Bericht vom Herzensweg
Eine weitere Mail von Monika, die unterwegs nach Portugal ist und von ihren Erfahrungen auf ihrem Herzensweg berichtet:
Montag, 15. Mai 2006
Liebe Anja,
ich habe doch tatsaechlich ein ruhiges Plaetzchen
gefunden, um mal auszuruhen. Du wirst es kaum glauben, die Unruhe war
noch lange da. Nicht mal jetzt konnte ich mich einfach so hingeben.
Heute wird es mir gelingen! Manchmal nicht so einfach mit dem, was man
wollte und wuenschte, umzugehen. Somit bleibe ich in Uebung (!!) darauf
zu vertrauen. Vor 2 Tagen bin ich mit diesem "Hin- und
Hergerissen-Gefuehl" von Granada losgefahren. Da hab ich mich gefragt:
"Was will ich wirklich?" Nach dem, was ich an Erfahrung vom Workshop
hatte, eine sehr wichtige Frage - vor allem sie bewusst zu stellen. Da
wusste ich: Ich moechte mich ausruhen an einem schoenen Platz. Und mein
Sog oder Zug Richtung Portugal wird immer kraeftiger und ich waere am
liebsten sofort nach Lissabon gefahren. Diese Vorstellung, einfach
dorthin zu fahren, hat mich so befluegelt, das ich gestrahlt habe vor
Glueck in meinem Bus ... und prompt dachte: "Und was ist mit Flamenco
und Andalusien?" Als ob ich alles haben muesste, was moeglich waere! Nun
habe ich mich lehrreich mit einer Fahrt nach Jerez von diesem Gedanken
geloest. Denn auf dem Weg zurueck wurde der Portugalruf lauter und ich
habe mir eingestanden: Flamenco - zu einer anderen Zeit. Jetzt ist Ruhe
und dann Portugal angesagt. Uhh, wenn ich dran denke, wird mir schon
etwas flau im Bauch. Das sind vermutlich die Schmetterlingsfluegel*, die
sich dort regen. Jetzt goenne ich mir noch Ruhe und vielleicht noch eine
Runde Sevilla. Vielleicht ist dafuer auch eine andere Zeit gut. Anja,
ich kann es einfach lassen und mich entscheiden!!! Juhu!!! Was fuer eine
Erleichterung! Und was fuer ein Denken, was zu verpassen, verkehrt zu
machen oder was? Komisch! Also nun das ist doch eine Nachricht und eine
Erkenntniss fuer mich! Praechtig! Somit verabschiede ich mich mit einem
beschwingten Gefuehl bei dir.
Bis bald.... Monika
* Anmerkung der Redaktion: Im Workshop wird die Verpuppung von der Raupe über den Kokon bis zum Schmetterling als Teil des Veränderungsprozesses beschrieben. Und ein Zeichen, dass sich die Flügel regen, ist wohl, dass sich Monika ziemlich nahe an ihrem Ziel befindet. Darum, um was es wirklich geht. Richtig schön! Gänsehautgefühl! Anja Kolberg
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