählte. Er war schließlich der Rennfahrer, der morgens seine Bestzeit toppen wollte, während ich mich krampfhaft festhielt. Dann kam der erste Schnee, eine rutschige Straße, ein ausbrechender Wagen und die Erkenntnis, warum ich diese Information erhalten hatte. Während wir beide kreischten, lenkte ich geistesgegenwärtig gegen, der Wagen fing sich vor dem Graben und wich nach dem zweiten Gegenlenken auch dem Seitenpfosten aus und fuhr dann schön den Berg weiter hoch. Auf der Straße. Yeah! Das nenne ich Glück und so fühlte es sich auch an, als sich meine Schwester und ich daraufhin vor Erleichterung kaputt lachten.
- Wenn etwas Angst machendes gut ausgeht: Unsere Hündin Minu entwickelte einen hartnäckigen Knubbel an der Seite, an der Stelle wo sie den Inhalt einer Spritze nicht vertragen hatte. Der Knubbel ging einfach nicht weg. Die Ärztin empfahl, das Gewebe untersuchen zu lassen und wir hatten große Angst, dass darin schreckliches steckte. Ich stellte mir im Auto wartend auf das Ergebnis vor, dass wir erleichtert die Praxis verlassen, weil alles in Ordnung ist. Und so war es auch. Alles ok. Was für ein Glücksgefühl!
- Wenn Gesundheit statt Krankheit diagnostiziert wird: "Ist das Leben schön!", das sagte ich dem Arzt nach meiner OP im Jahr 2000, bei der ein Brustkrebsverdacht ausgeschlossen werden sollte. Er hatte einen Schnellschnitt gemacht und mir die Diagnose 'alles ok' nach meinem Aufwachen mitgeteilt. Das war nach all den ängstlichen Wochen ein so schönes Gefühl!
Jedes Mal war etwas besonderes passiert. Unerwartet. Mit gutem Ausgang. Das ist Glück für mich.
Doch in den vergangenen Jahren habe ich das Gefühl, es kommt zu einer 'Glücksinflation'. Alle jagen dem Glück hinterher. Wollen es haben und behalten. Möglichst oft erleben. Auch ich. Könnte man es in Dosen kaufen, der Erfinder hätte ausgesorgt und könnte sich einen Platz weit vor Bill Gates auf der Liste der reichsten Erdenbürger sichern. Glück in Dosen.
Ich vermute, es geht dabei jedoch gar nicht mehr um dieses ganz besondere und seltene Erlebnis, sondern der Sehnsucht nach einem Dauergefühl der Zufriedenheit.
Wenn ich Glück habe, löst das einen Energieschub aus, ein Hochgefühl. So gut, dass ich mehr davon will. Aber wenn das Glücksgefühl zum Dauerbrenner wird, wo ist dann noch sein Reiz?
Macht Reichtum glücklich? Ich vermute nein, wenn ich mir die Geschichte des englischen Ehepaares anschaue, die den höchsten Gewinn auf der Insel einsteckten, auf der Reichstenrangliste Englands noch vor Eric Clapton sind, sich aber jetzt scheiden lassen. Vor dem Gewinn führten sie ein einfaches Leben und waren zufrieden. Nach dem Glücksgewinn sah das anders aus. Ein Trugschluss zu glauben: Wer reich ist, ist glücklich. Jeder hat seine Lebenspäckchen zu tragen.
Macht Gesundheit glücklich? Gesundheit ist kostbar. Doch so richtig zu schätzen weiß ich sie erst, wenn ich eine zeitlang krank war und wenn dann endlich wieder Gesundheit eintritt.
Macht Erfolg glücklich? Kurzfristig schon. Doch nach jedem Hoch kommt auch ein Tief. Wellenbewegungen des Lebens. Ich las von einer Sängerin, die von dem Druck erzählte, nach einem erfolgreichen Album das nächste rausbringen zu müssen. Bekannt ist auch der Druck, dem Autoren ausgesetzt sind, wenn ihr erstes Buch ein Bestseller war. Denn was stellt das für Erwartungen an das nächste Werk auf?
Glück ist ein seltenes und kurzes Gefühl. So wie auf einer riesengroßen Wiese unter Millionen Kleepflanzen ein Vierblättriges zu finden. Das ist etwas besonderes. Ein besonderes Gefühl. Wie lange hält ein Glücksgefühl tatsächlich an? Einige Sekunden? Minuten? Einen Tag?
Das Glücksgefühl, einen Partner gefunden zu haben, der stimmig ist. Das Glücksgefühl am Tag der Hochzeit. Das Glücksgefühl, eine Arbeitsstelle bekommen zu haben. Einen Auftrag. Ein Projekt beendet zu haben. Tolle Umsätze. All das ist flüchtig und weicht dem Alltag und seinen Herausforderungen. Zum Beispiel das Hoffen auf den nächsten Auftrag. Die Frage nach dem nächsten Buch. Der erste Streit. Die nächste Erkältung oder was auch immer.
Glück ist ein flüchtiges Gefühl. Und wenn es da ist, spielt sich in meinem Gefühlszentrum eine Orgie ab. Das Gefühl macht süchtig. Ich will es am liebsten immer wieder fühlen oder zumindest den Kick dann bekommen, wenn es gerade mal so grau ist wie heute früh hier am Kölner Himmel.
Wenn ich es verständlicherweise immer wieder haben will, immer wieder fühlen will, dann mache ich mich auch abhängig von diesem Gefühl. Ist mein Leben nur richtig gut, wenn ich glücklich bin? Ich will mich nicht vom Glücksgefühl abhängig machen und ihm auch nicht hinterherjagen, dem Glück, das im Außen passiert. Ich will das Glücksgefühl in mir selbst entstehen lassen. In dem ich mich unabhängig mache von dem Glück, das von außen auf mich zukommt und auf das ich keinen Einfluss habe.
Wie?
In dem ich eine Lampe anknipse, die die Dunkelheit des Kölner Himmels vertreibt. In dem ich mich warm einpacke und mit dem Hund an die frische Luft gehe und die Schönheit des Novembers draußen suchen gehe. In dem ich meinem Partner etwas nettes sage, einfach so, statt mich über die wieder nicht aufgehängte Klopapierrolle aufzuregen. In dem ich dankbar auf all das schaue, was ich schon geleistet und erreicht habe, auch die kleinen Dinge - statt auf das nächste Ziel zu schauen oder auf andere zu schielen, die scheinbar glücklicher sind als ich.
Mache ich mir all die Selbstverständlichkeiten in meinem Leben bewusst, die beständig da sind, dann spüre ich ein gutes Gefühl. Und das kann ich mir - unabhängig von äußerem Glück - immer wieder ins Gedächtnis rufen, wenn ich eine Portion gutes Gefühl brauche.
Ich möchte üben, mir mein Leben so schön wie möglich zu machen, unabhängig davon, ob ich gerade einen Erfolg oder einen Durchhänger habe, ein Hoch in der Partnerschaft oder eine Krise, ob ich gesund bin oder krank, ob ich viel Geld habe oder wenig. Für das, was wirklich wichtig ist, habe ich alles was ich brauche. Es ist in mir und in meinem Leben. Ich muss nur genau hinschauen.
In diesem Sinne gehe ich jetzt mal meine Glücksgefühls-Welt retten: Ich mache einen Spaziergang mit dem Hund. Kaufe mir zwei knackige Brötchen. Halte vielleicht einen kurzen Plausch mit Petra am Blumenladen. Drehe die Heizung auf. Koche Kaffee. Beschmiere mir die Brötchenhälften mit dem köstlichen veganen Spekulatius-Aufstrich von Rewe. Und freue mich, dass ich das machen kann.
Ein schönes Novemberwochenende wünscht
Anja Kolberg
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Muskelkater von Eichhörnchen-Arbeiten
1500 kg Holz- und Kohlebrikets haben mein Mann und ich innerhalb einer halben Stunde in den Keller geschafft. Das war am Montag und mir schmerzen immer noch die Oberarme. Meinem Rücken, der ja sonst eher meine Schwachstelle ist, meldet keine Probleme. Er hat das Gewicht, das ich bewegt habe, gut weg gesteckt. Mein Körper ist ein echter Schatz! *drück*
Warum wir nur eine halbe Stunde gebraucht haben? Die Paletten wurden vom Lieferanten sehr nah vor unserem Kellerfenster abgestellt. Der Keller ragt bei uns ein halbes Geschoss aus dem Erdboden hervor, so dass ich im Keller stehend gut rausschauen kann, das Fenster ist ungefähr auf Schulterhöhe. Mein Mann stellte die 20 und 10 kg Pakete vor dem Fenster ab und ich nahm sie entgegen, ging zwei drei Schritte zur Seite und stapelte sie dort gleich. Deswegen ging das so schnell. Vor einigen Jahrzehnten wurde so sicherlich die Kohlelieferung schnell im Keller verstaut. Uns freut das heute, denn es ist einfach praktisch.
Nicht so schnell wandern die Pakete dann ins Wohnzimmer, zwei Etagen höher, wo unser Kaminofen steht. Das ist ganz gut anstrengend, die 20 kg zwei Treppen hoch zu schleppen. Da bräuchten wir für die Lieferung viele Tage, weil ich das einfach nicht so stemmen könnte. Das müssen wir ja auch nicht auf einmal machen, sondern immer nur, wenn die schöne Holzkiste im Wohnzimmer leer ist.
Meinem Mann hat die Arbeit (er hatte die für den Rücken anstrengendere Arbeit, runter von der Palette und vor dem Kellerfenster abstellen) nichts ausgemacht. Da macht sich eben der Unterschied zwischen einem Handwerker (er ist Schornsteinfeger) und einem Büromenschen (ich sitze in der Regel) doch bemerkbar. Etwa eine Stunde nach der Aktion fingen meine Arme an zu zittern und zu schmerzen, noch heute habe ich Muskelkater. Seufz. Nein, ich werde deswegen jetzt nicht mit Hanteltraining für die Arme anfangen. (Vorschlag meines Mannes.) So schwer sind die Blätter im Büro ja nicht. :o) Ich nehme es einfach hin und lecke meine Wunden. :o)
Ich erfreue mich richtig an diesem riesigen Vorrat in unserem Keller und er duftet herrlich nach Harz. Es ist einfach ein gutes Gefühl, zu wissen: Der Winter kann kommen und egal, was passiert, wir werden es warm haben! Ich liebe diese Eichhörnchenqualitäten. Meine Familie hat im Bergischen in den letzten Wochen jede Menge Obst und Gemüse eingekocht und eingefroren. Da steht der Vorratsraum voll mit gefüllten Einmachgläsern. Als Kind habe ich dabei (widerwillig) geholfen. Heute sehe ich den Wert dessen aus einem anderen Licht.
Es hat etwas von 'Die Ernte ist eingefahren, der Winter kann kommen.' Ich möchte die Wärme und das Licht des Feuers in unserem Kaminofen nicht mehr missen. Gerade an dunklen, ungemütlichen Tagen ist das die Kraftquelle, die uns so richtig gut tut. Da schwinden Bauch- und Rückenschmerzen und innere Unruhe weicht auch beim Blick ins Feuer. Ich liebe es wie unsere Minu auf dem Foto, mich vor den Ofen zu setzen und die Wärme ganz nah zu haben.
Es ist zwar viel Arbeit und Dreck, doch was wir dafür erhalten ist all das wert, auch für ein paar Tage schmerzende Arme...
Das gute Gefühl bleibt bis ins Frühjahr. Der Muskelkater geht. :o)
Viele Grüße aus Hamsterhausen
Anja Kolberg
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November-Impulse
Ein neuer Monat bringt neue Impulse für die Novemberseiten meines Tischkalenders 2013:
Kalender "Ich gehe meinen Weg"
Foto: Von Frost überzogene Rosenknospen und -blüten
Text: "Ich umarme meine Angst."
Wenn ich auf das Bild bezogen die Angst als den Frost dargestellt sehe, dann wird mir klar: Sie ist zu überwinden. Selbst die Sonne und Wärme schafft es in kurzer Zeit, den Frost zum Schmelzen zu bringen und wie schnell wird er durch die Berührung meiner Haut verschwinden?
Meine Angst hält mich davon ab, bestimmte Schritte zu gehen. Wobei nicht die Angst an sich das Problem ist, wie ich von dem Foto lernen kann, sondern meine Angst vor der Angst und die darum kreisenden Gedanken. Denn der Frost ist in sekundenschnelle verschwunden. Bleiben wird meine Angst, wenn ich weiter auf das Problem starre, in eine Problemhypnose verfalle, die mich nicht aus der Situation ausbrechen lässt.
Ein beherzter Schritt nach vorne, mit dem Entschluss mich auch zu lieben, wenn ich die Situation nicht so optimal meistere wie ich es mir erhoffe, hilft. Ich weiß, leichter gesagt als getan. Oder?
Auch gut: Ich muss es nicht perfekt
machen - wird zu: Ich mache es. Und zwar so wie ich kann und vor allen
Dingen wann ich kann. Schluss mit dem Verurteilen, weil ich schon so
lange sitze und die Hand nicht ausstrecke, um den Frost zum Schmelzen zu
bringen, sondern mich lieb halten weil ich sitze und die Schönheit
dieses Naturschauspiels weiter bewundere.
Ich bin auch so ein Naturschauspiel. :o) Mit allem Zögern, mutig voran schreiten, über das Ziel hinaus schießen, inne halten, warten, noch Zeit brauchen. Egal wie es ist, ich will mich annehmen, so wie ich jetzt bin.
Weitere Impulse zu diesem Kalenderblatt finden Sie in seiner Tischkalender-Vorstellung 2013.
~ * ~
Kalender "Ein gutes Leben"
Foto: Küstenschutz vor der Steilküste in Dänemarks Norden. Abendstimmung.
Text: "Menschen, die zuhören, schenken Heilung für die Seele."
Hm. Ich liebe diesen Satz. Ich liebe dieses Bild. Die Weite und Unendlichkeit des Meeres und des Himmels. Die Tiefen der Seele, die Unendlichkeit unserer Weisheit. Die Küste grenzt an dieses Land und die Holzbalken schützen vor allzu starken Wellen.
So wie ein Mensch, der wahrhaftig zuhören kann. Nicht sich in den Mittelpunkt stellt und seine Erfahrungen, sondern sich zurück nimmt und hört, was der andere zu erzählen hat. Ausreden lassen. Atmen. Stille.
Der Satz stammt aus meinen Coachingerfahrungen. Zuhören war und ist eine der wichtigsten Fähigkeiten dabei. Und obwohl ich mir zuspreche, es ganz gut zu können und es in meiner Familie auch viele können (warum ich es wahrscheinlich auch kann), gibt es in diesem Bereich noch viel zu lernen und zu verbessern. Ich glaube, es ist eine Fertigkeit, in der man nie auslernt.
'Schweigekapazität erhöhen' ist deswegen eine der Notizen, die ich mir gemacht habe. Der Begriff stammt aus dem Buch von Prof. Lilo Schmitz über Lösungsorientierte Gesprächsführung (Ausgabe 2002, Klagenden Situation). Ich mag diese Frau und habe in ihren Weiterbildungen viel gelernt. Auch, dass die Form der Hilfe vielleicht eine andere ist, als die ich im Kopf habe. Es geht nicht darum, Ideen rauszuhauen, denn ich gehe davon aus, dass meine Gesprächspartnerin längst alles ausprobiert hat. Und - das wichtigste - dass sie die Lösung in sich selbst trägt.
Es ist in manchen und besonders schweren Situationen eine Herausforderung, auf der einen Seite zu wissen, der Mensch trägt die Lösung in sich - und auf der anderen Seite wissend, ich kann nicht auf irgend einen Knopf drücken und schon ist alles wieder im Lot. Das wäre doch praktisch wenn wir so schnell von einem Leid erlöst wären, oder? So funktioniert nur das Leben nicht.
Was aber geht, ist den Weg mitzugehen. Zuhören. Hervorlocken, was auf dem Herzen liegt und was darin. Mitfühlen. Verstehen. Fragen. Impulse geben, wenn es passt, um neue Räume und Fenster zu öffnen oder einen anderen Winkel einzunehmen. Und immer wieder Geduld üben, das eigene Schweigen und Öffnen des Herzens und der Ohren zu üben. Unvoreingenommen. Offen. Das ist eine Meisterschaft.
In den November-Impulsen 2012 des Wandkalenders habe ich etwas zur Klientenorientierten Gesprächsführung nach Carl Rogers geschrieben, bei der Zuhören eine wichtige Rolle spielt und über seine Heilwirkung. [Klick zum Artikel] Scrollen Sie nach unten, der Text steht unter dem Foto mit der Abendstimmung.
Zuhören bedeutet auf das Meer eines anderen Menschens zu schauen. Auf seine Schönheit und Einzigartigkeit. Auf die Gefühle, die Gedanken, den Menschen, sein Leben. Das große Ganze erfassen und die tiefe Unendlichkeit der Seele. Und in seiner Weisheit liegt alles, was der Mensch zur Lösung braucht. Zuhörende geben den Raum, um dem Rauschen des eigenen Meeres zuzuhören. Sie lassen die Kraft des Wassers und der Gezeiten spüren, den Wechsel von Lachen und Weinen, Freude und Traurigkeit. Die Tiefen unseres Seins.
Eigenlich eine schöne Aufgabe, oder?
Ich könnte zu dem Thema noch viel mehr schreiben, spüre ich gerade. Zum Beispiel wie wichtig ein 'Energie'ausgleich ist; was demjenigen, der spricht, so gar nicht als Feedback hilft; welcher Unterschied zwischen professionellen Gesprächssituationen (z.B. im Coaching) und denen zwischen Partnern, Freundinnen, Familie besteht und ...
Vielleicht ein anderes mal. Schönes und wichtiges Thema!
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Ich wünsche Ihnen und mir einen guten und lichtvollen November!
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Die neuen Tischkalender für 2014 sind eingetroffen. Ihre Titel lauten 'Ich bin gut zu mir' (es geht rund um die Selbstliebe) und 'Kurze Meditationen' (inne halten im täglichen Trubel).
Bestellen Sie jetzt die Kalender für 2014. Ich freue mich auf den Kontakt mit Ihnen!
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Herzlich,
Ihre Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2013, 2. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse