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Lipödem alternativ behandeln - Selbstheilungskräfte aktivieren - Gesund werden - Erfahrungsbericht

Lipödem alternativ behandeln Erfahrungsbericht

Hallo,

ich berichte in diesem Artikel von meinen Erfahrungen mit der Diagnose Lipödem, was ich an Schritten unternommen, welche Erfolge ich erzielt habe und vor welchen Herausforderungen ich jetzt im dritten Jahr stehe.

So viel sei verraten: Heute sehe ich jünger aus, fühle mich wohler und lebe gesünder als vorher.

Ich hoffe, es macht dir Mut!

Deine Anja

Ausgangslage: Diagnose Lipödem

Die Diagnose Lipödem ist seit Dezember 2016 Teil meines Lebens. Konsequenz der Diagnose des damaligen Facharztes: Lebenslänglich Kompressionsstrümpfe tragen. Andere Option wäre eine selbst bezahlte OP, die ich weder finanziell stemmen, noch erleben möchte. Nachdem mich das alles erst nieder schmetterte, hab ich inzwischen den Kampf aufgenommen. Ich will die Prognosen nicht so stehen lassen. Mir selbst mit Mitteln helfen, die für mich machbar sind.

Ziel: Lipödem selbst behandeln

Kein Sportfreak

Handycap: Sportmuffel und Bequemlichkeit

Ich habe keine Lust auf Sport. Ich sitze gerne rum, lese oder liege TV schauend am Abend auf der Couch. Ich liebe Essen. Ich fühle mich in meiner Komfortzone sehr wohl.

Starke Motivation zur Überwindung der Bequemlichkeit

Stärker als das ist meine Motivation

Ich will gesund, glücklich und fit 100 werden. Mein Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit ist stark: Ich will das Gefühl wieder haben, im Sommer mit nackten Füßen rumzulaufen, statt sie eingepackt in eine dicke Strumpfhose zu wissen.

Ich will gesundes und straffes Gewebe und so schön aussehen wie es mit Ende 40 geht. Natürlichkeit ist mir wichtig. Ich bin keine Freundin von Chemie oder kosmetischen Behandlungen.

Meilensteine

Erreichte Meilensteine - helfen auch Wechseljahressymtomen & Hashimoto

Mein Weg entstand beim Gehen durch viele Zufälle und die Schritte haben auch meinen Wechseljahresproblemen und der Autoimmunerkrankung meiner Schilddrüse Hashimoto gut getan.

Kurzfassung:

Frühling 2017 Ernährung umgestellt. Gluten, Zucker, Soja und die meisten industriell verarbeiteten Lebensmittel stehen nicht mehr auf meinem Speiseplan. Alles möglichst naturbelassen. Bin unterwegs zu mehr Rohkost. 5 Tage in der Woche intermittierendes Fasten. (...) Täglich eine Stunde Walking. Faszientraining. Die Kompression täglich tragen (die Beine brauchen sie besonders, wenn es warm ist). In den warmen Monaten 1 x die Woche Manuelle Lymphdrainage.

Ende 2017: Minus 40 kg. Minus 15 cm Umfang an jedem Oberschenkel. Seit dem das Gewicht gehalten und mit allem so weiter gemacht.

Waren die Freiheiten ok

Erste kleine Freiheiten und ein bisschen Risiko ist immer dabei

Meine Phlebologin (Fachärztin für meine Beine) weiß von meinem Wunsch, die Kompression wieder loszuwerden. Beim letzten Termin im November 2018 hatte ich mit ihr überlegt, was möglich ist, um das Gewebe langsam von der Kompression zu entwöhnen, ohne die Erfolge in Gefahr zu bringen. Vereinbarung: Die Kompressionsstrumpfhose einen Tag die Woche nicht tragen.

Den Sonntag hab ich dann zu meinem “Schlafanzugssonntag” erkoren, wo ich auch nicht walken gehe, d.h. gar nicht aus dem Haus muss und getrost den ganzen Tag im "Schlafanzug" verbringen kann. Das genieße ich so sehr!

Was hat die kleine Freiheit mit meinem Beinen gemacht?

Mein Eindruck: Ich hatte seit einigen Wochen das Gefühl, die Jeans würde an den Oberschenkeln etwas enger sitzen. Beim langen Stehen auf einer Fete an Ostern hatte ich trotz Kompression den Eindruck, die Beine “laufen voll”. Zum Glück habe ich ein mechanisches Entstauungsgerät, mit dem ich mir geholfen habe.

Checkup Ärztin

Konservative Lipödem-Behandlung: Begeisterung und Ermutigung der Fachärztin

Facharzttermin zur Kontrolle Ende Mai 2019: Die Phlebologin schaute sich meine Beine an und war sehr zufrieden mit mir. Sie hat sogar Beifall geklatscht. *Kicher* Ich könne so stolz auf mein Erreichtes sein und dass ich die Erfolge gehalten habe.

Ich wäre ein tolles Beispiel dafür, wie man sich selbst mit konservativer Therapie unterstützen kann. Viele junge Frauen, die die Diagnose erhalten, ständen unter dem Druck, eine Liposuktion (OP, die die Krankenkasse bisher nicht übernimmt) durchführen zu lassen, um sich zu helfen. Lange wurde gesagt, dies sei die einzige Möglichkeit zur Heilung. Nach 5 Jahren Erfahrung würde sie das anders sehen.

Es wäre wichtig, dass offener darüber gesprochen wird, was so eine OP wirklich bedeutet. Bei so mancher Frau würden danach Fettschwellungen an anderen Stellen auftauchen, wo bisher keine waren. Deswegen wäre so wichtig, dass darüber mehr aufgeklärt wird und echte Tatsachen von Betroffenen geteilt werden. Sie machte mir Mut, über meinen konservativen Weg ein Buch zu schreiben. :-) Mal sehen …

Die Ärztin meinte, die Probleme, die ich durch das lange Stehen an Ostern hatte, könnten auch eine orthopädische Ursache haben. Es könnte an der Zunahme von Muskelgewebe liegen, weswegen die Jeans enger sein könnte. Auch die Hormone spielen immer wieder eine Rolle, ich bin in den Wechseljahren.

Sie unterstützt mich bei meinem Ziel, frei von der Kompression zu werden. Schließlich hätte ich schon so viel dafür getan und die Ergebnisse wären ja sichtbar. Ein Segen, diese Unterstützung zu haben. So wird mein Engagement honoriert. Ich werde sowohl die Ernährung als auch das Walking beibehalten.

In ihrem Befund, von dem ich mir immer eine Kopie vom Hausarzt hole, weil mich interessiert, was darin steht, stand dieser Satz: "Unter Gewichtsreduktion deutliche Besserung der Beschwerden und Reduktion der Umfänge. Aktuell besteht noch eine Lipohypertrophie der Arme und Beine ohne Schmerzen. Kompression kann gerne weiter reduziert werden." Hach, tut das gut!

Besonders "Aktuell besteht noch" macht mir Hoffnung und Mut, dass all meine Anstrengungen wirklich zu meinem Ziel führen können, nämlich frei von der Kompression zu leben und gesund zu sein.

Schritte zur Entwöhnung

Nächster Schritt zur Entwöhnung von der Flachstrickstrumpfhose

Der nächste Schritt ist die weitere, langsame Entwöhnung von der Kompression. Dazu gibt es zwei Maßnahmen:

Meine Fachärztin hat mir eine Flachstrickstrumpfhose in Klasse II und in Klasse I (= weniger Druck auf das Gewebe) im Wechsel verschrieben.

Es ist ok, wenn ich die Strumpfhose jeden zweiten Tag weg lasse.

Wow! Wie auf Flügeln verließ ich die Praxis.

Genaue Maße im Sanitätshaus

Im Sanitätshaus habe ich die Rezepte abgeben. Die Beine werden dort genau ausgemessen, damit die Kompression perfekt passt. Sie wird maßgefertigt. Auch meine geliebte Sanifee meinte beim Vergleich mit dem letzten Messdaten von vor einem halben Jahr, der Umfang der Beine hätte abgenommen. Ich habe 0,5 bis 1,5 cm weniger an den Unterschenkeln. Im Oberschenkelbereich habe ich je nach Höhe und Bein 0,5 bis 1,5 cm zugelegt. Ok, das beobachte ich weiter.

Die Mode ist zum Glück auch bei der Kompressionsware angekommen: Es gibt nicht wie früher nur hautfarbene Kompressionsstrümpfe. Heute bieten die Hersteller jährliche wechselnde moderne Farben an. Zu meinem Vergnügen suchte ich mir statt dunkelblau und schwarz (hab ich) oder hautfarben (nö) zwei Sommerfarben für die Kompression aus: Maigrün und Graublau.

Traue ich mich auch, die Kompression wegzulassen?

Das OK in der Tasche zu haben, die Kompression weniger tragen zu dürfen, ist die eine feine Sache. Aber setze ich das auch um? Werde ich mich trauen, die Kompression weniger anzuziehen? Was, wenn die Beine wieder dicker werden? Wie wird es im Hochsommer sein? Mir ist ja wichtig, meinen erreichten Status zu halten.

Gut, dass ich das mechanische Entstauungsgerät zur Unterstützung habe und einmal die Woche Manuelle Lymphdrainage bei Physiotherapeuten, die mir dann helfen werden.

Sommerfrei für die Füße

Das erste Mal seit zwei Jahren im Sommer ohne Strümpfe - geliebtes Sommergefühl ist wieder da

An einem warmen Sommertag Anfang Juni hatte ich seit Monaten der Pause wieder Manuelle Lymphdrainage. Ich zog die Kompression vorher aus und ging mit nackten Füßen in den Sandalen los.

Was für ein unglaubliches Sommer-Glücksgefühl!

Das wollte ich wieder haben. Der Gedanke, meine Beine am nächsten Tag wieder in die Kompression zu stecken, machte mich traurig. Es war ein kleiner Motivationsanschupser für mich.

Konsequenz der Abnahme: Weiches Bindegewebe

Doch ich merke bei aller Freude über freie Füße auch eine neue Herausforderung.

Bindegewebe zeigt Spuren nach Abnahme

Die Kompression hat mein Gewebe bisher fest zusammen gehalten. Wenn ich sie nicht anziehe, ist das Gewebe also nicht mehr straff und fest, sondern bewegt sich. Anderen mag das vielleicht nicht auffallen, wenn ich sie nicht drauf aufmerksam mache (ist mit dem Schreiben hier wohl zu spät….). ;-)

Mir fällt es auf, ich spüre es ja auch. Ich will das nicht und leide richtig darunter. Ich will, das meine Beine wieder fest sind. Es soll schön aussehen.

Früher hab ich manches mal gedacht: Lieber nicht abnehmen, was ist dann mit der Haut? Heute weiß ich: Die Vorteile der Abnahme sind all das wert!

Das Bindegewebe ist mit Ende 40 nicht mehr so elastisch und steckt eine so starke Gewichtsabnahme nicht so leicht weg wie mit Anfang 20. Das ist so, auch wenn ich parallel Sport gemacht hab, sonst wäre meine Haut vielleicht noch mehr in Mitleidenschaft gezogen.

Heißt das als Konsequenz: Entweder Kompression weiter tragen (= festes Gewebe und unfrei sein) oder Kompression weglassen (= frei sein und wabbeliges Gewebe)? Hm. Ich will auch keine Gewebestraffung machen lassen müssen.

Da muss doch noch was anderes möglich sein.

Beruhigende Erklärung der Physiotherapeutin zum schlaffen Bindegewebe

Bei der Manuellen Lymphdrainage habe ich mir schon so oft einen Tipp für meinen Weg erfragt. Hier habe ich direkt Kontakt zu Profis, die jeden Tag mit Muskeln, Bindegewebe, Faszien und Gefäßen zu tun haben. Ich mag es auch, immer mit anderen Physiotherapeuten zu sprechen, weil die Themen aus ihren jeweils unterschiedlichen Ausbildungen und Erfahrungen beleuchtet werden.

Meine Physiotherapeutin erklärte mir mein Gewebeproblem:

Der Körper würde Energie sparen, wo es geht. Er hat durch die zwei Jahre tägliche Kompression gemerkt: "Hey, das Bindegewebe wird auch so gehalten, die Energie spare ich mir, da kümmere ich mich nicht drum." So hat eine Gewöhnung statt gefunden.

Wenn mein Körper merkt, dass das Gewebe nicht mehr gestützt wird, übernimmt er seine Stützarbeit wieder und das Gewebe wird fester.

Ah, das erklärt vielleicht, warum ich Ostern so Probleme beim langen Stehen hatte und ich das vor 2017 nicht so stark gemerkt hatte. Vor der Kompressionsgewöhnung war mein Gewebe noch trainierter.

Hoffnung für das Bindegewebe ab 49

Mut, eine positive Veränderung des Gewebes ist möglich. Auch mit 49.

Meine Physiotherapeutin machte mir Mut, dass sich das Bindegewebe auch in meinem Alter noch regeneriert. Das geht nicht mehr so schnell wie bei einer 20jährigen, aber es ist machbar. Als ich fragte, ob wir über Jahre reden oder über Monate reden, meinte sie Monate. Eine Hoffnung tat sich auf.

Ein Muskeltraining zur Unterstützung und Festigung wäre wichtig. Ich fragte sie, was für ein Mindesttraining nötig sei, damit ich eine Verbesserung erfahren kann.

Denn mir ist ganz wichtig: Ich will mein System aus täglichem Walking, das ich mir erarbeitet habe, nicht in Gefahr bringen. Ich befürchte, wenn ich mir zuviel vornehme, verliere ich ganz die Lust daran. Yoga finde ich auch für die Stärkung des Körpers super, aber ich habe es einfach nicht zusätzlich zum Walking durchgehalten. Deswegen habe ich mich für eine Sache entschieden, die ich beibehalten kann - und mir am meisten Spaß macht, auch weil ich es in der Natur ausüben kann.

Das ist das Walking. Es bleibt zu meiner Genesung oberste Priorität.

Motivation und Ziel - wie finde ich ein Gleichgewicht

Herausforderung: Das richtig Maß an Training, bei dem ich motiviert bleibe

Wenn ich es richtig verstanden hatte, bringt es nichts, Muskeln aufzubauen und dann mit dem Training aufzuhören, weil sich die Muskeln zurück bilden. Also brauche ich Übungen, die ich über den Muskelaufbau hinaus weiter machen kann, um die Muskulatur auch zu halten.

Gut wäre etwas, das ich beim Walking einbinden könnte und mir Spaß macht.

Hm, was gibt es da?

Die Freiluft Fitnessgeräte im Stadtwald sind z.B. überhaupt nicht mein Ding.

An den Jahnwiesen vor dem Stadion sind viele Treppen, die zu einem Denkmal auf einem Hügel führen, daran komme ich täglich vorbei. Die könnte ich hochlaufen, sie werden oft von Sportlern genutzt.

Treppen an der Jahnwiese

Es gibt auch einen steilen Miniberg am Adenauer Weiher, den ich schonmal hochgehe. Ihn könnte ich mir als Training auch vorstellen. Bisher erzwinge ich ihn nach Lust und Laune, ohne Plan und Ziel.

Miniberg am Adenauer Weiher Köln

Mindesttraining zum Muskelaufbau

Die Einschätzung meiner Physiotherapeutin: Im Idealfall würde ich die Treppe zwei oder dreimal die Woche jemals zweimal hintereinander hochlaufen oder den Berg noch mitnehmen. Das mindeste wäre aber, die Treppe einmal die Woche zweimal zu erklimmen.

Damit sich das Gewebe nicht so bewegt, könnte ich eine festere Leggins zum Walking anziehen oder eine Feinstrumpfhose, die etwas stützenden Charakter hat.

Auch wenn es mir schwerfällt. Ich mach's.

Ich freu mich nicht drauf. Bin ein Sportmuffel

Ok, das will ich jetzt für ein halbes Jahr ausprobieren und sehen, ob sich mein Gewebe verändert.

Ich will mutig sein und mich trauen, auch die Kompression öfter nicht zu tragen.

Es fällt mir schwer, das zusätzliche Programm in Angriff zu nehmen. Denn ich muss meine Komfortzone mal wieder verlassen. Zudem schwitze ich ganz und gar nicht gerne und auch wenn ich nahezu täglich walke, bin ich noch immer kein Sportliebhaber geworden. Nicht einfach also dieser zusätzliche Schritt, aber ich weiß ja, warum ich es mache. :-)

Nämlich, damit ich meinem Ziel näher komme und wirklich wieder frei bin. Röcke anziehen, ohne mir Gedanken zu machen, welche Farbe der Kompression dazu passen könnte. Im Sommer Barfuß laufen. Die Freiheit genießen. Gesund sein. Das will ich so sehr!

Du erfährst hier wie es weiter geht

So sehe ich aus, wenn ich den Berg und die Treppen bezwungen habe:

Bequemlichkeit überwunden

Hier im Blog werde ich dir weiter von meinen Erfahrungen berichten. Auf Instagram mache ich immer mal wieder kurze Videos von meinem Walkingweg. Alles wichtige gibt es jedoch weiter hier im Blog.

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Frühere Artikel zu diesem Thema findest du in der Kategorie Blog - Körper & Schmerzen 

Einen Teil meiner Rezepte findest du in der Kategorie Blog - Vegane Rezepte 

Auf das Leben! Auf die Möglichkeiten, die wir selbst in der Hand haben, unser Leben positiv zu beeinflussen! Auf die Motivation, die uns bewegt, die Komfortzone zu verlassen und auf die Kraft, dies auch umzusetzen.

Deine Anja

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 19 Juni, 2019
Thema: Blog - 2019, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Anfänger-Tipps & Ideen für mehr Bewegung

Sketchnote Sport starten

Wenn du mehr Bewegung in deinem Leben möchtest und weißt noch nicht was - auf meiner Sketchnote (visuellen Notiz) eine kleine Entscheidungshilfe:

Welche Rahmenbedingungen sind dir wichtig? Was möchtest du? Was spricht dich an?

  • draußen oder drinnen (Natur oder Wohnzimmer, Fitnessstudio)
  • zu Hause oder außerhalb (möchtest du fahren oder von zu Hause starten können)
  • regelmäßige Termine oder spontan, wenn du Lust oder das Bedürfnis hast
  • alleine oder mit anderen
  • zeitlich flexibel sein oder einen festen Termin haben
  • möchtest du dir die Sportart alleine erarbeiten oder wünschst du dir eine Anleitung?

Ideen für mehr Bewegung

  • etwas im Wasser machen (Schwimmen, Aquafitness)
  • Tanzen (Einen Standardtanzkurs mit dem Partner oder neue Leute in Single-Tanzkursen kennen lernen, Zumba - heiße Rhythmen zum Auspowern in der Gruppe)
  • In der Natur unterwegs sein zum Beispiel mit Walken, Joggen, Eigengewichtsübungen, Wandern, Hund ausführen ...
  • Körperübungen: Yoga, Chi Gong, Aerobic, Bogenschießen...
  • Fitnessgeräte: Im Studio, draußen an Waldfitnessplätzen, im heimischen Wohnzimmer beim TV schauen
  • Teamsport: Volleyball, Fußball, Handball, Hockey ...
  • Herausforderungen: Klettern, An Wettkämpfen teilnehmen wie einem Marathon (Wer weiß ...?)
  • Zu Hause: Fitness-CD, Yoga-App, Garten-Arbeit, Hausputz

Sooo viele Möglichkeiten mehr gibt es.

Was würde dir langfristig Freude bereiten?

Worauf hast du wirklich Lust, denn nur das machst du auch auf Dauer.

Nimm's locker, wenn du mal keine Lust hast. Nicht groß drüber nachdenken. Mach nach einer Pause einfach wieder weiter.

Vielleicht nimmst du dir Zeit, verschiedenes auszuprobieren und suchst dir das aus, das dir am meisten Spaß macht.

Ich hab mich für Walking entschieden, weil ich zeitlich ganz flexibel dann was tun will, wenn es bei mir geht und ich Bewegung brauche. Die Natur finde ich angenehmer als ein Fitness-Studio und sie ist gratis und immer da. Mir tut es gut, unabhängig von anderen Menschen zu sein, deswegen gehe ich alleine. (...)

Ein guter Grund hilft dir, am Ball zu bleiben.

Bei mir waren es Schmerzen und ist es der Wunsch, ohne Kompression leben zu wollen. Jetzt nach der Abnahme und der langsmen Entwöhnung von der Kompression zu einem stärkenden, strafferen Gewebe zu kommen.

Also welchen Grund hast du, dich zu bewegen? Der wird dir helfen!
Meine Story: Ich brauche ein Warum, eine Motivation, einen Sinn. 

Viel Freude beim Stöbern

Deine Anja

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 17 Juni, 2019
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Heute erkenne ich: Die Lipödem Diagnose war ein Geschenk für mich

Lipödem Krankheit als Geschenk

Heute kann ich das Geschenk in meiner Krankheit sehen. Vor zwei Jahren war das unmöglich.

Kurz vor Weihnachten 2016 hatte ich immer stärkere Schmerzen in meinen Beinen. Die waren schon Wochen da. Jetzt konnte ich sie nicht mehr ignorieren. Ich hatte Angst vor einer Thrombose. Am gleichen Tag kurz vor Feierabend lag ich beim Gefäßchirugen auf dem Untersuchungstisch. Meine Angst bestätigte sich nicht. Seine Diagnose Lipödem, vor allem die Konsequenz warf mich aus der Bahn: Lebenslang Kompressionsstrümpfe tragen. Ich weiß noch wie ich im Auto saß und nicht mehr aufhörte zu weinen. Schon mit Anfang 20 hatte ich sie tragen müssen und es war fruchtbar für mich gewesen. Warum passierte mir das nur? Reichte nicht all das andere schon, was ich hatte?

Heute - zweieinhalb Jahre später - begreife ich, welches Geschenk die Diagnose für mich war.

Ich hab mein Leben auf den Kopf gestellt. 40 kg habe ich trotz Wechseljahren abgenommen. Ich ernähre mich so gesund und einfach wie ich es mir immer wünschte. Meinen Körper bewege ich 6 x die Woche mit Walking und meine Seele & mein Geist freuen sich über die Auszeit in der Natur. Ich trage Kleidergröße 40/42, ziehe kurze Röcke und Hosen an, was ich mich seit Jahrzehnten nicht mehr getraut hab. Die heute bunten und tragbaren Kompressionsstrümpfe machen es möglich. Sie festigen mein Gewebe und brauchen bei Hitze einfach Luft. Ich sehe jünger aus, bin fitter als viele Jahre zuvor. Mein Selbstwertgefühl ist gestiegen und meine Stimmung auch. Die Schmerzen in den Beinen sind weg.

Ja, liebes Lipödem, du hast mir auf einen neuen Weg geholfen. Ohne dich hätte ich das nicht geschafft, ohne dich wäre ich nicht so gesund wie ich es heute bin. Heute kann ich dein Geschenk sehen. Danke.

Ich habe deine Lernaufgaben verstanden & arbeite nun daran, dich vollständig gehen zu lassen & meinen neuen Lebensstil beizubehalten.

Deine Anja

Mehr von meinem Weg liest du hier: Blog - Körper & Schmerzen 

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 14 Juni, 2019
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Einer Krise etwas Gutes abgewinnen ...

Ich möchte mir dir die letzten Impulse (das sind meine Gedanken zu den Kalenderblättern, warum sie entstanden... ) des Tischkalenders Seelenglück 2018 teilen:

Klick zum Kalender 2019

Das Feuer des Kaminofens gibt eine ganz besondere Wärme ab. Durchdringender, tiefer als die Heizungswärme. Dazu das warme, flackernde Licht. Es hat etwas Ursprüngliches, das mich schnell beruhigt, wenn ich im Wohnzimmer bin. Ich mag es auch, mich vor dem Ofen auf den Boden zu setzen und einfach ins Feuer zu gucken. Minu lag dort gerne und entspannte.

Mein Text des Monats heißt: "Wirksame Veränderung beginnt mit unserer Motivation."

Die Gedanken hüpfen gleich zu dem für mich großen Umschwung, den ich mit meinem Körper in den letzten zwei Jahren durchschritten bin: Nahezug täglich Bewegung, 15 cm weniger Umfang an jedem Oberschenkel, 40 kg weniger auf der Waage waren das Ergebnis nach einem Jahr. So schnell und stark - wenn mir das vorher jemand erzählt hätte: Groß wären meine Zweifel gewesen, dass ich das schaffen kann.

Jetzt ist es Realität, die ich 2018 weiter gefestigt habe. Und der Ursprung für diese wirksame Veränderung (mit wirksam meine ich dauerhaft, tiefgreifend) war meine Motivation.

Aber Motivator war nicht Lust, sondern Leid: Die niederschmetternde Diagnose des Lipödems, die schon Jahre andauerhaften Energietiefs und Konzentrationsschwierigkeiten (ohne dass Ärzte mir helfen konnten), der Gesundheitszustand meines Vaters - und meine Angst, mir könne es ebenso ergehen, wenn ich jetzt nichts ändere.

Schmerz, Frustration und Sorge geknubbelt in kurzer Zeit waren so intensiv, dass ich mich bewegte. Ich hatte keinen Plan, sondern hab einfach angefangen, was anders zu machen. Ein Schritt ergab den nächsten.

Bin losgewalkt, um zu testen, ob die Kompressionsstrümpfe wirklich halten. Bin dabei geblieben, weil ich sie langfristig loswerden will, in dem ich meine Muskeln stärke und mir die Pause an der frischen Luft so gut tut.

Hab Zucker, Soja, Gluten weggelassen - zuerst, weil ich mich an die Empfehlungen meines Zahnarztes wegen der Implantat-OP halten wollte, wozu ich mich entschlossen hatte, um eine weitere mögliche Ursache für meine Symptome auszuschließen. Dann mit der Ernährung weiter gemacht, weil ich wusste, sie hilft bei Autoimmunerkrankungen (habe Hashimoto) und begriff in einem Kurs, für welche Nahrung wir Menschen eigentlich gemacht sind. Seit dem fällt es mir leicht, mich naturbelassen zu ernähren.

Das waren einige meiner kleinen Schritte, die wie nebenbei zu einer Reduzierung meines Körperumfangs führten. Hätte ich eine Abnahme von 40 kg geplant, ich hätte das nicht geschafft, weil mein Focus auf dem Verlust von dem Essen gelegen hätte, auf das ich verzichte.

Jetzt jedoch lag mein Blick auf dem was ich gewinne: Gesundheit, Lebensfreude, Energie, Freiheit.

Im Alltag spüre ich meine gewonnene Energie. Anfang Dezember habe ich an einem Donnerstag geblogt [Adventsdeko und Garten fertig. Ruckzuck], im Büro gearbeitet, das Haus gesäubert, den großen Wocheneinkauf gemacht, einen Weihnachtsbaum besorgt, ihn aufgestellt und mir anschließend auch noch was gekocht. Vor zwei Jahren wäre ich nach einer der Aufgaben schon erschöpft gewesen! (So Aktionen mache ich nicht täglich, irgendwann überkommt es mich einfach und ich bin dann erstaunt, was ich heute alles leisten kann und es ist immer noch Kraft da.)

Diese tiefgreifende Veränderung in meinem Leben war möglich, weil ich eine Motivation hatte: Gesund zu werden. Glücklich und fit alt werden, damit ich möglichst lange für mich alleine sorgen kann.

Als antreibendes Feuer half mir mein Körper mit Schmerz und Krankheit.

Wenn der richtige Moment gekommen ist, können wir Dinge schaffen, die uns vorher unmöglich erscheinen. Diese Kraft liegt in uns allen. In mir, in dir.

Das entwickelt sich ganz von alleine, wenn es soweit ist. Wenn wir stecken bleiben, sich nichts mehr bewegt, wir frustriert unsere Gewohnheiten in Frage stellen.

Das Feuer der intrinsichen - aus uns selbst heraus entstehenden - Motivation wird dann in uns entfacht: Ich will/muss da raus, ich will es anders haben! Dann schaffen wir Unglaubliches, Großartiges. (Ich erinnere mich gerade wie wir letzten Jahr wieder ins Ferienhaus kamen, als wir uns im Dunklen ausgeschlossen hatten: [Türchen 13: Wie kommen wir da wieder rein?] Was war da eine Kraft entstanden!)

Manchmal braucht es Schmerz, aus einer nicht mehr tragbaren Situation auszubrechen und etwas anders zu machen. Befeuert durch die unhaltbare Situation bereit sein, auch unbequeme Schritte zu wagen, vielleicht zurück zu gehen oder auch hinzufallen.

Du kommst dir immer näher, befeuerst dein Seelenglück. Du trägst große Kraft in dir: Selbstbestimmt dein Leben zu gestalten, zu tun, was dir Sinn gibt, sich richtig anfühlt und Freude macht. Das ist wundervoll! An diese große innenliegende Kraft erinnert dich das Dezember-Blatt.

Und diese Erinnerung kann ich immer wieder auf meinem Weg brauchen. :-)

Magst du in 2019 von meinen Tischkalendern und Impulsen inspiriert werden? In meinem Shop kannst du sie anschauen und zu dir holen:

Kalender + Impulse 2019

Deine Anja

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Sonntag, 16 Dezember, 2018
Thema: Blog - 2018, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Monatliche Impulse
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Lipödem & Kompressionsstrumpfhose: Lebenslänglich? Wie komme ich durch die Sommerhitze?

Flachgestrickte Kompression

Seit fast anderthalb Jahren trage ich flachgestrickte (erkennt man an der Naht hinten am Bein) Kompressionsstrumpfhosen wegen der Diagnose Lip-/Lymphödem. Diese Strumpfhosen sind aus einem sehr festen, dicht gewebten Stoff, der Druck auf das Gewebe ausübt, damit die Lymphflüssigkeit in den Beinen abtransportiert wird. Sie würde sich dort sonst stauen und Schmerzen verursachen.

Ich hatte im Hochsommer oft geschwollene Füße. Das Gewebe an den Knöcheln lies sich eindrücken und eine Delle blieb für eine zeitlang. Als ich im Winter Schmerzen in den Beinen hatte, ging ich zum Arzt. Mehr hier: Diagnose. Kopf hoch. 

Nun ist das Tragen einer solchen Strumpfhose im Winter bei Minusgraden relativ angenehm - wenn man vom An- und Ausziehen absieht. Das ist immer mit viel Ziehen verbunden. Aber auch daran gewöhnt man sich. Beim Ausziehen stelle ich mich auf die Strumpfbeine und helfe mir so. Klappt wunderbar.

Lebenslänglich tragen? Nö. Will ich nicht.

Im Sommer aber macht es wegen der Hitze wenig Spaß, Kompressionsstrümpfe zu tragen, weil ich nicht mehr barfuß laufe, keine nackten Beine habe, sondern dicke Strümpfe an den Beinen. Arg.

Deswegen setze ich auch alles daran, sie langfristig loszuwerden. Auch wenn die Ärzte der Meinung sind, ich müsste sie lebenslänglich tragen und nur eine OP würde da helfen würde, welche die Krankenkasse allerdings nicht bezahlt. Ich versuche es deswegen auf meinem Weg.

So wie es mir möglich ist, gehe ich nahezu täglich walken, um die Muskulatur meiner Beine zu stärken. Muskelkontraktionen helfen, das Blut und die Lymphe abzutransportieren. Yoga, Kräftigungsübungen und Faszientraining mache ich auch, es könnte aber öfter sein.

Bei der Hitze hatte ich einfach keine Luft darauf und es gelassen. Wie das so mit Unterbrechungen ist - sie können hartnäckig sein. ;o) Ich werde damit schon wieder anfangen. Aber das Walken habe ich - bis auf die drei megaheißen 30°+ Wochen - weiter gemacht. Meine Walkingberichte findest du hier: Blog - Walking 

Die Gewichtsabnahme war ein weiterer wichtiger Schritt, um meine Beine zu entlasten. Allerdings habe ich die 40 kg nicht verloren, weil ich abnehmen wollte, sondern weil ich meinen Körper so ernähren wollte, damit er möglichst wenig belastet wird. Intermittierendes Fasten. Die Nahrung so naturbelassen wie möglich. Möglichst wenig industriell hergestellte Lebensmittel. Das ist die Kurzform. (Mehr über meine Abnahme: Wie ich nebenbei 40 kg verloren habe) 

Was ziehe ich bei Hitze an?

In diesem Sommer habe ich mich getraut, eine kurze Jeanshose oder kurzen Rock über die Kompression anzuziehen. Die Kompression verfügt über eine Mikrozirkulation. Wenn von außen Luft ran kommt, geht's. Ist allerdings eine lange Jeans drüber.... puh.

Nun hat die Kompression einen Vorteil: Sie macht straffes Gewebe! Zumindest was nach außen sichtbar ist. :-) So war ich nach Jahrzehnten des Versteckens wieder mutig und habe Hosen und Röcke angezogen, die oberhalb des Knies enden. Sieht wirklich süß aus.

Ein schwarzer Rock, die schwarzen Strümpfe. Das passt. Oder die kurze Jeans, dunkelblaue Strümpfe - auch gut. Klar, sehe ich manchmal wie Mini-Maus aus, wenn ich meine Pinken Sneaker auf die schwarzen Strumpfhosen trage. Aber so ist es nunmal. Es ist besser als unter der langen Hose zu schwitzen.

Und es macht mir richtig Spaß, mich so wieder auszuprobieren. Toll, diese angenehme Nebenwirkung. :-)

Gucken die Leute nicht?

Ich achte die meiste Zeit nicht darauf. Als es die drei Wochen so megaheiß war und ich zu einem Termin musste - schwarzer Rock, schwarze Strumpfhose - da guckten die Leute schon sehr mitleidig oder vielleicht auch irritiert. Es hat mir nix ausgemacht. Ich dachte nur: "Hey, es ist zwar sehr unangenehm, die Dinger bei der Hitze zu tragen, wo ich lieber nichts an den Beinen hätte, aber so schlimm wie ich es mir früher vorstellte oder wie ihr gerade guckt, ist es mit Kompression auch nicht." :-)

Und von der Optik mal abgesehen: Es ist ein Segen, keine schmerzenden, geschwollenen Füße bei der Hitze zu haben. Diese Erleichterung tut so gut.

Was hilft, sind Sandalen an den Füßen, weil dann Luft ran kommt = kühler. Sieht nicht so schön aus, aber manchmal ist es mir auch egal. Sollen die Leute gucken und was neues oder ungewöhnliches kennen lernen. Wer will, kann mich ja ansprechen. :-)

Welche Erleichterungen gibt es, wenn es zu heiß ist?

Wenn es gemäßigte Sommertemperaturen so bis 25 Grad sind, geht es einigermaßen mit den Strümpfen. Steigt die Temperatur Richtung 30 Grad und darüber, dann vermeide ich es, mich länger in der Sonne aufzuhalten.

Ich habe meine Füße in einen Bottich mit kaltem Wasser gestellt. Mal mit, aber auch mal ohne Kompressionsstrumpfhose. Durch die Hitze trocknet der Stoff recht schnell. Allerdings ist es ganz ohne Kompression schon besser, wenn ich die Füße anschließend hoch lege und nicht lange stehen oder sitzen muss. Sonst schwellen die Füße an, schmerzen ...

Etwas kühler, weil weniger Stoff, sind Kniestrümpfe statt der Strumpfhose. Im letzten Jahr habe ich eine Kombination aus Caprihose und Kniestrümpfen verschrieben bekommen. Die Kniestrümpfe hatte ich noch und zog sie als Alternative zur Strumpfhose an. Das hilft den Venen und dem Lymphsystem, wenn ich am Schreibtisch sitze und es ist nicht ganz so heiß wie die Strumphhose.

Allerdings sieht die Kombination Capri/Kniestrümpfe nicht schön aus, um etwas kürzeres drüber anzuziehen, da man einfach den Übergang am Bein sieht. Deswegen habe ich sie danach nicht mehr genommen. Ein Glück, dass ich die Kniestrümpfe noch hatte. Zu Hause am Schreibtisch habe ich sie einfach zur kurzen Hose angezogen. Mein Mann meinte, das sieht aus wie ein Fußball-Outfit. Kniestrümpfe und kurze Hose. :-)

Es hilft auch, den Stoff mit Wasser einzusprühen. Mit Ventilator ist es angenehm kühl.

Vorne offen oder geschlossen?

Es ist möglich, die Fußspitze offen zu bekommen. Dann haben die Zehen Luft und ein wenig Sommerfeeling kommt rüber. Allerdings ist dort keine Kompression und ich spüre das schon. Sind die Strümpfe farbig und nicht hautfarben, sieht es etwas ungewöhnlich aus, wenn vorne nur die Zehen nackig rauskommen. Ist aber Geschmackssache.

Die Schwierigkeit ist: Zwei mal im Jahr hat man Anspruch auf eine neue Versorgung mit je einer Wechselversorgung. Das heißt, ich muss für 6 Monate eine Entscheidung treffen, welche Farbe ich an den Beinen trage und ob vorne offen oder geschlossen. Eine maßgefertigte Kompression kostet um die 600 Euro. Also auch keine Ausgabe, die ich mir ohne Rezept "gönne", um eine andere Farbe und Variante zu haben.

Sooooo viele Gründe, weiter an meiner Gesundheit zu arbeiten, um frei zu werden von der Kompression. Deswegen gehe ich jetzt auch walken. :-)

Mehr über das Thema findest du hier: Blog - Körper & Schmerzen 

Der nächste Sommer kann kommen. Es wird zwar nicht einfach, ist aber zu schaffen.

Ganz liebe Grüße!

Anja

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 03 September, 2018
Thema: Blog - 2018, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Danke 2017! Wie ich nebenbei 40 kg verloren habe

Von Stunde zu Stunde wird es an diesem Sylvester-Sonntag ruhiger. Eigentlich toll, dass weder heute noch an Heilig Abend die Möglichkeit zum Einkaufen war. Das hat diese Tage entschleunigt und mehr Ruhe gebracht.

Ich mag Rückblick halten auf mein Jahr 2017 und mir dafür Zeit nehmen. Mal sehen wie lange ich brauche, bis der Blogeintrag online geht. Wir haben jetzt 15.37 Uhr.

Was war wichtig in 2017 für mich?

Vor allem die gesundheitliche Veränderung.

2016 endete völlig unerwartet mit einem Arztgespräch, das mich aus der Bahn warf. Die emotionslosen Worte: "Kompressionsstrümpfe tragen. Lebenslänglich." lösten erst mal viele Tränen aus. Ich brauchte Zeit, um das zu verarbeiten. Im Blog konnte ich darüber erst schreiben, als ich für mich einen Weg gefunden hatte, mit der Diagnose und den Folgen umzugehen. Das war im April.

Was ich alles seit der Diagnose in 2017 für meine Gesundheit getan habe?

  • Einen Ratgeber zu Lipödem gelesen und viel im Internet recherchiert, um die Krankheit zu verstehen und was ich tun kann.
  • Die maßgefertigte, flachgestrickte Kompressionswäsche getragen: Die ersten gingen "nur" bis in die Leiste, seit dem Frühsommer bis zum Bauchnabel, also Strumpfhosen. So gut wie jeden Tag habe ich sie getragen. Im Sommer: Ein Abenteuer! Einziger Spaßfaktor, dass ich mir die Farbe Aquablau für die Strumphhose aussuchte. Mein Bruder meinte: Schlumpffarbe. Ich war also Schlumpfine. :-)
  • Aquajogging gemacht, obwohl ich mich mit Kleidergröße 52/54 nicht wirklich ins Schwimmbad traute. Dabei war es wirklich ok. Nach zwei Kursen war aber Schluss, weil ich stimmungsmäßig nicht gut auf Chlorwasser reagiere und meine Haut juckte.
  • Ein Untertischfahrrad gekauft, damit ich während des Sitzens meine Beine bewegen kann. Dafür den Schreibtisch erhöht bzw. mit meinem Mann zusammen neu gebaut und gleich das Büro frisch angestrichen. :-) (Dies Fahrrad kommt seit dem Dauerwalking weniger zum Einsatz, weil es sich damit so wackelig arbeiten lässt.)
  • Mich dafür eingesetzt, dass ich einen besseren Facharzt finde. Puh! Könnte besser werden...
  • Mich dafür eingesetzt, dass ich Manuelle Lymphdrainage erhalte.
  • Die pfiffigen Physiotherapeutinnen gefragt, was ich noch für meine Beine tun kann. Sie zeigten mir Faszientraining, wodurch auch die Schmerzen nachließen.
  • Im Februar lies ich einen wurzelgefüllten Zahn ziehen und durch ein Keramikimplantat ersetzen. Die Entscheidung bis dahin war intensiv, weil ich das beste für mich rausfinden wollte (Brücke? Einfach die Lücke lassen? Gar nichts machen? Implantat? Titan? Keramik? Welcher Ansatz? Welcher Behandler?) Das Ziel: Meinen Körper von Giften entlasten.
  • Im Zuge der Zahn-OP habe ich u.a. vier Wochen Gluten (also Mehlerzeugnisse aus Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Grünkern, Gerste...) sowie Zucker und industriell hergestellte Produkte weg gelassen. Auch kein Soja, keine veganen Ersatzprodukte mehr. Da ich schon länger wusste, dass dies gut für meine Gesundheit ist (habe eine chronische Unterfunktion und Entzündung der Schilddrüse namens Hashimoto) und vielleicht auch helfen könnte, meine mich mürbe machenden Konzentrationsprobleme zu lösen, blieb ich über die vier Wochen hinaus dabei. Fiel mir leichter als vorher gedacht. Erschreckend zu sehen, in wie vielen Produkten Zucker enthalten ist. Es gibt kaum ein industriell hergestelltes Lebensmittel ohne Zucker. Gerade ist mir aufgefallen, dass meine Biogemüsebrühe auch Zucker enthält. Irgendwann werde ich wohl vieles selbst machen, das ist wohl am einfachsten...
  • Mitte Januar 2017 mit Spazieren gehen begonnen, weil ich testen wollte, ob die Oberschenkelstrümpfe wirklich halten und nicht wieder rutschten. Dann habe ich weiter gemacht. Immer dann, wenn meine Beine schmerzten, vor allen Dingen die Kniekehlen vom Kompresssionsstoff eingeschnürt waren, zog ich mir Jogginghose, Tshirt, Schuhe und Jacke an und ging los. Irgendwann mit Walkingstöcken, weil mich eine andere Walkerin darauf aufmerksam machte, dass dies doch noch intensiver sei. Selten ging ich einen Tag nicht walken. Die zwei Wochen bei Oma im Sommer nicht, nicht jeden Tag im Urlaub und im Herbst weniger, weil ich erkältet war oder einfach zu viele Termine waren. (Bin dankbar, dass ich mir die Zeit frei einteilen kann. Bei einem 9-to-5 Job im Büro wäre das viel schwerer gewesen.) Inzwischen starte ich auch schon mal von zu Hause aus, ohne bis zum nahen Weiher zu fahren. Hier berichte ich über mein Walking: Blog - Walking 
  • Im Frühjahr besuchte ich einen Ernährungskurs, um meinen Körper besser zu verstehen. Seit dem habe ich öfter intermittierend gefastet. Also die nächtliche Fastenzeit ausgeweitet, so lange wie es ging. Ich habe viel Obst gegessen und abends hauptsächlich warme Gemüsegerichte mit Kartoffeln, selten glutenfreien Nudeln oder mit Reis. Ziel ist mich ganz einfach rohköstlich zu ernähren. (Ich könnte dazu viel mehr schreiben, will es aber nicht zu lange machen. Vielleicht ein anderes Mal.) Auf meinem Weg geht es mal vorwärts, mal zurück oder ich bleibe auch mal stehen. Im Moment brauche ich die gekochte Kost noch. Und auch auf jeden Fall die Gourmetrohkost, die sehr nusslastig ist, viele Fette nutzt usw. Mal sehen, wann sich das ändert. Auf jeden Fall erschließt sich mir dadurch eine völlig neue Welt. Es passiert wohl vielen Veganern, dass sie früher oder später bei der Rohkost landen. Rohkosttorten habe ich schon einige ausprobiert: Lecker! Ich lasse mir hier alle Freiheit, die ich brauche. Wenn ich Hunger habe, esse ich, wenn nicht, nicht. Vegane Rezepte (auch mit Zucker, Gluten und Co.), die ich ausprobierte, gibt es hier: Blog - Vegane Rezepte 
  • Ziel insgesamt ist, meinen Körper so wenig wie möglich mit unnatürlichen Einflüssen zu belasten. Die Palette der Handlungsmöglichkeiten ist groß, was ich weglassen kann. Drogerieartikel, Kosmetika zum Beispiel. Ich nutze keine Cremes oder Schminke, letzteres liegt daran, dass ich nach der Renovierung unseres Hauses (vermutlich war das Abbeizen der Holztreppe ursächlich) eine Kontaktallergie entwickelte und sich die Haut um meine Augen entzündet, wenn sie mit Cremes oder Schminke in Verbindung kommt. Deo und Zahnpasta habe ich schon länger durch Natron (Baking Soda von Bobs Red Mill, das lt. letzten Informationen noch natürlich abgebaut wird) ersetzt. Oft dusche ich einfach nur mit Wasser. Erschreckend, was alles an Chemie in den Produkten steckt. Da unsere Haut so durchlässig ist, gelangt dies auch in unsereren Körper. Ich will das nicht mehr.

Ergebnisse dieser Reise durch das Jahr:

  • Mein Gewicht ist um aktuell 40 kg gesunken. Das ist einfach so passiert. Mein Ziel war ja nicht abzunehmen. Mein Ziel war, gesünder zu werden. Deswegen fehlt mir jeglicher Druck, den ich von früheren Gewichtsreduzierungen kenne. Das ist so eine Freiheit! Ich esse, wann ich will und wie viel ich will, bis ich satt bin. Ich trage nun Kleidergröße 42/44. Im Prospekt eines Kompressionswarenhersteller las ich vor einem Jahr, was ich für meine Gesundheit tun kann: Normalgewicht erreichen. Das fand ich ein gutes Ziel. Wie nebenbei wird mein Gewicht immer normaler. Ich hätte mir nicht erträumen lassen, dass das noch mal möglich ist. Aber es passierte einfach. Wie ein Dankeschön meines Körpers für die unternommen Schritte. Die sinkende Zahl auf der Waage hat mir das Jahr leichter gemacht und war auch Antrieb. Ich habe nicht wie bei Diäten früher die Gedanken: "Wann kann ich endlich wieder normal essen?" Weil ich begriffen habe, welches Essen gut für meinen Körper ist und was nicht. Und wenn ich ein Warum habe, fällt es mir einfach leichter, dabei zu bleiben. Ich will nicht sagen ewig und immer. Aber jetzt ist es so und es ist gut so.
  • Ich fühle mich beweglicher, fitter. So habe ich es auch im Urlaub geschafft, uns aus einer misslichen Lage zu befreien. (Wir hatten uns aus dem Haus ausgeschlossen ... Hier die Geschichte)
  • Meine Konzentrationsprobleme sind oft weg. Vor einigen Wochen tauchten sie mal wieder auf und dann wieder ab. Inzwischen kann ich sie auch als Zeichen der Entgiftung meines Körpers sehen. Ich versuche dann zu tun, was geht: Walken geht immer. Eine Maschine Wäsche anstellen. Aufräumen. Tagebuch schreiben und horchen, was gerade in mir los ist ...
  • Seit dem Tragen der Kompressionsstrümpfe habe ich an jedem Oberschenkel oben 15 cm Umfang verloren. Ich weiß das so genau, weil die Beine für die Anfertigung ausgemessen werden und ich mir Kopien der Maßzettel erfragt habe.
  • Ich habe wieder Lust, Kleidung anzuprobieren. Es macht Freude, in ein normales Geschäft zu gehen und einfach was anzuprobieren. Die Auswahl im Normalgrößenbereich ist vielseitiger.
  • Im November habe ich mir einen Rock gekauft. Wissen Sie wie lange ich davon schon geträumt habe? Früher habe ich total gerne Röcke getragen. Doch die letzten Jahre fühlte ich mich mit den Beinen einfach nicht wohl bei einem Rock. Eigentlich wollte ich mit dem Rockkauf ja auch warten, bis sich mein Gewicht eingependelt hat, aber dann dachte ich: "Nicht nur das Ziel feiern, sondern auch den Weg!" und gönnte mir das neue Outfit. :-)
  • Die Schmerzen in den Beinen, die mich Ende 2016 zur Notfallsprechstunde eines Gefäßchirurgen brachten, sind von Woche zu Woche weniger geworden. Das ist soooo gut!
  • Ich kann die Beine wieder übereinander schlagen. :-)
  • Ich habe ein stärkeres Selbstbewusstsein. Mir ist wichtig zu schreiben, dass ich mich mit den 40 kg mehr auch gut, wertvoll und richtig gefühlt habe und auch beweglich war. Aber so ist es noch schöner und leichter. Nie hätte ich mir das erträumt, dass ich das so leicht schaffe! Vor einigen Jahren habe ich mal gesagt: "Eines Tages fallen alle Kilos von mir ab." - ohne zu wissen wie. Jetzt war es soweit.
  • Mein Kardiologe (hatte so komisches Herzklopfen über längeren Zeitraum, das mich beunruhigte) sagte im Dezember, dass lt. Statistik (hoffentlich habe ich die Zahl richtig im Kopf) nur 0,3% der Menschen mit einem BMI über 40 es schaffen, wieder normalgewichtig zu werden und ich hätte das geschafft. Er war begeistert und das tut einfach gut. Er meinte, mein Herz würde wohl meinen, es sei in einen neuen Körper transplantiert worden und müsse sich daran erst mal gewöhnen. Schöne Erklärung. :-))

Es gibt so viel mehr schönes in meinem Jahr. Doch meine gesundheitliche Veränderung war das allerwichtigste.

Inzwischen finde ich die Kompressionsstrümpfe nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Da machten sie mich aggressiv, dieser Druck von außen auf die Beine... Puh! Heute habe ich das Gefühl, ich werde an den Beinen lieb gehalten. Auch die anfänglichen Bedenken, dass ich durch den zusätzlichen Stoff nicht mehr in meine Schuhe passe oder eine größere Hose brauchte, waren unbegründet. Es wurde alles gut.

Ich hatte das große Glück, auf meinem Weg Menschen zu begegnen, die mir geholfen haben. Zum Beispiel meine geliebte Sanifee! Die Mitarbeiterin aus dem Sanitätshaus, die meine Beine ausmaß, machte mir so Mut, als ich das erste mal, noch völlig niedergeschlagen bei ihr war. "Frau Kolberg, wir schaffen das. Ich suche Ihnen einen schönen Stoff aus. Sie werden sehen, das wird besser werden." Und so wurde es von Mal zu Mal. Jetzt freuen wir uns beide über die wundervollen Veränderungen, die mein Körper dieses Jahr durchgemacht hat.

Wie bei einem Schmetterling, der aus seinem Kokon geschlüpft ist.

2017 hatte es wirklich in sich. Und ich habe es gemeistert! Ich bin richtig richtig stolz auf mich. Erstaunlich, was Leidensdruck alles in Bewegung bringen kann. Ohne den hätte ich den Weg nicht geschafft. Es ist noch lange nicht gut, es gibt noch viel zu tun, aber so viel ist schon erreicht. Und das feiere ich jetzt!

Was noch in 2017 wichtig für mich war: Die Auszeit bei meiner Oma. Die herausfordernden Erlebnisse und Geschenke in unserem Dänemark-Urlaub. Die heilsame Zeit beim Walken in der Natur ... Manches habe ich im Blog geteilt. Sie können es lesen, wenn Sie durch die beiden Halbjahre scrollen:

Blog - 2017, 1. Halbjahr

Blog - 2017, 2. Halbjahr

Danke - 2017, dass du da warst und mich so richtig durchgeschüttelt hast. Es tut immer wieder gut, zu erfahren, dass vielleicht Pech oder Unglück am Anfang eines Weges stehen, aber Glück und Freude an seinem Ende auf uns warten.

Danke, dass Sie Teil meines kleinen Universums sind und mich lesen!

Alles erdenklich Gute für Ihr 2018

Anja Kolberg

PS: Online geht der Blogbeitrag um 17.54 Uhr. Und ich versuche jetzt nicht, ihn noch xmal durchzulesen, zu optimieren, sondern ihn so stehen zu lassen wie er ist: Wahrscheinlich mit Fehlern, wahrscheinlich noch besser zu machen und doch genau richtig so wie er ist. :-)

PPS: Mehr von mir lesen Sie regelmäßig in den Monatlichen Impulsen. Diese können Sie für 12 Euro derzeit noch im Shop kaufen. (Liste für 2018 geschlossen. Ob Teilnahme für 2019 wieder möglich ist, erfahren Sie ab November hier im Blog oder in meinem Newsletter)

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Sonntag, 31 Dezember, 2017
Thema: Blog - 2017, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Einfach weiter gehen - den Sommer überstehen

Im Frühling war ich unsicher, ob ich es schaffen würde in den heißen Sommermonaten weiter möglichst täglich walken zu gehen. Das Problem: Wenn es zu warm ist, schmerzen meine Beine. Sie werden schwer und schwellen an. Dann habe ich überhaupt keine Lust, zu gehen. Bislang war ich mittags um den See gegangen, immer dann wenn ich gerade eine Pause von der Arbeit brauchte und Erholung vom Sitzen am Schreibtisch. Und mittags im Sommer ist es nunmal besonders warm ...

Hier in Köln fühlt es sich die letzten Tage nach Frühherbst an, die Gänse am Weiher üben den Formationsflug gen Süden, der erste für mich typische herbstliche Morgentau benetzte die Wiese. Die noch kommenden heißen Tage sind also gezählt. Und wissen Sie was? Ich habs wahrhaftig geschafft und eine Lösung gefunden, im Sommer das Walken nicht aufzuhören. Das war nämlich meine Befürchtung: Wenn ich meinen Rhythmus unterbreche, wird die Hürde wieder anzufangen zu hoch und ich höre auf, meinem Körper durch die Walkingrunde Gutes zu tun.

Wie ich das geschafft habe, trotz Hitze weiter zu gehen? Ich bin morgens früh gegangen. Erst mit dem Hund eine Runde Gassi gegangen. (Ich nehme sie nicht mit zum Walken, weil sie die weite Strecke mit 14 Jahren nicht mehr schaffen würde und ich durch ihr intensives Schnüffeln, das eine gefühlte Ewigkeit dauern kann, auch null Spaß dran hätte.) Dann raus an den Weiher. Die Morgensonne ist selbst das große Stück ohne Schatten um sechs oder sieben Uhr noch erträglich und angenehm. Die waldigen Abschnitte eine herrliche Abkühlung. Ich bin so stolz auf mich, dass ich durchgehalten habe und eine Lösung entwickelt, die für mich praktikabel ist.

So viel Schönes und Interessantes erlebe ich jeden Tag, wenn ich draußen in der Natur bin: Kleine flauschige Küken von Gänsen und Enten betrachten. Kleine Gänschen die versuchen wie die Großen Grasshalmspitzen zu naschen und dabei in die Höhe hüpfen...

Schnecken mit unglaublich interessanten Gehäusen beim Kreuzen des Weges beobachten. Hunde beobachten - da geht mir das Herz auf - und mich kurz mit ihren zweibeinigen Begleitern austauschen, wenn es passt. Den Ruf des Greifvogels über den Bäumen hören. Anderen ein Kompliment für ihr hübsches Outfit machen und so Freude bereiten oder die gleichen Gesichter sehen und grüßen. Die Wolken am Himmel und die Schattenspiele der Sonne auf dem Weg beobachten:

Die Schwäne auf dem See zählen. Bei 50 habe ich aufgehört:

Walking bei Sommerregen geht auch. Er tut nicht weh, ich bin abwaschbar und es macht echt Spaß, dann draußen zu sein. Beim letzten Mal bin ich bis auf die Unterhose nass geworden. Ich sage Ihnen: Ich fühlte mich wie eine Abenteuerin. :-)

Und zu naschen gibt es auch einiges. Warum Superfoods und künstliche Nahrungsergängzungmittel übers Internet bestellen, wenn ich das natürlichste, frischste und beste direkt am Wegesrand pflücken und direkt verspeisen kann? Gerade habe ich schwarze Holunderbeeren direkt vom Baum probiert. (Holunderbeeren können zu Erbrechen, Magen-Darmbeschwerden führen. Deswegen vor dem Verzehr kochen, wenn viele gegessen werden. Mehr hier.) In den letzten Wochen habe ich zum Beispiel die Fruchtstände vom Spitzwegerich probiert, Kleeblüten, die intensiven Blüten der Schafsgarbe, mich an Brennesseln gepiekst und mich nicht davon abbringen lassen, deren Spitzen und Samen weiter zu pflücken und zu essen.

Besser kann es doch nicht sein, als meinen Körper mit Wildkräutern zu versorgen! Natürlich schaue ich, dass die mir bekannten Pflanzen weit ab der Straße stehen, in einer Höhe sind, wo sie nicht von Hunden angepinkelt worden sind oder dass keine Tiere mehr drauf rumkriechen. Der Geschmack der Wildkräuter ist oft sehr intensiv. Bitter vor allen Dingen - und gesund.

Mir fällt auf, wie viel mehr ich Düfte wahrnehme. Das hat nicht immer was positives. So ist es zum Teil eine echte Herausforderung weiter zu atmen, wenn an mir jemand vorbei joggt, der von einer riesigen Parfüm- oder Deowolke umgeben ist. Gut, dass das auf die meisten Menschen nicht zu trifft. Ebenso lässt sich der Zigarettenqualm noch wahrnehmen, selbst wenn kein Raucher mehr zu sehen ist, der ihn hinterlassen hat. Dafür freut sich meine Nase über den Duft der Blüten, an denen ich schnuppere.

Zum Beispiel die große Gruppe von "Großem Heinrich" der am Wegesrand unzählige Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anzog.

Meinen Beinen geht es immer besser. Deswegen habe ich ja mit dem Walken nach gefühlten 16 Jahren wieder angefangen. Sie schmerzen weniger und das ist ein ganz großes Glück. Zudem habe ich auch gut abgenommen. Dazu werde ich in einem anderen Beitrag berichten.

In diesem Sinne: Bis bald!

Ihre Anja Kolberg

P.S.: Hier berichte ich über meine anderen Walkingerfahrungen und warum ich damit angefangen habe: Blog - Körper & Schmerzen. Einfach runterscrollen, sind von aktuell nach älter sortiert.

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Sonntag, 20 August, 2017
Thema: Blog - 2017, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Walking
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Ich brauche ein Warum, eine Motivation, einen Sinn.

Hallo da draußen in der Welt!

Wenn mir jemand - selbst wenn er einen guten Grund hat z.B. ein Arzt - sagt, was ich tun soll, ohne mir zu erklären, wofür das gut ist, dann halte ich das nicht auf Dauer durch. Ich bin kein Lemming, der ohne Widerspruch einem Aufruf oder einem Befehl folgt. Das funktioniert bei mir nicht. Im Gegenteil, mein Trotz springt an und der sagt: "Nö!"

Ich brauche die Antwort auf: "Warum sollte ich das tun?"

Ich muss begreifen, was ich davon habe, wenn ich meine eingefahrenen Muster, mein gewohntes Verhalten verändere. Denn Veränderung kostet Kraft. Um die bei der Veränderung entstehenden Einschränkungen und Konsequenzen hinzunehmen und dauerhaft am Ball zu bleiben, brauche ich eine starke Motivation.

Habe ich die Antwort auf das Warum und sehe ich dadurch ein, was ich davon habe, die neuen Schritte zu unternehmen, dann gehe ich auch unbequeme Wege. Das Ziel muss so anziehend sein, dass ich über die Schmerzen der Veränderung hinweg sehe.

So war es auch mit dem Walken. Ich hätte doch all die Jahre zuvor auch walken gehen können. Die Zeit dafür hätte ich mir nehmen können. Habe ich aber nicht. Ich blieb auf meinem Bürostuhl sitzen und arbeitete weiter. Weil es auch so ging. Weil ich keinen Grund hatte, den bequemen Stuhl zu verlassen, mich umzuziehen und in den Park zu gehen. Warum sollte ich, es klappte doch auch so.

Ende des Jahres kamen verschiedene Punkte zusammen, die dann eine Veränderung bewirkten:

Zunächt die Diagnose des Liplymphödems, die mich so geschockt hat. Hier mehr darüber: Diagnose. Kopf hoch. Renovierung. Bewegung. Zahn-OP. Glutenfrei. Zuckerfrei. Ergebnisse (Teil 1)  Die Prognose, lebenslänglich Kompressionsstrümpfe zu tragen, wollte ich nicht auf Dauer stehen lassen. Zu heftig sind die Einschränkungen damit, auch wenn ich lerne, mich damit zu arrangieren. Ich recherchierte und fand raus: Wenn ich muskulöse Beine habe, mich mehr bewege, springt so meine Muskelpumpe an, die Lymphe wird bewegt und die Ödeme in den Beinen werden weniger. Also: Bewegung macht Sinn! Das ist eine Möglichkeit, vielleicht vor der lebenslänglichen Maßnahme der Stützstrümpfe weg zu kommen. Und statt Speck Muskeln an den Beinen hilft auch. Ich hab eine wunderbare Motivation, mich zu bewegen!

Ein anderer Punkt war, dass zu der Zeit mein Vater mehrfach im Krankenhaus gewesen ist. Auch das hat eingewirkt auf mich. Ich erlebte wie es ist, wenn man älter ist und auf einmal auf Hilfe angewiesen, wenn auch nur kurzfristig und man nicht mehr selbst Auto fahren kann. Wie würde es mir gehen, wenn ich meinen Weg gesundheitlich so weiter gehe wie bisher? Wäre jetzt mit 47 Jahren nicht der richtige Zeitpunkt, das Ruder rumzureißen? War das alles zusammen nicht der Weckruf meines Schicksals?

Mit einer Freundin tauschte ich mich aus. Wir haben beide keine Kinder, die sich eines Tages um uns kümmern könnten, wenn wir im Alter mal nicht mehr können. Auch wenn ich das nicht von meinen Kindern erwarten würde, dennoch wäre im Fall der Fälle eine kleine Sicherheit da gewesen, die bei mir aber real einfach nicht da ist. Uns war klar: Wir müssen fit bleiben, um im Alter fit zu sein!

Auch das wirkte auf mich ein.

Dazu die anhaltenden Probleme mit meiner Konzentration. Wenn ich nicht jetzt etwas ändere, wann dann?

Das ist meine Motivation, mich zu bewegen, meine Ernährung genauer unter die Lupe zu nehmen. Leidensdruck und das Verstehen der Notwendigkeit bringen mich in Bewegung. Das ist meine Antwort auf das Warum. Es hat Klick gemacht.

Ein Segen!

So bewege ich mich seit dem nahezu täglich. Es hat viele angenehme Nebenwirkungen: Ich liebe die Zeit in der Natur und blühe auf. Hier ein Blogbeitrag darüber: Ich bin auf dem Weg. Vom Glück draußen zu sein. 

So viel für heute von meinem Weg. Bis bald!

Ihre Anja Kolberg

PS: Übrigens war es auch so mit meinem Einstieg in die Vegane Ernährung. Es braucht eine starke Motivation, so zementfeste Gewohnheiten, die auch noch mit Genuss verbunden sind, zu ändern. Und die habe ich gefunden. Seit 2011 bin ich mit einer kurzen vegetarischen Phase auf dem Weg, mich vegan zu ernähren. Mehr dazu lesen Sie hier: Meine Ethik ... und die Schwierigkeiten danach zu leben 

PPS: Mit der Motivation ist es auch so beim Aquajogging. Erklärt die Trainerin, wofür eine Übung ist, zum Beispiel, dass so die Muskeln im Oberarm gestrafft werden, dann macht das Sinn für mich. Ich will straffere Oberarme und nenne sie die Michele Obama-Übung um Oberarme wie die ehemalige US-Präsidentengattin zu bekommen. Also mache ich die Übung mit Freude und Energie. Das ist eine ganz andere Haltung, als wenn nur jemand sagt: "Wir machen jetzt x und y" und ich denke: "Kein Bock, was macht das für einen Sinn?" Kaum ist der Sinn da - macht Oberarme straff... dehnt den Muskel in der Hüfte, der bei Sitzen verkürzt wird .... - geht die Übung wie von selbst!

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https://www.frauencoaching.de/archives/2017/05/entry_7005.html

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 19 Mai, 2017
Thema: Blog - 2017, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Psychologie
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Ich bin auf dem Weg. Vom Glück draußen zu sein.

 Seit Mitte Januar 2017 bin ich auf dem Weg. Zu mir. Zur Natur. Zu mehr Bewegung. Zu mehr Gesundheit.

In Diagnose. Kopf hoch. Renovierung. Bewegung. Zahn-OP. Glutenfrei. Zuckerfrei. Ergebnisse (Teil 1) können Sie lesen, was der Anlass dazu war.

Jetzt möchte ich Ihnen von meiner schönen Reise durch die Natur berichten und wie es mir mit der ungewohnten Bewegung ergangen ist. Ich habe in den letzten Wochen immer mal wieder Bilder aufgenommen.

Als ich im Januar mit kleinen Spaziergängen anfing, war es noch bitterkalt, der nahegelegene Adenauer Weiher am Stadion zugefroren. Ich trug Handschuhe und Schal. Irgendwann wurden meine Schritte schneller und ich begann zu Walken. Anfang Februar war mir die größere Runde dort und im Stadtwald langweilig geworden und ich wechselte zum Decksteiner Weiher. Seit ungefähr einem Monat nehme ich noch die Stöcke dazu.

Den Decksteiner Weiher begrenzen im Kölner Westen die A4 (was leider nicht immer leise in diesem Areal ist), der Militärring, die Berrenrather und die still gelegte Bachemer Landstraße. Mitten durch führt die Gleueler Straße. Überall sind Parkplätze zu finden. Am Wegesrand gibt es neben den Wasservögeln (ich zählte zuletzt 30 Schwäne in einem Bereich) und einem zauberhaften Waldkindergarten mit drei Bauwagen noch mehr zu sehen, zum Beispiel das Trainingsgelände und Geißbockheim des 1. FC Köln oder auch Wiesenflächen, Kastanienalleen, der umlaufende Wald, ein Outdoor-Fitnessbereich und jede Menge Freizeitsportler, Spaziergänger und Menschen, die ihre Hunde ausführen.

Selbst, wenn es an schönen Sonntagen mal voll ist, gibt es noch weiter umlaufende Wege, die meist ruhig sind. Genau mein Platz! Eine Strecke um den See sind etwa 5 km.

Beim Walken lässt sich die Natur so gut beobachten. Ein Glücksmoment waren die ersten Schneeglöckchen in der sonst noch kargen, winterlichen Natur:

Von Woche zu Woche zeigte sich immer mehr Grün an den Sträuchern. Wie hier die Blätter des Holunders. Hm, was duften sie herrlich. Ich habe mir immer wieder einige davon abgepflückt und einatmend ihre Würze genossen.

Ebenso ging es mir mit den Veilchen. Ich war ganz entzückt, als ich sie entdeckte. Himmlisch. Ihr Duft erinnert mich an ein Veilchenparfüm, das ich als Kind mal hatte.

Diese zauberhaften Sternchen machen den Waldboden zu einem besonderen Hingucker:

Der erste Schimmer weißer Blüten an den Bäumen. Wow, was für ein glücklicher Moment für mich:

Je wärmer es wurde, desto mehr war zu sehen und zu riechen. Dieser rosa-weiße Winterschneeball auf dem Foto war eine Nasen- und Augenwonne. Ich erkannte am zitronenartigen Geruch auch einige Sträucher meiner geliebten Heckenkirsche, die im Januar 2013 den Tischkalender zierte.

Diese Frühjahrsboten brachte ich mir mit:

Eine Kirschblüte, Winterschneeball, Holunderblatt und Veilchen.

Je wärmer es wurde, desto grüner wurde das Gras auf den umlaufenden Wiesen.

Ich freue mich über jedes Tier, das ich beobachten und hören kann: Das gewaltige Konzert der Singvögel, weit über mir die Rufe eines Greifvogels, der seine Runde zieht und in einer Baumkrone landet. Eine Schafsherde mit vielen Lämmern. Eine Weinbergschnecke, die ich vom Weg aufnehme und auf die andere Seite bringe, damit sie nicht zertreten wird. Die Raben, die Kraniche, die Gänse und Enten auf der Wiese. Eine kleine Maus, die durch das Laub flitzt. Schwäne, die ihren weißen Po in die Höh strecken, wenn sie auf dem Grund des Weihers nach Nahrung suchen. Die vielen Hunde, die mir begegnen und auch Pferde haben hier ihre eignen Pfade. Das alles wahrzunehmen, macht mich froh.

Innerhalb kurzer Zeit waren die Sträucher und die ersten Bäume belaubt. Hier ein älteres Bild. Die Kastanieallee ist inzwischen am Blühen:

Hier einer der breiten Wege:

So sah es letzte Woche aus:

 

Alles so frisch, neu und Grün!

 

Ein Veilchen im Haar... und Freude an der Bewegung. Ich habe öfter ein Selfie von mir gemacht - eines wenn ich losgehe. Mein Gesicht ist dann eher düster. Und eines, wenn ich wieder am Auto ankomme. Rote Wangen, frische Farbe und ein Lächeln im Gesicht.

 

Echt, ich bin ein Sportmuffel. Ich brauche einen Grund, warum ich mich bewege. Ich persönlich muss etwas davon haben, einen Sinn darin sehen. Über dieses Warum, meine Motivation werde ich in einem weiteren Beitrag berichten.

Es gibt Tage, da habe ich richtig doll Lust, rauszukommen. Sogar welche, da pfeife und singe ich beim Walken. Und es gibt Tage, da habe ich null Bock. Puh. Ich weiß, es ist gut zu gehen, deswegen gehe ich auch, aber mein Schritt ist dann schwer. Besonders, wenn mittags die Strümpfe in den Kniekehlen einschneiden, hatte ich das Bedürfnis, rauszumüssen, um Entlastung zu bekommen.

Aber was könnte mir bei Unlust helfen? Ich dachte an einige Hypnose- und Affirmationsapps, die ich auf meinem Handy habe. Leider ist bei allen ein Entspannungsteil dabei, der echt kontraproduktiv ist. "Entspannen Sie Ihre Muskeln" kommt eben nicht so gut, wenn ich mich bewegen will. Obwohl ich mich dagegen wehrte, wurde ich wurde immer langsamer ...

Irgendwann habe ich mir einfach meine eigne Walkingaffirmation aufgenommen. Gemischt mit ein bisschen Musik. Ich liebe das Lied "I'm Walking". Ich fange jedes Mal an zu strahlen, wenn ich mir meine Worte und die Musik anhöre. So schön! Und auch bei so mancher Musik, die ich in meine Walking-Playlist des Handy packte, lache ich oder träume oder weine sogar, weil ich so berührt bin, mitten in der Natur und unterwegs. Ein Segen ist das!

Und ruckizucki ist auch eine nicht so motivierte Runde zu Ende. Auch klasse sind Podcasts, die man sich zu Hause runterladen kann und dann während des Walkens hören. Ich nutze die App Podcast Republic. Zu allen Themengebieten lassen sich Hörstücke finden, sei es Sport, Meditation, Essen, Psychologie ... Toll!

Meinen ersten Regenwalk hatte ich am Osterwochenende. Trockenen Fußes bin ich los. Seit vielen Wochen hatte es nicht geregnet und die Erde schrieh förmlich nach Wasser. Irgendwann auf dem Weg fing es an zu tröpfeln. Ich hatte zwar eine Kapuze an der Jacke, aber ich wollte den Regen spüren. Meine Haare, mein Gesicht, meine Jacke, meine Hose, meine Schuhe waren nachher nass und ich einfach glücklich. Endlich Regen. Wie gut tut das! Einer anderen Walkerin sagte ich: "Bei Regen ist es gar nicht so schlimm." "Ja," sagte sie im vorüber gehen. "Man muss sich nur darauf einlassen." Ja, wie wahr. Das ist es.

Größte Horrorvorstellung war am Anfang für mich: Ich werde von einem Spaziergänger beim Walken überholt. :-)) Der Gedanke bringt mich immer wieder zum Lachen. Auch wenn ich nicht sooo langsam war, ist es dennoch denkbar. Viele geübte Hundeausführer sind schnellen Schrittes unterwegs. Immer wenn ich den Eindruck hatte, es kommt ein Spaziergänger näher, bin ich schneller gegangen. Auch ein schöner Antrieb. :-) Wo ist das Problem, wenn es so wäre? Jeder macht, so gut er kann. Auch ich. Ich hoffe, eines Tages ist das Vergleichen mit den anderen, die unterwegs sind, Geschichte. Ich konzenrtiere mich voll auf mich selbst.

Letzten Endes: Jeder Schritt zählt. Jede Bewegung macht mich leichter, unbe-schwer-ter, lässt meine Lymphe fließen und baut Muskeln und Ausdauer auf. Das will ich. Die Zeit in der Natur hilft mir auch bei meinen Konzentrationsschwierigkeiten. Die spielen dabei nämlich gar keine Rolle. Klasse!

Ich habe begriffen wie wichtig es ist, einen Ausgleich zu meinem Schreibtischjob zu haben. Selbst wenn mein Liplymphödem schwups weg wäre. Es ist eine langjährige und auch lebenslange Aufgabe, mich zu bewegen. Man schmeißt nicht einfach eine Pille eiin und gut ist es. Es braucht Zeit.

Der Physiotherapeut sagte mir diese Woche, dass er - obwohl er sich den ganzen Tag bewegt - auch ins Fitnesstudio geht, um die Muskeln zu stärken, die er nicht beansprucht. Durch die oft nach vorne gebückte Haltung haben viele Kollegen Rückenprobleme. Deswegen stärkt er seine Rückenmuskulatur. So habe ich noch nie darüber nachgedacht. Ja, ich begreife immer mehr, wie wichtig es für mich die meiste Zeit Sitzende ist, mich regelmäßig zu bewegen. Der Spaziergang am Morgen mit unserer Hündin reicht nicht.

Ein dauerhafter Ausgleich, den ich gerne mache. Nicht was ich muss, sondern was ich will. Das trifft auf das Walken zu. Es kostet mich keine Beiträge, ich bin zeitlich völlig flexibel und kann überall damit starten. Am Anfang war es ja nur ein Spaziergang in ganz normalen Klamotten. Irgendwann habe ich mir die neuen, unbenutzten Hundewalkingschuhe angezogen, die ich im letzten Jahr erstanden habe, die Jogginghose an und bin damit los. Das ist so einfach. Inzwischen passt mir sogar eine schwarze Softshelljacke wieder, die ideal für die Übergangszeit ist.

Am Anfang bin ich zwanzig Minuten, dann vierzig Minuten gegangen. Inzwischen eine Stunde. Wenn ich mir mal wieder Blasen unter den Füßen gelaufen hatte, hörte ich auch schon nach halber Strecke auf, wo ich zum Auto abkürzen konnte. Es kam auch schon vor, dass ich nach Ende der Runde dachte: Ich könnte noch weiter gehen. :-)

Ich könnte auch gleich von zu Hause aus losgehen, doch mag ich nicht unter den Augen der Nachbarschaft losgehen. Ich brauche einen Schutz. Mal sehen, ob das irgendwann anders wird.

Schwimmen ist natürlich auch gut, doch mir bekommt die Luft im Schwimmbad irgendwie nicht. Obwohl ich weiß, wie gut Aquajogging für den Körper ist und obwohl die Trainerin mich damit motiviert, dass sie sagt, für welchen Muskel die einzelnen Übungen sind: Ich habe eine Abneigung, dorthin zu gehen. Nun gab sie mir den Tipp von einem ganzjährig geöffneten und beheizten Freibad in der Nähe. Das wäre nach dem Kurs eine Alternative. Frische Luft!

Übrigens hatte ich große Hemmungen, zuerst mal wieder nach über zehn Jahren (oder waren es mehr?) in ein Schwimmbad zu gehen. Mit Kleidergröße 52/54 und voluminösen Orangenhaut-Schenkeln kein leichter Schritt. Nun ist es kein Spaßbad, sondern hauptsächlich eines für Schwimmer und die Dame an der Anmeldung sagte, es wären hauptsächlich ältere Damen dabei. Na, dann will ich es mal probieren. Leid macht Mut.

Kaum war ich nur mit Badeanzug in Richtung meiner Trainerin unterwegs, sah ich einen durchgestählten Schwimmtrainer am Beckenrand stehen, der einen Schützling beobachtete. Die Bahnen waren eigentlich bevölkert von gut trainierten Sportlern. Gut, dass ich das vorher nicht wusste. Ich hätte Hemmungen gehabt. Doch erstaunlicherweise macht es mir nicht viel aus. Ich kann meinen Körper nicht tauschen. Meine Beine, mein Po, mein Bauch ... alles an mir - ist wie es ist. Bis auf einige bebrillte Schwimmer, die zu uns Frauen bei unseren Wasserübungen rübergaffen - besonders penetranten, die mir auffallen zeigen ich dann unter Wasser einen Stinkefinger ;o) - habe ich nichts Nerviges erlebt. Gut, außer die Luft.

Ich merke schon jetzt Veränderungen in meinem Körpergefühl. Die Kniekehlen schmerzen nicht mehr so stark. Die seitlichen Bereiche der Knie auch nicht, wenn sie nachts aufeinander liegen. Ich bin flotter unterwegs. Weniger schnell schlapp bei Bewegung, sei es beim Putzen oder wenn ich sonst draußen bin. Meine Beine fühlen sich leichter an. Es tut so gut, diese kleinen Veränderungen zu registrieren.

Wie lange das mit dem Walken so gehen wird? Ich weiß es nicht. Auch nicht wie es wird, wenn es draußen heiß wird, weil mir die Wärme gar nicht bekommt. Werde ich dann auch walken gehen? Heute denke ich daran nicht. Heute erfreue ich mich daran, dass ich mich jetzt bewege. Ein Segen!

Ich möchte gesund und fit alt werden. Und dafür will ich was tun. Jeder Schritt zählt.

Ich bin auf dem Weg.

Ihre Anja Kolberg

PS: Mehr von meiner Walkingzeit draußen während des ganzen Jahres lesen Sie hier: Blog - Walking 

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 20 April, 2017
Thema: Blog - 2017, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Walking
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Diagnose. Kopf hoch. Renovierung. Bewegung. Zahn-OP. Glutenfrei. Zuckerfrei. Ergebnisse (Teil 1)

Liebe Leserin, lieber Leser,

nachfolgenden Blogbeitrag schrieb ich am 1. Februar 2017. Mir fehlte die innere Ruhe, Zeit und Konzentration, ihn fertig und online zu stellen. Heute - am 19.4.2017 - ist es endlich vollbracht. Hüpf! Auch wenn der Inhalt zum Teil in der Vergangenheit liegt, so ist er doch der Wegbereiter für mein jetzigen Alltag und für viele Veränderungen. Ich bin durch das Aufschreiben erstaunt, was alles in den letzten Monaten passierte.

Weil ich so wenig bloggte, spürte ich wie ich mich dafür kritisierte. Durch das Aufschreiben begreife ich, warum ich nicht konnte. Und das tut so gut. Ich kann wieder lieb zu mir sein und verstehe mich. :o)

Ich brauchte die stille Zeit, um die Veränderungen zu begreifen und in meinen Alltag zu integrieren. Es wäre mir schwerer gefallen, wenn ich schon am Anfang darüber geschrieben hätte, weil ich mich nicht mehr so frei gefühlt hätte. Jetzt, wo es sich gefestigt hat, geht es leichter. Also auf gehts.

* ~ *

1. Februar 2017

Heute (1.2.) bekomme ich meine reklamierten, flachgestrickten, hautfarbenen Kompressionsstrümpfe zurück. Aus richtig festem Gewebe sind sie und sie reichen von den Zehen bis fast hoch in die Leiste.

Angefangen hat die momentane Veränderung Ende letzten Jahres. Im November und Dezember 2016 hatte ich zunehmend Schmerzen in den Beinen. Vor allen Dingen die Rückseite der Oberschenkel schmerzte beim Sitzen. So kam es zum Besuch erst beim Hausarzt, dann beim Facharzt. Dieser stellte am 19.12.2016 die mich niederschmetternde Diagnose: "Sie haben ein Lipödem. Sie müssen lebenslang Kompressionsstrümpfe tragen."

Ich habe seit meiner Pupertät kräftige Beine. Mit Anfang 20 wurde bei mir ein Lymphödem festgestellt (umgangssprachlich "Wasser in den Beinen") und später dann eine Venenschwäche. Das war heftig für mich. Einige Jahre trug ich Kompressionsstrümpfe. Irgendwann hörte ich damit auf und bin bis jetzt ganz gut damit durch gekommen. Nur im Sommer, wenn es ganz heiß war, hatte ich geschwollene Füße und Knöchel. Jetzt jedoch tauchten Schmerzen im Winter auf, die mir Sorgen machten.

Die ersten Tage nach der Diagnose habe ich meinen Kopf ganz gut hängen lassen und so manche Träne vergossen. Das war eine schlimme Zeit für mich. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so heftig und lange geweint habe...

Ich habe schon immer unter meinen stärkeren Beinen gelitten, jetzt soll ich auch noch 'lebenslang' Kompressionsstrümpfe tragen. Oh nein. Noch schlimmer. Ich hatte das Rezept in der Hand und den Termin im Sanitätshaus zum Ausmessen der Strümpfe vor Augen. Meine Befürchtung: Durch die dicken Strümpfe bräuchte ich noch größere Jeans oder gar Schuhe.

Dann lief mir ein Engel über den Weg. :-) Die nette Sanitätshausmitarbeiterin machte mir Mut, dass durch die Strümpfe das Volumen meiner Beine abnimmt. Genau, was ich in dieser schrecklichen Phase brauchte: "Frau Kolberg, wir schaffen das. Ich suche Ihnen einen schönen Stoff aus, der atmungsaktiv ist und Sie werden sehen, Ihre Beine werden dünner werden. Sie brauchen keine größere Jeans." Ein Glück! Das motivierte mich, die Herausforderung der Kompressionsstrümpfe aufzunehmen. Ich hatte auf einmal etwas davon (abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt), die Strümpfe zu tragen. Meine Beine würden dünner werden.

Mit diesen ersten guten Nachrichten kehrte mein Kampfeswille zurück. Was konnte ich tun, außer die Strümpfe zu tragen? Was bedeutet diese Krankheit? Und nicht nur die Beinproblematik ist da, sondern auch die immer wieder auftauchenden Konzentrationsprobleme, über die ich schon öfter berichtete. (Blog - Körper & Schmerzen).

Seit dem habe ich - immer dann wenn mein Kopf es zulies - recherchiert, gelesen, ausprobiert und umgesetzt. Ich gehe seit Anfang Januar einmal die Woche zum Aquajogging. Bewegung im Wasser ist besonders gut, weil durch den Druck des Wassers die Beine entstaut werden. Ich las das Buch "Lipödem. Rechtzeitig erkennen und richtig behandeln." von Dr. Thomas Weiss. Es half mir, die Hintergründe zu verstehen, zum Beispiel, dass die Erkrankung genetisch bedingt sein soll.

Lipödem ist eine schmerzhafte Schwellung des Bindegewebes. Lip steht für Fett und Ödem für Schwellung. Ich dachte immer, meine Beine sind wegen meines Gewichts so voluminös. Sind sie auch, aber eine weitere Ursache ist eben dieses Lipödem. Unterschied zwischen Lipödem und reinem Übergewicht: Das Lipödem ist schmerzhaft. Meine Beine sind berührungsempfindlich und bekommen schnell blaue Flecken... Die feinsten Gefäße im Lymphgewebe schaffen es nicht, Stoffe wie Eiweiße und Fette abzutransportieren. Ergebnis: Überdimensionale Orangenhaut.

Ich erfuhr, wie wichtig Manuelle Lymphdrainage ist und musste mich extrem anstrengen und einsetzen, bis ich sie endlich bekam. Ich beschäftigte mich mit den Behandlungsrichtlinien für diese Erkrankung, meine Krankenkasse war mir eine gute Unterstützung.

Bei Lipödem, Lymphödem, Venenproblemen oder der Mischform Liplymphödem gilt: Liegen und laufen ist super. Stehen und sitzen schlecht. Nun habe ich eine hauptsächlich sitzende Tätigkeit im Büro. Was also tun?

Durch Zufall las ich von einem Untertischfahrrad. Wäre das vielleicht eine Lösung? Als ich es Anfang Januar zu Hause hatte und ausprobierte, kam mein Schreibtisch an seine Grenzen. Er war zu niedrig und zu klein. Ich müsste das Rad weiter nach hinten zur Wand schieben, um treten zu können, ohne beim Treten oben mit den Knien unter die Tischplatte zu stoßen. Hin- und herüberlegt. Ein neuer Schreibtisch mit größerer Platte könnte die Lösung sein.

Die Platte möglichst dünn, damit ich unten Platz habe für die Knie und nach oben nicht zu hoch, damit ich nicht mit den Händen bzw. Unterarmen auf der Tischplatte zu hoch aufliege und weiter möglichst ergonomisch sitze ...

Schwups: Damit hatten mein Mann und ich unser schon rituelles Renovierungsprojekt für den Jahresanfang. :o) Diesmal: Ein neuer Schreibtisch.

Es war ganz schön knifflig, eine passende Platte zu finden. Ich wollte sie so groß haben, dass ich wirklich toll Platz habe. Drucker drauf, Ablagemöglichkeit, Raum für eine Vase, meine Kalender .... so 2 Meter mal 1 Meter. Ein Schreiner im Baumarkt hatte so seine Zweifel, ob die große Platte nicht durchhängt, ein Kollege die richtigen Tipps, wie es gelingen könnte. Das Material gekauft und los ging's:

Da die Platte unbehandelt war, musste ich sie zunächst anschleifen und mehrfach lackieren, von beiden Seiten, damit sie nicht krum wird. Mein Göttergatte half mir dann beim nächsten Schritt, besser gesagt: Ich ging ihm zur Hand. Nämlich eine Unterkonstruktion bauen, die der Platte die nötige Stabilität verleiht und sie nicht irgendwann in der Mitte durchhängt. Herausforderung: Keine Leiste darf unter der Platte im Sitzbereich sein, da ich sonst wieder mit den Knien drankomme. Wir haben es geschafft. Vier Metallfüße stützen die Platte ab. Ich wollte die Alternative - sie fest an die Wand zu montieren - nicht, um möglichst frei zu sein.

In meinem Büro herrschte durch die Renovierung Chaos, da alles beiseite geräumt war. Die Hälfte des Raumes war überfüllt mit dem, was auf der anderen Seite gerade nicht stören sollte. Himmel, sah das aus. Beim Blick auf die rosafarbene Wand hinter meinem Schreibtisch fielen mir die vielen hellen Flecken darauf auf. Ich hatte eine zeitlang viele Blätter an die Wand geheftet. Rundherum hatte die Sonne die Farbe ausgeblichen. Als ich die Blätter entfernte, war die Wand voller dunkelrosa Rechtecke.

Kurzer Entschluss: Wenn schon neuer Schreibtisch, dann auch neue Farbe. Also: Auf in den Baumarkt. Welche Farbe sollte es sein? Ich entschied mich für ein helles blautürkis. Eine beruhigende, klare Farbe, die bei der Konzentration helfen soll. Sie heißt "Licht der Gletscher (R). Pures Wasserblau" von Alpina und gefällt mir super. Beim Streichen bin ich wie treue Blogleserinnen wissen, voll in meinem Element.

Frische Farbe! Hüpf. Da die anderen Wände des Büros in ihrem hellen Grau noch gut in Ordnung waren, brauchte ich an ihnen nur hier und da ein paar Ausbesserungen zu machen. Irgendwann waren Wände und Schreibtisch fertig. Wow. Das gefiel mir super. Beim Zurückräumen habe ich gleich noch eine Loslass- und Aufräumaktion in und auf meinem Büromobillar gestartet. Die Papiertonne war so voll und so schwer, dass die ahnungslosen Müllmänner sich sicherlich wunderten...

Ende Januar war das Büroprojekt geschafft!

Nach dem Einräumen brauchte ich eine zeitlang, die richtige Höhe von Schreibttischstuhl und Abstand zum Untertischrad zu finden. Auch tippen und gleichzeitig in die Pedale treten will immer noch gelernt sein. Ich sitze auf einem Rollstuhl. Damit er beim Treten nicht nach hinten rutscht, ist er mit dem Rad mit einem Band verbunden. Das schränkt ein wenig ein bzw. ist es eine Umgewöhnung beim Sitzen. Inzwischen geht es. Oft nutze ich das Fahrrad, wenn ich telefoniere oder mir ein Video anschaue oder lese. Auch Kleinvieh macht Mist - inzwischen bin ich schon 1.686 Minuten gefahren. Das ist doch mal besser als Stillstand!

Mitte Februar hatte ich eine Zahn-OP. Dies war ein weiterer Schritt um alle möglichen Ursachen für meine Konzentrationsprobleme aufzulösen. Mir wurde ein wurzeltoter Zahn, der immer noch nicht symptomfrei war, gezogen und durch ein Keramikimplantat ersetzt. Seit meinem Urlaub im Oktober habe ich mich damit intensiv beschäftigt, die beste Lösung für mich zu finden, die möglichst verträglich ist. Deswegen auch ein Keramik- und kein Titanimplantat. Im Mai kommt die Krone nach der Einheilung auf die künstliche Wurzel.

Zwei Wochen vor und zwei Wochen nach der OP sollte ich zur besseren Einheilung auf Zucker, Gluten und Transfettsäuren verzichten. Das waren Hürden! Obwohl ich es schon leichter hatte, da ich die anderen Empfehlungen wie kein Fleisch, keine Milchprodukte... sowieso nicht mehr zu mir nehme. Zu dem vierwöchigen Programm gehörte auch die konzentrierte Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen.

Das Glutenthema habe ich schon lange auf dem Schirm. Man geht davon aus, dass Autoimmunkrankheiten und auch das Lipödem unter anderem von Entzündungen angefacht werden und Gluten können diese Entzündungen auslösen. Ich habe Hashimoto, eine Autoimmunerkrankung und chronische Unterfunktion der Schilddrüse. Es wäre also gut, Gluten wegen der immer wieder auftretenden Konzentrationsschwierigkeiten (die auch and er Schilddrüse liegen können) wegzulassen, aber puh.... Zucker und/oder Gluten (z.B. Weizen) waren doch bislang in all meinen veganen Leckereien (Brötchen, Brot, Schokolade, selbstgebackener Kuchen....)

Obwohl mir natürlich klar ist, dass veganes Essen nicht unbedingt "gesund" bedeutet. Alle Ersatzprodukte wie Margarine, veganer Käse- und Wurstaufschnitt sind reine Industrieprodukte und haben mit einem natürlichen Produkt nichts mehr zu tun. Für mich spielte das aber bislang keine Rolle, weil es mir wichtig war, tierfrei zu essen. Inzwischen kommt der gesundheitlich Aspekt dazu, deswegen auch der Wunsch, keine Ersatzprodukte bzw. industriell hergestellte Produkte mehr zu essen.

Dank der Zahn-OP hatte ich den Anlass, mich endlich damit zu beschäftigen. Anfang Januar fing ich langsam an, auf glutenfreie Ernährung umzustellen. Bei der Gemüsekiste konnte ich glutenfreies Brot auf Reisbasis bestellen. Das schmeckte sogar meinem Mann, wenn es auch nicht so gut schmeckt wie ein Körnerbrot. Also nix langfristiges, das mich satt und glücklich macht. Gut, weiter nach Lösungen suchen. Ein glutenfreies Brotrezept, das ich im Netz fand, ging so...

Im Netz las ich nach, was überhaupt zu Gluten gehört: Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste und Hafer teilweise ebenso. Glutenfrei sind z.B. Buchweizen, Hirse, Amaranth, Mais, Reis, Quinoa, Kartoffeln, Obst, Gemüse, Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte. Ok, erst mal diese Informationen verarbeiten. In den normalen Bäckereien gibt es selten glutenfreies Brot, weil es durch keine separate, glutenfreie Backstraße läuft und somit nicht wirklich frei von Glutenspuren ist. Für mich wären die Glutenspuren ok, aber es gibt eine Erkankung namens Zöliakie. Die an dieser Unverträglichkeit leiden, entwickeln selbst bei Spuren starke Symptome. Bei der Deutschen Zöliakie Gesellschaft finden auch nicht Betroffene Wissen rund um Gluten.

Was bleibt zu essen? Mein normales Frühstück bis dahin: Weißmehlbrötchen und süßer Aufstrich.

Zu Hause machte ich meinen Brotaufstrich immer öfter selbst, weil mir die gekauften nicht mehr gut schmeckten und ich möglichst auf industriell hergestellte Produte verzichten wollte. Seit langem hatte ich ihn im Blick - im Dezember kaufte ich mir endlich den kleinen Mixer (Personal Blender, hier können Sie einen Blick drauf werfen), mit dem man auch wunderbar Nusskerne mahlen kann. Damit bereite ich mir seit dem meinen Aufstrich zu: Cashewkerne mahlen, getrocknete und in Öl eingelegte Tomaten hinzu, Wasser, etwas Zitronensaft, Pfeffer, Salz und vor allen Dingen geröstetes Sesamöl und Olivenöl. Lecker!

Dann entdeckte ich bei den glutenfreien Produkten im Biomarkt die Brotbackmischung "Schnelles Dunkles" von Bauckhof. Die hatten wir schon mit in den Urlaub nach Dänemark genommen. Zu meinem Entzücken las ich, sie ist glutenfrei. Mit der Backmischung kann man auch Brötchen backen. Gut, die sind echt klein und hart, aber durchaus eine Alternative.

Glutenfreies Frühstück im Café? Wie soll das gehen?
Als ich mit meiner Freundin zum Frühstück im Café Ludwig im Museum Ludwig am Kölner Dom (Tipp! Schöne Aussicht und Ambiente, haben auch veganes Essen.) verabredet war, rief ich vorher an, ob sie glutenfreies Brot hätten. Hatten sie nicht, aber es wäre ok für sie, wenn ich mein eigenes mitbringe. Prima. Ich bestellte mir den veganen Frühstücksteller ohne Brot und nahm meine eigenen Brötchen dazu. Das war perfekt!

Auf Dauer war es keine Alternative für mich, mein Brot selbst zu backen. Ehrlich gesagt, zu aufwändig. Das Reisbrot schmeckte mir als Alternative nicht. Überhaupt war mir Brot zum Frühstück irgendwie über. Schon länger liebäugelte ich mit warmen Frühstück.

Weiter geht es in Teil zwei: Mit einer leckeren, sattmachenden und glutenfreien Frühstückslösung, Zuckerverzicht und den wunderbaren Ergebnissen meiner bisherigen Reise und dem, was noch nicht gelöst ist...

Ihre Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 19 April, 2017
Thema: Blog - 2017, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Renovierung
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Diagnose. Kopf hoch. Renovierung. Bewegung. Zahn-OP. Glutenfrei. Zuckerfrei. Ergebnisse (Teil 2)

Hier die Fortsetzung meiner Erlebnisse der letzten Wochen... (Den Anfang finden Sie hier.)

Im Bioladen fand ich meine Lösung: 3-Korn-Flocken aus Buchweizen, Reis und Hirse von Spielberger Mühle. Das bereite ich mir morgens als Müsli zu. Es wird mit einer Pflanzenmilch aufgekocht. Erst nahm ich Mandelmilch, bis ich entdeckte, dass die normale auch mit Zucker versetzt ist. Also, wo überall Zucker drin ist... manchmal unter anderen Namen wie z.B. Saccharose oder Glukose.

Die ungezuckerte Variante der Mandelmilch schmeckte mir nicht, so landete ich beim Reisdrink, der durch die Verarbeitung natürlicherweise leicht süß schmeckt. Im Topf landen ebenso: Ein Apfel, klein geschnittene Trockenfrüchte, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam, geschrotteter Leinsamen, Kurkuma, etwas Pfeffer und ein Eßlöffel Kokosöl. (Samen, Nüsse, Kokosöl, weil Nährstofflieferanten. Kurkuma wirkt antientzündlich und soll mit etwas Pfeffer besser wirken. Ich habe mir halt meine eigene Mischung ausgedacht und gut vertragen.)

Wenn es kocht, wird die Platte abgestellt, der Topf bleibt drauf stehen. So kann es quellen. Nach kurzer Zeit - inzwischen ist die Küche aufgeräumt und der Tee gezogen - wird der Frühstücksbrei gelöffelt. Lecker. Es macht mich so satt, dass ich bis nach Mittag keinen Hunger habe. Erstaunlich, hatte ich sonst mittags mit meiner Brötchenvariante extremen Hunger, so dass mir fast schlecht war und ich aggressiv wurde. Das ist jetzt weg. :-) Angenehme Nebenwirkung.

Auf den Zucker zu verzichten, war schwerer und auch leichter als gedacht.

Zum einen habe ich ein Video gesehen, in dem eine junge Frau erklärt, was Zucker im Körper anrichtet. Das hat mir geholfen, zu verstehen, warum er nicht gut ist. (Ich weiß nicht mehr, welches Video das ist. Wenn ich es wiederentdecke, werde ich es verlinken.)

Dann habe ich angefangen, den Zucker wegzulassen. Gelesen, wo überall Zucker drin ist. Zum Beispiel auch in meiner Mandelmilch vom Frühstück. Das war keine Umstellung von heute auf morgen, sondern zog sich über einen längeren Zeitraum. Da ich durch das Müsli bis mittags so gut satt war, hatte ich kein Verlangen nach etwas Süßem. Das kommt bei mir abends erst auf. Wenn ich abends Zuckerhunger hatte, hab ich mir öfter einen Nachtisch aus Kakaopulver (pur, also ohne Zucker oder sonstwas) mit Chiasamen und Agavendicksaft als Süße und mit Pflanzenmilch gemixt. Das schmeckte erstaunlich lecker.

Zucker scheint einen Suchtfaktor zu haben. Am Anfang war es schwer, je weiter ich davon ab bin, desto leichter wird es. Schielte ich anfangs noch wehmütig zu ihm rüber, macht es mir inzwischen nichts mehr aus, wenn mein Mann abends Schokolade isst. Wenn ich bei Einladungen doch mal Zucker esse, ist es, als fängt die Gier von vorne an, wenn auch nicht so schlimm. Also zurück besinnen: Warum mache ich das eigentlich? Dann geht es.

Mein erster zucker- und glutenfreier Kuchen schmeckte. Es war leckeres Konfekt aus Haselnussmehl, Kokosflocken, Kakao, Kokosöl, Datteln. Wurde noch nicht mal gebacken, sondern einfach im Kühlschrank geparkt. Köstliche und sogar noch gesunde Leckerei. Schon weg, kein Foto mehr möglich. :-) Der Kuchen schmeckte auch meinem Mann, der meinte, es erinnert ihn an "Kalten Hund", allerdings ohne Butterkekse. Mit Süßkartoffeln hab ich auch schon eine Schokotorte probiert. Auch gut. An Ostern gab es eine rohe (also ungebackene) Erdbeer-Schokotorte mit Avocados, die unwahrscheinlich satt machte. Toll, wie viele Möglichkeiten es gibt!

Keine Frage: Meinem Mann schmeckt vieles nicht. Aber es gibt auch gemeinsame Nenner, die wir finden. Und dank der Rezeptplattform Chefkoch.de ist zur Gemüsekiste immer ein gluten-, zuckerfreies und veganes Rezept gefunden, das für meinen Mann mit Käse, Fleisch oder Ei aufgepimmt werden kann, wenn er es möchte. Wenn es Nudeln gibt, kochen inzwischen zwei Töpfe auf unserem Herd. Einer mit glutenfreien Nudeln, einer mit normalen Hartweizennudeln. Auch das geht.

Die Kompressionsstrümpfe waren eine Herausforderung. Frisch angezogen übten sie so einen starken Druck auf meine Beine aus, dass ich nur noch sauer und traurig war. Puh! Zudem schnitten sie schmerzhaft in der Kniekehle ein und sie rutschten... Kaum gebückt, spürte ich wie sie tiefer rutschten. Schnief. Das war eine heftige Zeit. Oben am Abschluss ist ein Silikonband eingelassen, das eigentlich dafür sorgen soll, dass sie an ihrem gewünschten Ort bleiben. Um auszutesten, ob sie fest sitzen bleiben, begann ich mich mehr zu bewegen, mittags kleine Spaziergänge zu machen. Kaum hatte ich die geänderten Strümpfe aus dem Sanitätshaus zurück, ging ich mittags eine Runde spazieren. Sie rutschten wieder. Zurück ins Sanitätshaus. Im nachhinein kann ich sagen: Wie gut, dass die Strümpfe rutschten (auch wenn mich das extrem nervte), so hatte ich einen Grund für die Bewegung und damit fing etwas wunderbares an. ;o) Hier lesen Sie mehr über meine Reise durch die Natur und Jahreszeit: Ich bin auf dem Weg. Vom Glück draußen zu sein. 

Ich sollte die Strümpfe eigentlich auch beim Sport anziehen, weil dies die Kompression verstärkt. Doch ich lief mir Blasen unter den Füßen (die Kompression quetscht die Füße etwas zusammen und an der Fußsohle entstand so eine Blase) und die Haut im inneren Oberschenkelbereich entzündete sich. Jeder Schritt war eine Qual. Ich stand irgendwann vor der Entscheidung: Entweder mit Walken aufhören und die Strümpfe tragen oder weiter Walken und Strümpfe in der Zeit weglassen. Für letzteres entschied ich mich.

Irgendwann war die Lösung für das Rutschen gefunden. (Zweites Haftband. Mehrfach mit der Maschine waschen, damit die Impägnierung raus geht. Von Hand waschen reicht nicht.) Die Strümpfe rutschen heute kaum mehr. Beim Sport lasse ich sie immer noch weg. Ich traue mich gar nicht mehr, es auszuprobieren, weil die Blasen und Schmerzen mich tagelang quälten.

Ich freue mich darüber, dass ich inzwischen an Beinumfang verloren habe. Das kommt schwarz auf weiß ans Tageslicht, wenn die Beine im Sanitätshaus ausgemessen werden. Das motiviert mich sehr.

Im Buch Lipödem las ich, wo Muskeln, da kein Speck. Muskeln bewegen die Venenpumpe und die Lymphe kommen in Bewegung. Auch diese Information motivierte mich, mich mehr zu bewegen. Nicht, dass ich das vorher nicht auch gewusst hätte, aber manchmal braucht es viele Steine, die ins Rollen kommen, damit es "Klick" macht.

So wurde aus der Test-Bewegungsrunde für die Kompressionsstrümpfe ein tägliches Ritual. Die Bewegung an der frischen Luft - genau was ich als Abwechslung zu der Schreibtischarbeit brauchte. Inzwischen gehe ich nahezu jeden Tag walken. Es tut mir gut und ich liebe es, die Veränderungen der Natur jetzt im Frühling zu beobachten.

Alles, was hilft und mir stimmig erscheint, probiere ich aus. Ich bürste meinen Körper morgens und abends trocken ab, um den Lymphfluss positiv zu beeinflussen, trinke auch dafür bis zu drei Tassen Steinklee. Ich höre meinen Physiotherapeuten und Ärzten gut zu, wenn sei mir Tipps geben und was andere Betroffene in Selbsthilfegruppen für gute Erfahrungen gemacht haben. So mache ich inzwischen auch Dehnübungen für meine Beine und Faszientraining. Ich brauche ich noch Zeit, dies in meinen Alltag zu integrieren. Derzeit fällt mir das Training mit der Faszienrolle schwer, weil ich nicht die Muskelkraft in den Armen habe, die ich dafür brauche. Dann mache ich es eben so gut ich kann. Irgendwann wird es besser werden....

* ~ *

Heute 19.4.2017

Seit der Diagnose sind fast vier Monate vergangen. Erstaunlich, was so eine "blöde" Diagnose in Bewegung bringen kann. Wie ein Uhrwerk haben sich alle Veränderungen ineinandergefügt. Die neue Zahnwurzel aus Keramik ist gut eingewachsen. Mit den Strümpfen habe ich mich inzwischen so gut es geht arrangiert. Bald gibt es eine Kombination aus Kniestrümpfen und Caprihose statt nur Oberschenkelstrümpfe. Sicher werde ich mich auch daran eines Tages gewöhnen. Immerhin gibt es sie jetzt in einer frischen Farbe: Dunkles Türkis. Da ich die Strümpfe besonders im Sommer tragen muss, wird das noch ein Abenteuer, die richtige und passende Kleidung zu finden, die nicht zu warm ist, nett aussieht, worin ich mich wohlfühle. Auch das werde ich noch schaffen.

Noch eine gute Nachricht: Ich habe als Nebenwirkung der Ernährungsumstellung und Bewegung inzwischen mehr als 15 kg abgenommen. Bei ehemals Kleidergrüße 52/54 ist das eine super Sache.

Für meine Gesundheit bleibe ich dabei. Mir ist wichtig, meinen Körper nicht mehr unnötig zu beschweren. Das gelingt mir, weil ich begriffen habe, warum das wichtig ist, ich also eine Motivation, einen Grund habe. Es motiviert mich auch, endlich Gewicht zu verlieren, ohne darunter leiden zu müssen. Klasse.

In der Broschüre eines Kompressionsstrumpfherstellers las ich, was Betroffene für ihren Körper tun können: Normalgewicht erreichen. Ein positives Ziel, das mir gefällt. Ja, das will ich auch: Mein Normalgewicht erreichen, auch wenn es Zeit brauchen wird. Mein anderes Ziel ist, die Strümpfe nicht lebenslänglich tragen zu müssen. Die Schulmedizin sieht keine Heilung für Lipödeme, bedeutet also auch die Strümpfe ewig tragen. Ich will mich damit nicht abfinden und will daran arbeiten, ganz gesund zu werden.

Es gibt noch andere Baustellen. Da meine Konzentrationsprobleme immer wieder auftauchen, will ich jetzt noch weiter schauen, was ich für mich tun kann, was dafür möglichen Ursachen sind. Mein Leidensdruck ist hoch, sonst würde ich mich nicht so engagieren und da die Ärzte keine Lösung haben, muss ich selbst aktiv werden, obwohl ich eigentlich nicht will.

So habe ich schon einiges in die Wege geleitet: Ich schaue mir das Thema seit Dezember psychosomatisch mit meiner Therapeutin an.

Die Entfernung des Zahns ist auch ein wichtiger Punkt. Einen weiteren wurzelgefüllten Zahn habe ich noch, der auch Probleme macht. Wenn das jetzt mit diesem Implantat gut eingeheilt ist, ist der auch nocht dran.

Nährstoffmangel ist auch eine mögliche Ursache. Doch in den letzten Monaten und Jahren habe ich viel aufgefüllt: Vitamin D3, K2, B12, andere B-Vitamine, Magnesium transdermal, Selen, Zink, Eisen, Omega 3, Progesteroncreme und jetzt für die Beine auch OPC. Alles hat einen Anteil an meinem Wohlbefinden. Hier bleibe ich weiter am Ball, wenn auch mein langfristiges Ziel ist, nicht mein Leben lang Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Jetzt ist es noch so und es ist ok für mich.

Im Herbst las ich von einem inzwischen verstorbenen Arzt wie wichtig es ist, alle Umwelteinflüse, alles, was auf unseren Körper einwirkt, zu untersuchen. So tauschte ich in meinem Büro meinen alten Laserdrucker (Ich bin ein Dinosaurierer) gegen einen Tintenstrahldrucker aus.

Ein anderer Hinweis: Auch, was ich auf meine Haut auftrage, kommt in meinen Körper. Also womit hat meine Haut Kontakt? Ich verzichte möglichst auf Kosmetika. Seit einer Kontaktallergie, die nach der Renovierung unseres Hauses ca. 1996 in meinem Gesicht auftauchte, schminke ich mich nicht mehr - aber es gibt noch mehr, das Einfluss nimmt.

Deo, Duschgel, Shampoo, Waschmittel. Das Deo habe ich durch Natron ersetzt, klappt super. Die Zahncreme durch eine Mischung aus Natron und Rügener Kreide. Auch prima. Ich habe eine zeitlang versucht, mit Kastanien die Wäsche zu waschen, aber das Thema ist wieder eingeschlafen, ebenso wie Reinigungsmittel selbst zu machen. Auch Shampoo und Duschgel sind zwar bio, vegan und tierversuchsfrei, aber könnten weit weniger Inhaltsstoffe haben. Gut, nicht alles geht auf einmal.

Jetzt ist wieder meine Schilddrüse und meine Ernährung dran. Was kann ich hier noch tun? Irgendwie scheint alles zusammen zu gehören. Hashimoto. Liplymphödem. Unterfunktionssymptome. Wechseljahresbeschwerden. Mögliche Nebennierenschwäche. Stress. Darm. Ich recherchiere weiter. Habe mich mit Mitochondrien beschäftigt. Ich brauche immer wieder Zeit, gerade bei meinem Nebel im Kopf, alles zu verarbeiten, daraus Schritte abzuleiten und sie langsam in meinen Alltag zu integrieren.

Manche Dinge sind schon zur Gewohnheit geworden wie das Walken oder der Verzicht auf Zucker und Gluten. Schwierig wird es für mich bislang nur bei Einladungen oder aus essen gehen. Auch das wird sich noch einspielen. Ich hatte auch schon Krisen und habe dann einige Esslöffel meiner noch übrig gebliebenen veganen Nusscreme genascht. Am nächsten Tag mache ich einfach weiter. Darauf kommt es an. Nicht das Hinfallen ist ein Problem, wichtig ist das Aufstehen und Weitergehen. Jeder Schritt zählt.

Erstaunlich wie viel ich schon ausprobiert und wieder verworfen habe. Ich bin auf dem Weg. Zu mir und meiner Gesundheit. 2017 habe ich mir vorgenommen, ist das Jahr meiner Gesundheit. Darauf konzentriere ich meine ganze Kraft.

Übrigens hat es sich so eingespielt, dass ich vom Schreibtisch aufstehe und irgend etwas anderes mache, wenn ich mich trotz bemühen nicht konzentrieren kann (und neuerdings auch Schwindel habe), was die Arbeit am Schreibtisch unmöglich macht. Entweder stelle ich die Waschmaschine an, räume die Spülmaschine aus, kraule unsere Hündin, lege mich kurz auf die Couch oder gehe walken. Das lenkt mich ab und meist wird es danach besser.

Himmel, ist das alles eine Detektivarbeit. Was ich in den letzten Monaten für Symptomtagebücher geschrieben habe... Irgendwann ist alles klar.

Irgendwann kommt der Tag, da bin ich gesund und frei und fit. Daran arbeite ich mit vollem Herzen.

Das war meine Geschichte der vergangenen Monate. Ich bin so froh, es jetzt endlich aufgeschrieben zu haben. HÜHPF!

Ihre Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 19 April, 2017
Thema: Blog - 2017, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Vom Achterbahnfahren im Leben...

Hallo, da bin ich mal wieder. Dienstag morgen. Meine Gedanken fließen dank der über die Tastatur hüpfenden Finger in den Blog. Die Sonne scheint auf meine Hand. Unsere Hündin Minu entspannt auf dem Holzboden neben mir. Heute ist es draußen auf den Straßen und in den Geschäften ruhiger als noch letzte Woche. Grund: Wir haben die erste Ferienwoche in Köln. Himmlisch, diese Veränderung.

Meine Konzentration hält weiter an. Zwar machte meine Energie etwa eine Woche nach der Eiseninfusion (ich berichtete hier) wieder einen Bogen nach unten, doch inzwischen habe ich die Einnahme von Eisentabletten wieder aufgenommen und langsam kommt die Energie zurück.

Diese Achterbahnfahrt ist herausfordernd. Mal geht es mir super: Ich habe Energie, bin konzentriert, bin gut drauf. Ich habe wie früher (!Yeah!) den Antrieb und die Kraft, was ich mir vorgenommen habe, auch umzusetzen.

Und dann gibt es Tage ... da nehme ich mir abends etwas für den nächsten Tag vor ... und dann geht nix am nächsten Tag. Ich schaffe den Standard, aber nicht, was ich mir vorgenommen habe.

Manchmal habe ich dann so miese Laune, dass ich mich beobachte wie ich mit mir schimpfe, mit meinem Körper und mit der Welt um mich herum. Natürlich nur innerlich, aber das reicht ja schon. Ich bekomme es ja ab.

Genau das wurde mir vor etwa vor einem Jahr klar, als ich auf jemanden sauer war und das Gespräch mit ihm innerlich immer wieder durchging: Wie ich mich beschwere. Wütend schreie. Dann wieder alles umwerfe und in "bessere" Worte bringe. Unentwegt im Kreis. ... bis mir auffiel, dass gar nicht der Mensch, der meine Wut ausgelöst hat, diese Worte abbekommt, sondern immer wieder mein Inneres. Ich bekam die ganze Wut ab, mein Körper und meine Seele standen unter Stress. Das half mir, diesen Prozess zu unterbrechen. Ich fühlte mit mir und erkannte, was ich da mit mir machte.

Nicht immer, aber manchmal gelingt es mir deswegen, diesen Schimpfprozess zu unterbrechen. Und statt dessen - zum Glück immer öfter - liebevoll mit mir zu sein. Mir geht es ja nicht mit Absicht schlecht. Ich will, aber kann nicht. Also, warum sollte ich mit mir schimpfen?

Letzte Woche habe ich beides erlebt: Freitag wollte ich eigentlich nachmittags spontan etwas mit einer meiner besten Freundinnen unternehmen. Den Tag vorher ging es mir super. So gut, dass ich - auch weil es mir reichte, das Halbfinale Deutschland-Frankreich nur im Hintergrund mitzubekommen - bis abends spät am PC saß und ein Interview abtippte, welches ich mit meiner Oma geführt hatte.

In der Nacht schon merkte ich, dass es nicht so gut war, so lange am PC gesessen zu haben. Ich schlief schlecht, wachte immer wieder auf, war morgens wie gerädert. Als ich aufstand, war mir so schwindelig, dass ich mir eine Autofahrt zum Treffpunkt nicht zutraute. Ich versuchte erst noch, "mich in den Griff zu bekommen", doch dann gab ich auf. Ich konnte weder am PC sitzen, noch Auto fahren, noch irgend etwas anderes, produktives tun. Den Termin mit meiner Freundin sagte ich schweren Herzens ab.

Was war nur mit mir los? Warum ging es mir nicht einfach dauernd gut wie früher? Als ich ein paar Tage zuvor enttäuscht war, wie schnell die Wirkung der Infusion nachgelassen hatte, meinte mein Mann, dass ich vielleicht in der Woche die ganze Battarie aufgebraucht hatte. Irgendwie war da was dran. Ich hatte sehr sehr viel gearbeitet. Ich neige dazu, mich zu überfordern, wenn es endlich mal läuft. Weil ich so glücklich bin, dass es läuft. Seufz.

War es Donnerstag nicht auch so gewesen? Mittwoch noch hatte ich so schlechte Laune und war so voller Destruktivität (scheinbar aus heiterem Himmel). Als ich Donnerstag merkte, alles wieder gut - stürzte ich mich voller Freude in die Arbeit. Ohne zu merken, dass ich meinen Körper überforderte. Meine Augen. Meinen Rücken. Meinen Kopf. Meine Seele. Ich hatte es übertrieben. Wieder mal. Das wurde mir klar.

Also beschloss ich, es zu akzeptieren wie es war und mich um mich liebevoll zu kümmern. Freitag den PC schon am Vormittag aus zu machen. Ich ging in den Blumenladen und kaufte mir einen Strauß Blumen und im Zeitschriftenladen eine Klatschzeitung. Ich wollte einfach nur rumlümmeln, nicht groß rumdenken. Zusammen mit einer Tasse Tee machte ich es mir in der Hängematte gemütlich. Und ich spürte, wie es mir schon ein bisschen besser ging. Freitag Nachmittag legte ich mich auf die Couch und schlief mehrere Stunden.

Am nächsten Tag war alles wieder gut, ich konnte wieder weiter arbeiten, als wäre nichts gewesen. Eigentlich wäre es an dem Tag gut gewesen, eine Runde zwischendurch spazieren zu gehen. Doch bei der Hitze bekommt mir das tagsüber nicht, sondern macht dicke Füße und sehr schlechte Laune. Also wählte ich die leichte Variante: Hängematte im Schatten. Entspannte Körper, Kopf und Seele. Es tat gut. Einfach nur schaukeln und in den Himmel gucken.

Gestern, Montag, hatte ich dann dazu gelernt: Mittags signalisierte mein Körper Müdigkeit und ich legte mich hin. Eine Viertel Stunde, länger hatte ich keine Ruhe. Doch diese Viertel Stunde hat meinem Körper geholfen. Anschließend ging es erfrischt weiter. Ok, Anja: Merken!!

So wie jetzt, Dienstag morgen: Ich merke, meine Augen werden nicht müde, aber wollen etwas anderes sehen als den Bildschirm. Deswegen mache ich Schluss mit Schreiben. Ich werde den Beitrag heute Nachmittag Mittwoch illustrieren und online stellen. Jetzt werde ich mich eine viertel Stunde einfach auf die Couch legen und in den Himmel gucken und mich dann fertig machen für meinen Coachingtermin. Wenn ich zu Hause bin, werde ich ich spüren, wann ich den Blogbeitrag fertig machen kann.

Nachtrag: Mittwoch Nachmittag. So war es auch. Die kurze Auszeit hat mir gut getan. Ich hatte wieder Kraft.

Das ist ein anderer Aspekt meines Kalenderblattes für Juli, welchen ich in den Monatlichen Impulsen - das ist mein Mailabo für ein Jahr - nicht aufführte: Nämlich, dass auch die körperliche Pause frische Energie für die Arbeit bringt. So war es vor über 15 Jahren gewesen, als ich meine beiden Bücher schrieb: Ich hatte die Kraft dazu nur, weil ich regelmäßig eine viertelstunde Pause machte. Wäre schön, wenn ich das wieder einführen würde.

Tischkalender

Lieber Gott, bitte lass mich begreifen, dass mein Körper kein Computer ist, keine Maschine, die "zu laufen hat", jeden Tag mit gleicher Leistung. Mein Körper ist ein sensibles Meisterwerk, ein lebendiges Wesen, das Aufmerksamkeit und Schutz braucht, Ruhe und Zeit. Mein Körper schwankt in seiner Leistung. Ein Birnbaum trägt auch nicht das ganze Jahr Früchte. Warum erwarte ich von mir, dass ich jeden Tag 100% Leistung bringe? Bitte lass mich nicht hadern, wenn es mir mal wieder schlechter geht, lass mich nicht befürchten, jetzt wird alles wieder schlimmer. Lass mich glauben und hoffen, dass es wieder besser wird. Mit etwas Abstand. Mit einer kleinen oder größeren Pause. Mit einem Spaziergang. Mit einem Tag Pause. Lass mich einen gesunden Rhythmus finden, der meiner Seele, meinem Geist und meinem Körper gut tut.

Bitte hilf mir, die Achterbahnfahrt des Lebens immer besser zu begreifen und mich nicht gegen sie zu wehren, sondern die guten Fahrtabschnitte zu genießen und die, vor denen ich Angst habe, lernen als Teil des Spiels zu sehen, die auch wieder vorüber gehen. Danke für alles, was gut ist und danke für die Dinge, die ich jetzt schon annehmen kann, auch wenn sie nicht so easy sind, wie ich es gerne hätte. Denn auch die schwierigen oder nicht so fitten Wegesabschnitte meines Lebens sind mein Leben. Hilf mir, mir zu verzeihen, wenn ich mit dem auf und ab (eher dem ab) nicht so gut umgehen kann ...

Alles Liebe für Sie und für mich

Ihre Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 13 Juli, 2016
Thema: Blog - 2016, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Alles Wechseljahresbeschwerden? Es geht mir endlich besser. *Hüpf*

Immer wieder berichtete ich in den letzten zwei Jahren von Konzentrationsschwierigkeiten, die mir das Arbeiten am PC schwer machten. Im Frühjahr hatten sie sich wieder an mich rangeschlichen, nachdem sie einige Monate ganz weg waren. Im März und April war es wieder so heftig, dass ich keine unbekannten, komplexen Sachverhalte verarbeiten konnte, zum Beispiel einen Text durcharbeiten oder irgend etwas Neues machen, bei dem ich mich stark konzentrieren musste. Routinierte Tätigkeiten konnte ich ganz gut bewältigen, aber alles neue war zuviel für mich. Ein Gefühl wie Watte im Kopf. Wenn ich mir Konzentration als klare Linie vorstelle, dann war das, was ich da oft spürte Krickelkrackel ... Dazu kam Vergesslichkeit wie das Brot in der Bäckerei kaufen, aber liegen lassen und zu Hause feststellen, dass etwas fehlt ...

Weder Hausarzt noch Endokrinologe hatten eine Erklärung. Das frustrierte mich sehr. Was sollte ich denn jetzt tun? Die Beschwerden waren ja doch da! Ich fühlte mich so alleine gelassen. Auch eine Zahnuntersuchung ergab keine Hinweise auf meine Beschwerden.

Mich auf die Leistungsfähigkeit meines Körpers endlich wieder verlassen können, das wünschte ich mir so sehr. Alles Wechseljahresbeschwerden? Meiner Frauenärztin klagte ich mittlerweile ziemlich verzweifelt mein Leid und zeigte ihr den letzten Blutbefund meiner anderen Ärzte. Daraufhin meinte sie, ich hätte einen Eisenmangel, auch wenn meine Ferritinwerte eigentlich im (allerdings unteren) Normbereich liegen. Sie hatte gerade eine Fortbildung zu dem Thema besucht, daher hatte sie den Blick dafür.

Ich habe in den letzten Jahren immer mal wieder Eisentabletten genommen, weil die Werte durch meine starke Periode eher im Keller waren. So hatte ich auch im Herbst auf Empfehlung des Endorkinologen u.a. Eisentabletten genommen und im Januar war die Packung zu Ende. Ich brauchte laut Arzt nach einem Check keine weiteren Tabletten nehmen, da alle Werte nach der Einnahme nun wieder im Normbereich waren und ich mich zu dem Zeitpunkt wieder konzentrieren konnte ...

Ich folgte dem Rat meiner Ärztin und versuchte es mit den Eisentabletten und was soll ich sagen? Die Konzentrationsprobleme schlichen sich nach einer Woche Anfang Mai davon. Ich konnte es erst gar nicht glauben, weil ich schon so oft Rückschläge erlebte und deswegen Angst hatte, das Glück bleibt nicht. Doch es ist heute noch so. Unfassbar und beglückend, das erleben zu dürfen. Meine Energie kam zurück, ich konnte wieder länger und vor allem dann, wenn ich wollte am PC konzentriert arbeiten.

Anfang Juni wurde ich auch von einer Neurologin durchgecheckt. Der Termin war schon im April für Juni vereinbart worden und ich hatte ihn trotz inzwischen wieder erlangter Konzentration stehen lassen, weil ich - aufgrund so vieler Rückschläge - Angst hatte, die Symptome kommen zurück und dann muss ich wieder so lange auf einen Termin warten, weil die Ursache dann ja woanders liegen musste. Und ich wollte eine Absicherung, dass wirklich alles ok ist. Die Neurologin fand zum Glück nichts körperliches und führte meine Beschwerden auf die Wechseljahre zurück ...

Bei der Frauenärztin war ich Freitag zur Kontrolle. Die Eisenwerte waren in der Zwischenzeit von 33 auf 47 gestiegen, doch immer noch recht niedrig. Ich zog die Option einer Eiseninfusion, bei das Eisen gleich dem Körper zur Verfügung steht (so habe ich es verstanden), als wenn es erst durch den Verdauungstrakt muss, wodurch einiges verloren geht. Nachdem ich am Freitag eine Eiseninfusion bekommen habe, war ich erst mal ziemlich müde. Hm. Doch am Sonntag ging es mir schon besser und gestern am Montag, habe ich so lange und konzentriert gearbeitet wie schon ewig nicht mehr, gefühlt seit Februar, da hatte ich auch so einen fitten Tag. (Vielleicht lag es daran, dass es zu Ende meiner Eisentherapie war und der Spiegel deswegen hoch?) Gestern habe ich endlich an einem wichtigen Herzensprojekt weiter gemacht. Das lag hier schon lange im Pausenmodus, weil ich dafür einfach keine Kraft und Antrieb hatte. Jetzt ging es so leicht. Unfassbar.

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass wir mit dem Eisenmangel die Ursache damit gefunden haben. Schon so oft dachte ich: Das ist es jetzt! Und dann kamen die Beschwerden zurück. Ob das alles gerade nur Zufall ist, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall bin ich glücklich, dass ich jetzt gerade wieder fit im Kopf bin. Und Montag zusätzlich einen überdurchschnittlich guten Tag hatte. JUCHU! Meine Leistungsfähigkeit ist da. Ich will nicht von mir erwarten, jeden Tag so Höchstleistungen wie Montag erbringen zu können. Das, was ich vorher hatte, war schon richtig befriedigend.

Es gibt noch andere Wechseljahresbeschwerden, die noch verschwinden dürfen - zum Beispiel, dass ich auf vieles keine Lust habe oder eine scheinbar grundlose Weinerlichkeit am Morgen. An dem Thema arbeite ich weiter mit meiner Gynäkologin mit Hilfe der naturidentischen Progesterontherapie. Bei den Stimmungsschwankungen hat dies ganz gut geholfen. Mal sehen, ob dieses Thema auch noch gehen darf. Das wäre soooooo schön!

Was ich alles in den letzten zwei Jahren unternommen habe und rausgefunden habe, um wieder fitter zu sein: Vitamin-D3-Mangel, Progesteronmangel, jetzt Eisenmangel ... Ich nehme hochdosiertes VitaminD3, Magnesiumöl über die Haut, Selen, Progesteron, Eisen - ähm - ernähre mich gesund, gut ich könnte mich noch mehr bewegen ... und ach ja, die Schilddrüsentableten wegen meines Hashimotos nehme ich auch noch ein. Puh!

Mir wird durch meine Beschwerden klar, dass die Wechseljahre ein komplexer Umbauprozess für den Körper bedeuten, die Symptome schwanken, weil alles ein beständiges verändern ist. Ein sehr feines und sensibles System mit vielen vielen Rädchen, in dem gerade etwas Chaos ist. Und nicht nur der Körper ist eingebunden, auch Seele und Geist spielen eine Rolle bzw. sind betroffen.

Mich selbst mit diesen Veränderungen anzunehmen, das ist eine Herausforderung. Ich sehe darin auch eine Chance, nämlich altes loszulassen und Dinge zu verändern, die mir jetzt nicht mehr gut tun. Neues zu beginnen.

Ich bin auf dem Weg. Noch nicht angekommen, aber eine Hürde scheint jetzt gerade genommen zu sein. Das freut mich sehr!

Glücksgrüße aus Köln

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 21 Juni, 2016
Thema: Blog - 2016, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Jeder Frühling ist ein neuer Anfang

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21. März. Trotz Heizung klimpern meine kalten Finger über die Tastatur. Montag in der Karwoche. Grauer Himmel. Noch nicht mal die Forsythien blühen, wenn auch schon vieles im Garten austreibt, wie die Rosen oder die Clematis am Rosenbogen.

Ich freue mich auf den Besuch, den wir für das Osterwochenende erwarten, auf meinen 46. Geburtstag und habe vom Wetterfrosch gehört, dass es am Wochenende etwas wärmer werden soll. Klingt nach einem herrlichen Osterwochenende. Endlich die Sonne genießen.

Zwar habe ich mich die letzten Wochen immer wieder mal kurz in die Sonne gesetzt, wenn sie hervorlukte, aber für mehr als eine kurze Zeit reichte es - außer vorletzten Sonntag - meist nicht. Brrrr, zu kalt. Ich sehne mich soooo sehr nach dem Frühling.

Mein Körper zeigt mir seit Anfang Februar zunehmend wieder seine müde Seite mit "Watte im Kopf"-Gefühl wie im letzten Jahr, wenn auch schwächer. Ich dachte, die Konzentrationsschwierigkeiten wären weg. Ist aber leider nicht so. Ich hoffe, es wird bald eine Ursache gefunden, damit ich etwas tun kann und besser weiß, damit umzugehen.

Bis dahin helfe ich mir wieder einigermaßen mit den homöopatischen Tropfen. Von November bis Januar brauchte ich sie gar nicht. Ich war einfach nur fit. Symptomfrei. Hm. Dieses sprunghafte Auftreten und Abhauen der Symptome ist schwer für mich. Bin schon ein bisschen traurig deswegen. Nun ja, Kopf hoch.

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, mich wieder auf die Leistungsfähigkeit meines Körpers verlassen zu können. Das zu schätzen weiß ich erst, seit dem ich es anders kennen gelernt habe. Mit wie vielen Dingen ist es im Leben so...

Vor einigen Tagen sagte ich meinem Mann: "Oder ich muss lernen, damit zu leben." Aber ist das eine Option? Ich bin 45 Jahre. Nein, es ist keine Option. Ich will dauerhaft leistungsfähig sein. Klar, es gibt Menschen in meinem Alter, denen geht es viel schlechter - wie immer im Leben und ich bin dankbar, dass es mir so gut geht wie es mir geht.

Akzeptieren ist gut, um das Beste draus zu machen. Das tue ich auch. Wenn ich im Kopf fit bin und mich gut konzentrieren kann, arbeite ich am Schreibtisch - und mache weniger anspruchsvolle Aufgaben (Hausarbeit), wenn ich gerade einen Durchhänger habe oder ich ruhe mich aus. Letzteres ist natürlich eine sehr gute Nebenwirkung meines Durchhängers. Wenn ich den nicht hätte, würde ich sehr intensiv arbeiten, mich nicht so viel ausruhen.

Alles hat immer einen guten Grund. Wäre der nur schon zu Beginn klar... Er zeigt sich erfahrungsgemäß erst bei rückblickender Betrachtung solcher Downs... Wie oft habe ich im nachhinein gedacht: "Deswegen ist das in mein Leben getreten..."

 

Ansonsten beschäfigte ich mich wieder intensiv mit meiner Heimat- und Familiengeschichte. Führe Interviews, tippe sie ab. Sichte Fotos, beschrifte und archiviere. Eine sehr intensive Arbeit, denn all die Informationen wollen verarbeitet werden. (Also mein Kopf leistet trotz des Downs schon ganz schön viel. Ich muss ihn auch mal loben!!!)

Das macht mir Freude und ist spannend, weil immer mal wieder Rätsel gelöst werden, nach deren Lösung ich oft Monate suchte. Wie vor drei Wochen, als ich nach über einem Jahr durch Zufall Familiendaten meiner Ururgroßeltern und deren Kindern fand, die in Vaals an der holländischen Grenze aufwuchsen.

Und einen Tag später erhielt ich den Kontakt zu einem Urenkel der Schwester meines Urgroßvaters. Ich hatte eine gefühlte Ewigkeit nach einem Kontakt gesucht und weiß jetzt endlich wo das Wohnhaus der Schwester meines Urgroßvaters stand - wo er auch einige Jahre lebte und in der Nähe meine Urgroßmutter kennen lernte. Dieser Hof steht sogar heute noch und wird von den Nachfahren der Tante meiner Oma bewohnt. Diesen wiedergefundenen Familienzweig durfte ich jetzt besuchen und kennen lernen. Ich sah das erste Mal ein Bild von der Schwester meines Urgroßvaters und erfuhr Spannendes aus der damligen Zeit. Wie viele Geschenke! Ich habe so viele spannende Geschichten gehört. Manchmal glaube ich wirklich, der Himmel hilft mit, damit sich Menschen finden und meine Geschichte immer kompletter wird. Ich liiiiiiebe diese Detektivarbeit. Denn jedes gelöste Rätsel legt neue offen...

Soweit für heute. In diesem Beitrag sehen Sie einige Oster- und Frühlingsecards. Viel Freude beim Verschicken!

Schöne Ostertage mit allem, was Ihnen gut tut - und Gesundheit und Lebensfreude, das wünsche ich Ihnen von Herzen

Anja Kolberg

PS: Ich blogge seltener... Jeden Monatsanfang schreibe ich meine Monatlichen Impulse, die per Mail an einen begrenzten Empfängerkreis verschickt werden. Es sind inspirative Gedanken zu zwei Themen des Monats, die meinen Kalendern entspringen. Das Mailabo läuft von Januar bis Dezember 2016 - jeden Monat eine Mail, also insgesamt zwölf Stück. Sie können das Abo für insgesamt 12 Euro beziehen. Bereits erschienene Ausgaben von 2016 werden nachgeliefert. Hier können Sie Beispiele aus 2015 lesen: Juli und August. Der Umfang ist mal länger, mal kürzer, so wie es gerade passt. Wenn Sie teilnehmen möchte, schicken Sie mir einfach eine kurze Mail an ak@anjakolberg.de. Nach Zahlung erhalten Sie die Impulse bis einschließlich Dezember 2016 zugestellt. Danach endet das Abo automatisch.

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Wie es mir gesundheitlich geht

Die Müdigkeitsphasen, die mich seit Mai immer mal wieder außer Gefecht setzten, sind weg!

Hintergrund: Ich habe eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, Hashimoto genannt, eine chronische Unterfunktion, die sich auf den Stoffwechsel und Hormonhaushalt auswirkt. All die Jahre hatte ich sie überhaupt nicht ernst genommen. Ich habe meine Schilddrüsenhormone genommen, bin regelmäßig zum Facharzt gegangen. Fertig. Bis ich mich trotz 'Top Blutwerte' nicht mehr gut fühlte und ich bei meinen Ärzten nicht weiter kam.

Welche Symptome?
Schon morgens trat starke Müdigkeit auf, die mit Herzrasen, zeitweise völliger Abwesenheit von Konzentration, einem Gefühl wie Watte im Kopf einherging. Klar denken am PC war ausgeschlossen. Ich fühlte mich - trotz gutem Schlaf in der Nacht zuvor- auf einmal, als hätte ich zehn Stunden anstrengenste Autofahrt mit Stau und sehr schlechten Wetterverhältnissen hinter mir. Ganz schön zermürbend.

In den Monatlichen Impulsen (nicht öffentlich, für mich etwas persönlicher, ein Abo ist im Shop buchbar) und im Blog habe ich 2014 und diesen Sommer davon geschrieben, wie es um mich stand. Wenn ich das bisherige durchlese, wird mir deutlich, was ich alles ausprobiert habe, um fitter zu werden. Vieles hielt nicht lange an und ich habe auch keine Gewissheit, dass meine jetzigen Erfolge ewig wirken ...

Mich hat so mürbe gemacht, dass es mir richtig schlecht ging und keine Lösung gefunden wurde. Was hab ich mich hilflos und orientierungslos gefühlt. Aus lauter Verzweiflung wieder mal den Kaffee weggelassen und schon überlegt, ob ich mich noch gesünder ernähren muss, worauf ich aber nur im allergrößten Notfall Lust hab, da ich mich schon sehr gesund ernähre, zum Beispiel mit der wöchentlichen Gemüsekiste. Nach so manchen Tiefs habe ich immer wieder Mut gefasst, weiter nach Lösungen zu suchen, wieder einen Artztermin zu machen, doch noch mal vorzusprechen.

Es ist so wichtig, ernst genommen zu werden, das macht mein Hausarzt. Auch wenn er keine Lösung wusste, war seine Haltung sehr wichtig für mich. Noch wichtiger, als von anderen in einer solchen Situation ernst genommen zu werden, ist es, mich dann selbst mit meinen Symptomen ernst zu nehmen.

Nun denn, ich bin um viele Erfahrungen reicher, hab wieder nette hilfreiche Menschen getroffen, viel gelesen, probiert, bin durch tiefe Täler gegangen, weil es einfach nicht besser werden wollte. Rückblickend ist es ein gutes Gefühl, dass ich für mich selbst eingestanden bin und nicht aufgegeben habe.

Seit meinem Urlaub geht es mir besser. Die Müdigkeitsphase ist nur noch sehr selten aufgetreten. Was hat mir geholfen?

*** Das ist mein ganz persönlicher Erfahrungsbericht. Ich weiß nicht, ob das wiederholbar ist, falls ich nächstes Jahr im Sommer - ist jetzt das zweite Jahr - wieder so eine Müdigkeit empfinde. Ich hoffe natürlich, dass alles kein Zufall war und mir die Schritte, die ich jetzt gehe, langfristig helfen und nächstes Jahr keine solche Phase mehr auftritt. Wovon ich hier berichte, ist mein individuelles Erleben. Es ist keine Lösung, die für andere Menschen automatisch ebenso gilt, keine Anleitung und ersetzt nicht den Besuch des Arztes. ***

Erst einmal bin ich davon überzeugt, dass die andere Umgebung, die Ruhe am Meer, die freie Zeit mir sehr geholfen haben. Raus aus dem Streß, der mich hier zu Hause umgab. (Nachbarhaus wurde seit einem Jahr mit fast täglichem Dreck und Lärm saniert, die Straße vor der Türe inkl. Gehwegen seit März.) Von Tag zu Tag wurde es an der See in diesem ruhigen Ferienhausgebiet hinter der Düne besser, wenn auch die Müdigkeitsphasen am Anfang noch auftraten.

Mein Arzt hatte mich vor dem Urlaub zum Endokrinologen überwiesen, um zu prüfen, welche Ursachen sonst für meine Erschöpfung vorliegen konnten. Der Bericht kam erst nach dem Urlaub. Wie sollte ich mir bis dahin helfen?

Durch das Netzwerk Frauengesundheit war ich bei meiner Recherche auf den Zusammenhang von Hashimoto und dem Progesteronmangel hingewiesen worden. Es lag ein Progesteronmangel bei mir vor. Für meine Gynäkologin, die mich seit dem Sommer mit natürlicher Progesterontherapie (bioidentische Hormontherapie) behandelte, führte ich ein Symptomtagebuch.

Mir fiel dadurch eines Tages auf, dass ich jeden Morgen um die gleiche Zeit müde wurde. Und ich erinnerte mich an eine Organ-Uhr. Also, dass jedes Organ unseres Körpers zu einer anderen Zeit aktiv ist. Auf der Seite www.die-organuhr.de des Heilpraktikers Lothar Ursinus wurde ich fündig. Milz und Pankreas waren zu der Zeit aktiv. Es gab allerhand interessantes zu lesen und ich fand den Hinweis, eine Urtinktur würde den betroffenen Organen helfen. Die bestellte ich und die Müdigkeit ging jedes Mal, nachdem ich die Tropfen genommen hatte. Was für eine Erleichterung. Endlich eine Lösung! (Ich habe von einer Freundin gehört, dass die eigene Organaktivität nicht unbedingt mit denen der Uhrzeit übereinstimmen, sondern die eigene Darmtätigkeit die Richtschnur für den Ablauf sein sollte, eine Uhrzeit deswegen bei manchen nicht passt. Doch das ist alles Laienwissen. Wenn Sie sich dafür interessieren, fragen Sie bitte jemanden, der sich darin auskennt. Ich hatte wohl Glück, dass es bei mir zufällig passte.)

Auch die Progesteroncreme entfaltet ihre Wirkung. Ich habe den Eindruck, dass dadurch die Stimmungsschwankungen, besonders meine traurige Stimmung und plötzlich über mich herfallende Weinerlichkeit nicht mehr so verstärkt auftreten. Himmel, was für ein Geschenk für mich! Im Urlaub hatte ich den konkreten Fall, dass ich morgens weinte (der Grund war nicht wirklich wichtig, ich finde schnell einen) und nachdem ich die Creme aufgetragen hatte, ging es mir besser.

Durch den Endokrinologen wurde der Vitamin D3 Mangel bestätigt, der schon seit Anfang des Jahres bekannt ist und behandelt wird. Dann ein Folsäure- und Eisenmangel. Letzteren habe ich immer wieder schon mal und mache eine jährliche Kur. Dafür nehme ich jetzt Präparate ein, Folsäure zusammen mit Vitamin B12. Die Schilddrüsenhormonwerte müssten nicht verändert werden, auch wurde keine besondere Erkrankung, die ursächlich sein könnte, erkannt. Es ist so erleichternd zu wissen, das außer dem Mangel nichts entdeckt wurde!! Seit Oktober nehme ich also jede Menge Mittelchen ein.

Ich hoffe sehr, dass ich im nächsten Sommer von der Müdigkeitsphase verschont werde, alle Maßnahmen langfristig helfen. Zwei Sommer hinter einander sind ausreichend. :-) Und ich hoffe, falls das wieder auftaucht, dass mir dann auch wieder Lösungen einfallen werden, bzw. die jetzigen Lösungen wieder wirken werden. Die letzten beiden Sommer habe ich auch wegen Zahnerkrankungen Antibiotika genommen. Vielleicht hatte auch das eine Wirkung auf mein Immunsystem und war ursächlich für meine Müdigkeit. Ganz genau werde ich das wohl nicht rausfinden. Wichtig ist, dass etwas geholfen hat, das ich Lösungen gefunden habe, obwohl die Ärzte (z.B. Nuklearmediziner für die Schilddrüse) am Ende mit ihrem Latain waren.

Was ich gelernt oder erfahren habe

Ich weiß jetzt wie sich Menschen fühlen, die krank sind und einfach nicht weiter kommen. Das fühlt sich besch.... an. Gut, wenn dann die Lösung endlich da ist. Und bis dahin habe ich lernen müssen, die Situation anzunehmen wie sie ist. Puh! Puh! So schwer ... Liebevoll mit mir umgehen, besonders wenn der Körper nicht so kann wie mein Verstand es gerne hätte. Geduld haben. Dann aktiv sein, wenn es geht ... so habe ich zum Teil abends gearbeitet, wenn mein Kopf fit war. Dann Pause machen, wenn der Körper es braucht, zum Beispiel mittags zu schlafen, obwohl ich eigentlich noch so viel im Büro zu tun gehabt hätte und mich dafür nicht beschimpfen oder kritisieren. Loslassen, was nicht geht, wie Projekte, die ich gerne in Angriff genommen hätte, es aber einfach nicht gepackt habe.

Ich wünsche allen, denen es nicht gut geht und die keine Lösung dafür finden, von Herzen Hoffnung und die Kraft, nach einigen Rückschlägen und Enttäuschungen weiter zu machen und Lösungen, die wirken und Menschen, die einfach mal "nur" zuhören und mitfühlen. Und ich wünsche mir, diesen Text zu lesen, falls ich wieder in diese Situation kommen sollte. (Alle Betroffenen wissen: Jemand, der es schafft, uns "nur" aufmerksam und liebevoll zuzuhören ist das beste was einem passieren kann.)

Während dieser Phase im Sommer habe ich meine beiden Tischkalender gestaltet. Besonders 'Alles wird gut' habe ich mit Texten und Bildern gefüllt, die mir in der Situation geholfen haben. Für mich bedeutet der Titel die Hoffnung, das ich - gleich was im Leben ist - dennoch ein gutes Leben führen kann und es irgendwann wieder gut ist in meinem Leben.

Hier können Sie die Starkmacher für den Schreibtisch anschauen und kaufen!

Auf die Gesundheit, auf das Leben und das Licht am Ende des Tunnels!

Von Herzen,
Ihre Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 16 November, 2015
Thema: Blog - 2015, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Gelassenheit auf dem Tischkalender für September

Tischkalender 2015

Das ist das Kalenderblatt für September 2015 des Tischkalenders 'Balsam für die Seele'.

Ich sende Ihnen zu diesem für mich so wundervollen Bild die Impulse als kleine Inspiration. Die Impulse werden per Mail verschickt. Es sind meine monatlichen Gedanken zu beiden Kalenderseiten. So können Sie sich einen Eindruck verschaffen, was ich darin so schreibe. Dieses Mal habe ich einen inneren Dialog geschrieben.

Auf dem Foto: Hortensien aus meinem Garten umkreisen eine leuchtende Kerze. Im Hintergrund ein Liegestuhl.

Der Text: 'Was in unserem Leben sein soll, wartet auf uns.'

Bild und Text lösen Ruhe, Entspannung und Gelassenheit in mir aus. Ich liebe diese Gefühle. Sie erlösen mich von einer Angst, etwas zu verpassen, wenn ich befürchte nicht gut genug oder nicht schnell genug zu sein.

Der September lässt mich durchatmen. Ich 'muss' nichts tun, mich nicht quälen oder zu etwas zwingen, weil: Was kommen soll, wird kommen. Gerade in der momentanen Situation - wo ich mehr will als ich kann und damit klar kommen 'muss'/will/darf ..., hilft mir dieses Bild, gnädig mit mir zu sein. Immer, wenn ich darauf schaue, beruhige ich meinen Geist.

Ich habe Lust auf einen Dialog mit meinem Inneren, um mir meine Ungeduld, mein Zaudern mit meiner körperlichen Situation anzuschauen. (Es ist wieder stärker geworden mit der Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeit. Warte jetzt auf Bericht eines Endokrinologen ... Blutwerte Hausarzt ok, das ist ein gutes Gefühl.)

Anja: Mich nervt die Situation so an. Nichts wird gefunden und mir geht es einfach nicht gut. Was mache ich falsch?

(Überlege kurz, wer mir antworten könnte. Au ja, ein Dialog mit meinem Inneren Heiler!)

Innerer Heiler: Du machst nichts falsch, Anja. Alles, alles ist richtig.

Anja (A): Aber es ist doch total unfair, dass ich mich schon so lange quäle und es einfach nicht besser wird. Ich will einfach wissen, was ich tun muss, damit es mir besser geht.

Innerer Heiler (IH): So einfach ist es aber nicht im Leben. Ich kann nachempfinden, dass du die Situation unfair findest, aber glaube mir, rückblickend wirst du erkennen, warum diese Phase in deinem Leben so wichtig war.

A: Na toll! Das stimmt mich nicht gerade zufrieden. Ich hab da keinen Bock mehr drau.

IH: Hm. Ja. So ist es.

A: (ärgerlich) Wie? So ist es. Ist das alles, was du mir sagen kannst? Warum kann das nicht endlich vorbei sein?

IH: Weil es noch dauert.

A: Warum dauert es denn?

IH: Weil du noch was lernen sollst.

A: So, was denn?

IH: Zum Beispiel, das Leben 'dennoch' genießen und wertschätzen.

A: Das nervt und ist so anstrengend.

IH: Ja, ich weiß.

A: Boah, nervt mich das gerade. Ich hab da echt keinen Bock mehr drauf. Gibt es keine Abkürzung?

IH: Nö.

A: Na toll. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich drehe mich im Kreis und es geht nicht vorwärts.

IH: Das ist deine Bewertung der Situation, Anja. Du kannst es auch anders sehen?

A: Ja, mag sein, aber im Moment bin ich nur frustriert und traurig und genervt und ungeduldig. Ich will und kann nicht. Das ist Folter für einen strebsamen Menschen, wie mich. Ich habe Ideen und kann sie nicht umsetzen. Das tut weh. Ich fühle mich nur wie ein halber Mensch. Ich will aktiv sein und kann nicht. Ich mach mich selbst runter, weil ich nicht so aktiv bin wie mein Kopf das gerne hätte. Ich schiele auf andere, wie viel die schaffen und mache mich klein. Ich bin außerhalb meiner Kraft, außerhalb meiner Möglichkeiten.

IH: Anja, wenn du dir selbst zuhörst, was fällt dir auf? Lies dir nochmal durch, was du oben gesagt hast.

A: Ich fühle ganz doll mit mir. Wie schwer die Situation für mich ist.

IH: Ja. Es macht traurig, oder?

A: Ja und ein Teil von mir schimpft: 'Stell dich nicht so an. Reiß dich zusammen!'

IH: Auch das. Wenn eine gute Freundin dir das erzählen würde, was du seit ein paar Monaten empfindest und erlebst und wie es dir jetzt geht und die Worte: 'Stell dich nicht so an. Reiß dich zusammen!' Was würdest du dann sagen?

A: Ich weiß nicht. Es würde mich zuerst sehr traurig machen. Ich sehe wie hart dieser Mensch mit sich selbst umgeht. So würde sie mit niemandem sonst umgehen. Sie würde mitfühlen, aufmuntern, da sein, aber niemals so harte Worte sagen, wie sich zusammen zu reißen oder sich nicht anzustellen. Ich hätte Verständnis.

IH: Und, hast du nun Verständnis für dich selbst?

A: Ja, es fällt mir leichter durch diesen anderen Blickwinkel. Ich fühle, wie schwer es für mich ist und dass es wohl keine leichte, einfache Lösung (alles ist wie vorher, nur besser) gibt, sondern es darum geht, anzunehmen was ist und mir so viel Freude wie möglich zu machen. Fürsorglich mit mir umgehen, mir eine gute Freundin sein.

IH: Ja, genau.

A: Ok. Wenn ich mir eine gute Freundin wäre, was würde ich mir dann sagen? Ich hab dich lieb, Anja. Es tut mir leid, dass es gerade so schwer für dich ist. Im Moment hast du viel zu tragen und ich finde klasse, wie du den Kopf immer wieder aufrichtest, obwohl es nicht so vorwärts geht wie du das möchtest, obwohl deine inneren Antreiber dir kaum Ruhe lassen. Mir gefällt, wie du dich an den kleinen Dingen erfreust und immer wieder liebevoll zu dir bist. Es wird besser werden, es wird. Du darfst halblang machen, du musst nicht perfekt sein, du darfst schwach sein und nur die Leistung bringen, die dir gerade möglich ist. Ich weiß, du stellst dich nicht an. Du brauchst dich für mich nicht zusammen reißen, sondern einfach nur so sein wie du bist. Für mich darfst du auch traurig sein und hadern. All das gehört doch dazu.

IH: (Atmet auf.)

A: Das fühlt sich gut an.

IH: Ja. Tut es. Wie geht es dir jetzt?

A: Besser, wenn auch das Grundproblem nicht gelöst ist. Es tut gut, einfach mal aussprechen zu können, was ist.

Ich habe die Hoffnung, dass das wirklich wichtige im Leben auf mich wartet wie das Kalenderblatt mir sagt. Und all das, was mir im Moment nicht gelingen will, weil ich es nicht schaffe, einfach nicht sein soll. Ich setze mich in den Liegestuhl, lehne mich zurück und atme durch. In meiner jetzigen Situation wird auch mein Mitgefühl, mein Verständnis geschult. Ich erfahre jetzt wie sich andere fühlen, denen es auf Dauer nicht gut geht und wo keine schnelle Lösung gefunden wird.

Es gibt im Leben immer wieder Phasen, in denen es nicht so läuft, wie wir das eigentlich brauchen und uns wünschen. Es ist eine Herausforderung, dann zu üben, damit dennoch gut zu leben.

Ich wünsche uns allen diese Kraft, die uns wie ein Sonnenstrahl berührt und von innen heraus Mut macht und uns bestärkt. Und die Hoffnung: Gleich wie es kommt, es wird besser werden. Die Situation kann sich jeden Moment verbessern, Heilung und Entlastung sind immer möglich. Heilung kann sein, die Dinge anders zu sehen und sie so anzunehmen.

~ * ~

Das waren die Impulse für eines der beiden Kalenderblätter September. In dem anderen geht es um die innere Weisheit, mich selbst um Rat fragen. Herrlich, der September ist so richtig mein Ding.

Wenn Sie Interesse bekommen haben: Die Impulse können im Shop bestellt werden. Der Shop öffnet Mitte Oktober, dann können Sie die neuen Kalender und Impulse für 2016 bestaunen und bestellen. Ich informiere hier im Blog, auf meiner Facebook-Seite und im Newsletter, wenn der Shop seine Tore geöffnet hat.

Liebe Grüße

Anja Kolberg

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Boing - geht es mir besser! Tssss

Heute geht es mir besser. Einfach so. Das Herzklopfen ist kaum noch da. Genau heute, wo ich ein Langzeit-EKG bekomme... Jetzt muss ich mal kräftig mit den Augen rollen. Ich freue mich natürlich, dass es mir besser geht, aber mir wäre lieber gewesen, ich hätte letzte Woche oder davor den Termin zum EKG gehabt, als es besonders extrem war. Diese Wartezeiten nerven mich und helfen nicht wirklich weiter.

Boing - einfach so besser. Ich bin noch unsicher, ob das so bleibt oder wie lange. Ein Tag? Zwei? Bis nächstes Jahr? Für immer? Heute hat mich auf jeden Fall nicht plötzlich diese extreme bleiernde Müdigkeit wie ein Gespenst überfallen, auch sonst fühle ich mich fit im Kopf, kann mich gut konzentrieren.

Letztes Jahr im Sommer hatte ich diese Phase ja auch und sie wurde besser. Gestern spürte ich noch so deutlich, dass ich komplexe Sachverhalte kaum erfassen kann, stellte Projekte zurück und heute ist es - zumindest gefühlt in diesem Moment- kein Thema. Zwar bin ich noch nicht superfit, aber viel besser. Tssss verstehe einer meinen Körper!

Ich habe nichts anders gemacht. Mir wäre am liebsten, ich wüsste die Ursache ganz genau, damit ich - wenn es mir wieder schlecht geht - weiß, auf welchen Knopf ich drücken muss. Ist aber nicht so, denn noch weiß ich nix.

Besonders merkwürdig und ich erinnere, so war es auch letztes Jahr: Kaum geht es mir wieder besser, frage ich mich, was denn 'so schlimm' war. Wie ein Geist sind die Symptome verschwunden. Ich erinnere mich zum Beispiel, dass ich letztes Jahr viele Wochen gar nicht ins Bergische gefahren bin, weil ich mich dazu überhaupt nicht fit fühlte (so ist es jetzt auch, seit Ende Juni war ich nicht mehr zu Hause) und mich dann im Winter fragte, warum ich das im Sommer denn nicht geschafft hatte. Jetzt habe ich mein Verhalten vom letzten Sommer so gut nachvollziehen können. Es ging einfach nicht.

Die 'gute Phase' heute habe ich genutzt, um die Druckdaten der Tischkalender 2016 für die Druckerei fertig zu stellen. Seit etwas mehr als zwei Wochen arbeite ich intensiv an der Konzeption. Es wird wieder zwei Tischkalender geben, so viel mag ich schon verraten. Bald mehr dazu.

Ich bin so froh, dass ich die Konzeption und Druckdatenerstellung geschafft habe, obwohl mein Körper so schlapp war. Yeah! Erstaunlich, was der Mensch alles schaffen kann, wenn er eine Motivation hat.

So, gleich was morgen oder übermorgen kommen mag: Heute freue ich mich, dass es mir besser geht. Und das feiere ich mit diesem Blogbeitrag und mit meinem nun folgenden Sprung in meine Hängematte.

Die hat mich besonders am Wochenende so herrlich aufgefangen und geschaukelt. Himmel, hat das gut getan, mich so auszuruhen. Mehr vom Hängematten-Gefühl gibt es hier.

Ganz liebe Grüße aus Köln

Anja Kolberg

PS: Ein Unterschied ist mir abends eingefallen. Morgens war ich leicht müde, dann kam die Gemüsekiste und ich machte mir aus Banane, Weizengraspulver, getrockneten Datteln und Kohlrabiblättern einen Smoothie. Ob der geholfen hat? Ich hatte schon wochenlang keinen mehr zubereitet. Hm...

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 04 August, 2015
Thema: Blog - 2015, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage, Blog - Körper & Schmerzen
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Akzeptieren, was nicht geht - annehmen, was ist

Nachfolgenden Text schrieb ich am 7. Juli und veröffentlichte ihn nicht. Ich wollte auch was positives schreiben, ging aber nicht. Deswegen lag er unveröffentlicht im Entwurfsordner meines Blogprogramms. Heute, am 29. Juli 2015 schaute ich in den Entwurfsordner und stelle fest: Es hat sich nicht allzuviel Neues getan.

Ich schaffe einiges, aber nicht alles, was ich will. Das führt zur Konzentration auf das Wesentliche und wirklich Wichtige. Derzeit gestalte ich die Kalenderseiten für 2016. Ich mag das und bin froh, dass mir das trotz allem gut gelingt. Mehr als die Hälfte der Druckdaten ist fertig. Vielleicht hilft die Situation, Texte zu finden, die in schwierigen Situationen gut tun. Denn das ist der Fall: Die Texte tun mir gut und sie helfen mir, liebevoller mit mir umzugehen. Ich arbeite dann, wenn es mir gut geht und ich fit bin, zum Teil auch spät am Abend, wenn Ruhe eingekehrt ist. Das geht auch.

Und weil ich so lange nichts gebloggt habe, stelle ich den Text vom 7.7. nun doch ins Netz, weil er beschreibt sehr gut wie es mir geht. Denn nicht immer scheint im Leben die Sonne, mal ist es auch so wie es gerade ist:

.... 7. Juli 2015 ....

Es gibt Tage, da könnte ich nur schreien, weil ich es so leid bin. Ich will leistungsfähig sein und bin es nicht. Ich will alle Projekte und Ideen verwirklichen und schaffe es nicht. Das fällt mir so unendlich schwer.

Gerade jetzt möchte ich gerne aktiv sein, aber es geht nicht. In meinem Kopf ist gefühlt Watte. Ich kann mich nicht konzentrieren. Das macht mich fertig. Wobei - was eigentlich noch viel schlimmer ist, wie ich die Situation bewerte:

'Stell dich nicht so an! Das muss doch klappen! Versuch es nochmal!'

Doch trotz x Versuchen klappt es nicht. Konzentration nicht möglich. Antreiben hilft also definitiv nicht.

Was auch nicht hilft, sind die Versuche, die Situation auszutricksen: Kurze Pausen, zurück an den Schreibtisch. Nö, geht immer noch nicht. Mist!

Immerhin sitze ich hier und schreibe diese Zeilen. Ich habe die Hängematte versucht, ich kam nicht zur Ruhe, auch dank des immer noch anhaltenden Baulärms von der Baustelle nebenan. Derzeit wird immer wieder mit laut kreischenden Geräuschen gesägt, gehämmert. Dabei kann ich nicht entspannen. Auf Lesen kann ich mich nicht konzentrieren. Ich habe keinen Drang, mit dem Auto irgendwo hin zu fahren, geschweige denn eine Runde von hier aus zu Fuß spazieren zu gehen.

Ich hasse solche Phasen. Weil ich dann das Gegenteil von dem bin, was ich sein will:

Fit. Leistungsfähig. Aktiv. Tun, was ich will.

Und mein Körper? Er hustet mir was. Hat andere Pläne. Und alles, was ich bisher unternommen habe, hilft nicht oder nur kurzfristig. Ich bin ja heilfroh, dass es nicht mehr so heiß ist. Die Hitze hat mir extrem zu schaffen gemacht. Ich konnte mich zwischen nicht gerade fröhlich machendem Dunkel in der Wohnung entscheiden (Rolladen runter, damit es möglichst lange kühl bleibt) oder dem Hitzekollaps bei sonnigem Licht. Ich habe träge rumgelegen, hatte auf nichts wirklich Lust. Ein Genuss war der schattige Garten am Vormittag, solange nicht die heiße Luft alles Kühle selbst in der Nacht vertrieben hatte.

Am 4. Juli (dem heißesten Samstag nach einer unfassbar heißen Woche über 30 Grad) habe ich nur noch gedacht: Wie lange kann ich das noch ertragen, wenn es weiter 37 Grad heiß ist? Das wollte ich mir gar nicht vorstellen. Von Stunde zu Stunde weiter gucken. Zwischenziele schaffen. Das selbstgemachte Eis als kleinen Höhepunkt. Abduschen. Die Ventilatorluft genießen. Einen Film gucken. Auf der App nachschauen, wann der Regen kommt und die Abkühlung.

Wie kann ich damit umgehen, wenn das Leben jetzt genau so ist, wie ich es nicht vertragen kann?

Das gilt ja nicht nur für extreme Wetterlagen, die dem Organismus einfach nicht gut tun, sondern auch für andere Situationen. Sei es Beziehung, Familie, Wohnsituation, Arbeitsplatz, Gesundheit oder auf Reisen ...

... 29.7.2015 ....

... darauf fand ich keine Antwort und postete den Beitrag damals nicht. Manchmal gibt es eben keine Lösung, außer versuchen zu akzeptieren und anzunehmen, was gerade im Leben so ist. So schwer das ist. Von Stunde zu Stunde weiter schauen. Oder von Minute zu Minute. Kleine Auszeiten finden, die Kraft geben.

Heute am 29.7. bin ich dankbar für die stürmische Herbstsommerwoche. Das ist eigentlich genau mein Wetter. Ich mag das, viel lieber als die Hitze Anfang Juli. Muss nur aufpassen, dass ich mir aus Gewohnheit nicht zu wenig anziehe. So wie diese Nacht, der kalte Luftzug aus dem Fenster hat mir einen steifen Hals beschert. Merke: Nachts wieder etwas anziehen, Anja.

Die Progesteronsalbe, die ich mehr als eine Woche nehme, hat die dunklen Wolken am Himmel vertrieben. Die mich plöltzlich überfallende Müdigkeit, die damit einhergehenden Konzentrationsschwierigkeiten und das Herzklopfen sind geblieben. Noch. Ich hoffe sehr, sie verflüchtigen sich auch. Es ist ein Rätsel, was dahinter steckt. (Hashimoto? Wechseljahre? Hitze?) Letzten Sommer hatte ich das auch und im Herbst wurde es besser. Wenn es mir wieder gut geht, dann denke ich: "Was war denn blos los?" Die Symptome sind dann wie ein Gespenst wieder verschwunden. Nun denn, ich bin dran, nach Lösungen zu schauen: Ich bekomme jetzt ein Langzeit-EKG und Langzeit-Blutdruckmessen, vielleicht gibt das einen Aufschluss, vielleicht aber auch nicht und es bleibt ein Gespenst, das mich im Sommer besucht und bald wieder geht.

Eine Ursache ist mit Sicherheit auch der immer noch anhaltende Baulärm im Reihenhaus nebenan. Seit 10 Monaten wird dort an fünf, seit April an sechs Tagen in der Woche gewerkelt. Nach dem gefühlten unendlichen kreischenden Flechsen der Bodenfliesen kam in der letzten und diesen Woche wieder schweres Gerät ans Werk: Mit dem Stemmhammer (das ist dieses schrecklich laute Geräusch, wo alles fibriert und man nur noch weglaufen will) wurden Bodenfliesen im Keller und der Belag draußen vor dem Haus teilweise entfernt.

Das ist purer Streß. Auch für nicht geräuschempfindliche Menschen. (Ich bin geräuschempfindlich.) Ein Wunder, dass ich bis jetzt noch so fit bin und den Lärm bisher so gut wegstecken konnte. Teilweise konnte ich nur mit Kopfhörer arbeiten, auf dem ich laute Klaviermusik hörte. Ja, ein Wunder, weil ich sonst Ruhe zum Arbeiten brauchte. Aber selbst die stärkste Psyche kann irgendwann nicht mehr. Die Grenze ist bei mir schon lange überschritten, auch bei den Nachbarn auf der anderen Seite der Baustelle. Es mussten wohl einige Werke neu gemacht werden, also Lärm und Dreck, der eigentlich nicht hätte sein müssen. Wenn ich schimpfe geht es nicht schneller... Augen zu und durch...

Nun denn: Auch das geht vorbei. Grundsätzlich wird es gut und besser werden, das ist sicher. In 3-4 Wochen soll alles vorbei sein. So richtig kann ich das noch nicht glauben, hoffe aber, es stimmt. Ich bin so froh, wenn ich meine Ruhe und Ordnung wieder habe. Kreatives und schöpferisches Arbeiten braucht gute Rahmenbedingungen.

Also liegt es nicht nur an meinem Körper. Der Umgebungsstreß spielt auch eine Rolle.

Ich wünschte, ich könnte etwas anderes schreiben. Aber: 'Et nützt nix. Et iss wie et iss.' Nicht berauschend, aber viel viel Hoffnung am Himmelszelt. Ich fühle mit all denen mit, die ähnliche Bedingungen ertragen müssen oder es noch schlimmer erleben. Ich habe meine Rückzugsmöglichkeiten, wo mich zwar der Lärm trifft, aber ich geschützt bin. Wie mag es Menschen in Krisengebieten gehen oder diejenigen, die auf der Flucht sind? Es ist erstaunlich, was wir Menschen tragen können. Was hat die Generation unserer Vorfahren getragen, während des Krieges, als sie unter Beschuss waren, ihre Liebsten verloren hatten oder in Gefahr wussten, als sie ihre Heimat verloren. Wir alle können viel schaffen, mehr als wir uns manchmal vorstellen können.

Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. (Oscar Wilde)

Ihre Anja Kolberg (deren Schreiben gerade von Bohrgeräuschen begleitet wird)

PS: So war es Anfang Juli: Ich will die Symptome endlich in den Griff bekommen ...
Hashimoto & Progesteronmangel?
 

... und so sieht es am 4. August aus: Besser!

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Darüber hinaus erlaube ich die Nutzung außerhalb dieser Webseite nur mit meiner Genehmigung.

Ich will die Symptome endlich in den Griff bekommen ...
Hashimoto & Progesteronmangel?

Wie ich durch Zuschriften erfahren habe, tut es anderen Betroffenen gut, von meinen Erfahrungen zu lesen. Deswegen möchte ich weiter erzählen, wie es mir geht. In der Hoffnung, es hilft auch anderen weiter.

Zunächst möchte ich Ihnen die Seite 'Netzwerk Frauengesundheit' vorstellen. Die Gynäkologin Prof. Dr. Ingrid Gerhard bietet dort fundierte Informationen zu Ernährung, Erkrankungen, Lebensstil, Naturheilverfahren und Umwelt an. Ich sehe und spüre, sie hat die Seite mit viel Engagement aufgebaut und versorgt die Leserin mit immer neuen Informationen. Auch zu erfahren, warum sie ihren Beruf ergriffen hat, zeigt: Hier ist ein Mensch am Werk, der seine Arbeit wirklich liebt. Ich empfinde es als Glück und Geschenk, wie sich Frau Dr. Gerhard engagiert.

Die Frauenärztin hat auch Das Frauen-Gesundheitsbuch geschrieben. Das Grundlagenwerk stelle ich hier vor.

Auf der Seite des Netzwerk Frauengesundheit habe ich in einem Artikel Informationen über den Zusammenhang von der Autoimmunkrankheit Hashimoto (chronische Unterfunktion und Entzündung der Schilddrüse) und Progesteronmangel entdeckt. Das hat mich neugierig gemacht, weil es bisher immer noch nicht wirklich ok ist mit meinen Symptomen.

Hintergrund - meine Geschichte in diesem Blogbeitrag: Eine Schnecke mit wildem Haar 

So ging es danach weiter - hier meine persönlichen Erfahrungen:

Durch die leichte Anhebung der L-Thyroxin-Dosis (Schilddrüsenhormon), ging es mir erst besser, zumindest war die extreme Müdigkeit weg, doch dann schlug mir das Herz wieder bis zum Hals. Also Dosis ein klein wenig weiter runter. Meine Hauptbeschwerden blieben, wenn auch unregelmäßig und abgeschwächt. Auf jeden Fall kein Zustand, den ich dauerhaft haben will.

Hoffnung machte mir aufgrund guter Bewertungen im Internet der Besuch des Schilddrüsen-Facharztes im Februar. Endlich mit einem Fachmann für die Schilddrüse und Hashimoto sprechen und gemeinsam schauen, was ich für die Schilddrüse tun kann und was noch möglich ist, um meine Symptome zu lindern (Vitaminmangel? Spurenelemente Selen, Zink? Eisen? ...) und das in einem sinnvollen Zusammenspiel, weil wohl manche Nahrungsergänzungsmittel auf die Hormone einwirken. Die Wartezeit auf den Termin lag bei drei Monaten, so lange musste ich mich gedulden. Ich hatte mich so gut auf das Gespräch vorbereitet, Fachartikel nochmal gelesen, Fragen aufgeschrieben, deren Fragebogen ausgefüllt.

Und dann war es endlich soweit, ich trug mein Anliegen vor und der Arzt unterbrach mich nach wenigen Sätzen. Dafür hätte er keine Zeit, wies auf die Auswirkungen der Gesundheitspolitik hin, dass sie selbst fast draufzahlen müssten, wenn sie eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse machen. Als Betriebswirtin verstehe ich das. Die Konsequenzen aber selbst als Patientin zu spüren, ist schrecklich.

Bei den guten Blutwerten ... man könne nicht alles auf die Schilddrüse schieben, es könne auch die Psyche sein, ich solle mich mehr bewegen ... Ich entgegnete, dass ich sowohl Therapien gemacht habe, als auch selbst Ausbildungen im psychischen Bereich absolviert, weiter sehr an mir arbeite und täglich spazieren gehe, aber langsam am Ende bin und es doch nicht sein kann, dass ich ein Medizinstudium machen muss, um endlich Hilfe zu bekommen und wieder fitter zu sein. Mir kamen die Tränen. Welch eine Ent-Täuschung war das.

Immerhin wollte er einen Vitamin D3-Mangel testen lassen und sagte, ein anderer Facharzt könnte ggf. prüfen, ob eine Nebennierenschwäche die Ursache für meine Symptome ist. Nach dem Arzttermin musste ich mich erst mal wieder aufrappeln.

Dann kam ein Licht durch das Dickicht ... Bei der Besprechung des Facharzt-Befundes bei meinem Hausarzt erzählte ich wie enttäuschend der Facharzttermin für mich gewesen war und dass ich mir wünschte, jemand würde mit mir gemeinsam schauen, was ich außer der Einnahme von Schilddrüsenhormonen tun kann, um meine Symptome in den Griff zu bekommen. Ich fragte, ob nicht ein Mangel an Vitaminen, Eisen und Spurenelementen vorliegen könnte. Da ich gelesen hatte, deren Einnahme sollte ich mit einem Arzt absprechen, war es mir auch wichtig, angehört zu werden.

Mein Hausarzt war nun offen zu schauen, was noch getan werden kann, damit es mir besser geht. Er sagte jetzt auch - entgegen seiner Meinung im letzten Jahr - das Befinden des Patienten solle im Mittelpunkt stehen - auch wenn seine Blutwerte im Normbereich liegen. Ich hatte endlich das Gefühl: Ich werde ernst genommen. Alleine das hilft ja schon. Ich schöpfte Hoffnung.

Es zeigte sich im Facharztbefund, dass im Blut ein Mangel an Vitamin D3 diagnostiziert worden war und mein Arzt verschrieb mir Vitamin D3 in hoher Dosis. Die Schilddrüsenhormone sollten unverändert bleiben wie sie waren.

Ich hatte zuvor privat den Selen- und Zinkspiegel testen lassen. (Den Bluttest habe ich bei der Firma Biosyn angefordert. Deren Präparat Selenase ist auf Nachfrage vegan.) Ergebnis: Bei Zink ist alles ok, bei Selen lag ein leichter Mangel vor.

So stimmten wir die Seleneinnahme ab. Ebenfalls hat mir mein Hausarzt zu einer erneuten Eisenkur geraten, denn das Speichereisen - Ferritin - ist bei mir seit Jahren und auch aktuell sehr niedrig. Zu guter letzt wurden Glutenunverträglichkeit und Nebennierenschwäche ausgeschlossen. Es geht voran!

Es hat so gut getan, endlich Klarheit zu haben, weitere mögliche Ursachen für meine Symptome abzuklären, zu behandeln und weiter zu kommen. Es kommt mir vor, als sei ich Forscherin, die endlich Licht am Ende des Tunnels sehen will und dabei ganz schön viele dunkle Abschnitte und Prüfungen erlebt. Ich glaube, so geht es vielen, die nicht in ein Schema F mit ihren Symptomen passen. Wenn man endlich rausgefunden hat, was ist, dann ist es gut. Aber bis dahin ... vergehen Monate mit viel Warten und das Leben muss trotzdem irgendwie gemeistert werden. Was ich hier komprimiert schreibe, zog sich über mehr als ein halbes Jahr hin. Insgesamt geht es mir seit Anfang 2014 schlechter.

Ich habe schon das Gefühl, es geht mir durch die Einnahme von Vitamin D3, Selen und Eisen besser, aber richtig gut ist es immer noch nicht. Eine Vitamin B12-Kur habe ich derweil auch gemacht. Veganer sollen damit ja Probleme haben und ich wollte es auf jeden Fall als Möglichkeit ausschließen. Hier bin ich im sehr satten Bereich wie eine erneute Laboruntersuchung zeigte. (Holotranscobalamin heißt der Wert, der Laborbefund kostet ca. 30 Euro.)

So hatte ich bis auf den Progesteronmangel alles geprüft, was als Ursache für meine Symptome - zumindest nach meinen Recherchen - körperlich in Frage kommen konnte. Gutes Gefühl. Da mit 45 Jahren die Wechseljahre anklopfen, lag auch dies als mögliche Ursache nahe.

Im Mai wurde dann wirklich bei der Frauenärztin ein Progesteronmangel diagnostiziert, auch die anderen Symptome könnten mit den Wechseljahren zusammenhängen. Leider kannte sich die Gynäkologin nicht mit der natürlichen Progesterontherapie aus, die ich haben wollte. Doch sie kannte eine Ärztin, die Bescheid wusste. Das bedeutete wieder erst mal warten auf einen Termin. Aus purer Verzweiflung fragte ich zwischendurch nach, ob jemand zufällig abgesprungen war: Ich hatte Glück und so war ich schon Ende Juni statt im August dran.

Dann war es wie ein kleines Wunder: Bei der Fachärztin habe ich endlich jemanden gefunden, der mich versteht, der all die Fachartikel kannte, die ich anderen vergeblich zeigen wollte! Sie fand gut, was ich schon alles unternommen hatte und gab mir den Hinweis, wie niedrig mein Vitamin D3-Spiegel war.

Sie wies auch nochmal auf die Wirkung der Ernährung hin und das Datis-Buch. (Ich kann im Moment nichts neues aufnehmen...) Ich weiß, es wäre besser, auch auf Weizen und Zucker zu verzichten, aber diese 'Leckerchen' will ich mir in meinem veganen Leben einfach noch lassen. Deswegen bin ich ja froh, dass keine Glutenunverträglichkeit vorliegt. Und die letzten Monate konnte ich mich aufgrund von viel Streß auch nicht auf morgendliche grüne Smoothies einlassen. Ich brauche mein süßes Brot und süßen Kaffee am Morgen ...

Die Frauenärztin verschrieb mir die Progesteronsalbe, die aus einem Yamswurzelextrakt gewonnen wird. Diese ist wie die Blutabnahme und Besprechung eine Privatleistung. Endlich wieder fit zu sein, ist mir das alles wert. Noch ist die Salbe nicht da, sie wird eigens produziert, doch ich habe ein gutes Gefühl. Auch die Ärztin machte mir Hoffnung, dass es mir damit bald besser gehen wird.

Das ist der Stand der Dinge. Ich hoffe, bald ist die Salbe da und mit ihr geht es endlich bergauf mit mir. Das wünsche ich mir ganz ganz fest.

Update 8.7.15: Die Salbe ist da, aber mein inzwischen recht unregelmäßiger Zyklus ist dazwischen gegrätscht. Erst ab dem 14. Zyklustag soll die Progesteronsalbe eingesetzt werden. Also heißt es weiter warten, hoffen und durchhalten.

Liebe Grüße!

Anja Kolberg

PS: Wissen Sie, ich habe einen Traum. Eines Tages ist meine Schilddrüse geheilt. Ich bin gesund, brauche keine Schilddrüsenhormone mehr, bin fit und glücklich. Auch wenn mein früherer Facharzt das belächelte, habe ich weiter dieses Hoffnungsbild in mir.

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 07 Juli, 2015
Thema: Blog - 2015, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Eine Schnecke mit wildem Haar

Vor einigen Wochen berichtete ich in [Ein gradliniger Freund: Mein Körper] von einer Schlappheitsphase, die ich überwandt: [Mehr Energie *Hüpf* dank Grünen Smoothies & mehr]. 

Ich war froh, nicht zum Arzt zu müssen, die Lösung war ja gefunden. Zumindest kurzzeitig. Denn vor anderthalb Wochen kam sie zurück. Die bleierne Müdigkeit am Morgen, ca. ein bis zwei Stunden nach dem Aufstehen. Dazu das Gefühl von Watte im Kopf, große Schwierigkeit mich zu konzentrieren. Und für mich als Selbstständige das Unangenehmste: Ich habe es nicht geschafft, meine Ideen in die Tat umzusetzen, obwohl ich wollte.

Am Nachmittag und Abend, wenn es mir besser ging, schmiedete ich einen Plan für den nächsten Tag, konnte den am nächsten Morgen gleich wieder canceln, weil es nicht ging. Leistungsfähigkeit extrem eingeschränkt. Stimmungsschwankungen und im Nahbereich schlechter sehen, überhaupt 'scharf stellen' beim Schauen waren eingeschränkt und das Tüpfelchen. Dies ganze Paket überfiel mich samstags morgens aus heiterem Himmel.

Mist. Ich war so voller Hoffnung, dass die Antibiotika-Folgen die Ursache für meine Schlappheit waren und durch die Darmsanierung und die grünen Smoothies ging es mir ja auch besser. Was sollte das jetzt schon wieder?

Ich fühlte mich wie eine Schnecke mit wildem Haar. Der Kopf voller Ideen, so viele davon wie ich Locken auf dem Kopf hab. Und mein Körper der einer Schnecke, der nicht umsetzen kann, was ich mir so vornehme. Dazwischen meine Seele, die versucht zu vermitteln und manchmal kann sie selbst nicht mehr. Das Bild war so treffend für meinen unbefriedigenden Zustand.

Montags bin ich gleich zum Hausarzt und schilderte mein Problem. Der konnte sich das auch nicht erklären und baute auf die Blutergebnisse. Wenn keine Entzündungen vorlägen, könnten wir erstmal durchatmen. Einen Zusammenhang zur Schilddrüse konnte er nicht sehen - schließlich hätte ich ja super Werte laut dem Befund des Facharztes. Telefonisch erfragte ich dann zwei Tage später die aktuellen Blutwerte: Alles ok, so die Arzthelferin. Eine Besprechung mit dem Arzt wäre aber erst eine Woche später möglich.

Ich hoffte auf die positive psychische Wirkung der guten Blutergebnisse und fuhr ins nächste Gartencenter, um mich mit Grün zu verwöhnen. Da blieb ich nicht lange, denn ich war so müde, dass ich mich nicht konzentrieren konnte, auch die Autofahrt forderte viel Energie. Ich bin gleich zurück zum Arzt gefahren und habe nachgefragt, ob vielleicht bei der zweiten Ärztin ein früherer Termin frei wäre. So ging es nicht mehr weiter.

Wie der Himmel es wollte, konnte ich dort sogar auf einen Termin warten. Durchatmen. Als ich schilderte, wie ich mich fühlte, sah sie den Zusammenhang zu meiner Autoimmunerkrankung Hashimoto, einer Unterfunktion und chronischer Entzündung der Schilddrüse. Sie sprach mir Gott sei dank aus dem Herzen und war auch der Meinung, dass man sich trotz guter Blutwerte mies fühlen kann und es unabhängig davon eine Wohlfühldosis an Hormonen gibt. Gut!

Sie orderte Blutwerte nach und wir machten einen Termin für zwei Tage später. Auf dieses Gespräch habe ich mich intensiv vorbereitet. Meine geschätzte Kollegin Elisabeth Mardorf hatte mich vor einigen Wochen mit Infos und Links versorgt. Als bei mir Hashimoto vor vielen Jahren diagnostiziert wurde, hab ich mich intensiv mit der Krankheit auseinander gesetzt. Doch als ich mich beim Facharzt in guten Händen wähnte, die Werte top, vergaß ich all die Informationen.

Also kniete ich mich wieder rein. Und mir viel es wie Schuppen von den Augen: Seit dem die Hormondosis Anfang des Jahres herunter gesetzt wurde, ging es schleichend mit meinem Befinden bergab. Die Talsohle war dann sicherlich mit den Antibiotika und der Beeinträchtigung meiner Darmflora im August erreicht. Als ich im Mai zur Kontrolle der Blutwerte war, sagte ich dem Facharzt zwar, es ging mir sehr schlecht, doch er ging nicht darauf ein. Die Dosis blieb, die Werte waren ja top...

Seufz. All meine Symptome sind typisch für eine Unterfunktion! Durch die Recherche und die Informationen weiß ich jetzt mehr über die einzelnen Blutwerte und was getan werden kann. Schon meine Kollegin sagte mir, dass gute Blutwerte kein Garant für gutes Befinden sind. Jetzt hatte ich endlich den Ansporn nachzulesen und es selbst zu erkennen.

Die Hausärztin war aufgeschlossen und erhöhte zunächst die Dosis. Die anderen Themen - spezielle Nahrungsergänzungsmittel wie Zink, Selen, die gut tun sollen - sind ebenso erst mal ausgeklammert wie eine mögliche Umwandlungsschwäche vom 'Lagerhormon' ft4 in das 'Arbeitshormon' ft3 (alles meine Laienworte), die auch noch vorliegen könnte. Mir gefällt, dass die Ärztin so aufgeschlossen ist und meine Informationen nicht gleich wegwischt, sondern bereit ist, sich damit zu beschäftigen, ggf. auch an einen Facharzt weiter zu geben. Ich weiß gar nicht, ob mein bisheriger für diese Themen aufgeschlossen ist... Ich werde es sehen.

Zwei Tage nach der Hormonerhöhung ging es mit mir bergauf und die Müdigkeit ist seit dem nicht zurück gekommen, Konzentration klappt auch wieder. Das ist jetzt über eine Woche her. Ich bin skeptisch, ob die Schlappheit nicht doch in ein paar Wochen wieder kommt, bin aber grundsätzlich positiv eingestimmt und lasse es jetzt auf mich zukommen.

Mir ist durch die Recherche klar geworden, meine Ernährung ist ein Schlüssel zu meinem Wohlbefinden bei der Autoimmunerkrankung. Die vegane Ernährung und die Smoothies sind gut und der richtige Weg - interessant dass mir die vegane Ernährung jetzt hilft, dabei war meine Gesundheit nicht mein Motivator. Noch besser wäre es wohl, auch noch auf Gluten (in Weizenmehl z.B. enthalten) zu verzichten. Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, da ich schon auf so vieles verzichte und ich mag doch meinen selbstgebackenen Kuchen so gerne... Gut, ich beschäftige mich erstmal locker damit. Ein Schritt nach dem anderen. Ich werde meinen eigenen Weg mit der Zeit finden...

Viele Grüße von Ihrer Schnecke mit dem wilden Haar!

Anja Kolberg

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Ich erlaube nicht, dass meine Texte und Bilder kopiert und außerhalb dieser Webseite genutzt werden. Wenn Sie das machen möchten, schreiben Sie mir, um eine Vereinbarung zu treffen.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 13 Oktober, 2014
Thema: Blog - 2014, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Mehr Energie *Hüpf* dank Grünen Smoothies & mehr

Letzte Woche berichtete ich über meine Schlappheit, Müdigkeit, fehlende Konzentration und Energie durch die Antibiotikatherapie. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich mich zuletzt in dieser Intensität so gefühlt habe.

Seit dem hat sich - dem Himmel sei dank - einiges geändert. Ich habe wieder mehr Energie. Von Tag zu Tag wurde und wird es besser. Ich bin immer noch nicht wieder bei 100%, aber alleine dieses fehlende Gefühl, mir fallen die Augen gleich zu - ist ein Geschenk!

Wie kommt das?

Zunächst weil ich mich mit dem Aufbau meiner Darmflora nach der Antibiotikagabe beschäftigt habe. Gemahlene Flohsamenschalen und Heilerde hatte ich noch hier, ebenso wie ein fermentiertes Getränk. Damit habe ich gleich am Montag begonnen, als ich wusste wie die sanfte Darmsanierung funktioniert. Damit spürte ich schon eine ganz minimale Verbesserung, mein Bauch beruhigte sich. Das zusätzliche Präparat zum Aufbau der Darmflora kam erst Mitte der Woche und hilft seit dem auch mit, meine Gesundheit wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Der entscheidende Schritt kam aber am Dienstag. Ich fühlte mich so unendlich müde schon am Morgen und war darüber so frustriert, weil ich nicht wirklich vorwärts in meinen Projekten kam. So entschloss ich mich: Jetzt muss der Hochleistungsmixer her, um grüne Smoothies herzustellen. Ich hatte lange recherchiert und dann drei Geräte in meiner Preisklasse (bis 300 Euro) in der engeren Wahl - bis ich herausfand, dass ein Hersteller gleich bei mir um die Ecke seinen Sitz hat. Montag Abend hatte ich dorthin noch eine Mail geschickt, ob sie dort auch direkt verkaufen statt über den Online-Shop. Als Dienstag noch keine Antwort da war, rief ich kurzerhand an. Ja, ich könne vorbeikommen. Entschluss gefasst und einen Termin gemacht.

Wie der Himmel es wollte, bediente mich der Geschäftsführer selbst und versorgte mich mit so vielen kostbaren Informationen rund um die Smoothies und die positive Beeinflussung der rohköstlichen Nahrung bei Autoimmunkrankheiten, dass ich gar nicht alles so schnell aufnehmen konnte. Ich fühlte mich reich beschenkt! Nicht nur den Smoothie-Maker nahm ich mit, sondern auch zwei empfohlene Bücher rund um die vegane Ernährung, meist auf Rohkostbasis.

Zu Hause angekommen kaufte ich gleich Feldsalat und Bananen und mixte mir meinen grünen Smoothie. Ahhh, lecker! Der Unterschied in der Konsistenz zu den mit meinem Handmixer hergestellten Smoothies war enorm. Ja, das schmeckte wirklich weich. Hm. Seit dem bereite ich mir täglich meinen grünen Smoothie zu, halte mich weitestgehend an die Empfehlungen für die Darmsanierung, nur bei dem Weißmehl und Zucker klappt es nicht immer. Ich freue mich, dass ich mich an das große Ganze halte.

Mir geht es seit dem von Tag zu Tag besser. Die schweren Augen sind kaum noch vorhanden, die Schlappheit nur noch selten spürbar und die Energie nimmt zu. Vorbei die Zeit, wo mir schon morgens die Augen wieder zu fielen und ich mich kaum konzentrieren konnte. Ich bin mir sicher: Mir geht es weiterhin von Tag zu Tag besser und besser und bald werde ich bei 100% Energie sein und mich kraftvoller denn je fühlen. Darauf freue ich mich jetzt schon.

Was für ein Glück! Ich bin meinem Körper wirklich dankbar, dass er mir diesen Wink geschickt hat. So bin ich einen Schritt weiter auf meinem Weg gegangen, mich nicht nur seelisch und geistig, sondern auch körperlich mit guter Nahrung zu versorgen. *Hüpf*

Für alle, die sich auch mit grünen Smoothies beschäftigen möchten, schreibe ich bald einen neuen Artikel mit den wesentlichen Informationen. Ich freue mich sehr, dass ich meine Eltern auch mit meiner Begeisterung für die grünen Smoothies anstecken konnte. Sie sind ohnehin gesundheitsliebende und an Naturkost und -heilung interessierte Menschen, die sich damit schon Jahrzehnte beschäftigen.

Erfrischte und ermutigte Grüße aus Köln

Anja Kolberg

PS: Falls es Sie interessiert. Die Informationen zur Darmflora habe ich mir auf diesen Seiten aus vielen verschiedenen Artikeln gezogen.

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https://www.frauencoaching.de/archives/2014/09/entry_6855.html
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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 16 September, 2014
Thema: Blog - 2014, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Ein gradliniger Freund: Mein Körper

Am Wochenende wünschte ich mir eine Stelle, an der ich meinen Körper umtauschen kann. Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, kaum Energie machten mich mürbe.

Es fing damit an, dass ich wegen eines entzündeten Zahnnervs Antibiotika nehmen musste. Das war vor drei Wochen. Ich war skeptisch, weil mein Körper diese Medikamente nicht gut verträgt. Da ich sie allerdings äußerst selten nehme (das letzte Mal vor sechs oder acht Jahren) und ich auch keine versteckten Antibiotika über die Ernährung (keine tierischen Produkte) aufnehme und es helfen sollte, meinen Zahn lebendig zu halten, stimmte ich zu.

Mit der Einnahme begann die Müdigkeit. Am Ende der viertägigen Medikamentenzeit bekam ich Durchfall. Die Müdigkeit hörte danach nicht auf. Ich schob es in der Woche darauf auf meine Periode, die mich häufig müde macht - dann auf zu langes Aufbleiben. Immer gab es Schwankungen, dann war mal kurzzeitig alles ok. Doch in der letzten Woche gab es keine Ausreden.

Da wurde die Schlappheit stärker: Ich war abends zum Teil schon um neun schon im Bett und schlief an drei Nachmittagen sogar mehrere Stunden. Ich konnte nur ein oder zwei Stunden ohne Einschränkungen arbeiten, dann fielen mir die Augen zu und ich konnte mich nicht mehr richtig konzentrieren. Legte ich mich hin, konnte ich nicht zur Ruhe kommen. Arg! Dazu der immer wiederkehrende Durchfall.

Auch die begonnene Eisenkur, die ich einmal jährlich mache, führte eher zu mehr Müdigkeit, dabei bewirkt sie bei mir sonst das Gegenteil. Ich finde es total doof, wenn mein Körper so ist. Deswegen kam dann der Wunsch auf, den Körper umtauschen zu können, um endlich Ruhe bzw. Energie zu haben...

Seufz. Ich weiß, so einfach ist es nicht. Ich habe einfach erst mal keinen Bock, mich aus meiner Bequemlichkeit, meiner Gewohnheit hinaus zu bewegen, um herauszufinden, was da los ist. Ich habe keine große Lust, zum Arzt zu gehen. Das alles strengt mich an und ich will es am liebsten gar nicht.

Ich nahm mir deswegen letzte Woche vor, wieder mit den grünen Smoothies anzufangen. Die hatten mir im Frühjahr so viel Energie gegeben und mich aus einer Schlappheitsphase befreit. Auch wenn sie mir an zwei Tagen halfen, machte es keinen wirklichen Spaß. Grund: Mein Handmixer kam an seine Grenzen. Die grünen Kraftgetränke blieben fasrig.

Durch den Austausch mit lieben Menschen bin ich dann an einen Zusammenhang meiner Symptome mit meiner Schilddrüse erinnert worden. (Ich habe die Autoimmunerkrankung Hashimoto, bei der das Immunsystem die körpereigenen Zellen der Schilddrüse angreift, was mit einer Unterfunktion einhergeht.) Ebenso an die Antibiotika-Gabe und deren Eigenart, die Darmflora zu zerstören.

Das Immunsystem und der Darm hängen stark zusammen und nur ein gesunder Darm kann die Nährstoffe aus der Nahrung verwerten. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen: Ja klar, wie sollte der Körper Nährstoffe aufnehmen, wenn auch alle guten Darmbakterien mit den Medikamenten zerstört worden sind? Wie sollte ich da fit sein, kraftvoll und konzentriert?

Weil ich nicht viel Lust hatte, zum Arzt zu gehen, beschloss ich, mich zunächst mit dem Thema Darmflora zu beschäftigen. Nachdem ich darüber viel gelesen, auch über meine Autoimmunerkrankung und auch nachgedacht habe, kann ich jetzt meinen Körper wieder als meinen Freund sehen, den ich nicht umtauschen möchte. Er hat mir durch seine Symptome gezeigt: Es ist was nicht in Ordnung - kümmere dich um mich.

Mein Focus liegt bei mir interessensbedingt immer stark auf meiner Seele und der Nahrung für meinen Geist. Meinen Körper sehe ich als super funktionierenden Begleiter an, um den ich mich nicht groß kümmern muss - aber bisher nicht als Tempel meiner Seele. Dabei hat er verdient, genau so gesehen zu werden. Ein kostbares Gut, das gepflegt, gesehen und mit guter Nahrung versorgt werden will. Ich begreife das aber immer erst, wenn etwas nicht mehr so funktioniert wie vorher... Dieser Fall ist jetzt eingetreten.

Nach der intensiven Beschäftigung mit den Auswirkungen der Antibiotika-Therapie auf meinen Darm und was ich tun kann, um mir selbst zu helfen, habe ich mich jetzt für eine natürliche Darmsanierung entschieden und den gleichzeitigen Aufbau meiner Darmflora.

Sollte es danach nicht besser sein, stiefel ich zum Doc. In den nächsten vier Wochen versuche ich auch auf den Säure-Basen-Haushalt zu achten. Keinen Kaffee, kein Mineralwasser, wenig Fertigprodukte, wenig (so wenig ich kann) Weißmehl und Zucker, auch wenig Fertig-Sojaprodukte zu mir zu nehmen. Muss ich nicht, es stärkt aber den Heilungsprozess.

Ansonsten bin ich mit meiner veganen Ernährung (kein Fleisch, kein Fisch, keine Eier, keine Milchprodukte - kurz nur pflanzliches) auf einem guten Weg - allerdings mache ich das ja nicht aus gesundheitlichen Gründen. Das bedeutet auch, dass ich viel industriell verarbeitetes zu mir nehme, was auch nicht gut für meinen Organismus ist. Ich muss nur mal auf die Zutatenliste schauen... Das weiß ich schon länger, hatte bisher aber keinen Anlass, dort genauer hinzuschauen.

Ich ernähre mich vegan aus Mitgefühl mit den Tieren. Das Gesunde dieser Ernährung ist für mich eher eine sehr angenehme Begleiterscheinung. Meine Gerichte sind ganz normale Durchschnittsernährung, nur eben ohne tierische Produkte. Vegan heißt aber nicht gleichzeitig unbedingt gesund: Weißmehl, Fritten, Chips, Schokolade, Süßigkeiten, veganer Käse und Aufschnitt, Sojapudding, Fleischersatzprodukte aus Soja - sind beispielsweise alle vegan oder in rein pflanzlicher Variante zu bekommen.

Ich könnte mir echt mehr Mühe geben, mich gesünder zu ernähren, z.B. mehr frisches Gemüse und Obst, weniger Zucker, weniger Weißmehl, weniger Kaffee... bisher gab es aber keinen Grund dazu. Ich sehe Ernährung eher - ganz ehrlich - als lästiges Übel an. Ich habe nicht viel Spaß am Kochen. Ich mache es, weil es gemacht werden muss.

Lustvolles, sinnliches Zubereiten der Nahrung klingt herrlich anziehend. Es erfordert aber eine andere Einstellung zum Essen, zum Körper, zu Lebensmitteln, zur Nahrung für meinen Körper, die ich bisher nicht hatte.

Mein Körper fordert diesen Raum jetzt ein, bzw. lässt mir keine andere Wahl. Ich habe - wie es bei meiner veganen Umstellung auch war - den Wunsch nach Veränderung schon länger im Kopf, aber ihn nicht umgesetzt.

Beim veganen Essen war es die Tatsache, dass ich Tiere liebe und sie nicht essen wollte, die ich Jahre mit mir herum trug. Ich schaffte es aber nicht, auf ihre - meiner geschmacklichen Gewohnheit bekannten - Körperteile und Produkte zu verzichten.

Eine Umstellung erfordert Zeit und Motivation. Bei der veganen Ernährung löste eine Nachricht über das Leid der Pferde in Irland eine Verkettung von Informationen aus. Mein Mann war zu der Zeit im Krankenhaus und ich hatte abends übermäßig viel Zeit fürs Surfen. Die Informationen brachten mich schließlich auch zur Massentierhaltung und was das für die Seelchen bedeutet, an deren Körper wir ranwollen.

Diese Erkenntnisse, dieses Mitgefühl mit den Tieren und der Entschluss 'Ich mach da nicht mehr mit.' - waren meine Motivation, auf tierisches Essen zu verzichten. [Meine Ethik ... und die Schwierigkeiten danach zu leben]

Für eine gesunde Ernährung, also ohne industriell hergestellte pflanzliche Lebensmittel, fehlte diese Motivation. Ich mag nun mal Kuchen, Schokolade, Süßigkeiten...

Aber gut, es gibt zwischen zwei Extremen (also zwischen industriell geprägter veganer Ernährung und Rohkost/rein natürlicher pflanzlicher Ernährung) ja immer die Mitte und auch die wird mir bestimmt gesundheitliche Besserung bringen.

Und ich habe bei der Umstellung zur veganen Ernährung gemerkt, wie stark der Gewohnheitsfaktor eine Rolle spielt, ja fast süchtige Strukturen zu spüren waren, als ich ein Gericht ohne die üblichen tierischen Zutaten herstellen wollte. So ist es wohl auch, wenn ich auf Zucker verzichte oder auf das gewohnte Weißmehl. Mein Körper ist es gewohnt und hat keinen Bock, darauf zu verzichten.

Also braucht es eine starke Motivation von mir (Schlappheit), damit ich diese Hürden überwinde. Jetzt also die Darmpflege und zurück zu den grünen Smoothies.

Zum Ausprobieren, ob ich mit den Smoothies überhaupt klar komme, ob sie mir was bringen, war der Handmixer ok. Ich hatte ja wirklich mehr Kraft und Schwung, fühlte mich besser, hatte mehr Appetit auf Gemüse und Obst. Man kann Smoothies mit Kohlrabiblättern, Giersch und anderen Wildkräutern, Salaten, Möhrengrün uvm. machen. Es ist faszinierend, dass z.T. mehr Nährstoffe in den Blättern stecken statt im eigentlichen Gemüse.

Um dieses faserige Grün zu einer cremigen Masse verarbeiten zu können, braucht man/frau einen Hochleistungsmixer. Der schafft es nach einer Minute Verarbeitung auch, die Pflanzenbestandteile so aufzubrechen, das alle Nährstoffe dem Körper sofort zur Verfügung stehen. Schon lange habe ich deswegen geplant, mir dies Küchengerät anzuschaffen.

Das bedeutet aber erst mal Beschäftigung mit den vielen Möglichkeiten am Markt, was mich nervt. Angestoßen durch die Müdigkeit - und die leichte Verbesserung an den beiden Tagen, wo ich sie mir letzte Woche zubereitete - hatte ich jetzt die nötige Motivation. Nach tagelangem Suchen habe ich ein Gerät ausgewählt. Das werde ich mir nun zulegen. Damit werde ich meine Gesundheit weiter stärken und so hoffentlich bald mehr Energie, Schwung und Konzentration haben.

Ich bin stolz, dass es mir gelungen ist, mich trotz dieser intensiven Zeit auf meinen Kalender zu konzentrieren. Seit Samstag sind die Daten in der Druckerei. Zwei Motive wird es wieder geben. Dazu mehr in den nächsten Wochen. Mein nächstes Projekt ist jetzt der Webshop. Es gibt neue Bestimmungen fürs Widerrufsrecht, die muss ich einpflegen, neue Artikel anlegen...

Für mich ist es schwer, zu akzeptieren, anzunehmen, dass ich viele Ideen im Kopf habe - ich möchte nämlich sooooo viel mehr machen - aber mein Körper oder meine Seele einfach nicht mitspielen. Wo sonst meine Seele blockiert, sagt diesmal der Körper: STOPP! Jetzt bin ich erst mal dran. Schau mal, wie es mir geht. Das mit den Medis war nötig, ja, aber jetzt sorg auch dafür, dass ich wieder fit werde und jede Menge Vitamine tanke.

Das mache ich jetzt. Hab's eingesehen, einsehen müssen. Mein Körper. Ein gradliniger Freund, der mir immer sagt, wenn etwas nicht im Lot ist.

Danke dafür!

Ihre, den Lebensweg immer wieder annehmende

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 11 September, 2014
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Vorfrühling

So sah der Himmel Montag Nachmittag in Köln aus, teilweise ganz himmelblau - wolkenlos. Mich hat die Sonne nach vielen Regen- und Trübwettertagen zu einer Pause in den Stadtwald gelockt. Alleine eine Runde spazieren gehen. Ohne Hund. Wenn unsere Minu dabei ist, bin ich mit der Aufmerksamkeit bei ihr, denn sie findet immer etwas hochinteressantes.

Ich wollte bei mir sein, meine Gedanken ziehen lassen. Zur Ruhe kommen. Pausenzeit. Nur für mich.

Elf Grad zeigte das Thermometer im Auto an, als ich auf den Parkplatz am Stadion parkte. Viele genossen die kostbaren Sonnenstunden. Auf dem Weg durch den Wald begegneten mir einige aufgeregte Häschen (leider von aufgeregt schwanzwedelnden Hunden aufgescheucht). Ich blieb stehen und verjagte die Hunde. Mensch!

Konzentration auf den Weg. Matsche. Braune Matsche. Erste grüne Blättchen an Büschen. Holunder? Ja, eindeutig würzig duften seine Blätter. Baumläufer, Meisen und herrlich singende Rotkehlchen leisteten mir Gesellschaft. Himmellau über mir.

Auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf den Adenauer Weiher eine Bank in der Sonne. Mein Hausarzt hatte mir empfohlen, Vitamin D (Stimmungsaufheller in der dunklen Jahreszeit) über die Haut zu tanken, daran dachte ich. Am stärksten würde es über Sonnenlicht aufgenommen, das auf die Unterarme fällt (wenn ich mich richtig erinnere).

Also Ärmel hochgeschoben. Herrlich bei dieser Wärme. Lange dauerte die Windstille nicht an, brrr kalt. Gut, wieder warm eingepackt, weiter durch den Frühlingswald, immer der Sonne nach. Die Vögel zwitschern seit Sonntag hörbar - für mich einer der schönsten Frühlingsboten.

An einer Weggabelung inmitten Wiesen ein Baumkreis. Ich lehnte ich mich mit dem Rücken an einen der aufgewärmten Stämme, schloss die Augen und hielt mein Gesicht in das wärmende Licht. Naturmusik für die Ohren wie das Zwitschern der Vögel oder das Rascheln der trockenen Buchenblätter im Wind und den Duft von frischen Holunderblättern. Ein Genuss! Bin ich froh, dass mein inneren Schweinehund sich nicht querstellte, als ich mich entschloss, die dreckigen Schuhe anzuziehen, um eine Runde rauszugehen.

Ich hoffe, wir alle haben viel Gelegenheit, Frühlingsluft und Sonne in den nächsten Tagen zu tanken. Und sei es nur für einige Minuten. Es tut so gut! Und wenn es nicht geht - Dienstag Nachmittag trägt der Kölner Himmel ein helles Grau - erinnert die Beschreibung meiner kleinen Reise an das gute Gefühl und auch die Vögel schmettern unbeeindruckt vom Himmel ihr Lied vom nahenden Frühling.

Alles Liebe

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 18 Februar, 2014
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Veganes Leben: Schwungvoll genießen

Meine guten Gesundheitswerte geben mir richtig Schwung für einen nächsten Wegesabschnitt. Sorge und schlechtes Gewissen sind weggeputzt. Das ist ein so schönes Gefühl.

Auf eine ausgewogene Ernährung achten, das war der langristige Tipp meines Hausarztes in Bezug auf Vitamin B12-Tablettenalternativen, obwohl ich da nicht aktiv werden müsse, meine Ernährung wäre im Grunde ja sehr gesund und dahin würde in unserer Gesellschaft eindeutig der Trend gehen. Huch, bin ich mal durch mein auf meine Gefühle achten vorne an...

Dadurch dass sich eine Art Alltag das ganze Jahr über mit der veganen Ernährung eingestellt hat, wäre jetzt Raum meinen Focus stärker auf eine (noch) gesündere, ausgewogenere Ernährung zu richten. Ohne genaueres zu wissen, vor allem ohne es anstrengend werden zu lassen. Es gibt einiges, das ich gerne verbessern würde.

Ich bin nicht glücklich damit, dass ich zum Frühstück in der Regel Toast/ Brot/ Brötchen mit Marmelade/ Schokoaufstrich/ Spekulatiuscreme oder ein Stück selbstgebackenen Kuchen, Muffins esse. Ab und an und als Brücke war es ok. Aber immer? Ich suche Alternativen. Weil ich glaube, dass es mir gut tun würde, diese 'leeren' Lebensmittel wegzulassen und ich mich dann besser fühle.

Nur was? Ich bin überhaupt kein Müslityp. Die vegane Alternative zu Kuhmilch wäre z.B. Sojamilch oder Fruchtsaft. Doch innerlich sträubt sich alles gegen Müsli. Zu 'kalt' am morgen, denn dabei schmeckt mir kein Kaffee. Den brauche und will ich auch noch.

Da ich einen eher niedrigen Speichereisenwert habe, mache ich einmal im Jahr eine Eisenkur, nehme dann ca. drei Monate Eisentabletten. Langfristig ist mein Ziel, das nicht mehr zu brauchen, es macht mir kein Spaß, Tabletten zu nehmen. (Und ganz ehrlich: Am liebsten möchte ich langfristig auch keine Schilddrüsentabletten mehr nehmen. Ob die bislang vorhandene Unheilbarkeit von Hashimoto wohl durch mein eigenes Zutun zu knacken ist?) Zurück zum Eisen: Eine zeitlang habe ich morgens warmen Haferbrei gegessen, das war der Tipp einer Reformhausmitarbeiterin, als ich nach Alternativen für eisenhaltiges Essen und mein Frühstück suchte. Doch der Haferbrei spricht mich im Moment nicht wirklich an. Ich habe auch wenig Motivation, mich morgens an den Herd zu stellen, auch wenn ich mir die Zeit dafür nehmen könnte.

Grüne Smoothies sind ein sehr gesunder Trend, der wohl auch gut satt macht. Das ist im Grunde grünes Blattgemüse mit Wasser und einer süßen Frucht püriert. Fans trinken es morgens oder auch über den ganzen Tag verteilt. Ich habe mir im ersten veganen Sommer 2011 mal einen gemixt mit frischem Spinat, Wasser und Banane. Er hat mir nicht geschmeckt, deswegen habe ich das wieder gelassen, wenn grüne Smoothies auch nicht aus dem Auge verloren. Ich glaube, wenn ich mich damit intensiver beschäftige, finde ich auch Rezepte (habe schon laaange welche ausgedruckt), die gut schmecken. Nur ich muss es auch tun. Rezepte und Infos sammeln reicht nicht. Wenn ich nicht die Zutaten einkaufe und die Rezepte ausprobiere, wird das nix. Und weil es dafür noch nicht 'Klick' gemacht hat, ist der Zeitpunkt dafür wohl noch nicht gekommen.

Im Grund genommen fehlt mir noch die Einstellung: Essen ist ein Genuss und ich zelebriere es. Hatte ich die jemals? Ich glaube nicht oder höchstselten. Ich habe in der Regel keine Lust zu kochen, mache es aber oder mein Mann. Aber Freude? Spaß? Vergnügen? Nein, es ist eher eine täglich Aufgabe im Haushalt, die erledigt werden will.

Es wäre richtig schön, wenn ich meine Einstellung diesbezüglich ändern könnte. Ich erinnere mich an eine Collage, die ich vor einigen Jahren fertigte und darauf spielte der Essensgenuss eine Rolle. Auch die Zubereitung. Zeit dafür nehmen.

Ja, das wäre schön. Wenn das mehr Raum in meinem Leben bekommt. Essen als Genuss. Gerne Zeit mit diesen Genüssen und Gelüsten verbringen. Ich vermute, alles andere kommt dann automatisch.

Gestern war das der Fall: Da gab es bei uns Spaghetti mit selbstgemachtem Basilikumpesto und Honigtomaten. Die kleine Menge von ca. 20 kirschgroßen Tomaten (die auf dem Foto oben sind es nicht) kosteten zwar 2,50€, dafür schmeckte dieser kleine Luxus himmlisch wie frisch vom sonnenverwöhnten Strauch im eigenen Garten gepflückt. Den Topf Basilikum habe ich beim Einkaufen gesehen und schon an mein Lieblingsessen gedacht. Das Pesto geht so schnell: Basilikumblätter in ein Gefäß, eine Handvoll oder zwei Pinienkerne dazu (ich nehme 1 kleines rotes Tütchen von Aldi), Pfeffer, Salz drauf und ein Öl, dessen Geschmack ich mag. Pürieren. Fertig. Das über die frisch abgeschütten Nudeln geben, durchrühren, auf den Teller und obendrauf dann die Tomaten. Die schneide ich zuvor halb durch und rühre sie mit etwas Balsamicocreme in einer Schüssel um, dann schmecken sie mir noch besser, muss aber nicht sein.

Dieses Gericht koche ich gerne. Ich mag Farbe, Geschmack, Geruch. Alles. Ja, davon könnte mehr in mein Leben kommen. Mal sehen, was passiert. Ich werde mir jetzt hier nichts vornehmen, das erzeugt bei mir nur Druck, der nicht sein muss. Ich möchte beobachten, was sich entfalten will - und wenn nicht: Auch okay.

Mehr vegane Gerichte gibt es hier: Blog - Vegane Rezepte und hier berichte ich darüber, warum ich Veganerin wurde. 

Alles Liebe,

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 23 Januar, 2014
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Gesundheitswerte nach drei Jahren (fast) veganem Leben

Hallo aus Köln,

meine Krankenkasse bietet einen Gesundheits-Check-up alle zwei Jahre an. Ich komme frisch von der Besprechung meiner Ergebnisse beim Hausarzt. Beim Frühstück danach habe ich vor Freude gesungen. Bei der Untersuchung wird auch das Blut untersucht. Ich bestellte wegen meiner seit Anfang 2011 fast und seit Sommer 2013 konsequenten tierfreien Ernähung (Anfangsartikel hier) einen zusätzlichen Blutwert (Holo-Transcobalamin), anhand dessen geprüft werden kann, wie's um den B12-Spiegel steht. Das ist ja angeblich ein Sorgenkind der sich vegan Ernährenden. Zusätzliche Werte, die nicht von der Krankenkasse abgedeckt sind, kann man dazu bestellen. Die Ermittlung des Wertes kostet knapp 30 Euro. Das war es mir wert, wollte ich doch endlich mal wissen, wie es darum steht.

Ergebnis: Alles im grünen Bereich. Gute Blutwerte (kleines Blutbild), einen Cholesterinwert von 192 sehe er eher selten (die niedrigen Grenzwerte bis 200 stehen wohl in der Kritik), Blutzucker in Ordnung, Eisenspeicherwert ok (damit habe ich öfter Probleme) und der Holo-Wert (siehe oben) ist im unteren Normbereich, nicht zu niedrig, das könne auch der Wert eines Allesessers sein (die sind davor auch nicht gefeit, auch nicht vor einem niedrigen VitaminD-Wert, doch da hilft Wintersonne auf der Haut).

Ich hatte die zusätzliche Blutuntersuchung auch gemacht, weil einige Veganer Vitamin-B12-Tabletten prophylaktisch lutschen. Das will ich aber nicht, wenn es nicht sein muss. Und jetzt weiß ich auch: Ich muss es nicht. *hüpf* Ich kann mich mit meinen Werten so weiter ernähren wie bisher - ohne Probleme und ohne Zusatzstoffe einnehmen zu müssen!

Ach ja, die Ergebnisse vom Schilddrüsendoc sind heute - welch Zufall - auch eingetroffen. Seit über zehn Jahren habe ich eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse (Typ Hashimoto). Mein Facharzt war bei der jährlichen Kontrolluntersuchung letzte Woche sehr zufrieden mit meiner Schilddrüse, es musste keine zusätzliche Untersuchung gemacht werden und aufgrund der Blutwerte kann die Tablettendosis gesenkt werden. Jeah! Das sind doch alles gute Nachrichen!

Mein erstes Ziel auf meinem Weg habe ich erreicht: Ich lebe ohne tierische Lebensmittel - und das gut und wie ich jetzt weiß: Auch gesund und vielleicht sogar gesünder als vorher.

Mein Focus lag bislang auf dem Weglassen von allem tierischem: Erst den Wurstaufschnitt durch Käse ersetzt, dann das Fleisch beim warmen Essen weggelassen, nach und nach auch die Molkereiprodukte und vegane Alternativen getestet.

Ausnahmen habe ich am Anfang bei meinem Quarkherz gemacht, das ich morgens in der Bäckerei kaufte. Irgendwann aß mein Mann eine Tafel Milchschokolade und ich habe einen Yiep bekommen und davon mitgegessen. Das läutete die Ausnahmenphase ein für Schokolade (da ist in der Regel Milch drin), für alle möglichen andere Süßigkeiten (da sind oft andere tierische Produkte drin, Buttereinfett, Bienenwachs bei Gummibärchen, Molkeerzeugnis...), für Nachtisch, Kuchen, für Teilchen. Lediglich wenn ich selbst gebacken habe, dann ohne Ei, Milch, Butter.

Im Sommer dann - durch die Bekanntschaft mit Berta (von der es Neues gibt) - der Entschluss jetzt wirklich konsequent auch auf Kuchen, Süßigkeiten & Co zu verzichten, die nicht rein pflanzlich sind und bei Einladungen einen veganen Kuchen mitzubringen, was ganz einfach und super funktioniert.

Übrigens ist es nicht so, dass ich all das Tierische vom Geschmack her nicht mag, es ist manchmal schwer, das Essen meines Mannes zu sehen und zu riechen. Und meine Konsequenz ist mir auch so wichtig, weil ich Sorge habe, wenn ich wieder anfange Ausnahmen zu machen, überrollt mich mein Jahrzehnte lang trainierter Geschmack. Der hat eben (noch) eine stärkere Kraft als die neue Ernährung. Doch das wird sich auch ändern und festigen und das alte überschreiben.

Ich habe mich bislang in keinster Weise auf eine gesunde Ernährung konzentriert. Nicht, dass ich das unwichtig finde, aber ich hatte darauf bisher einfach keinen Bock und auch keine Zeit, keinen 'Speicher' in meinem Kopf frei. Ich war beschäftigt, es hinzubekommen, vegan zu leben - während mein Mann weiter alles isst, weder Soja noch andere Ersatzprodukte mag und für uns beide damit eine gute alltagstaugliche, finanzierbare, leckere, zeitlich machbare und einfach Lösung zu finden. Und dabei weiter zusammen zu bleiben. :o)

Das bedeutet einfache Gerichte zu kochen, ohne immer neue Rezepte auszuprobieren und ewig in der Küche zu stehen. Essen, das uns beiden schmecken und sich leicht ergänzen und abwandeln lässt, um möglichst selten zwei Gerichte zuzubereiten. Mit ganz einfachen Zutaten. Experimente kann ich immer noch machen. Erst mal ging es um einen praktikablen Alltag. Es gibt als Basis Brot, Kartoffeln, Reis, Nudeln, Gemüse in unterschiedlichen Varianten und beides verbindende Soßen. Dazu je nach dem Fleisch, Fisch, Käse, Eier für meinen Mann, wobei Fleisch und Fisch selten und für mich eine vegane Alternative.

Es gibt auch Fertigprodukte und Fastfood - weils auch mal schneller gehen muss: Zum Beispiel Fritten mit Gyros für meinen Mann und Sojaschnitzel für mich. Oder auch Miracoli, wo mein Mann den Streukäse alleine hat. Oder selbstgemachte Hotdogs mit Bio-Würstchen aus dem Glas für meinen Mann und für mich Frankfurter-Tofu-Würstchen von Alnatura. Am Wochenende gerne Pizza mit Fertigteig und jeder kann sich seinen Belag frei wählen... Die Pizza ist besonders praktisch, weil wir gleich für zwei Tage Essen haben.

Es ist eine Herausforderung, das Essen umzustellen - von 'alles geht' nach 'rein pflanzlich'. Ich hätte es nicht geschafft, wenn ich es auch noch möglichst gesund und ausgewogen hätte machen wollen. So eine Umstellung ist nicht mit einem Fingerschnipp gemacht. Die Veränderung will langsam und stetig geschehen, damit sie überhaupt im Alltag machbar ist. Zumindest ist das bei mir so. Vielleicht ist es als Single leichter oder wenn sich beide zu einer Umstellung gleichzeitig entschließen. Beides nicht meine Voraussetzungen und keine Alternative.

Durch die Untersuchungsergebniss weiß ich jetzt, dass ich alleine durchs Weglassen der tierischen Produkte gesund genug lebe (ohne dass das meine Motivation war), auch ohne jeden Tag einen Gemüsemarkt zu überfallen. Ich habe nebenbei einiges abgenommen seit 2011, wobei davon ein Teil durch die Schokophase wieder dahin geschmolzen ist. Ich esse an veganem Süßen und Salzigen, worauf ich Lust habe. Ich denke schon seit über 10 Jahren nicht mehr an Kalorien. Mir geht es nicht ums Abnehmen. Wenns passiert: Schön, aber davon hängt mein Wohlbefinden nicht ab.

Ich fühle mich durch meine pflanzliche Ernährung insgesamt besser, auch weil ich nicht mehr gegen mein inneres schlechtes Gewissen arbeite, sondern mich dafür entschieden habe mein Mitgefühl mit den Tieren ernst zu nehmen. Auch wenns anstrengend war. Ich nehme ganz nebenbei viele Stoffe nicht mehr auf, die den Tieren zugeführt werden.

Was habe ich früher Puten- und Hühnchenfleisch und Aufschnitt gegessen! Ich bin froh, dass ich nicht mehr deren Wachstumhormone und Medikamente aufnehme, nicht das Gensoja, das sie meisten Kühe in den Massentieranlagen futtern und auch nicht deren Stress, den sie durch die Haltung, die Trennung von ihrem Familienteam und durch die Umstände der Schlachtung in ihrem Fleisch, ihrer Milch speichern und weitergeben. Das ist aber 'nur' ein Zusatzbonus für mich.

Meiner Erfahrung nach braucht man eine starke Motivation, um eine solche Ernähungsumstellung durchzuziehen. Für manche ist es die Gesundheit, die Umwelt, die Zukunft der Kinder - und für andere gibt es derzeit keine Grund, keine Motivation überhaupt am Essen etwas zu ändern, was für mich auch ok ist. Für mich war und ist meine Motivation das Mitgefühl mit den Tieren.

Ich mache zwischen einem Huhn und unserer Hündin Minu keinen Unterschied. Ich weiß Minu hat Gefühle, empfindet Schmerz, ist auf ihr Familienteam (uns) fixiert, vermisst uns wenn wir nicht da sind, sie freut sich wenn wir spielen, sie hat Angst, sie gähnt, sie pupst, sie ist intelligent. All diese Gefühle, Verhaltensweisen, Eigenschaften die ich habe, die hat sie auch. Und die haben auch die Hühner, Puten, Gänse, Kälber, Rinder, Schweine... Ich sehe da keinen Unterschied, sondern sehe Gemeinsamkeiten. Ich würde niemals meinen Hund schlachten oder ihn mästen oder seine Milch trinken und ihm dafür seine Welpen wegnehmen (wenn sie welche hätte) oder mir aus ihrem Fell einen Kragen an die Jacke nähen oder aus ihrer Haut Schuhe anfertigen lassen. Das ist so abwegig. Warum sollte ich es dann mit einem anderen Tier machen, nur weil ich seinen Namen nicht kenne?

Apropos: Unsere Hündin Minu war vor 14 Tagen beim Tierarzt, weil sie Zahnstein hatte. Um langfristig keine Entzündungen entstehen zu lassen, wurde der entfernt. Und weil sie elf Jahre alt ist, wurde vorher ihr Blut geprüft. Sie hat auch tolle Werte! Mich macht das so richtig froh, weil wir das Futter von Minu 2011 auch umgestellt haben. Sie bekam schon immer Trockenfutter, wir haben nur die Marke gewechselt (Yarrah Bio Veganes Hundefutter). Mein Mann gibt ihr immer wieder mal Käse oder sie bekommt eine Portion Nudeln pur mit oder Kartoffeln, Reis, sie mag gerne rohe Möhren mitessen. Als Leckerchen habe ich von DM Hasenfutter (meist vegan) entdeckt, das unsere Hündin über alles liebt und verträgt. Es sind Frucht- und Gemüsesorten in runde bunte Kringel (sieht aus wie Frootloops) gepresst.

Auf jeden Fall hatte ich schon ein bisschen Sorge und war unsicher, ob ich mich und auch unsere Hündin gesund ernähre. Schließlich weiche ich mit meiner Ernährung von der Norm ab. Ich habe gehandelt, weggelassen, ohne mir sonderlich Fachliteratur reinzuziehen, ob das gesund ist. Ich habe nur auf mein Gefühl gehört. Fragen besorgter Menschen und die wirksame jahrzehntelange Informationsverbreitung der milliardenschweren Nahrungsmittelindustrie, was gesund ist und was nicht, tun ihr übriges zur Verunsicherung dazu.

Deswegen ist für mich es so wichtig und besonders zu erfahren: Alles im grünen Bereich. Ich bin gesund. Meine Blutwerte sind gut. Meine Schilddrüsenwerte sind im Rahmen meiner Erkrankung gut. Und die von Minu auch. :o)

Wie es auf meinem veganen Weg weitergehen könnte lesen Sie hier: Veganes Leben: Schwungvoll genießen und Rezepte finden Sie hier Blog - Vegane Rezepte 

Alles Liebe aus Köln

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 23 Januar, 2014
Thema: Blog - 2014, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Vegan werden und leben
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Das richtige Maß finden

Manchmal gehen die Pferde mit mir durch. Dienstag und Mittwoch zum Beispiel: Erst habe ich bis halb zwei in der Nacht gelesen. Weil's so spannend war, vergaß ich die Zeit. Endlich im Bett quälten mich kalte Füße. Einschlafen unmöglich. Bis ich mich soweit hatte, aufzustehen, um dicke Socken anzuziehen, verging eine Weile. Ich weiß nicht, wie viel Uhr es war, bis ich eingeschlief.

Weil ich am nächsten Morgen keine Termine hatte, konnte ich den Schlaf ein wenig nachholen. Doch ein guter Nachtschlaf - vor Mitternacht angefangen - ist für mich durch nichts zu ersetzen und auch nicht durch länger schlafen auszugleichen. Am nächsten Tag bin ich angeschlagen. Das war schon als Kind so. Schlaf kann ich schlecht missen.

Mittags hatte ich einen Termin bei meiner neuen Zahnärztin im Bergischen. Das Keramik-Inlay im Backenzahn wurde eingesetzt. Alles klappte wie am Schnürchen. Ein kompetentes, junges und freundliches Team. Seit ich dort in Behandlung bin, habe ich keine schlechte Laune und Angst mehr vor einem Zahnarzttermin. Perfekt. Innerhalb von 40 Minuten war ich vor Ort und parkte den Wagen an der Praxis in Engelskirchen-Loope. Die Anfahrtszeit habe ich auch für einen Termin in Köln mit Parkplatzsuche. In einer großen Kölner Praxis, wo ich vorher war, fühlte ich mich nur wie eine Nummer. Bei meiner neuen Zahnärztin fühle ich mich als gern gesehener Mensch, den man kennt. Das kommt zu der fachlich guten Behandlung hinzu, bei der jeder Schritt erklärt wird und der klasse Zahnreinigung (besser als dort von der Mitarbeiterin gemacht, geht es nicht). Wie ich diese Praxis gefunden habe? Ich war unzufrieden und suchte einen neuen Zahnarzt. Meine Schwester, sie ist Zahntechnikermeisterin, von der ich künftig den Zahnersatz nur noch gemacht haben möchte, fragte ich, wer die besten und nettesten Zahnärzte sind, für die sie arbeitet. Darunter war Frau Höring. Ihre Praxis liegt nahe der A4-Abfahrt Overath. Das passte einfach alles.

Danach bin ich noch ins Lindlarer Labor zu meiner Schwester, um ihr am lebenden Objekt ihr Arbeitsergebnis zu demonstrieren. Und weil ich schon mal in meiner Heimat war, habe ich auch noch Abstecher zu meinen Eltern und anschließend zu meiner Oma und meinem Onkel gemacht. Das war schön. Doch auch wenn der Aufenthalt jeweils nur eine Stunde war, die Summe war in Kombination mit dem Schlafentzug zu viel für mich. Mein Körper hatte es mir schon vorher signalisiert, doch ich ignorierte es.

Als ich mich auf den Nachhauseweg machte, fing mein Kopf an zu pochen. Die Schmerzen wurden immer stärker.

Ich war heilfroh, als ich die Haustüre aufschließen konnte und zu Hause war. Nur noch ins Bett und den Schlaf nachholen, dachte ich mir. Es ging nicht. Ich zitterte, mir war übel, stechende Schmerzen im Kopf wie ich ewige Zeiten nicht mehr hatte, Zähneklappern, Gedankenkarrussell. Als ich dann noch brechen musste, war der Gipfel des Elendseins erreicht. Ich habe sonst nichts mit Migräne zu tun, aber das war eindeutig eine Attacke. Gut, dass mein Mann Migränetabletten zur Hand hat. Die halfen und ich schlief ein. Nach vier Stunden ging es mir wieder gut.

Erst dachte ich: Sowas hatte ich noch nie. Doch hatte ich: Als ich Anfang 2001 vor dem Abgabetermin meines zweiten Buches 'Ab 40 reif für den Traumjob' stand. Da hatte ich eine Migräneattacke. Nix ging mehr. Am nächsten Tag untersuchte ich meinen Arbeitsraum und entfernte alles, was meinen Blick mit unnötigen Informationen versorgte: Ich guckte zum Beispiel am Bildschirm vorbei auf ein Bücherregal, wo auch noch Zeugs drauf lag. Das Regal baute ich ab, so dass ich auf eine ruhige blaue Wand schaute. Auch der Schreibtisch wurde entrümpelt. Zusätzlich stellte ich mir eine kleinen Wecker. 3/4 Stunde Schreiben. 1/4 Stunde auf die Couch. Einfach Augen zu und liegen. Dieser Wechsel half mir, einen gesunden Rhythmus zu finden, die Kopfschmerzen kamen nicht wieder. Information des Körpers verstanden.

Das aktuelle Erlebnis in dieser Woche erinnert mich, wie wichtig es ist, das richtige Maß zu finden - zwischen Begeisterung, Freude, allem Vorwärtspreschen (die Lektüre Dienstag Abend war beruflicher Natur, ich spüre, es geht langsam wieder nach außen) und den Bedürfnissen meines Körpers und meiner Hochsensibilität. Zu viele Informationen aufgenommen in Kombination mit zu wenig Schlaf = nix gut für Anja. Merken! Also beim nächsten Mal früher mit dem Lesen aufhören. Wirklich Schluss machen um Mitternacht, es sei denn, ich kann wirklich ausschlafen und habe gar keine Termine am nächsten Tag.

Ich bin - wenn es auch am Mittwoch ätzend war - dankbar für meinen körperlichen Signalgeber. Er sagt mir, wenn ich zuviel mache. Mein Inneres hatte es mir ja gesagt und ich habe es ignoriert. Also wirklich auf mein Inneres hören, auch wenn mein Verstand und mein Aktionismus stärker sein kann. Mein Körper hat mir gezeigt, wer am längeren Hebel sitzt.

Okay, ich hab's verstanden und werde es beim nächsten Mal beherzigen!

Ich will auf meine inneren Warnsignale rechtzeitig achten. Ich will für ausreichenden und frühzeitigen Schlaf sorgen. Ich will dass innere galoppierende schwarze Pferd zügeln lernen, damit ich lange etwas davon habe!

Alles Liebe von der lernenden
Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 17 Januar, 2014
Thema: Blog - 2014, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Muskelkater von Eichhörnchen-Arbeiten

1500 kg Holz- und Kohlebrikets haben mein Mann und ich innerhalb einer halben Stunde in den Keller geschafft. Das war am Montag und mir schmerzen immer noch die Oberarme. Meinem Rücken, der ja sonst eher meine Schwachstelle ist, meldet keine Probleme. Er hat das Gewicht, das ich bewegt habe, gut weg gesteckt. Mein Körper ist ein echter Schatz! *drück*

Warum wir nur eine halbe Stunde gebraucht haben? Die Paletten wurden vom Lieferanten sehr nah vor unserem Kellerfenster abgestellt. Der Keller ragt bei uns ein halbes Geschoss aus dem Erdboden hervor, so dass ich im Keller stehend gut rausschauen kann, das Fenster ist ungefähr auf Schulterhöhe. Mein Mann stellte die 20 und 10 kg Pakete vor dem Fenster ab und ich nahm sie entgegen, ging zwei drei Schritte zur Seite und stapelte sie dort gleich. Deswegen ging das so schnell. Vor einigen Jahrzehnten wurde so sicherlich die Kohlelieferung schnell im Keller verstaut. Uns freut das heute, denn es ist einfach praktisch.

Nicht so schnell wandern die Pakete dann ins Wohnzimmer, zwei Etagen höher, wo unser Kaminofen steht. Das ist ganz gut anstrengend, die 20 kg zwei Treppen hoch zu schleppen. Da bräuchten wir für die Lieferung viele Tage, weil ich das einfach nicht so stemmen könnte. Das müssen wir ja auch nicht auf einmal machen, sondern immer nur, wenn die schöne Holzkiste im Wohnzimmer leer ist.

Meinem Mann hat die Arbeit (er hatte die für den Rücken anstrengendere Arbeit, runter von der Palette und vor dem Kellerfenster abstellen) nichts ausgemacht. Da macht sich eben der Unterschied zwischen einem Handwerker (er ist Schornsteinfeger) und einem Büromenschen (ich sitze in der Regel) doch bemerkbar. Etwa eine Stunde nach der Aktion fingen meine Arme an zu zittern und zu schmerzen, noch heute habe ich Muskelkater. Seufz. Nein, ich werde deswegen jetzt nicht mit Hanteltraining für die Arme anfangen. (Vorschlag meines Mannes.) So schwer sind die Blätter im Büro ja nicht. :o) Ich nehme es einfach hin und lecke meine Wunden. :o)

Ich erfreue mich richtig an diesem riesigen Vorrat in unserem Keller und er duftet herrlich nach Harz. Es ist einfach ein gutes Gefühl, zu wissen: Der Winter kann kommen und egal, was passiert, wir werden es warm haben! Ich liebe diese Eichhörnchenqualitäten. Meine Familie hat im Bergischen in den letzten Wochen jede Menge Obst und Gemüse eingekocht und eingefroren. Da steht der Vorratsraum voll mit gefüllten Einmachgläsern. Als Kind habe ich dabei (widerwillig) geholfen. Heute sehe ich den Wert dessen aus einem anderen Licht.

Es hat etwas von 'Die Ernte ist eingefahren, der Winter kann kommen.' Ich möchte die Wärme und das Licht des Feuers in unserem Kaminofen nicht mehr missen. Gerade an dunklen, ungemütlichen Tagen ist das die Kraftquelle, die uns so richtig gut tut. Da schwinden Bauch- und Rückenschmerzen und innere Unruhe weicht auch beim Blick ins Feuer. Ich liebe es wie unsere Minu auf dem Foto, mich vor den Ofen zu setzen und die Wärme ganz nah zu haben.

Es ist zwar viel Arbeit und Dreck, doch was wir dafür erhalten ist all das wert, auch für ein paar Tage schmerzende Arme...

Das gute Gefühl bleibt bis ins Frühjahr. Der Muskelkater geht. :o)

Viele Grüße aus Hamsterhausen

Anja Kolberg

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Liebes Leben,

... manchmal hast du es ganz schön in dir.

Seit dem ich Anfang Juli die intensive und schöne Woche in Stansted Hall verbracht habe, 'schenkt' mir mein Körper eine Auszeit nach der anderen. Erst Bauchschmerzen, dann eine Erkältung, die einfach nicht gehen will und meinen Kopf so belagert, dass ich nur eingeschränkt leistungsfähig bin.

Das ist wirklich nichts, was mir leicht fällt.

Ich kann gut damit umgehen, wenn ich aktiv bin, viel leiste, meine Ziele erreiche. Ich stehe vor einer Herausforderung, wenn mein Körper nicht so funktioniert wie mein Kopf das gerade braucht und will. Für die Sommerferien hatte ich mir Projekte vorgenommen, die ich noch immer nicht in Angriff genommen habe oder höchstens 2% der gewünschten Zeit hinein investiert. Uff! Ganz schön schwer, dann nicht Panik zu schieben oder unzufrieden mit mir zu sein, zu zweifeln... Oder laut loszuschreien. Seufz.

Tief durchatmen.

Mein Kopf macht Pläne und mein Körper denkt gar nicht daran, mitzuspielen. Und meine Seele? Die schaut sich alles in Ruhe an, beruhigt meinen Verstand und sagt dass alles gut wird. Sie gibt meinem Körper die Zeit, die er braucht und versucht zwischen beiden zu vermitteln. Sie macht mir klar, warum mein Körper diese unfreiwillige Auszeit braucht.

Was soll ich dabei lernen? Vertrauen haben. Gut zu mir sein. Noch mehr Geduld haben (große Aufgabe für Widder). Annehmen, was ich nicht ändern kann und mir diese Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Verstand, Körper und Seele in den Arm nehmen und lieb halten. Glück selbst in schwierigen Situationen finden.

Mein kleines Glück heute: Eine Tasse Kaffee draußen im Garten trinken. Sonnenstrahlen genießen. Atmen. Im Garten ein bisschen aufräumen.

Ich merke gerade, wie mein Kopf 'wieder zu geht' und ich Kopfschmerzen bekomme. Okay. Ich höre jetzt auf zu schreiben und kümmere mich wieder um meinen Körper.

Ich wünsche mir, die Lektionen, die mir mein Leben schenkt, immer leichter anzunehmen und mich so lieb zu haben wie ich bin - gleich wie ich bin. Ich fühle, ich bin auf einem guten Weg. HÜPF!

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 30 Juli, 2012
Thema: Blog - 2012, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Heilende Gedanken - Welche Parallelen ich zwischen Wetter und Problemen sehe

Ein Maitag wie er nicht schöner sein könnte: Zwischen dem herrlichen Blau des Himmels schweben Schäfchenwolken und die Sonne wärmt den Körper, der sich zwischenzeitlich im kühlen Schatten erholt. Ein Traum!

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Beim Wetter ist der Wechsel zwischen trocken - warm - sonnig und nass - kalt - dunkel etwas völlig normales für mich. Niemals würde ich denken: 'Das wird nie wieder besser. Es bleibt jetzt für immer so kalt, regnerisch und dunkel wie in den letzten Tagen.' Da ist nicht nur Hoffnung bei mir, sondern felsenfeste Überzeugung: 'Es wird auch wieder anders. Ich brauche mich dafür nicht anstrengen, nur Geduld haben und es passiert einfach.'

Stecke ich jedoch in einem persönlichen Tief, bin traurig, knapse an einem Problem, das mir Energie nimmt, wo ich mich wie blockiert fühle, kraftlos, hilflos und trotz mehrfacher Versuche keine Besserung eintritt, bin ich manchmal eben nicht davon überzeugt, dass es besser wird.

Dabei ist es - wenn ich zurück schaue - in meinem Leben immer so gewesen: Selbst die dicksten und unangenehmsten und hartnäckigsten Probleme haben sich irgendwann aufgelöst. Im Prinzip ist es wie beim Wetter: Es ändert sich. Manchmal wechseln sich Sonne und Regen innerhalb von Minuten ab und kein kalter, nasser und schneereicher Winter dauert ewig. Irgendwann scheint wieder die Sonne.

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Ich möchte mich daran erinnern, wenn ich daran zweifle, dass sich ein Problem löst. Doch das wird es. Jedes Problem wird sich irgendwann lösen. Zum Beispiel, weil ich

  • lerne, besser damit umzugehen (zum Beispiel eine Krankheit annehme).
  • lerne, sorgsamer mit mir umzugehen (mich schon auszuruhen, bevor mein Körper die Notbremse ziehen muss).
  • die Hintergründe verstehe (warum verhält sich der andere so, hat es vielleicht gar nichts mit mir zu tun?) und durch dieses Verständnis innerlich gelassener werde.
  • durch ein Problem etwas begreife und mein Verhalten ändern soll, zum Bespiel mich zu wehren, wo ich sonst weggelaufen bin oder Gefühle zuzulassen, die ich sonst unterdrückt habe.
  • spüre, mit meinem Problem nicht alleine da zu stehen und mich das entlastet: Denn ich glaube nur, andere haben keine Probleme, das stimmt aber nicht, jeder hat sie nur nicht jeder redet offen darüber.
  • fühle, dass ich die Kraft habe, diese Herausforderung zu bewältigen, denn deswegen ist sie in mein Leben getreten.
  • entdecke, was ich lernen soll und das reicht schon, um es zu lösen.
  • gar nichts tun muss, sondern sich das Problem von alleine löst (ich dafür aber einen Haufen Geduld brauche).
  • die Lösung auf dem Silbertablett wie eine Köstlichkeit präsentiert bekomme und mit Leichtigkeit zugreifen und sie genießen kann.
  • meine Aufmerksamkeit auf etwas schönes lenke, also weg vom Dunklen hin zum Licht.

Klar, wenn das Problem akut ist, ich Schmerzen habe, mich besch..... fühle, ungerecht behandelt, Angst habe oder was auch immer - sehe ich das nicht so. Dann kann ich weder den 'Sinn' der Herausforderung für mich sehen, noch das Positive, was sich dadurch entwickeln wird. Dann ist es einfach nur blöd. Für mich war und ist es immer wichtig, darüber zu sprechen, jemandem sagen zu können, wie ich mich fühle. Es tut mir gut, weil ich meinen Gefühlen damit Aufmerksamkeit gebe. Meist entlaste ich mich und die Situation schon nur durchs Reden darüber. Ich will und brauche dann keine Verbesserungsvorschläge oder Lösungstipps. Nur jemanden der zuhört, nickt und mitfühlt. Das ist perfekt.

Durch die Entlastung verschaffe ich mir Luft in mir selbst und in diesem leeren Raum können sich Lösungen entwickeln.

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Eine im Frühling entdeckte Lösung: Den Gedanken zuzulassen, dass Heilung wirklich möglich ist - unabhängig davon wie absolut unmöglich mir das in der Situation scheint. Also das Problem wirklich weggeht, es einfach nicht mehr da ist. Zu der Situation ein kleines Wunder also. Alleine dieser Gedanke ist für mich heilsam. Weil ich oft in der Spirale hänge: "Das geht nie wieder weg. Das bleibt jetzt immer so..." Und dieser Gedanke hin zu dem Zeitpunkt wo Heilung geschehen ist, hebt meinen Blick auf das Positive, auf das wo ich hin will. Nämlich mich gut fühlen, mich entfalten können, die Probleme lösen, mich befreien. Wie eine komplizierte Rechenaufgabe, die auf einmal ganz einfach wird. Und ich sperre mich nicht mehr innerlich gegen eine mögliche Lösung des Problems, was auch wichtig ist.

Veränderung empfinde ich als verdammt schwer. Ich brauche den Schubs von außen, um mich zu verändern. Einen Konflikt, jemand der mich piesakt, mein Körper der ein Stopschild hebt, was auch immer. Erst dann beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema und muss - durch die Schmerzen, die unangenehmen Gefühle oder was auch immer quälendes da ist - eine Lösung entwickeln.

Und die kommt auch, Schrittchen für Schrittchen. Mit einer Sicherheit wie sich das Wetter ändert. Manchmal in Minuten, manchmal braucht es Tage oder Wochen und manchmal auch Monate. Aber es ändert sich was, in kleinen manchmal nicht auffälligen Schrittchen. So wie die Natur sich unter der Erde auf den Frühling vorbereitet, Kräfte sammelt und Blättchen für Blättchen ihre Fühler ausstreckt, wo vielleicht ein paar befrieren, aber nichts hält die Kraft Leben auf und plötzlich explodiert die Natur wie hier in Köln Anfang Mai. Wie über Nacht und nach langem Regen waren die Bäume grün, das Gras unglaublich gewachsen, die ersten Blüten da. Ein Traum.

Wetter kommt und geht. Die Natur wächst, reift und zieht sich zurück, um wiederzu kommen. Probleme treten in mein Leben, damit ich lerne, damit umzugehen und innerlich zu reifen, mich zu verändern und lösen sich dann auf, wenn ich gelernt habe, damit umzugehen.

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Wenn es dann zwischenzeitlich mal ganz dicke kommt und ich innerlich total überlastet bin, schalte ich mein persönliches Notprogramm ein. Das ist eine laaaaaaange heiße Dusche mit köstlich duftendem Duschgel, anschließend mit einer Tasse Kaffee oder Tee auf die Couch und einen guten Film anschauen. Oder ein Bummel durch die Geschäfte, der Besuch eines Buchladens, ein leckeres Eis, der Besuch eines Gartencenters. Mit einem Menschen telefonieren, mit dem ich gut reden kann. Meinen Mann umarmen oder einen anderen Menschen, den ich gerne habe. So einen Moment stehen, die Wärme spüren, nichts sagen. Manchmal reicht es auch, an den Blumen in meinem Blumenkasten zu zupfen, an Kräutern zu schnuppern, meinen Hund zu streicheln oder ein kleines Blütenstillleben aus dem Garten auf meinen Schreibtisch zu entführen (wie auf dem Bild oben). Das sind für mich seelische Erste-Hilfe-Programme. Alles liegen lassen/los lassen. Nur mal ich sein. Und wenn es nur für eine halbe oder viertel Stunde ist. Es hilft mir, ich komme auf andere Gedanken und danach geht es schon viel besser.

Es nützt (leider) nicht, wenn ich denke: Ich will keine Probleme mehr. Denn die kommen. Das ist sicher. Sie gehören zum Leben dazu. Ich kann sie nicht verhindern.

Ich werde jedoch immer besser lernen, mit den Problemen umzugehen. Und den Gedanken mehr und mehr zuzulassen, wie es ist, wenn sie weg sind, wie ich mich fühlen werde wenn ich das geschafft habe. Alles ist gut gelaufen. Ich bin stolz und glücklich. Und befreit. Es ist wieder Frieden in meinem Leben. Etwas hat sich verändert. Es ist anders geworden.

Welches Problem ist im Moment in meinem Leben, bei dem ich mir gar nicht vorstellen kann, dass es besser werden können, gut wird und gelöst? Wie wäre es, wenn ich mir Heilung vorstelle und es gelöst ist. So wie heute die Sonne herrlich scheint und es vorgestern noch so schrecklich kalt und nass war.

Das Leben - ein Abenteuer.

Herzensgrüße aus Köln

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 17 Mai, 2012
Thema: Blog - 2012, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Warum müssen manche Menschen gehen?

Gerade lese ich das Buch "Die Kunst der Leichtigkeit. Das Vermächtnis von Bärbel Mohr". Darin beschreibt der Mann der im Oktober 2010 verstorbenen Erfinderin von 'Bestellungen beim Universum' wie sie sich kennen gelernt haben und zueinander fanden... Es passierte einfach. Wenn die Dinge sein sollen, passieren sie und manchmal gehört dazu nur, einem klitzekleinen Impuls zu folgen... Das gefällt mir und passt zu meinem Mai-Inspirationen des Tischkalenders.

Ich wusste bis vor einigen Wochen übrigens nicht, dass Bärbel Mohr tot ist und war entsetzt. Ich konnte mir das so gar nicht vorstellen und doch ist es wahr. Sie starb mit Mitte 40, Mutter von Zwillingen. Unfassbar. Mitten aus dem Leben gerissen. Die Frau, die sich mit so vielen alternativen Heilmethoden beschäftigte, gesund lebte, die mit dem Hoppen Zugang zum sich selbst Verzeihen gefunden hatte, die so viele Bücher veröffentlicht hatte, erfolgreich war. Müssen die Leute gehen, die viel Gutes erreicht haben, vielleicht weil sie 'auf die Welt gebracht haben', was ihre Aufgabe war und dann 'dürfen/müssen' sie gehen? Ich habe es nicht verstanden und will es auch nicht so sehen.

Manfred Mohr schreibt, er habe bis zum Schluss fest an ihre Heilung geglaubt und dass seine Frau aus dieser heftigen Erfahrung viel neues und wertvolles entwickeln kann. Doch es kam anders. Die Frau, der scheinbar so vieles so leicht viel, die so erfolgreich war, die Zugang zu so vielen Informationen und Heilwissen hatte, starb. Warum?

In dem Buch gibt ihr Mann eine Antwort, mit der ich etwas anfangen kann. Bärbel Mohr hatte dies schon in ihrem ersten Buch geschrieben: "Das was man kann, lebt man, und was man nicht kann, das lehrt man. Das heißt, ich bin auch nicht perfekt, und das Leben ist eine tägliche Übung für mich." Es zeigt, wenn man genauer hinschaut, dass sie sich gerade mit den Themen auseinander setzte, weil sie sie nicht konnte, weil sie zweifelte und den richtigen Weg suchte.

Kenne ich das nicht auch von mir selbst? Anderen helfen ist leicht. Mir selbst helfen ganz schön schwer. Bei anderen sehe ich eine Lösung, bei mir selbst muss ich ganz schön suchen und sehe manchmal vor lauter Bäumen den Wald nicht. Bärbel Mohr war eben auch ein Mensch. Das bringt mich wieder auf den Boden der Tatsachen. Nämlich nicht glauben, andere haben ihr Leben im Griff, anderen fällt das Leben in die Hände und das Glück vor die Füße. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, seine Aufgabe zu meistern. Ich schaue immer nur von außen hin und von innen fühlt sich vieles eben anders an.

Ich beschäftige mich mit der inneren Stimme, sage die Lösung liegt im Menschen selbst. Aber wie oft spreche ich mit mir selbst? Wie oft horche ich wirklich in mich hinein, suche in mir selbst nach Lösungen? Und wie oft hole ich mir statt dessen lieber außen Rat und suche dort nach einer Lösung, wo ich meine gar nicht finden kann.

Das Schicksal von Bärbel Mohr ist für mich ein Hinweis, mich wirklich intensiv um mich selbst zu kümmern. Wieder und wieder in mich hineinhorchen:

  • Wie geht es mir?
  • Was brauche ich?
  • Was wünsche ich mir?
  • Was kann ich für mich tun?
  • Wo muss ich stopp sagen und wo ja und mehr?

Und dies nicht als leere Hülse zu sehen, sondern mit Leben zu füllen. Das ist Arbeit. Jeden Tag aufs Neue.

Wie die Küche, die jeden Tag durchs Kochen neu mit Leben gefüllt wird und wo jeden Tag der Spül gemacht werden will, wo Lebensmittel besorgt werden wollen, der Müll rausgebracht werden muss. Sonst fängt es irgendwann an zu stinken.

Nun sind Körper, Seele und Geist keine Küche. Aber sie brauchen eigentlich ähnlich viel Aufmerksamkeit. Doch wir haben meist verlernt, uns darum so intensiv zu kümmern wie um unsere Küche. Der Körper verzeiht lange Zeit eine ganze Menge, wenn ich über meine Bedürfnisse gehe. Doch selbst der stärkste Körper bricht irgendwann zusammen, wenn Körper, Seele und Geist nicht im Einklang und Ausgleich sind.

Ich habe das zum Ende meiner Angestelltenzeit, als ich das Studium abschloss und den Abgabetermin meiner beiden Bücher vor Auge hatte mit meinem Krebsverdacht erlebt. Ich habe überhaupt nicht mehr auf mich selbst gehört, mich kaum ausgeruht. Und zwei Jahre später zu Beginn meiner Selbstständigkeit machte mir der Job so viel Spaß, weil er so viel Sinn machte, dass ich mich schon wieder überforderte. Mein Körper schickte mir einen Bandscheibenvorfall plus Hexenschuss. Erst dann begann ich nachzudenken, in mich hinein zu horchen. Mein Körper lies mir keine andere Chance.

Sehr schmerzhafte Erfahrungen. Als sie da waren, fand ich sie alles andere als gerecht. Sie passierten einfach, waren so was von zeitlich ungünstig und doch waren sie da. Mein Körper zwang mich, über mich und mein Leben nachzudenken, eine Auszeit zu nehmen. Daraus entstand der Dialog mit meinem Körper, mit meiner inneren Stimme. Rückblickend eine so wertvolle Wende in meinem Leben.

Die Arbeit an mir selbst, für mich selbst, ist in meinen Augen eine der härtesten, aber auch lohnensten. Denn nicht nur ich selbst profitiere davon, sondern auch mein Umfeld, weil ich Frieden ausstrahle. Eine Energie, in deren Nähe sich jeder gerne aufhällt.

Bärbel Mohrs Schicksal ist wie eine Mahnung, mich wirklich um mich selbst zu kümmern. Für mich da zu sein. Meine Bedürfnisse, Wünsche und Träume aufzunehmen und mir zu erfüllen. Körper, Seele und Geist in Einklang zu bringen. Inneren Frieden herzustellen. Und das nicht nur denken, das nicht nur hier schreiben, sondern auch zu tun. Ich muss dafür nicht unzählige anstrengende Stunden unternehmen.

Wie ist es im Moment mit mir? Ist es nicht auch wieder so, dass ich viel zu pflichtbewusst bin? Ich lerne für eine Prüfung und hole kaum Luft, mache mich schnell verrückt.

Was kann ich heute für einen kleinen leichten Schritt für mich gehen? Ich werde mir jetzt mein Tagebuch nehmen und mich in den Garten setzen und einen Dialog mit mir selbst führen. Mein Inneres hüpft!

Einen zauberhaften Maitag wünscht

Ihre Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 01 Mai, 2012
Thema: Blog - 2012, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Juchu!

 

Es ist alles gut gelaufen!

Um elf sollte mein Mann operiert werden... warten... kurz nach vierzehn Uhr hielt ich es nicht mehr aus und rief auf Station an. Der Pfleger: "Hallo Frau Kolberg, ich habe Ihren Mann gerade aus dem Aufwachraum geholt. Wir haben gerade von Ihnen gesprochen. Wollen Sie mit ihm sprechen?" Ich hört es im Haus klingeln, mein Mann versuchte mich parallel anzurufen. Was für eine Gedankenübertragung.

Die Stimme noch ein wenig belegt, war mein Mann schon wieder guter Dinge. Puh, war ich erleichtert!!!

So fuhr ich durch den Schnee fluchs ins Krankenhaus. Noch ein bisschen blass um die Nase, aber sonst: Alles bestens. OP gut verlaufen. Kaum Schmerzen. Keine Übelkeit. Schon wieder riesen Hunger. :o)

Die Zimmernachbarn allesamt nett, resolute und freundliche Krankenschwestern, nette Ärzte und Ärztinnen. Die schneebedeckten alten Bäume vor dem Fenster. Gutes Essen. Genug zu lesen, zu hören, zu sehen. Eine Frau, die ihn mit allem versorgt, was er braucht. :o)

Alles in allem: Gute Bedingungen, um gesund zu werden.

Jetzt, wo die OP gut gelaufen ist, bin ich frohen Mutes. Das wird gut verheilen, ich habe es im Gefühl. Mein Mann ebenso. Dank seines Jobs ist er ziemlich fit, an Krücken zu gehen ist für ihn kein Problem. Ich mit meinen schwachen Oberarmmuskeln hätte da wohl ganz schön Muskelkater... :o)

Minu hat derweil gut aufgepasst, das macht sie auch nachts. Ist mir eine treue Begleiterin. Ein schönes Gefühl. Und ich gewöhne mich daran, eine zeitlang alleine zu sein. Das wird mir auch gelingen... wenn ich auch merke, wie anders und ungewohnt es ist.

Eine glückliche, erleichterte und zuversichtliche

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 09 Dezember, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Rutschige Tage

Während ich diese Zeilen schreibe, wird mein Mann operiert. Innerlich bin ich ein wenig zittrig. Ich versuche mich abzulenken. Habe Kerzen angezündet, den selbstgemachten Engel daneben gestellt. Das tut mir gut.

Wir haben eine Achterbahnfahrt der Gefühle hinter uns. Mein Mann bracht sich am Wochenende das Bein, rutschte im Dunklen draußen auf dem glatten Untergrund aus, knickte (trotz hoher Stiefel) um. Der Knöchel war stark geschwollen. Jede klitzekleinste Berührung und Bewegung schmerzte höllisch. Das war schlimmer als bei seinem Bänderriss vor 20 Jahren. Notaufnahme. Röntgen. Wadenbein gebrochen. Gips. Erst mal wieder nach Hause. Hochlegen. Schwellung wegbekommen. Er kam kaum die Treppe ins Wohnzimmer hoch...

Dank der Schmerzmittel war es für ihn dann einigermaßen erträglich. Ich setzte mein Schwesternhäubchen auf. :O) Unser Glück ist das große Sofa, wo er gut schlafen kann, die Treppen weiter hoch bis ins Schlafzimmer: Undenkbar. Montag dann wieder zur Vorstellung in die Unfallchirugie. Auch der Knöchel ist in Mitleidenschaft gezogen - Dienstag früh ins Krankenhaus, Mittwoch OP, in der die Knochen mit Platten und Schrauben versehen werden.

Die Ärzte und Pfleger im Krankenhaus (hauptsächlich wirklich Männer, mit denen wir zu tun hatten), sind allesamt sehr nett. Das ist ein gutes Gefühl. Sein Zimmer geht zum Park hinaus, er blickt direkt auf die schneebedeckten Bäume.

Es war so viel zu tun, die letzten Tage: Tasche packen. Jogginghosen besorgen, die am Fuß einen Reißverschluss haben. So viele Kleinigkeiten. Am Wochenende habe ich noch überlegt, was ich kochen könnte und dafür einkaufen muss - darüber brauche ich mir jetzt keine Gedanken mehr zu machen. Das sind so kleine Veränderungen, die sich komisch anfühlen. Minu findet's reichlich komisch, dass Herrchen nicht da ist und achtet sehr wachsam auf jedes Autotürenschlagen vor der Haustüre...

Ich hoffe, das ich bald angerufen werde und alles ist gut gegangen. Warten ist anstrengend. Bescheid wissen und handeln fällt mir leichter.

Hoffnungsvolle Grüße aus Köln

Anja Kolberg

PS: Zu Irland gibt es ein Update, ich habe es direkt unter den Artikel geschrieben, damit alles an einem Ort zusammen bleibt.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 08 Dezember, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Juten Morjen

Guten Morgen (oder auf Kölsch: Juuuten Morjen) aus Köln!

Die letzten Tage waren geprägt durch intensive Arbeit, mehr als ich dachte und mich von Vorjahren erinnerte. So viele neue Produkte, die angelegt, fotographiert, dere Fotos webfähig gemacht und Produkttexte gemacht werden wollten. Stimmen die Länder noch, in die Hermes ausliefert? Welche der Glückwunschkarten und Weihnachtskarten will ich anbieten? Über was muss ich informieren, wie ist das mit der neuen Widerrufsbelehrung? Was muss jetzt noch an rechtlichen Informationen im Shop enthalten sein? (Für jemand wie mich, die alles richtig machen will: Horror.) Puh! Ganz schön viel, die Verspannung im Nacken wurde derweil immer stärker. Ich habe mich selbst zu stark unter Druck gesetzt. Den Shoptermin zum 15.10. wollte ich unbedingt schaffen, weil das Datum Mitte des Monats doch so stimmig ist, ich auch die Einnahmen brauche und ich Angst habe, ich verkaufe nicht genug, wenn der Shop "noch" später ins Netz geht. (Ich mache mir Gedanken, Sie glauben es nicht. Dann denke ich: "Warum hast du so Sachen denn nicht schon früher gemacht? Du hattest doch den ganzen Sommer Zeit? Die Antwort ist einfach: Weil es nicht ging. Ich brauche diesen Druck, um die Dinge zu tun, die zu tun sind.)

Gestern Nachmittag habe ich die Reißleine gezogen: Kopfschmerzen. Müdigkeit. Ich habe mich so gefühlt wie zu meinen ärgsten Projektzeiten als Angestellte (einen Tag vor Präsentationsterminen beim Kunden, wo noch so viel getan werden musste und alle arbeiteten bis in die Nacht) und wie vor meinem ersten Workshop. Damals habe ich die Tage vorher so viel gearbeitet. Wollte alles richtig und möglichst perfekt machen. Gearbeitet bis spät abends, mir fiel immer mehr ein und irgendwann war ich einfach "durch". Konnte nicht mehr schlafen, war sehr aufgeregt und nervös. Damals hat mein Mann die "Reißleine" gezogen und hat mich mit in die Claudius-Therme (herrliche Saunalandschaft in Köln mit Blick auf den Dom) mitgenommen. Die Auszeit hat mir damals gut getan, erst wollte ich nicht, weil ich ja noch so viel... dann habe ich zugestimmt. Ich weiß noch, wie ich im Ruheraum lag, mit Blick auf den Dom und die Phantasiereise machte, die eine Yogalehrerin mir empfohlen hatte und mich sehr beruhigte. Ich liebe diese Übung, weil sie mich erdet und meinem Naturempfinden so nahe kommt:

Ich stelle mir vor, dass ich mit beiden Beinen fest auf einer sehr schönen Stelle in der Natur stehe. Aus meinen Füßen wachsen Wurzeln in den Boden bis ins Erdinnere. Rote, pulsierende Erdenergie steigt nun durch die Wurzeln empor und strömt durch meinen Körper, versorgt mich mit Energie. Daraufhin wächst Rinde um meinen Körper, lässt mich noch sicherer stehen. Ich breite meine Arme aus und beobachte, wie sie länger und länger werden und daraus Zweige, starke Äste und Blätter wachsen. Bis eine wunderschöne Baumkrone entstanden ist. Vögel lassen sich auf mir nieder, erfreuen mich mit ihrem Gesang, kitzeln mich. Wind kommt auf, bläst durch die Blätter, bewegt Zweige und Äste. Meine Baumkrone neigt sich im Wind und ich spüre wie stark ich bin und mich zwar im Wind beuge und doch sicher stehen bleibe.

Gestern nun, den Wunsch vor Augen, dass heute der Shop seine Pforten öffnet, spürte ich mittags, dass es mehr als an der Zeit war, die Reißleine zu ziehen und mich selbst aus dem Druck zu befreien. Okay, ehrlich gesagt, war es nicht mein Verstand, sondern mein Körper, der die Reißleine zog. Mein Verstand wollte ja noch weiter machen. Diese Müdigkeit, fehlende Energie und die Kopfschmerzen. Keine gute Mischung. Erst habe ich mich ins Bett gelegt, wollte nur eine Pause machen. Doch an Schlafen war nicht zu denken. Weil mein Kopf alles andere wollte als schlafen, der wollte über das nachdenken, was noch zu tun ist.... Körper sorgt für noch mehr Kopfschmerzen...

Also bin ich aufgestanden und habe mich unter die Dusche gestellt. Heißes Wasser hilft mir gewöhnlich. Lange habe ich mir diese Entspannung gegönnt. Aaaaah, hat das gut getan. Dann die neue sehr lange Bequemhose angezogen und ein schönes Lümmelshirt. Dann habe ich alle Termine in meinem Kopf losgelassen, den PC ausgemacht und den Ofen im Wohnzimmer angemacht, denn mir war richtig dolle kalt. Hm, schon besser. Inzwischen war mein Mann da, der sich freute, dass ich mich auf die Couch legen wollte, das macht er auch gerne. Also holte er das Bettzeug aus dem Schlafzimmer für uns beide runter und schmierte unsere Brötchen zum Mittagessen. Die Krönung war der Münstertatort von Sonntag, den er aufgenommen hatte, den lieben wir beide sehr.

Das alles, mit immer wieder Augen schließen zwischendurch, hat soooo gut getan. Dann noch eine Nackenmassage. Aua, da saß all die Anspannung.... seufz, es wurde besser. Und endlich habe ich diese Nacht richtig gut geschlafen. Kein Wind, kein Gedankenkarusell. Was mir auch diesen Herbst so viel mehr Streß macht als all die Jahre zuvor, ich weiß es nicht.

Ich bin glücklich, dass ich gestern so gut für mich gesorgt habe und losgelassen habe, was mich unter Druck setzt. Ich bin eben ein Eine-Frau-Unternehmen und mache alles von Unternehmensleitung über Buchhaltung, Marketing, Kalkulation, Kreativabteilung, Lager, Versand - selbst. Bin richtig stolz auf mich, was ich die letzten Tage und Wochen geleistet habe!

Bei all der freudebringenden Arbeit und dem Spaß: Nichts ist wichtiger als mein Wohlbefinden. Da gilt es immer wieder neu zu schauen und zu spüren, Prioritäten zu setzen und ein Gleichgewicht zwischen all dem zu finden. Eine Herausforderung, die viele Einzelunternehmer/innen kennen. Auf der einen Seite, der Geist/Verstand, der Ideen hat, der ganz viel umsetzen und schaffen will, auf der anderen Seite der Körper, der seine Grenzen hat und Auszeiten zum Ausruhen und Kraft generieren braucht und dazwischen die Seele mit ihren Gefühlen, Ängsten, Sorgen, Erinnerungen, Prägungen. Ein stimmiges Gleichgewicht, das ist mein Ziel. Diese Woche habe ich mal wieder die Grenzen ausgelotet. :o)

Mich in jeder Situation für das zu entscheiden, was nun für mich richtig und stimmig ist, unabhängig von dem, was "eigentlich sein sollte oder muss", das lerne ich in dieser Woche mal wieder. So habe ich mich jetzt auch dafür entschieden, über meine derzeitige Situation hier diesen Blogbeitrag zu schreiben und zu reflektieren, was gerade ist, statt eine Stunde weiter am Shop zu arbeiten. *Hüpf* Das war so wichtig und hat gut getan!

Der Shop läuft inzwischen auf einem Testpfad, doch es gibt noch etwas darin zu überprüfen und zu ergänzen. Ich übe mich derweil in Geduld - meine Meisteraufgabe in diesem Leben als Widder, Aszendent Löwe (Ungeduld :o) ist ihre Stärke)- ich schaffe es ... immer ein klitzekleines bischen mehr.

Heute geht es mir mit der Stärkung von gestern schon viel viel besser. Kopfschmerzen sind Vergangenheit. Druck versuche ich weniger aufzubauen, was mir schwer fällt. Ich bin die einzige, die mir Druck macht. Okay, auch das lerne ich noch. So, mit neuer Kraft geht es jetzt wieder frisch ans Werk. ... mal sehen, wie mein nächster Blogeintrag lauten wird. :o)

Alles wird gut.

Ganz liebe Grüße aus Köln

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 15 Oktober, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Auf den Bauch hören

Ich berichtete vor einigen Wochen über meine Bauchschmerzen. Hinweise meines Körpers, die vorübergehen, mal wiederkommen. Ich arbeite zwar viel mit meiner inneren Stimme und höre immer mehr auf mein Bauchgefühl - aber gleichzeitig bin ich auch eine große Bauchgefühl-Ignorantin. Klingt hart - und ist es auch. Sie müssten mal meinen Bauch nach seiner Meinung fragen...

Wann das passiert?

Mein Magen tut weh und ich denke: "Ach, das geht schon wieder vorbei." und ignoriere es. Wenn ich meine Aufmerksamkeit jedoch auf meinen Magen richten und ihn fragen würde, was denn los ist, würde er mir vielleicht erzählen, dass er Angst hat und wenn ich weiter liebevoll nachforsche, erfahre ich sicherlich auch, wovor mein Magen Angst hat. Dann nehme ich ihn und damit mich und die Signale meines Körpers ernst und kann etwas dagegen tun.

Manchmal sind Bauchschmerzen auch ein monotones Hintergrundgeräusch, an dass ich mich gut gewöhnen kann. Mir fällt es gar nicht mehr auf, weil es schon länger da ist. Die Schmerzen sind nicht stark, eher als Unwohlsein zu bezeichnen, sie hindern mich nicht daran, am Gewohnten festzuhalten und meinen Alltag zu leben. Deswegen fällt es mir in solchen Situationen schwer, dieses Unwohlsein wirklich "zu bemerken" und ernst zu nehmen. Wenn ich das mache, mir Zeit dafür nehme und in Dialog mit meinem Bauch, mit meinem Unwohlsein trete, erfahre ich vielleicht, dass ich vor einer Situation davon laufe, die mir unangenehm ist, eine Situation, die zu einem Konflikt werden kann, was ich nicht möchte. Ich will Harmonie. Doch wenn ich ehrlich bin, ist das Unwohlsein, das durch meine Vermeidungsstrategie ausgelöst wurde, auch keine Harmonie. Lediglich eine Verlagerung...

Ach Mensch!

Bauchgefühl steht für mich auch für erste Impulse, die ich habe, wenn ich zum Beispiel um einen Gefallen gebeten werde (und mein Bauch meldet ein "Nein" oder "keine Lust"), ich mache aber die Faust in der Tasche, weil ich den anderen nicht verletzen will (dabei übersehe ich allerdings, dass ich mich damit selbst verletze, nämlich mein Bedürfnis, "Nein" zu sagen) - oder wenn ich um ein Angebot gebeten werde und merke: "Das wird nichts werden.", ich überhöre diese Signale jedoch und gebe ein Angebot ab, fange an zu arbeiten, um dann im Verlauf des Projektes zu erfahren, dass es besser gewesen wäre, gleich abzusagen...

Was kann ich unterm Strich also lernen?

  • Mein Bauch ist für mich eine Signalquelle, eine Kommunikationszentrale für unterdrückte Bedürfnisse und Gefühle. Meine körperliche "Schwachstelle" - oder besser empfindsamster Teil meines Körpers, der sich meldet, wenn etwas nicht stimmt.
  • Auf mein Bauchgefühl zu hören, die ersten Impulse ernst zu nehmen und mich zu trauen, diese auch auszusprechen bzw. danach zu handeln. Nicht die Anderen müssen mich verstehen, sondern ich habe die Aufgabe, mich zu verstehen. (Und die Anderen haben die Aufgabe, das Gleiche für sich selbst zu tun, es ist nicht meine Aufgabe.)
  • Meine inneren Ohren für die Signale meines Körpers weit aufzustellen und mit ihm in Dialog zu treten, wenn er mir durch Schmerzen, Unwohlsein etc. etwas mitteilen möchte. Daraus kann ich lernen, besser mit mir umzugehen, Verständnis für mich zu entwickeln, Impulse für mein Handeln zu bekommen und letzten Endes gesünder zu leben, weil ich im Einklang mit meinem Körper lebe, statt seine Signale zu ignorieren und ihn indirekt aufzufordern, noch deutlicher zu werden, bis der Arzt dann wirklich was findet...

Wie ein Dialog mit dem Körper funktioniert? Fragen stellen und auf die - am Anfang vielleicht noch zaghaften, leisen - Antworten achten, die ich in mir höre. Wie so Dialoge mit dem Inneren oder inneren Anteilen aussehen, erfahren Sie in der Blog-Rubrik: Blog - Innere Stimme.

"Ich will raus hier!", schreit mein Bauch gerade. Dann will ich tun, worüber ich schreibe: Auf meinen Bauch hören, mich vom Schreibtisch erheben und spazieren gehen.

Einen schönen Tag!

Ihre Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 08 September, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Psychosomatische Bauchschmerzen

Gestern habe ich mir den Rat meines Inneren zu Herzen genommen und den PC ausgemacht. Nach einer langen heißen Dusche bin ich mit einer frischen Wärmflasche ins Bett geschlüpft. Das erlaube ich mir normalerweise nur, wenn ich meine Tage habe. Dann "darf" ich das. Aber außerhalb dessen erlaube ich mir nicht krank zu sein. Mein Gott, wenn ich lese, was ich da schreibe, sträuben sich mir die Haare zu Berge. Was bin ich hart zu mir selbst!

Gut, gestern war ich das nicht. Die Wärmflasche hat geholfen, die Bauchschmerzen einzudämmen. Ich bin ausgiebig mit meinen Gedanken durch meinen Körper spazieren gegangen, habe mir eine weise sehr liebevolle Frau vorgestellt, die mir hilft, meine Schmerzen zu heilen. Jedes Organ haben wir uns angeschaut, hier und da etwas dunkles entfernt, zuerst eine Heilsalbe auf diese Stellen gegeben oder eine Farbe auf dunkle Stellen geschickt. Seufz. Das war schön. Ich bin zwar immer wieder mit meinen Gedanken woanders spazieren gegangen, dann aber wieder zurück gekehrt. Zum Schluss haben wir ein helles glitzerndes Licht durch meinen ganzen Körper von Kopf bis Fuß geschickt. Das sah so schön aus, wie ich hellglitzerte und in der Luft schwebte. ICH LIEBE MEINE PHANTASIE!

Und wissen Sie was? Nach dieser Phantasiereise war ich entspannt und mein Bauch schmerzte kaum mehr. Ich nehme an, dass ich in der letzten Nacht ziemlich kalt geworden bin, offenes Fenster, kalt-nasse Luft... Andererseits kenne ich solche Bauchschmerzen von mir aus der Zeit, als ich noch zur Schule ging und dort irgend etwas war, das mir Sorgen machte. Bei Lousie L. Hay finde ich zu Bauchkrämpfen (passt am ehesten) als wahrscheinlichen seelisch-geistigen Grund: "Angst. Bringt den weiteren Fortgang zum Stillstand." Ja, damit kann ich was anfangen. Schon tragen diese Worte meine Gedanken fort zur möglichen Ursache... Das neue Gedankenmuster dazu heißt übrigens: "Ich traue dem Prozeß des Lebens. Ich bin in Sicherheit."

Es hat mir gut getan, mich so liebevoll um mich zu kümmern. Richtig fröhlich war ich zeitweise am Abend. Die Stimmung schwankte zwar immer wieder, dann kamen wieder Phasen, wo ich mich doof fühlte. Doch es blieb nicht standhaft so. Ein hin und her pendeln.

Heute geht es mir wieder gut. Meine Stimmung ist ausgeglichen. Der Bauchschmerz flackert nur noch für Sekundenbruchteile auf, wenn ich daran denke. Ich bin guter Dinge.

Was für ein Glück, dass ich mir gestern die Auszeit genommen habe.

Ja, diesen Moment des Bewusstwerdens, mit mir gestern trotz erster Widerstände so liebevoll umgegangen zu sein - den genieße ich jetzt.

Ihre Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 17 August, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Die Schönheit wohnt in jedem Körper.
Jederzeit. Du selbst

Lieber Körper!

Du bist ein wunderbares Gefäß für meine Seele. Danke, dass du da bist und mich durch mein Leben begleitest. Du bist mir ein guter Freund und in schweren Zeiten ein Ratgeber, wenn Krisen mich schütteln und du mir durch Beschwerden Hinweise zur Heilung geben möchtest. Ich hoffe, dass ich deine Botschaft rasch verstehe und mich an die nötige Veränderung in meinem Leben wage, damit wir beide, Körper und Seele bald wieder gesund werden. Und wenn ich es nicht schnell verstehe, dann hoffe ich auf deine Geduld und Gnade, mir die Zeit zu geben, die ich brauche, um zu begreifen, was nicht in Ordnung ist in meinem Leben.

Ich bin dankbar, dass du das Gewicht trägst, das ich dir auflade. Weil ich lange Zeit zum Beispiel lieber Schokolade gegessen habe, statt mich um mich selbst zu kümmern und um das, was ich wirklich brauche.

Ich bin traurig, dass ich es nicht geschafft habe, dich schon zu lieben, als ich noch ein Teenager war. Mein Gott, hatte ich da eine schöne Figur, doch ich fand meine Oberschenkel zu dick, sah die Wellen meiner Haut, die Waden waren mir zu dick, die Nase zu groß. Heute wünschte ich mir diese knackige Figur zurück. Doch stimmt das eigentlich? Nein, ich wünschte mir, ich hätte damals meinen Körper schon so geliebt wie er war. Nämlich richtig schön. Doch heute kann ich das tun, was mir früher nicht möglich war: Mich so lieben wie ich jetzt bin.

Meine Rundungen mit Dehnungsstreifen, Cellulitis und sanftweicher Haut. Trotz vierzig immer mal wieder ein Pickel, doch bringt mich das nicht mehr aus der Fassung wie ein Teenager, ich weiß, dass er wieder geht und ich deswegen nicht doof angeschaut werde. Graue Haare, die immer mehr werden und meine Haarfarbe verändern. Lockenkringel, die immer noch bleiben und mir gehörige Freude bereiten. Ein Busen, der nicht mehr steht, dafür mit entsprechenden Hilfsmitteln ;o) ein zauberhaftes Dekolleté hergibt. Falten auf den Händen, Lachfältchen um den Mund und die Augenwinkel. Nicht mehr ein Kinn, sondern je nach Lage auch mal zwei. Blaue Augen mit einem spannenden dunklen Rahmen um die Iris. Ein schönes Lachen und einen stattlichen Po.

Ja, ich bin eine vierzigjährige Frau. Ich darf so sein wie ich bin - mit all den Eigenarten meines Körpers, meines Gesichts.

Und wenn ich zwanzig oder vierzig Jahre nach vorne schaue, dann sehe ich noch mehr Veränderungen auf mich zukommen. Mehr weiße Haare, mehr Falten. Und die finde ich unglaublich schön. Wenn ich die Hände meiner Mutter anschaue, ihre grauen Haare, ihre Falten im Gesicht, wird mir ganz warm ums Herz. Sie erzählen Geschichten aus ihrem Leben. Oder wenn ich vierzig Jahre nach vorne schaue, dann bin ich fast im Alter meiner Großmutter: Noch immer schön. Unverkennbare Merkmale. Wunderschön weiche Haut, von der Sonne gezeichnet, von kleinen und großen Lebenslinien durchzogen, weiße Haare, nur noch an wenigen Stellen ein graues oder dunkles darunter. Anders als heute und einfach immer noch schön.

Die Schönheit des Alters ist eine andere als die der Jugend. Dafür um keinen Preis besser oder schlechter, nein, jede Zeit, jedes Alter, jedes Gewicht hat seine eigene Schönheit. Die Kunst ist es, sie zu sehen und zu lieben.

Liebe Anja, erinnere dich daran, wenn du wieder mit deinem Körper haderst. Du bist schön. Gleich welche Kleidergröße du trägst, gleich in welche Hosen oder T-Shirts du passt, mit braunen oder von grauen Strähnen durchzogenen Haaren. Mit Dellen, Falten und Altersflecken. Du musst nicht wie die Frauen im Fernsehen, in Katalogen oder in Zeitschriften ausschauen, um schön zu sein. Auch nicht abnehmen, eine glattere Gesichtshaut haben oder schmalere Beine: Du bist jetzt schön, genau in diesem Moment. Einfach weil du bist. Du musst nicht den aktuellen Schönheitsidealen entsprechen, um schön zu sein. Neben diesen Idealen gibt es ganze Universen von Unterschiedlichkeit und damit schöner Lebendigkeit.

Traurig stimmt mich das auf jung getrimmte Gesicht, dem die Lebenslinien entzogen wurden, glatt gespritzt an Stirn und Mundwinkel und dem damit so viel Lebendigkeit aus dem Gesicht gewichen ist. Ich finde Gesichter mit Falten wirklich schön. Sie haben so viel zu erzählen!

Traurig machen mich inzwischen auch die Aussagen "Oh Gott, sah ich da furchtbar aus." von Menschen, die abgenommen haben und stolz auf Vorher/Nachher-Bildern von ihrem Abnehmerfolg berichten, aber mit Abscheu auf ihr altes Ich schauen. Mich macht das traurig, weil sie Teile ihres Selbst ablehnen und das tut einfach weh.

Schönheit geht nicht mit dem Alter oder zunehmenden Gewicht. Sie verändert sich. Jedes Gewicht, jedes Alter hat seine eigene Schönheit. Attraktivität vergeht nicht.

Ich finde auch Männer mit Falten schön und grauen Haaren, auch wenn sie Glatze tragen, weil ihre Haare gehen wollten. Gestern lächelte mich ein Vater an, der mit seinem einjährigen Sohn sprach - beide hatten kaum Haare auf dem Kopf. Sowas attraktives!!!

Es ist wichtig, mich auch dann zu lieben, wenn ich mehr Speck als alle anderen auf den Hüften habe und mich auch dann schön und sexy zu fühlen. Mir nicht erst neue Kleidung zu gönnen, wenn ich abgenommen habe, und damit mein Jetzt indirekt bestrafe. Ich bin es jetzt schon wert, mich schön zu machen und schön und sexy zu fühlen. Und das spürt auch mein Umfeld.

Jeder Mensch hat zu jeder Zeit mindestens eine besonders schöne Einzigartigkeit an seinem Körper, die dem Betrachter gleich ins Auge fällt und anderes in den Hintergrund treten lässt. Augen, die Wärme, Liebe und Lebenserfahrung ausstrahlen oder lustig blitzen und den kleinen Kobold in diesem Menschen offenbahren. Ein Lächeln, das magisch anzieht. Eine Stimme, die sich wie warme Schokolade anfühlt. Haare, die fröhlich beim Gehen wippen. Hände, die so weich sind, dass man dahin schmelzen möchte, wenn sie meine Hände begrüßen. Einen Gang, der von Stolz und Stärke oder Sanftmut und Zartheit berichtet. Es gibt so viel besonderes und schönes an uns zu entdecken.

Wenn wir uns nicht immer wieder durch die Medien einen Spiegel vorhalten lassen, würden wir uns nicht beständig mit den scheinbar makellosen Menschen vergleichen, die uns dort begegnen. Wenn wir gar keine Spiegel hätten, würden wir vielleicht mehr auf unser Gefühl schauen, ob wir uns mit der Kleidung wohl fühlen, die wir tragen, ob die Schuhe bequem sind. Wir würden kein Gift in unser Gesicht spritzen, damit die Falten gehen, weil jeder Falten hätte und damit offen zu den Geschichten seines Lebens steht. Wir würden andere Menschen nicht mit gängigen Figur- und Fitnessschablonen bemessen, sondern auf ihr Herz schauen, auf ihr Lachen und die Erfahrungen, von denen sie erzählen. Wir würden auf ihre Träume hören, die Geschichten von den Stürmen ihres Lebens, die ihre Spuren im Gesicht hinterlassen haben. Wir würden erfahren, warum der Körper Schutz durch mehr Volumen braucht und die zarte Seele dahinter entdecken. Wir haben verlernt, uns ohne den Spiegel anzuschauen und vergessen, unsere wahre Schönheit zu sehen. So wie wir jetzt sind, sind wir das schönste, was wir im Moment sein können: Wir selbst.

Du bist immer attraktiv und liebenswert und schön. Einfach weil du bist. Ein einzigartiger Mensch. Wer dein Herz sieht und es erkennt, der sieht weder Falten, noch Doppelkinn, noch große Oberschenkel oder dicken Bauch, dem fallen auch bei einem Schwimmbadbesuch die Dellen an den Oberschenkeln nicht negativ auf. Warum? Weil sie zu dir gehören. Das bist du. All das macht deine Schönheit aus. Weder Kleidergrößen, noch glatte Haut, noch strahlend weiße Zähne, noch perfekt geschwungene Lippen, noch muskelgestählte Oberarme machen Schönheit aus. Die wirkliche Liebe strahlt vom Herzen durch den ganzen Menschen hindurch, nimmt seinen Körper mit ein - und zeigt damit seine wahre Schönheit. Das bist du. Mit allem drum und dran. Und wer dich nicht so liebt wie du bist, wie du jetzt ausschaust, der liebt ein stumpfes Idealbild, das niemals an die Schönheit herankommt, die du jetzt zeigst.

Dein Körper und dein Gesicht erzählen Geschichten aus deinem Leben. Von einem ganz besonderen Menschen: Von dir.

Von Herzen - dein Ich.

Anja Kolberg

PS: Nach alle dem, was ich mir in den letzten Jahren durch meine Therapie begriffen habe, kann ich heute sagen: Ich finde, ich sehe auch mit Kleidergröße 54 richtig gut aus! :o) *Hüpf* Das zaubert ein Lächeln in mein Gesicht und fühlt sich soooo gut an!

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 12 August, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Ich beschütze mich und stehe zu mir

Ich möchte zum Kalenderblatt des vergangenen Monats Juli noch etwas schreiben: Es gibt vieles, wovor ich mich beschützen kann. Auch vor mir selbst. Wann das der Fall ist? Wenn ich etwas tue, das mir schadet.

Beispiel Essen: Mir ist aufgefallen, dass ich oft esse, weil ich mich damit beruhige, ablenke oder Langeweile und Unterforderung bekämpfe. Also nicht, weil ich Hunger habe. Als mir das bewusst wurde, war ich erst mal richtig erschrocken.

Wie ich mich in der Situation vor mir selbst beschütze?

In dem ich erst einmal akzeptiere, dass es so ist, ohne mich dafür zu verurteilen. Dieses Muster trage ich schon sehr sehr lange in mir und es darf die Zeit brauchen, die es braucht, bis das Muster geht. In einem nächsten Schritt kann ich mich fragen, ob ich wirklich Hunger habe oder ob irgend etwas anderes los ist. Nicht verwunderlich: Das Zweite trifft oft zu.

Und dann? Dann kann ich gucken, was los ist. Ich wende mich dann also nicht dem Essen, der Beruhigung und Ablenkung zu, sondern mir selbst und dem, was ich wirklich brauche, was wirklich los ist.

"Was ist wirklich los? Was brauche ich wirklich?"

Die Antworten sind sehr unterschiedlich: "Mir ist langweilig." "Ich bin ungeduldig, spüre eine innere Unruhe." "Ich bin wütend." "Ich bin traurig." "Ich bin müde." ... Nicht immer kommen die Antworten sofort, manchmal brauche ich auch Geduld und Verständnis, dass es noch mehr Aufmerksamkeit braucht, bis ich wirklich weiß, was los ist.

Dann kann ich mich entscheiden, zu mir zu stehen und statt zu essen und damit vom eigentlichen Problem abzulenken, etwas zu tun, damit es mir wieder gut geht. Einige Beispiele, von dem was mir bisher eingefallen ist:

  • Wenn mir langweilig ist (passiert abends oft beim Fernsehen), aufstehen und etwas tun, worauf ich Lust habe oder was mir gerade einfällt. Lesen. Aufräumen. In den Garten gehen. PC anmachen und surfen. Mich ablenken. Schreiben.
  • Wenn ich wütend bin: Darüber reden. Die Gründe in mein Tagebuch schreiben. Meiner Stimmung mit Farbe Ausdruck verleihen. (Ich kann unglaublich groß schreiben und den Stift sehr sehr fest ins Papier drücken, wenn ich wütend bin. Bevorzugte Farbe: Rot.) Auf ein Kissen schlagen. Laut schreien...
  • Wenn ich mich unterfordert fühle: Mich fragen, was ich lieber tun würde und es versuchen.
  • Wenn ich Aufmerksamkeit und Liebe möchte: Meinen Partner bitten, mich in den Arm zu nehmen. Ihn Fragen, ob er mir etwas Nettes sagen könnte. Einen Liebesbrief an mich selbst schreiben. Oder einen lesen, den ich schon vorher geschrieben habe. Mich duschen und anschließend mit einer duftenden Creme einreiben.
  • Wenn ich inner Unruhe spüre: Aufstehen und mich bewegen, zum Beispiel eine Runde durch den Garten oder durchs Haus. Je nach dem, was gerade "geht".
  • Wenn ich müde bin: Mich hinlegen und versuchen, mich auszuruhen und zur Ruhe zu kommen. Auch wenn es nur fünf Minuten sind.
  • Wenn ich traurig bin: Mich fragen, was mich traurig gemacht hat. Mich selbst verstehen. Mich (mein inneres Kind oder welcher Anteil von mir selbst auch immer traurig ist) in den Arm nehmen, das kann ich mir gut in meiner Phantasie vorstellen. Mir gut zureden, mich selbst trösten. Mich fragen, was ich tun kann, damit es mir besser geht.

Ich bin dankbar für diese Entdeckung, die mir in den letzten Tagen bewusst geworden ist. Bisher hatte ich nicht die Geduld, dahin zu gucken, warum ich esse. Jetzt ging es. Das macht mich froh. Ich bin mir sicher, dass es mir nicht immer gelingen wird, mich zu fragen, warum ich etwas essen möchte, ob ich Hunger habe, oder etwas anderes dahinter steckt. Ich werde sicherlich auch noch des öfters zur Beruhigung nach Essen greifen. Wichtig ist, dass ich jetzt den ersten Schritt gemacht habe und mir das alles bewusst geworden ist. Damit kann ich künftig entscheiden, wie ich mich verhalten möchte. Und ich möchte mir nicht böse sein, wenn es mir nicht gelingt. Auch damit beschütze ich mich vor mir selbst, nämlich davor, mich selbst zu stark zu kritisieren. Wozu ich auch neige. Es gibt noch so viel zu entdecken!

Tiefes Durchatmen!

Anja Kolberg

Langsam geht's wieder bergauf

Guten Morgen aus Köln! Langsam bin ich wieder fit.

Letzte Woche legte mich das heiße Wetter lahm, ab Mittwoch waren meine Füße und Knöchel ganz schön geschwollen. Als Mittel der Wahl, wenn sie einmal geschwollen sind: Kühlen und hochlegen... Morgens sind sie dann wieder normal. Probleme mit den Lymphen habe ich schon über 20 Jahre, sporadisch, meist dann, wenn es so schwülheiß ist. Sonst geht es. Ganz schicke, lange Stützstrümpfe habe ich auch dafür. Doch wenn ich die auch noch bei so einem heißen Wetter anziehe, fühle ich mich noch mieser, weil ich wie eingequetscht bin und das Gefühl habe, meine Beine können nicht atmen. Es geht auch ohne... "Auch wenn es draußen unfassbar heiß ist, entscheide ich mich dafür, dass mein Körper gesund ist und meine Venen, Adern und mein Lymphsystem einwandfrei arbeiten." Diesen Satz habe ich Freitag wie ein Mantra wiederholt, während ich Dinge im Stehen erledigt habe, die ich erledigen musste. Und es ging, ohne dass meine Füße wie Mittwoch so arg anschwollen. Ich habe mich trotz Schweißperlen auf der Stirn gut gefühlt und konnte die anstehenden Arbeiten erledigen. Die Wirkung der Worte ist stark!

Und als die Beine kein Problem mehr waren, besuchten mich ab Sonntag mal wieder meine monatlichen Bauchschmerzen. Die wollten diesmal besonders hartnäckig bei mir bleiben. Drei Tage Schmerzen - stopp - das ist zuviel. Aber mein Bauch ist kein Befehlsempfänger. Mittel der Wahl: Schmerztabletten, Ruhe, Schlaf und mich zurück nehmen. Noch nicht mal Blog schreiben ging... Schnief! Wenn dann mein Bauch so weh tut, kann ich mich noch nicht mal auf helfende Sätze wie oben konzentrieren, obwohl sie mir bei meiner letzten Periode geholfen haben: "Ich liebe meine Weiblichkeit. Ich liebe meinen Zyklus. Ich liebe meine Gebärmutter. Ich liebe mich. Ich liebe meine Weiblichkeit...." Ich hatte vor 4 Wochen beim Spaziergang alles heruntergebetet, was mir positives zu Frau sein und Weiblichkeit einfiel. Und es wirkte. Warum diesmal nicht, ich weiß es nicht... Manchmal ist es scheinbar so im Leben: Es geht bergauf und bergab und dann wieder bergauf...

Heute früh geht es mir gut. Mein Kopf ist frei, die Sonne scheint, es ist erfrischend kühl draußen und keine Bauchschmerzen mehr. HÜÜÜÜPF! Gibt es einen schöneren Moment als den, wenn der Schmerz nachlässt? :o)

Den genieße ich gerade!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 16 Juni, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Wetterkapriolen
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Das Gute an Streit und Leid

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es eine gute Seite an einem Streit gibt, zum Beispiel mit meinem Partner: Ich setze mich in der Zeit des Streits intensiv mit mir selbst und unserer Beziehung auseinander, schreibe viel Tagebuch, habe intensiven Austausch mit mir selbst wie sonst nie in 'guten' Zeiten. Mein Mann und ich sind, wenn das klärende, 'heilende' Gespräch zwischen uns stattgefunden hat, uns viel näher als Wochen und Monate zuvor. Wir haben uns ein wenig mehr kennen gelernt, das ist auch nach 18 Jahren Beziehung noch möglich und sind uns bestimmter Dinge bewusst geworden. Auch ich selbst habe mich noch mehr kennen gelernt. Das empfinde ich als eine schöne und wichtige Erfahrung und Entwicklung.

Auch im Leid, ich meine hier speziell das körperliche, liegt etwas sehr kostbares für mich, so ist meine persönliche Erfahrung: Die Erkenntnis, dass etwas in meinem Leben nicht stimmig ist und die Chance/der Impuls, mein Leben zu verändern. Die akute Situation ist für mich immer grausam, denn dann habe ich Schmerzen, ich kenne des Ausgang der Krankheit nicht, weiß nicht, wann es mir wieder besser geht, alles ist nur öd und grau und blöd und ungerecht...

Ist diese Phase jedoch vorbei, gewinne ich Hinweise auf meine Verhaltensweisen und auch Denkmuster, die nicht gesund sind und mit zu meiner Krankheit geführt haben. Das gibt mir die Chance, mich zu verändern. So ging es mir nach dem Brustkrebsverdacht, der mich im Sommer 2000 völlig unerwartet traf. Danach habe ich u.a. meine Teilzeitstelle gekündigt und mich in Therapie begeben, bei der deutlich wurde, dass ich mich viel zu wenig um mein Wohlbefinden gekümmert hatte. Ich begann daraufhin, meine Hobbies zu reaktivieren. Das Buch von Louise L. Hay über die psychosomatischen Gründe von Krankheiten war mir eine Hilfe. Ich hatte nach dem Verdacht alles auf den Kopf gestellt - und langfristig gewonnen: Mein Leben wurde reicher.

Ein Jahr später erwischte mich ein Bandscheibenvorfall, ich konnte mich noch gut bewegen, keine Gründe in der gut laufenden Selbstständigkeit auf die Bremse zu treten. Mein Körper schickte mir also noch einen Hinweis in Form eines Hexenschusses. Zusammen mit dem Bandscheibenvorfall war es mir kaum mehr möglich lange zu sitzen, geschweige denn zu gehen... Totalausfall. Gerade war mein Buch erschienen, Lesungen geplant... All diese Termine musste ich absagen, das war ein Schmerz für mich. Gefühlte Ungerechtigkeit pur... Ich konnte mich in dieser Zeit nur noch auf meinen Körper konzentrieren und in sehr kleinen Schritten vorgehen: Eine zeitlang Liegen, dann wieder etwas spazieren gehen, dann wieder sitzen... Von Tag zu Tag ging es Schrittchen für Schrittchen besser.

In dieser Zeit begann ich den Dialog mit meinem Körper, die Basis für meinen mir heute so wichtigen Austausch mit meiner inneren Stimme. Ich beschäftigte mich intensiver mit der Balance zwischen Arbeit und Leben, mietete ein externes Büro an, um mir die Trennung zwischen beiden Bereichen leichter zu machen. Vorher war ich so glücklich gewesen, in meiner Selbstständigkeit nach qualvollen Jahren als Angestellte endlich das zu tun, was mir wichtig war, dass ich sieben Tage in der Woche gearbeitet habe. Ein Ausgleich war kaum vorhanden. Durch die Signale meines Körpers kam ich diesem Missverhältnis auf die Spur. Es gab wieder arbeitsfreie Samstage und Sonntage. In der Woche nahm ich mir auch frei, im Coaching konzentrierte ich mich mehr auf die Arbeit mit der inneren Stimme, und in der beruflichen Veränderungsberatung legte ich den Focus auf die Wege abseits der glatten Karriereautobahn, hin zum Weg des Herzens.

All diese schmerzvollen Wegabschnitte waren rückblickend so wertvoll und wichtig für meinen Weg, für meine Arbeit als Coach, für mich als Frau und als Mensch. Unbestritten: All das zu sehen, war mir in der akuten Krisensituation nicht möglich, zu groß der Schmerz, die Unklarheit, die Wut... So ist das in solchen Momenten eben. Der kostbare Kern solcher Erfahrungen zeigt sich erst, wenn aus dem Samenkorn ein Pflänzlein gewachsen ist, das größer und größer wird und Blüten und eines Tages auch Früchte trägt.

 

Es tut mir gut, mir das immer mal wieder bewusst zu machen und mich daran in Krisenzeiten zu erinnern.

Anja Kolberg

Gut so

Ich hänge gefühlsmäßig noch im Thema des letzten Monats: "Ich habe Verständnis für mich selbst."

Heute früh hatte ich einen Zahnarzttermin. Zwei Stunden. Ich bin vor Zahnarztterminen oft aufgeregt, befürchte Schmerzen und bin zudem recht schmerzempfindlich, das Geräusch des Bohrers geht mir durch Mark und Bein. Jetzt könnte ich beschwichtigend zu mir sagen: 'Hab dich doch nicht so. Ist schon nicht so schlimm.' Ich nehme meine Bedürfnisse und Gefühle jedoch ernst und habe Verständnis für mich in dieser Situation.

Deswegen sorge ich so gut es geht für mich: Ich nehme mir ausreichend Zeit für die Anreise. Zu Hause habe ich mir einen MP3 Player mit Meditationsmusik vorbereitet und in die Tasche gepackt, der mich von den Bohrgeräuschen ablenkt. Der Zahnärztin habe ich gesagt, dass ich Angst habe und ich die Hand hebe, falls ich eine Pause brauche. Ich bin ruhiger, wenn ich weiß, was geschieht, deswegen habe ich die Zahnärztin vor der Behandlung gebeten, mir zu erklären, was sie macht. Und ebenfalls zur Beruhigung habe ich einen kleinen Metallengel eingepackt, der inzwischen herrlich warm in meiner Hand war. Ich mag nicht, wenn mir die Spritze weh tut, also habe ich die Zahnärztin gebeten mit dem Spiegel an der Wange zu wackeln, um mich abzulenken. Das hat ein anderer Zahnarzt mal einfach so bei mir gemacht und ich hatte mich gewundert, dass ich die Spritze nicht gemerkt habe. Bewährtes wird übernommen.

Schon als ich die Meditationsmusik anmachte, hätte ich einschlafen können. Ich war ziemlich locker bei dem Termin, die Zahnärztin und die Helferin waren beide sehr freundlich und ich habe mich trotz des zweistündigen anstrengenden Termins gut gefühlt. Jetzt lässt langsam die Betäubung nach und ich merke, was ich da so ausgehalten habe.

Ich bin stolz auf mich, dass ich so gut für mich gesorgt habe, weil ich meine Schmerzen und meine Angst ernst genommen habe. Weil ich Verständnis für mich selbst gezeigt habe. Damit kann ich es mir auf meinem Weg um einiges leichter machen.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 04 Mai, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Glücklich

Freundliche frisch bezogene Räume mit Aussicht in einen schönen Garten. Duftender Tee. Leise Entspannungsmusik. Wohlfühlatmosphäre. Zwei aufmerksame, liebevolle Augen und ein wacher Geist - ein Mensch, der ausschließlich mir seine Aufmerksamkeit schenkt. Warmes, duftendes Öl tropft auf meinen Körper. Zwei wissende Hände massieren meinen Körper. Für eine Stunde war ich Prinzessin, Königin, Himmelbewohnerin - vor Entspannung hätte ich fast geschnarcht, hm, war das schöööööön!

Ob ich das geträumt habe? Nein. Ich habe gestern Nachmittag eine Ayurvedische Ganzkörper-Ölmassage genossen, das Weihnachtsgeschenk meines Mannes eingelöst. Ein Traum. So viel Wohlfühlen, angenommen sein in meiner Fülle, sein dürfen wie ich bin. Liebe und Aufmerksamkeit nur für mich. Traumhafte Wirklichkeit!

Sobald ich daran denke, entspanne ich schon wieder.... Hmmm.....

Grüße von der Entspannungsinsel

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 29 April, 2010
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Das Über-den-Berg-Gefühl

Genau das habe ich heute früh. Die Sonne scheint in mein Zimmer und ich kann sie genießen. Ich sehe auf das März-Kalenderblatt, erfreue mich an den Farben, der Frühlingsstimmung und denke: Ja, wie könnte ich mich glücklich machen?

Das Über-den-Berg-Gefühl bezeichne ich den Moment, wo ich spüre, dass es mir in einer Erkältung Schritt für Schritt besser geht statt wie am Wochenende immer noch schlimmer. Ich konnte die erste Nacht richtig gut durchschlafen, das bedeutet mir schon viel. Und die Hühnersuppe gestern, die hat mir so richtig gut getan. Von innen hat sie mich gewärmt, mein Kopf wurde für einen Moment frei... Herrlich. Das hat selbst das selbst gemixte Kräuter-Dampfbad nicht geschafft, aber gut, das war ja auch zwei Tage früher...

Ich genieße den Moment, wo ich spüre, die Erkältung ist zwar noch da, aber jetzt geht sie Schrittchen für Schrittchen. Juchu!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 02 März, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Ein bisschen besser

Montag: Knock-out durch Brechdurchfall. Dienstag Abend: Behalte Nahrung wieder bei mir. Mittwoch: Das fies bestimmende Gefühl der Übelkeit macht sich breit. Donnerstag: Wird es langsam besser? Nein, Magenschmerzen. Freitag: Licht am Ende des Tunnels? Jetzt hau endlich ab, du blöde Übelkeit!

Hoffe auf endgültige Heilung am Wochenende

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 29 Januar, 2010
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Moin, moin

Der fehlende Schlaf steckt mir immer noch in den Knochen. Vorletzte Nacht hatte unser Hund Hummeln in den Beinen. Er wollte auf Dauer keine Ruhe finden. Treppauf treppab, hinlegen, aufstehen, taps taps taps... Wir wissen nicht, was sie hatte. Aber ich weiß, was ich hatte: Ab zwei Uhr nachts keinen Schlaf mehr. Und den kann ich schlecht missen, alle Glieder sind dann neben dem Kopf schwer und schmerzen. Damit Minu wenigstens die nächste Nacht schläft, habe ich sie mit auf meine Reise ins Bergische zu meiner Familie genommen. So blieb sie wach und sammelte hier zu Hause im Körbchen keinen Schlaf für die nächste Nacht... Das hat geklappt. Endlich durchgeschlafen. Zwar fühle ich mich immer noch was benebelt, ist aber schon viiiiiiel besser. Hut ab vor allen Müttern dieser Welt, bei denen solche Nachtschichten zum "Tagesgeschäft" gehören. Wow, was ihr da leistet!

Die Woche "leerer Raum" war richtig cool. Das setzt ganz schön viele Energien frei. Gefällt mir. Bleibt vorerst weiterhin so...

Freue mich auf ein Wochenende, wo ich ausschlafen kann und eine große Mütze Schlaf nachholen...

Schönes Wochenende!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 22 Januar, 2010
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Endlich besser

Manchmal ist das Leben wirklich zum Abgewöhnen. Mir geht es heute endlich besser. Traurig war ich die letzten Tage und dann noch Schmerzen wie schon ewig nicht mehr bei meiner Periode. Gerade die Tage davor könnte ich weinen, wenn ich nur jemanden anschaue. Tieftraurig meine Stimmung. Nichts, aber auch gar nichts Gutes kann ich dann finden. Tröstlich ist einzig, dass aller Mist auch irgendwann vorbei geht. Ich habe mir möglichst versucht, Gutes zu tun. Zum Beispiel einen Nachmittag frei gemacht und mit Wärmflasche auf die Couch und einen richtig schönen Film angeschaut. "Mansfield Park" - eine Verfilmung von Jane Austens Roman. Ich liebe ihre Geschichten. Die Schauspieler haben mir sehr zugesagt und noch heute erfreue ich mich an den Szenen: "Es hätte auch anders kommen können. Ist es aber nicht."

Heute ist es endlich besser. Seit gestern Mittag keine Bauchschmerzen mehr. Heute Vormittag endlich auch wieder fröhlich gestimmt. Das tut so unendlich gut!

Heute mag ich es wieder. Das Leben.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 15 Januar, 2010
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage, Blog - Körper & Schmerzen
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Das gibt Muckis

Der Winter naht... Deswegen wurde das Eichhörnchen in uns aktiv. Diese Woche bestellten wir Holz für unseren Kaminofen. Wir wollens ja schön kuschelig im Winter haben. Heute wurde geliefert und wir zwei Nagetierchen schafften alles in unseren Bau:

1,3 Tonnen (1300 kg) Holz- und Kohlebriketts haben wir dabei bewegt! Unvorstellbar, diese Summe. Wir haben ein kleines Kellerfenster, dort passten die 10 und 20 kg-Pakete genau durch. Mein Mann stand draußen an der Palette und reichte alles durchs Fenster (Er hat jetzt Rücken.) und ich nahm sie auf Brusthöhe an und stapelte das Brennmaterial in die Ecke.

Jetzt kann ich meine Arme nur noch schwer hochhalten, denn dann fangen sie an zu zittern. Freue mich schon auf den Muskelkater morgen und meine Michelle-Obama-Arme! :o)

Das Eichhörnchen in mir ist voller Vorfreude auf den Winter und den Moment, wenn wir unseren Ofen das erste Mal anstochen!

Der Winter kann kommen!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 17 September, 2009
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Dicke Füße

habe ich heute. Das warme Wetter lässt meine Venenschwäche aktiv werden und ich habe Wasser in den Beinen. Was hilft? Auf den Steg setzen und die Füße ins kühle Wasser baumeln lassen:

 

Da kann ich dann auch Kontakt mit unseren neuen Teichbewohnern aufnehmen: Drei rote Fische, die Hunger auf Algen haben (puh, da haben sie richtig was zu tun) und ein kleiner grauer Fisch ("Nase"), dessen Brüderchen die ersten Stunden leider nicht überlebt hat. Allerdings sind von den drei roten nur noch zwei gesichtet worden, der dritte ist nicht mehr auffindbar. Kanibalen? Sie haben allerdings auch genügend Möglichkeiten, sich zu verstecken. Hm. Dann gibt es da noch den Teichmolch, den ich aber auch schon einige Tage nicht mehr gesehen habe und ab und zu zeigt sich ein weiterer Untermieter: Ein Frosch, der zwischen den Bruchteinplatten des Hochbeetes am Teichrand eine Wohnung bezogen hat.

Da mir schon bei jeder kleinsten Bewegung das Schwitzwasser über die Stirn rinnt, werde ich es heute Nachmittag wohl so machen wie unsere Minu: Wechsel von Schatten (Sitzecke auf der Terrasse) in die Sonne (Steg) und da dann die Füße ins Wasser halten und abkühlen. Dann wieder auf die Holzbank im Schatten legen, auf ein laues Windchen hoffen und den Dreck im Haus (Minu verliert derzeit unglaublich Fell, auf unseren Böden gründen Fellflusen WGs) Dreck sein lassen. Mir fällt der Spruch ein, der bei uns zu Hause im Treppenhaus am Eingang hing: "Dieses Haus ist sauber genug, um gesund zu sein und schmutzig genug, um sich darin wohl zu fühlen."

In diesem Sinne: Ein schööööööööööönes Wochenende!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 26 Juni, 2009
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Schnipp-schnapp

.... genau: Haare ab!

Gestern Abend war ich von meiner Freundin zum Italiener eingeladen und dachte mir: Fahr' doch vorher ins Rheincenter und gönne dir einen Frisörbesuch und danach noch gemütlich bummeln. Ich hatte richtig Lust darauf.

Lange habe ich meine Haare gezüchtet (bis Mitte des Rückens waren sie gewachsen), aber jetzt war der Moment, wo ich spürte: Ich brauche eine neue Frisur. Ich finde Haare haben viel mit Gefühl zu tun, so war und ist es für mich ganz wichtig, mir meine grauen Haare nicht mehr zu färben, (ich hatte da mal so einen Farbunfall), sondern zu meinen grauen zu stehen. Und ich mag die andere Farbe dazwischen.

Ich hatte auch schon eine Vorstellung, wo es hingehen sollte. Mit jedem Haar, das fiel, stieg meine Laune in die Höhe. Ein tolles Gefühl, die Locken kringeln sich viel mehr. Das mag ich. Aaaah, schön! Jetzt habe ich einen Pagenkopf, der kurz über den Schultern endet. Zuletzt hatte ich diese Frisur zu Beginn meiner Selbstständigkeit 1999/2000.

Das hat richtig gut getan und jetzt war genau der richtige Zeitpunkt für diese Veränderung. Warum genau, kann ich nicht sagen, ich kann es nur fühlen: Es stimmt!

Sonnengrüße!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 17 Juni, 2009
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Schafskälte

Moin moin! Jetzt weiß ich, woher ich den steifen Hals habe: Die Schafskälte! Ein Wolltier hat mir seinen kalten Atem in den Nacken gehustet - bei einer Autofahrt mit offenem Fenster am Dienstag... Jaja, selbst schuld, ich war noch die köstlich warmen Temperaturen vom Wochenende gewöhnt... Nachdem ich kleidungstechnisch (Schal!) auf Winter umgestellt habe und das Wärmepad bis heute früh habe wirken lassen, gehts schon 'n bischen besser.

Herrlich, wenn der Schmerz nachlässt!

Anja Kolberg (die Giraffe verzieht sich so langsam)

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 04 Juni, 2009
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Steifer Hals

Mist! Wie eine Marionette, in der Bewegung ziemlich eingeschränkt, sitze ich vorm Bildschirm. Irgendwie habe ich mir gestern auf der schattigen, windigen Terrasse einen Zug auf den Hals eingefangen. Diese Nacht war keine Liegeposition die richtige für meinen Hals. Aua! Jetzt klebt ein Wärmepad zwischen Kopf und Schultern. Es ziept an den Haaren, will immer wieder an den Enden abgehen, aber es wärmt doch so schön! Ich komme mir vor, als wäre mein Hals doppelt so lang. Nicht zu stark bewegen, aaaah. Mensch! Heute ist ein besch.... Tag.

Aber ich will ihn nicht vor dem Abend mies machen, vielleicht warten ja sooooo schöne Dinge auf mich, dass er als sonniger Tag in meinen Herzkalender eingehen wird. So wie gestern zum Beispiel, als ich eine herrliche Gartenkarte von einer eifrigen Blogleserin im Briefkasten fand. Das war ein Hüpfer für mich.

So, jetzt lege ich mir mal einen warmen Schal um den Hals und drehe mit unserem Vierbeiner eine Runde. Dann ruft eine Tasse Kaffee: "Trink mich!" und die Express lockt: "Komm, lies, was es Neues vom FC gibt und dem daumschen Trainerwechsel."

Seufz. Das klingt gut. Und gut ist auch, dass so ein steifer Hals irgendwann von alleine wieder geht...

Die Giraffe

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 03 Juni, 2009
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Aufgelöst!

Yiepieh-juh! Gestern war meine letzte Aquafitness-Einheit - endlich habe ich die Karte voll. Das war bei all der Abneigung, die ich entwickelt habe (es ist so extrem, ich glaube inzwischen, dass es am Wasser selbst und seinen chemischen Inhalten liegt, die mir nicht gut tun), mein Ziel. Und gestern habe ich die letzten Minuten noch mal richtig genossen, ich habe gemerkt: Nö, das will ich nicht mehr, auch wenn so viel "Vernünftiges" dafür spricht. Weg mit dem, was mir keinen Spaß mehr macht!

Und wie zum Zeichen lösten sich gestern beide Badelatschen an der Klebestelle auf. Wenn das mal kein Zeichen ist. Also habe ich sie beim Verlassen des Schwimmbades gleich in den Mülleimer am Ausgang geschmissen. DAS war mal ein gutes Loslassgefühl und ein würdiges Ausrufezeichen am Ende!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 28 Mai, 2009
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OM-Gefühl

Vor einigen Wochen belegte ich eine Ausbildung in Freien Aufstellungen. In einer Stellvertreter-Rolle setzte ich mich im Schneidersitz auf den Boden, stand wieder auf, holte mir ein Kissen, auf dem ich noch bequemer saß, legte die Hände in den Schoß und schaute auf ein wunderschönes Bild an der Wand gegenüber. Dort blieb ich sitzen, war ganz auf mich selbst konzentriert und doch bekam ich alles im Raum mit. Ich empfand tiefe Ruhe und Frieden in mir. Ich konnte es für die anderen nur als OM-Gefühl beschreiben wie ich es in Filmen schon bei tibetischen Mönchen gesehen hatte, die Mantras sangen.

Gleich, was im Raum passierte, ich blieb ruhig und entspannt wie eine weise alte Frau, die Kindern mit viel Liebe beim Spielen zuschaut. Ein Beispiel: Eine Teilnehmerin zerwuselte mir die Haare, stieg kreuz und quer über mich, es konnte mich nicht aus der Ruhe bringen. "Das darf sein", sagte ich und der quirlige Geist konnte gehen.

Auf dieser Stelle war alles so einfach, so entspannt. Ich habe diese Stellvertreterrolle wirklich genossen. Oh, könnte ich es doch mit in meinen wuseligen Alltag nehmen, in dem ich dieses Gefühl so brauchen konnte. Als Hilfe liegt nun ein kleines Zettelchen an meinem Bildschirm, darauf steht: "OM-Gefühl". Und wenn ich darauf schaue, erinnere ich mich an den tiefen Frieden, die Zufriedenheit, die große Freiheit und das Ja zu allem, das ich dort spürte.

Seufz. Schööön...

Ein besonderer Schatz! Ich bin so dankbar, dass ich diese Rolle bekam. :o)

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 22 Mai, 2009
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Jeden Dienstag Abend...

... quäle ich mich zum Sport. Ich mache mit meiner Freundin Aquafitness, eine moderne Art der Wassergymnastik. Die Trainerin ist super (bildet deutschlandweit aus), witzig und die Zeit geht flott vorbei. Anschließend fühle ich mich wohl, ABER... vorher quäle ich mich, meine Laune ist am Boden und ich frage mich: "Warum tust du dir das an?"

Wie Sie merken: Ich gehöre nicht zu den sportbegeisterten Menschen. Ich gehe zum Sport rein aus Vernunftgründen. Aber in diesem Halbjahr ist es besonders schlimm. Wohl ein Zeichen, dass es doch nicht das richtige für mich ist, auch wenn es gut und effektiv ist, gerade wenn man ein paar Kilogrämmchen zuviel auf den Hüften hat.

Ob es den richtigen Sport für mich gibt? Wo ich wirklich Spaß habe, hinzugehen? Den ich mit Lust ausführe? Grübel. Ich vermute eher nicht... Früher bin ich so gerne spazieren gegangen. Seit dem ich jeden Morgen mit unserem Hund Gassi gehen "muss", ist mir der Spaß daran abhanden gekommen, auch das Walken habe ich wieder dran gegeben. Bin wohl ein hoffnungsloser Sportmuffel-Fall. Okay, ich darf das. Auch wenn man eher hipp ist, wenn man sportlich so richtig supi aktiv ist. Ich muss ja nicht alles mitmachen... :o)

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 06 Mai, 2009
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Wiederentdeckte Freuden

Als ich noch zu Hause wohnte, habe ich an Samstag Nachmittagen oft einen Kuchen gebacken. Das habe ich gerne gemacht und ich erinnere gerade mit Freude, wie mein Vater und mein Bruder Spaß hatten, wenn ich Rosinenschnecken ausprobierte. Eigentlich wurde bei uns samstags immer gebacken...

Über die Jahre hatte ich all das verdrängt. Ich hatte zu viel um die Ohren, um selbst zu backen. Es war mir zu stressig, die Liebe dafür fehlte. Die Lösung: Fertigkuchen zum Aufbacken oder Auftauen oder Waffeln. Da gibt es viele leckere Lösungen. Beim Kochen das Gleiche: Zu Hause hatte ich geholfen beim Kochen und als ich alleine wohnte, auch gekocht. Seit ich mit meinem Mann zusammen bin, war das anders: Er konnte kochen und wollte kochen. Ich dachte schon, ich kann es gar nicht mehr. Und es war auch bequem und lecker so wie es war.

Seit meiner Auszeit und schon einige Zeit vorher vollzieht sich ein Wandel: Ich entdecke wieder meine Freude am Backen, probiere aus (ich denke gerade an die Motivtorte, die ich meinem Onkel zum 60. gebacken habe) und koche. Das tut mir gut und macht mir Spaß. Für die Ausbildung an den beiden Wochenenden sollten wir etwas für das gemeinsame Büffet mitbringen. Erst machte mir der Gedanke Streß und dann hatte ich Spaß, etwas mitzubringen: Blätterteig-Schinken-Käsestangen, Tortellinisalat, Fetacreme mit Paprika. Hm, lecker! Es war schön, zu sehen, wie es den anderen geschmeckt hat.

Ich spüre, es macht mir wieder Freude und es schmeckt!

Emsige Grüße

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 26 März, 2009
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Wie im Himmel...

... habe ich mich gestern Nachmittag gefühlt. Ich habe den Gutschein eingelöst, den mein Mann mir zu Weihnachten geschenkt hat: Eine Ayurvedische Massage für Kopf und Füße. Himmlisch!

Der Duft, die Wärme, die angenehmen Berührungen. Hat das gut getan. Nachher war ich so entspannt, dass ich gleich hätte einschlafen können. Seufz. Auch heute hält die Entspannung noch an.

Bruni Quabach bietet die Ayurvedischen Massagen an. Es hat so gut getan, dass sich eine Stunde alles nur um mich und mein Wohlbefinden gedreht hat!

Seufz. War das schöööööööööööööööön!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 18 März, 2009
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Gott sei dank!

Ich hab's überstanden! Bin ich froh. Heute früh fühlte ich mich so, als würde ich zum Henker gehen. Die Helferinnen an der Annahme hatten Spaß, als ich ihnen das erzählte. Ich nicht! Gott sei dank bin ich von einer Erkältung verschont geblieben, ich konnte bei dem Zahnarzttermin durch die Nase atmen.

Beim Spaziergang um 8 Uhr mit Minu betete ich ein Mantra runter, das mir eine liebe Leserin gemailt hatte (Gruß in die Schweiz!). Es beruhigte mich ebenso wie eine Handvoll Notfalldrops, ein Vater unser und alle möglichen Engel des Himmels, die ich mir ausdachte und um Hilfe und Beistand bat: der Engel der Geduld, der Engel der Zuversicht, der Engel des Vertrauens, der Schutzengel meiner Zahnärztin, mein Schutzengel und alle verstorbenen Verwandten, die mir einfielen bat ich um Hilfe. Irgendwann wurde ich ruhiger.

Die Zahnärztin, die auf die Revision der Wurzelkanalbehandlung spezialisiert ist, kannte ich noch nicht. Sie war sehr nett. Super! Wir machten Zeichen aus, wenn ich Hilfe brauchte. Das war schon mal ein beruhigender Start. Während der eigentlichen Sitzung versuchte ich mich durch ein Hörspiel abzulenken, das hat auch geklappt. Wenn ich die Augen mal aufmachte, dann machte ich sie schnell wieder zu, weil ich auf grausig lange Bohrer schaute... Kurz vor Schluss ein doller Schmerz, als das Medikament in die Wurzelkanäle gefüllt wurde. "Wir sind fertig, Frau Kolberg. Nehmen Sie am besten gleich eine Schmerztablette, damit der Schmerz unterdrückt wird, sobald die Betäubung nachlässt." Sie reichte mir eine Tablette, die ich gerne zu mir nahm.

Dann erfuhr ich, dass dieser 1 3/4-Stunden-Termin nur der erste Teil der Behandlung ist. In 4 Wochen würde das Medikament rausgeholt und dann würden die Wurzeln endgültig gefüllt. Termindauer: 1 Stunde. Na super! Ich dachte, ich hätte es hinter mir. Aber ich will brav und dankbar sein, dass heute alles im großen und ganzen gut geklappt hat. Ich habe keine Panik bekommen, keinen Schnupfen, habe mich nicht verschluckt und jetzt hoffe ich, dass ich heute Nachmittag keine Schmerzen bekomme.

Was für ein Tag! Zur Belohnung für die bestandenen Strapazen habe ich mir einen Strauß Tulpen und eine Zeitschrift gegönnt. Ja, ich bin stolz auf mich!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 14 Januar, 2009
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Ich bin gesund. Ich bin gesund...

Mittwoch habe ich einen Zahnarzttermin. Nicht irgendeinen. Anderthalb Stunden lang ist er. Eine Wurzelrevision. Alte Wurzelfüllung raus, neue rein. Alles wird zur Rettung meines Zahns unternommen.

An dem Tag kann ich eines nicht gebrauchen: Eine Erkältung! Wie der Teufel es will: Ich habe seit gestern Schluckbeschwerden. Für mich die ersten Anzeichen einer Erkältung. Vorsorglich habe ich jetzt schon einiges unternommen. Mittelchen geschluckt, meine Gesundheitszellen beschwört und ihnen für ihre Arbeit an den eventuell vorhandenen Viren gedankt. Grog getrunken (das war nun wirklich keine Strafe, sondern superlecker - mein Mann hat Orangensaft dazu gegeben. Boah, war das lecker!). Heute morgen beschwöre ich meinen Körper weiter. Schließlich war ich damit vor einigen Wochen schon mal erfolgreich.

Ich hoffe es wirkt auch jetzt. Denn ich will den Termin wahr nehmen. Und ihn dann endlich hinter mir haben! Bitte drücken Sie mir die Daumen, dass es klappt.

Ich bekomme keine Erkältung. Ich bin gesund. Ich bekomme keine...

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 12 Januar, 2009
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Ruhe-Raum

Einen Moment die Zeit anhalten. Treten Sie ein in den Raum der Ruhe:

 

Mir Ihren Füßen berühren Sie samtig weichen Boden. Eine Wohltat mit jedem Schritt. Entspannung breitet sich von den Füßen bis in die Haarspitzen aus.

Sie schauen sich um. Es ist angenehm dunkles Licht. Ihre Augen entspannen sich. Beim Blick nach oben entdecken Sie den dunkelblauen Himmel voller funkelnder Sterne.

Sie schließen die Augen und atmen tief durch. Hm, dieser Duft. Sie spüren gleich: Hier fühle ich mich wohl. Sie fühlen auch: Dieser Raum hat genau die richtige Temperatur für mich.

Angenehme Naturklänge holen Ihre Seele ab und führen Sie zu einer riesigen Hängematte zwischen zwei starken Bäumen. Weiche Kissen und Decken warten dort auf Sie.

Ein Gedanke nur - schon liegen Sie in dieser weichen Wonne und entspannen. Ein leises Glockenklingen und ein sanftes helles Wesen bringt Ihnen kristallklares, wohltemperiertes Wasser. Ah, angenehm, wie es Ihre Kehle hinabläuft und all die Gedanken und Belastungen des Tages wegspült. Alles, was zurück liegt und was morgen noch auf Ihrem Plan steht: Es ist nicht mehr wichtig. Sie sind mit Ihrer Aufmerksamkeit jetzt ganz in diesem Raum.

Tief atmen Sie die Luft dieses heilenden Raumes ein. Das helle Wesen kommt zu Ihnen zurück und bringt Ihnen eine Platte mit köstlichen Speisen: Früchte, Gemüse, warmes, kaltes, süßes, herzhaftes, alles wonach Ihnen gelüstet finden Sie wie von Zauberhand auf dieser Platte. Sie nehmen sich davon und genießen. Mit jedem Bissen schließen Sie die Augen. Hmmm, ist das guuuut!

Zeit, tief durchzuatmen und zu seufzen. Die letzte Anspannung fällt von Ihnen ab.

Kleine freundliche, fliegende Lichtwesen schwirren zu Ihnen und wiegen nun die Hängematte sanft hin und her. Sie fühlen sich wie im Schoß Ihrer Mutter. Oh, tut das gut.

Sie lauschen einem leisen warmen Summen und erkennen eine Melodie, die Ihr Herz sanft berührt. Sie spüren die tiefe Gewissheit: 'Ich bin beschützt. Ich bin richtig und gut. Ich bin hier. Ich bin geliebt. Ich bin verbunden mit dem, was mir gut tut. Egal was ich mache: Ich werde akzeptiert.'

Sanft fallen Sie in einen erholsamen Schlaf. Spüren das Licht, die Wärme und den Frieden.

Hier darf ich ganz ich sein.

Mit Liebe

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 18 Dezember, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Er hat gebohrt...

... aber dafür hat es nicht wehgetan! Das ist ja schon mal was. Die Betäubung lässt langsam nach, ich habe das Gefühl einer riesengroßen Lippe und Backe. Au Backe!

Damit ich das grässliche Bohrgeräusch nicht hören muss, habe ich meinen alten transportablen CD-Spieler ausgekramt. Ich besitze keinen MP3-Player und brauche auch sonst keine portable Musik. Doch für den Fall genau richtig. Nachdem ich den Staub von der Tasche entfernt habe, funktionierte das Ding wahrhaftig. Weihnachtsmusik von Ally McBeal. Hm. Schön. Der Zahnarzt hatte nichts dagegen, er fragte, ob ich ihn hören kann, wenn er mich laut anspricht. Nicken, klappt.

Leider waren die Battarien auf der Hälfte der Strecke leer. Da mein Mund voller Geräte war, konnte ich nicht schauen, warum das Gerät keine Musik mehr spielte. Der Arzt wusste auch von nichts und so sprach er weiter SEHR LAUT mit mir. Was für eine skurile Situation. Natürlich juckte es während dem Bohren auch noch unter meiner Nase... Huäh!

Ich habe den Eindruck, meine Nase ist auch betäubt. *kopfschüttel* Mann-Mann-Mann so ein Zahnarztbesuch hat es in sich. Aber ich habe es erst mal geschafft! *HÜPF*

Jetzt habe ich noch wegen einer entzündeten Wurzel eine Wurzelfüllung vor mir. Im neuen Jahr. Was, das wollen Sie gar nicht hören, weil Ihnen schon vom Hören die Zähne schmerzen? O.k., ich höre auf mit den Zahngeschichten. Gerade zu Weihnachten gibt es besseres zu erzählen.

Mir fällt jetzt aber nix anderes ein - also

einen schööööönen Sonnentag!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 15 Dezember, 2008
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Ruhe

Gerade ist mir nach allem, was auf diesem Bild steht. Hm. Farbe. Und viele gute Dinge.

 

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 29 September, 2008
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Herrlich!

Gestern war ich das erste Mal seit langem wieder in einem Lokal. Und nach einiger Zeit wurde mir so richtig deutlich, wie herrlich es ist, wenn im ganzen Lokal nicht geraucht wird. Die Klamotten stinken nicht, mein ganzer Körper nimmt den Gestank nicht auf, ich bekomme keine Kopfschmerzen.

Es ist einfach nur ein Geschenk! Jetzt kann ich einen Café- oder Restaurantbesuch endlich wieder genießen!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 19 September, 2008
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Volltreffer

Gestern habe ich ein homöopathisches Mittel genommen, das mir meine Ärztin gegeben hat. Wow, das hat vielleicht eingeschlagen! Treffer, versenkt. Ich war plötzlich so müde, dass ich mich ins Bett legen musste, das gleiche am Nachmittag noch einmal. Die bekannte Erstverschlimmerung zeigte mir gestern ihr ganzes Ausmaß. Heute geht es mir besser und ich wünsche mir ganz doll, dass die Globuli ihre Wirkung entfalten!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 17 September, 2008
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Tage wie Jahre

Manche Zeit ist so intensiv, dass mir Tage wie Jahre vorkommen. Die letzten Tage zum Beispiel. Wichtige und schöne Termine, die mich zum Nachdenken gebracht haben.

Ich bin froh, dass meine Erkältung so gut wie weg ist und auch meine anstrengenden Periodenschmerzen so gut wie weg sind. Jetzt bin ich bei einer Gynäkologin in Behandlung, die homöopathisch arbeitet. Ein Modellprojekt meiner Krankenkasse. Das finde ich klasse. Ich hoffe, es gibt eine Lösung für mein monatliches Knock-out. Schon seit Jahren weiß ich, dass ich an Endometriose leiden könnte. Allerdings gibt es zur wirklichen Diagnose nur einen Weg: Eine Bauchspiegelung. Und davor habe ich gehörigen Respekt. Jetzt warte ich erst mal ab, was die sehr sehr nette Gynäkologin sagt.

Genießen Sie auch den zurückgekehrten Sommer? Hm, es ist herrlich, draußen zu sitzen und die schönen Tage zu genießen. Angenehm im Schatten, warm in der Sonne.

Jetzt hole ich mal auf, was all die Tage hier liegen geblieben ist.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 11 September, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Was ich nicht mehr brauche und was ich brauche

Ob es am Alter liegt? Mein Gott, das ich das mal sagen würde... Ich gehe auf die 40 zu, zwar mit kleinen Schritten, aber so weit weg ist die Zahl nicht mehr. Kopfschüttelnd stelle ich Veränderungen bei mir fest. Ob die am Alter liegen? Hm.

Was zum Beispiel? Nun, am Donnerstag bin ich in die Innenstadt Kölns gefahren. Ich wollte mir am Neumarkt einige Buchläden anschauen, stöbern, vielleicht noch einen Kaffee trinken und mich ein bischen damit belohnen. Meinen Mann konnte ich nicht zum Mitkommen überreden, ihm ist es da "zu voll, zu eng, zu viele Leute".

Ich bin los und es war in keinster Weise eine Entspannung für mich. Die Luft war schrecklich, die Lautstärke, die vielen Menschen, die vielen Informationen, die auf mich einströmten. Ich schüttle jetzt noch beim Schreiben den Kopf, wenn ich daran denke. Vor 10-15 Jahren bin ich 2-3 mal in der Woche ins Rheincenter (großes, überdachtes Einkaufscenter in Köln-Weiden) zum Bummeln gefahren. Das war für mich nach dem Job eine schöne Abwechslung und Entspannung am Abend. Aber jetzt? Diese Empfindlichkeit, dieser Streß hat sich über die Jahre verändert und ist noch immer extremer geworden.

Hundemüde war ich, als ich zurück war. Bummeln ist keine Freude mehr, sondern anstrengend. Das ist wirklich etwas, was ich nicht mehr zur Entspannung brauche.

Was ich aber brauche, sind kleine Ruheinseln im Alltag. Die tun mir richtig gut.

Damit meine ich die täglichen Regelmäßigkeiten:

  • Das morgendliche Gassigehen ist mein Job und mir tut der Kontakt mit der Natur einfach gut. Ich bekomme so die Veränderungen der Jahreszeiten mit, das liebt meine Seele. Und Minu und ich sind ein eingespieltes Team.
  • Frühstücken - am Wochenende mit meinem Mann, mit Milchkaffee, Zeitung und einem Haufen Zeit und in der Woche mit Minu und der Tasse Kaffee auf der Terrassentreppe.
  • Mein tägliches Schreiben. Hier im Blog, in meinem Tagebuch (meist, wenn es mir gar nicht gut geht) und an meinem Roman. Ich liiiiiiebe Schreiben und könnte schwer ohne sein.
  • Das Zupfen an den Gartenblumen, welke Blüten entfernen, Grasbüchel aus der Terrasse zupfen oder Unkraut aus dem Kiesbett, die Rosen scheiden - das ist ein wunderbar beruhigender Zeitvertreib.
  • Das "kleine tägliche Gespräch" mit meinem Mann, Austausch der Neuigkeiten, nicht lange, aber wichtig. Und der "Schnack" mit Petra-Ute, die den wunderbaren Blumenladen hier in der Straße hat, ist ebenfalls zur willkommenen Abwechslung, zum meist täglichen Ritual für mich geworden.
  • Das Zubereiten des Abendessens, entweder kocht mein Mann oder ich, dann wird gegessen. Hm, ich liebe gutes Essen. Der Nachtisch darf nicht fehlen.
  • Und ganz zum Schluss des Tages: Das Sofa. Abschalten beim Fernsehgucken. Das hilft mir, runter zu kommen und mich zu entspannen. Vielleicht dann anschließend noch eine halbe Stunde im Bett lesen.

Mir tut es einfach gut, wenn ich diese Regelmäßigkeiten in meinem Alltag habe. Das beruhigt mich, diese Rituale schaffen mir einen Rahmen. Meine kleinen und großen sehr wichtigen Ruheinseln.

Ein zauberhaftes Wochenende!

Anja Kolberg

PS: Eigentlich wollte ich ja schönes Wetter haben. Aber ich freue mich, merke ich gerade, über den Regen. Dann kann ich ohne schlechtes Gewissen drinnen faulenzen. Herrlich

Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 23 August, 2008
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Morgääääääähn!

 

Guten Morgen da draußen, ich melde mich von meiner kleinen Körperauszeit zurück. Als ich mir den Druck immer wieder genommen habe, etwas leisten zu müssen, ging es mir schon besser und dann habe ich es in einer guten Zeit wahrhaftig geschafft, sieben Seiten zu schreiben. :o)

Das Wochenende steht an, ich freue mich auf meine Eltern, die uns Sonntag besuchen. Hoffentlich haben wir trockenes Wetter, dass wir draußen sitzen können, das wäre schön.

Aaaaaah, es tut so gut, wenn der Schmerz weg ist. Königlich. Da merke ich jedes Mal wie schön es ist, schmerzfrei zu sein und denke an die Menschen, die mit Dauerschmerzen leben müssen. Wahrlich nicht leicht.

So, auf geht's, ein neuer Tag wartet darauf, erobert zu werden. Schönes Wochenende!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 15 August, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Es gibt so Tage...

... im Monat, da geht es mir bescheiden. Stimmungstief. Motivationstief. Antriebstief. Ätzend! Es fällt mir dann schwer, zu akzeptieren, dass mein Körper nicht so schnell wie sonst sein kann, ich nicht so fit, so gut gelaunt, so motiviert bin. Dass ich nicht so funktioniere wie sonst. Es gibt Anteile in mir, die dann sagen "Stell' dich nicht so an!". Aber wenn ich genau hinhöre, gibt es auch Teile, die sagen: "Anja, gib dir Zeit - nimm dir Zeit."

Diesen Anteilen möchte ich heute ganz bewusst mehr Raum geben. Mich in meine Schutzhöhle zurück ziehen, mir selbst eine gute Mutter sein. Mir bewusst Zeit für eine Pause nehmen. Mir Langsamkeit gönnen. Unfertige Skripte. Liegengebliebenes. Mich auf mich selbst konzentrieren. Mir Gutes tun.

 

Dafür ist jetzt eine gute Zeit. In dem Buch "Frauenkörper, Frauenweisheit" habe ich gelesen, dass sich Frauen in früheren Zeiten während ihrer Periode zurück zogen, in Frauenhütten. Das finde ich eine wunderbare Vorstellung.

Ist heute dafür noch Platz? In unserer schnell lebigen Zeit? Wo funktionieren, Leistung an erster Stelle steht? Wo erwartet wird, dass wir immer eine gute Stimmung mitbringen, gesund und fit sind? Gab es sie in früheren Generationen? Ich weiß es nicht. Ich denke gerade an eine Urlaubswoche bei meiner Oma. Als ich sagte, ich hätte Bauchschmerzen von meiner Periode und ich fühle mich mies, hat sie mich ermuntert, mich ins Bett zu legen, mich auszuruhen, mir eine Wärmflasche gebracht. Das hat so gut getan.

Doch hier an meinem Arbeitsplatz steht niemand neben mir, der mir das sagt. Ich bin erwachsen, ich habe die Aufgabe, gut für mich selbst zu sorgen. Jetzt ist ein solcher Moment. Ich sorge gut für mich.

Anja Kolberg
Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 13 August, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Ich hasse Kalk

Auf dieses weiße Zeug, das die Haut austrocknet und sich grässlich anfühlt, stoße ich derzeit auf unserer Terrasse. Mein Mann verputzt eine Wand und da spielt Kalk eine Rolle. Wenn ich das Zeug schon an den Händen habe.... Bäh, igitt. Kommt mir fast vor, als bin ich allergisch dagegen. Wenn ich unverhofft im Haus darauf stoße, weil sich irgendwer die Finger nicht vollständig vom Kalk gereinigt hat, singt meine Laune auf den Nullpunkt. Erstaunlich, oder? Ich bin froh, wenn die Wand fertig ist und kein Putz mehr angerührt wird.

Dafür sieht die Wand dann schön aus. Wer's schön haben will, muss leiden. Der Satz - leicht abgewandelt - stimmt für mich. Renovierungsarbeiten sind nicht mein Lieblingsthema... Ich hoffe, es ist bald vorbei, da wartet eine ziemliche "Frikkelsarbeit" auf uns.

Lieber Gott, bitte lass es bald vorbei sein.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 05 August, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Heute ist Zöpfe-Tag

Dank Mama und Opa habe ich ziemlich viel Wolle auf dem Kopf. Bei warmen Wetter ist das aber eine ziemliche Quälerei, weil es so warm ist. So auch heute früh. Ich habe mir kurzerhand Zöpfe geflochten. Sie baumeln rechts und links auf meinen Schultern. Ein tolles Gefühl.

Ich finde mich damit richtig schön, schmeiße sie in die Höh', werfe meinen Kopf hin und her, dabei fliegen sie waagerecht von rechts nach links. Zischen durch die Luft. Meinem Mann rufe ich dabei "Guck mal, was ich kann. Guck mal!" zu, der grinsend die Augen im Kopf verdreht. Ich fühle mich wie Super-Woman. :o)

Eine richtig schöne Mädchen-Sache ist das. Auch noch mit 38 Jahren.

Die kleine Squaw - oder Superwoman

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 04 Juli, 2008
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Das 1. Halbjahr 2008 neigt sich dem Ende

In sechs Monaten bereiten wir uns für unseren Sylvesterabend vor. Weihnachten liegt dann bereits hinter uns, das Jahr 2009 steht vor der Tür. Erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht, oder?

In solchen Momenten wird mir bewusst, wie endlich alles ist. Ich bin jetzt 38 Jahre alt. Was fand ich meine Eltern damals alt, als sie 40 und ich noch keine 20 war. Bald bin ich selbst 40. Christine Westermann hat am Samstag bei Böttinger im WDR sehr ergriffen davon erzählt, wie schwer es ihr gefallen ist, 60 zu werden. Wie schnell die letzten 20 Jahre umgegangen sind. Und wenn es gut ginge, hätte sie noch 20 Jahre. Sie hatte Tränen in den Augen stehen. Seit dem denke ich darüber nach. Wer gerne lebt - ich zähle mich dazu - für den ist die Zeit hier auf Erden kostbar.

Vor einer Woche ist ein Großonkel von mir gestorben. Das war ein Schreck, auch wenn es für ihn eine Erlösung war. Und auf einmal sind die Menschen weg. Nicht mehr da. Das ist so skuril, so unfassbar für das Herz und den Verstand.

Bei meinem Vater auf dem Geburtstag, der letzte Woche 62 wurde, erzählte eine Tante, dass sie inzwischen nur noch von Jahr zu Jahr schauen würde und gar nicht mehr so weit nach vorne wie als junger Mensch. Irgendwann gehört man selbst zu den älteren. Irgendwann sind es nicht mehr die Erwachsenen, die über mir stehen (ich stelle mir so eine Art Stufen vor und über mir stehen meine Eltern, meine Großmutter) dann bin ich selbst erwachsen. Irgendwann sind da nicht mehr die Mamas und Papas, dann bin ich es selbst. Irgendwann bin ich selbst die Oma.

Ich sah letzte Woche Bilder von früher, ich war 10, meine Tante 30, meine Oma Ende 50. Ich hatte damals immer gedacht, wenn ich älter werde, bin ich anders. Und plötzlich bin ich älter - älter als meine Tante damals - und stelle fest: Ich bin immer noch die gleiche Anja. Klar, mehr Erfahrungen, mehr erlebt, aber immer noch der gleiche Mensch. Ich bin der gleiche Mensch wie das Kind Anja. Und ich werde mit 90 noch die gleiche Anja sein und auch mit 100. Wenn es klappt, dann ein bischen weiser, vielleicht gelassener als heute, weitsichtiger, aber immer noch der gleiche Mensch.

Mir wird deutlich, dass es jenseits vom Alter eine Ebene gibt, auf der wir alle gleich sind. Wo wir alle die gleichen Wesen sind mit Gefühlen, Wünschen, Hoffnungen, Sorgen, Träumen. Alle die gleichen geliebten Kinder Gottes. Das wirkliche Leben kommt nicht irgendwann, wenn ich ein bestimmtes Alter erreicht habe, verheiratet bin, Kinder habe. Nein, das wirkliche Leben findet immer genau jetzt statt.

Auch ich werde älter und bin irgendwann im Alter meiner geliebten Oma. Und in mir drin ist dann immer noch das kleine Mädchen, das Barbiepuppen geliebt hat, das gerne Teig schleckt, das Träume hat und glücklich sein will.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 30 Juni, 2008
Thema: Blog - 2008, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Es wäre schön, wenn...

... ich beim Entdecken einer meiner Macken oder einer Charaktereigenschaft, die ich nicht so toll finde, sagen würde: "Ja und? So bin ich eben."

Mache ich aber nicht. Ich mache mich dafür fertig. Ich zweifle an mir, bin enttäuscht. Will mich anders haben. Frage mich, warum ich nicht so bin wie die anderen.

Doof!

Ich bin mir aber sicher, dass ich das noch lernen werde!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 25 Juni, 2008
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Aufwachen

Was lässt uns aufwachen aus unserem tagtäglich gleichen Ablauf? Welche Situation führt dazu, dass wir uns und unser Leben betrachten, inne halten? Schauen, ob noch stimmig ist, was da ist und sich über die Jahre eingefahren hat?

Sind das die Zufälle und Schicksalsschläge, die uns auf unserem Weg begegnen? Disharmonien im Beruf, in Beziehungen?

Bei mir ist das so. Der Brustkrebsverdacht vor 8 Jahren war ein solcher Moment. Ein Gefühl, als tritt man während voller Fahrt auf die Bremse. Die Zeit bleibt stehen und es ist auf einmal genügend Raum da, Bilanz zu ziehen. Dinge fortan anders zu machen. Neue Wege zu beschreiten. Das Leben, wie es ist zu hinterfragen.

Wenn der Schock eines solchen Schicksalsschlages erst einmal verdaut ist, sich dieser Nebel gelichtet hat, wird der Blick klar für die Dinge im Leben, die wirklich wichtig sind.

Aufwachen und leben!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 04 Juni, 2008
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Ein Geschenk...

... ist der Moment, wo der Schmerz verschwunden ist, der mich zuvor noch unendlich quälte und beeinträchtigte.

Dieser eine göttliche Moment, wo ich spüre "Mir geht es besser. Ich habe keine Schmerzen mehr." Es dauert danach meist nicht mehr lange und die Abwesenheit von Schmerz ist wieder normal. Ich erinnere mich nicht mehr. So schnell gewöhne ich mich wieder daran, frei von dieser Belastung zu sein.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 17 Mai, 2008
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Insektenstiche...

Blöde Insekten! Sonntag beim Grillen habe ich im schattigen Gras gesessen. Die Tiere mögen mich. Insbesondere meine Füße und Beine. Vier haben zugebissen. Mindestens. Die Ergebnisse jucken höllisch. Keine Salbe, kein Hausmittelchen hilft. Rot, geschwollen. Ätzend! Eben habe ich mich auf den Steg gesetzt und die Beine in den Teich baumeln lassen. Eiskalt. Ah, das hat gut getan. Beim Reingehen viel mir ein, dass ich ja ein homöopathisches Mittel bei Insektenstichen habe. Das habe ich gleich eingeworfen. Das - zusammen mit der Abkühlung - war wohl das richtige Mittel. Jetzt geht es meinen Beinen besser. Ich will diesen Sommer von weiteren Stichen verschont bleiben. (Bestellung!)

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 14 Mai, 2008
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Ich mag mich...

... auch in großen Größen. Das merke ich beim Betrachten der Fotos. :o) Bei meinem Kurzurlaub im Bergischen verbrachte ich einen Nachmittag mit meinem Bruder Jens im Park. Dabei machte er neue Aufnamen von mir. Ich wollte endlich mal welche haben, wo man meine grauen Strähnen sieht und dass ich meine Haare wieder länger trage...

Das hat Spaß gemacht!

Unter dem Thema "Anja Kolberg" können Sie mehr Bilder von mir sehen.

Fotographiert werden tut gut!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 20 März, 2008
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Komm endlich raus!

Schon vor dem Weihnachtsmarkt dachte ich, sie bricht aus. Ich konnte sie aber nicht gebrauchen und habe sie mit Medikamenten in Zaum gehalten.
Ende Dezember, als die letzten Termine vorbei waren, habe ich die Bewachung aufgegeben, damit sie endlich rauskann und dann geht. Was soll ich sagen? Sie kommt nicht raus!
Wer? Die Erkältung! Ich hätte sie gerne "weg". Nach dem Motto: "Komm raus, bringen wir es hinter uns." Jetzt niesse ich ab und zu, ich bilde mir ein, ich kann schlechter schlucken, aber irgendwie...
Mein Mann hat "seine" schon hinter sich. Sie überrollte ihn am letzten Wochenende im alten Jahr.
Ich mache jetzt mal weiter mit locken, denn ich habe herausgefunden, dass es nichts bringt, sie zu ignorieren und Medikamente auch nicht helfen, sie verzögern nur.
Nu komm schon! Anja Kolberg
Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 07 Januar, 2008
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Qualmende Füße

... hatte ich gestern auf der Messe "Tendence Lifestyle" in Frankfurt. Nach vier Stunden Besuch von Messeständen, netten Gesprächen und einem ganzen Haufen visueller Eindrücke waren meine Füße mehr als dankbar, als ich das Messegelände gen Parkplatz verlies. Aaaaaah, sitzen. Tat das gut!

Die Skyline von Frankfurt ist wirklich beeindruckend. Was für eine Stadt!

Jetzt mache ich mich weiter ans Auswerten.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 28 August, 2007
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Einen Tag Ruhe

Den habe ich mir gestern genommen. Meine Periode kündigte sich schon am Sonntag mit den üblichen Schmerzen an. Und da ich meine Zeit ja genießen wollte (sofern ich das bei Schmerzen kann), bin ich gestern morgen einfach - ohne auf die Uhr zu schauen - im Bett liegen geblieben. Schlaf konnte mein Körper gut gebrauchen. Die Ruhe hat mir sehr gut getan. Anschließend bin ich mit Minu meine Runde gegangen (als ebenfalls weibliches Wesen war sie sehr verständnisvoll) und Gott-sei-dank war die neue "Mein schöner Garten" im Postfach. Yiepieh! Ich liebe Post! Und damit habe ich mich mit dem Frühstück auf die Terrasse verzogen. Die Sonnenstrahlen gesucht. Die haben meinem Bauch so richtig gut getan. Vom Nachbarn habe ich dann noch eine ganze Handvoll köstlicher Himbeeren geschenkt bekommen. Herrlich!

Am späten Nachmittag bin ich dann wieder mit meiner Wärmflasche ins Bett. Ja, gestern habe ich wirklich ausgeschöpft, dass ich meine Zeit frei einteilen kann und mein Körper ist heute viel fitter. Auch wenn ich am Abend wieder zu Schmerzmitteln greifen musste, waren die Schmerzen lange nicht so stark wie ich das sonst kenne. Ich bin stolz auf mich!

Heute geht es mir die Arbeit leicht von der Hand.

Alle, die noch auf eine Antwort auf ihre E-Mail warten: Die Antwort kommt, ich arbeite daran.

Richtig gut war ein Buch, das ich in den letzten Tagen gelesen habe. Lange Wochen lag es in Warteposition, ich hatte noch so viele andere Bücher zu lesen. Zwischendurch habe ich immer wieder angefangen, aber wir zwei wurden nicht richtig warm miteinander. Und dann hatte ich kein anderes mehr zu Hand und nahm mir Zeit für "Zusammen ist man weniger allein". Immer mehr bin ich zur Mitbewohnerin dieser Wohngemeinschaft geworden. Kam nicht mehr los von ihren Erlebnissen, ihren Sorgen, ihren Süchten, ihren Macken. Ein wundervoller Zeitvertreib - ja das war er. Wenn mich jemand fragt, womit er eine langweilige Zeit in eine genussvolle, liebevolle umwandeln kann: Mit diesem Buch. Zum Schluss war ich ganz traurig. Nicht wegen des Endes, sondern weil keine weiteren Seiten mehr kamen. Ich war aus der Wohngemeinschaft ausgezogen - ohne es zu wollen. Es ist sicherlich nicht das letzte Buch, das ich von Anna Gavalda gelesen habe. Ein Seelenschmaus! Liebe Petra-Ute - du hattest das richtige Gefühl: Ein tolles Buch für mich! Danke!

So, jetzt aber weiter mit der anderen Arbeit!

Herzlich!

Anja Kolberg

P.S. Das Picknick mit der Freundin im Park war einfach klasse. Ich bin so richtig auf den Picknick-Geschmack gekommen! Eine grüne Wiese, eine schöne Decke, ein Korb, eine Thermoskanne mit Kaffee, Teller, Tassen, ein Schokokuchen, Melone, Weintrauben, Käse, blauer Himmel und gute Gespräche. Ein Platz zum Kraft tanken. Herz - was brauchst du mehr?

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 14 August, 2007
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Geschafft!

Endlich habe ich sie hinter mir. Schon seit Wochen fieberte ich dem Dienstag entgegen: Darmspiegelung. Eine Woche vorher keine Körnerprodukte essen, drei Tage vorher weder Milchprodukte noch Eier (und dass bei dem köstlichen Buffet am Samstag, aber ich habe viele leckere Sachen gefunden!).

Einen Tag vorher fasten. Das ging ja noch, aber am Nachmittag dann 3 Liter einer Abführflüssigkeit trinken. Trotz starkem Aroma (Passionsfrucht-irgendwas) und Kühlung schmeckte mir das Zeug gar nicht. Puh, wenn ich jetzt daran denke, zieht sich in mir alles zusammen. Trotzdem habe ich es geschafft und sogar zusätzlich noch 3 Liter Flüssigkeit getrunken. Das aber, weil ich unbedingt nachspülen musste. Gestern morgen vor der Untersuchung sagte dann ein anderer Patient im Wartezimmer, dass ihm das Getränk sehr gut geschmeckt hat. Puäh! Meine Mutter meinte auch, dass sie das Getränk sehr gut hätte trinken können. Gut, dass es nicht jedem wie mir geht...

Von der eigentlichen Untersuchung hab ich nichts gemerkt. Als ich ins Behandlungszimmer kam, sagte ich, dass ich aufgeregt bin und eine ganz liebe Arzthelferin (Mitte 50, klein, pumelig, vertraulicher Mama-Typ mit ganz warmen Augen) sagte "Davon werden sie gar nichts merken. Ich verspreche es Ihnen. Alles wird gut." Sie streichelte mir über den Arm und ich fühlte mich aufgehoben und beruhigt. Toll, dass es solche Menschen wie diese Frau gibt, die wirklich am richtigen Platz arbeiten! Als der Arzt mir dann die Spritze setzte für die Narkose, sagte er: "So jetzt werden Sie schön schlafen. Was steht denn da auf Ihrem T-Shirt?" Und ich spüre ein kribbeln und sage nur noch: "Ist mir doch egal." Alles andere war mir dann wirklich egal, denn ich träumte irgendetwas süßes...

Als ich aus der Narkose erwachte, war mein Mann schon da. Das war schön. Das Ergebnis? "So soll ein gesunder Darm von innen aussehen", sagte der Arzt, als er uns die Fotos anschließend zeigte. Was wünscht man sich mehr?

Gute Nachrichten tun gut.

Winkewinke aus Köln

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 01 August, 2007
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*Schnief*Hust*Schneuz*

Eine Sommererkältung. Mist!

Ich bin nicht gerne krank, am liebsten gesund. Jetzt hat es mich erwischt. Neben mir türmen sich die Taschentücher. Wenn es nur ein Schnupfen wäre. Der ganze Kopf ist zu. Husten. Ach, ich leide! Ein bischen Mitleid täte mir jetzt gut. :o)

Das einzig Gute an der Sache: Ich nehme mir die Ruhe und die Zeit, mich auszukurieren. Ich muss kein schlechtes Gewissen haben, dass ich meiner Arbeit nicht 100% nachgehen kann oder jemanden anstecke oder dass ich zu Hause bleibe.

Im Moment hilft nur eines: Annehmen. Aktivitäten zurück fahren. Auskurieren und danach wieder gestärkt ans Werk!

Ich wünsche Ihnen ein zauberhaft schönes Wochenende!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 13 Juli, 2007
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Falten: Wunderbares Leben!

Vor drei Wochen lief am Mittwoch Abend der Fernsehfilm "Das zweite Leben" im Ersten. Beeindruckt hat mich die Schauspielerin Rosemarie Fendel.

Womit? Mit den Falten in ihrem Gesicht. Ich finde diese Frau strahlt eine unglaubliche Schönheit aus. Endlich mal eine ältere Frau (sie ist 1927 geboren) im TV mit Falten. Eine Frau, die zu sich steht und die vergangenen Jahre nicht durch die moderne Schönheitsmedizin retuschieren lässt.

Ich liebe die Falten meiner Großmutter und die meiner Mutter. Das ist etwas ganz besonderes, was den Menschen ausmacht, so wie ist er wirklich ist. Schöner geht es nicht!

Von einer die das Leben liebt

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 10 Mai, 2007
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Gut zu mir selbst sein

Heute ist so ein Tag, an dem es mir gut geht, aber ich habe so ein Gefühl, dass ich Aufmerksamkeit brauche und viel Zuwendung.

Vor allem von mir selbst. Nicht zuviel von mir verlangen. Keinen perfekten Tag erwarten.

Wenn ich mir vorstelle, ich würde noch bei meinen Eltern wohnen, dann würde ich mich jetzt an meine Mama kuscheln und mit einer leidenden Stimme sagen: "Mama, verwöhnst du mich ein bischen? Ich fühl mich so doof heute." Und dann würde ich mir heißen Kakao wünschen, ein Nutellabrot und was schönes zum Lesen. Meine Mama würde mich in den Arm nehmen, mir über den Kopf, die Arme und den Rücken streicheln und ihre warmen Hände dann auf meinen Beinen liegen lassen. Hm. Tut das gut. So viel Wärme. So viel Liebe. Ich erinnere mich gerade an den Urlaub mit Mama bei meiner Oma letzten Sommer. Als ich ganz doll Bauchschmerzen hatte, wurde ich von beiden mit einer Wärmflasche ins Bett verfrachtet, zugedeckt und in Ruhe gelassen. Sie haben mich erst gerufen, als sie das Mittagessen fertig hatten. Dieses Da-sein, das um mich kümmern, das umsorgt werden. Hmmmmm. Himmlische Zeiten! Das tut so unendlich gut!

Ich wohne aber nicht mehr bei meinen Eltern, sondern lebe 60 km entfernt von ihrem Wohnort. Ich bin erwachsen und habe damit die Aufgabe gut für mich selbst zu sorgen.

Das will ich heute tun. Ich will mir selbst eine gute Mutter sein. Mein persönliches Verwöhnprogramm heute früh? Etwas länger im Bett liegen bleiben. Mir Zeit im Bad lassen. Mit Minu Gassi gehen. Eine Wohnzeitschrift kaufen (ich liiiiiiiiebe es, darin zu blättern), eine heiße Tasse Kakao zubereiten und ein leckeres gaaaaaaaanz dick beschmiertes Nutellabrötchen. Jam! Die habe ich eben ganz gemütlich zu mir genommen und dabei gelesen.

Jetzt bin ich gestärkt für den Tag. Mir geht es schon besser. Ich habe bekommen, was ich brauchte ohne schlechtes Gewissen ("Nein! Nicht so viel Nutella aufs Brötchen, denk' an die Kalorien! Muss die Zeitschrift wirklich sein? Husch husch an die Arbeit"....) Ach, ganz viel fällt mir da ein. Und dem allen habe ich keine Aufmerksamkeit geschenkt, sondern dem, wonach mir war: 2 cm hoch musste der Nutellaaufstrich schon sein. :o)))) Das hat soooooooo gut getan.

Jetzt bin ich gespannt, welche Postkarte ich für meinen heuten Tag ziehe. Ich wünsche mir eine Karte, die mich gelassen sein lässt.

"Höre nie auf zu träumen. Träume sind Landschaften deiner Möglichkeiten." Dieser Impuls tut mir gut. Denn ich stelle mir gerade vor, wie ich auch in Zukunft gut für mich sorge. Wie ich meine Bedürfnisse beachte und sie mir erfülle. Himmlische Aussichten!

Von Herzen wünsche ich Ihnen einen guten Tag

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 21 März, 2007
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Mein graues Haar...

Kennen Sie das Lied "Ein graues Haar" aus der Abenteuerland-CD von Pur? [Hier können Sie in Lied 8 reinhören, wenn Sie nach unten scrollen] Es dudelt immer durch meinen Kopf, wenn ich an meine grauen Haare denke.

Ich mag meine Haare. Die Locken. Schön. Aber da gibt es etwas, mit dem ich ein Problem hatte: Ende 20 (das war gegen 1999) entdeckte ich mit Schrecken meine ersten grauen Haare. Ziemlich viele auf einmal. Mist. Ich werde alt! Irgendwann beim Frisör passierte es: Ich ließ mich zu einer Tönung verführen. Ich wollte mich jünger fühlen und mit Farbe kann man ja sooooo tolle Sachen machen. Hmhm.

Nach unendlich vielen Exerimentierphasen kam der Tag, andem ich mich mit der Farbe unwohl fühlte. Ich fühlte mich übertüncht. Nicht mehr echt. Warum will ich nicht zu meinen grauen Haaren, meiner "Weisheit" stehen? Warum nicht ganz echt sein? Warum damit nicht auch zu meinem "Alter" stehen? Aber ist das modern, graue Haare zu zeigen? Will ich unmodern sein? Werde ich dann in die Öko-Ecke gedrückt? Darf ich gegen den Strom schwimmen, wenn ich dazu gehören will? Klar, warum nicht! Will ich mich weiter verstellen, mich verstecken? Nein! (Anmerkung von 2018: Zum "damaligen" Zeitpunkt gab es sehr wenige Frauen, die ihre grauen natürlichen Haare zeigten. Standard war, sie mit Farbe abzudecken.)

Kurz vor meinem 35. Geburtstag (2005) beschloss ich, die Farbe rauswachsen zu lassen. Ganz zu mir zu stehen. Zu meinen grauen Haaren. Es begann eine schreckliche Zeit: Die Farbe heraus wachsen lassen, den Ansatz zeigen. Abschneiden? Auf keinen Fall! Die Frisörin schlug vor, um die Zeit zu überbrücken, Strähnchen hinein zu machen. Ich sagte dazu ja, wenn es NICHT bunt aussieht (Horror für mich). "Nein, nein, auf keinen Fall." Als ich dann nach dem Auswaschen in den Spiegel schaute,

fielen mir fast die Augen heraus. Ich sah aus wie ein bunter Hund!! Die Frisörin: "Das sieht ja super aus!" Ich dachte, ich höre nicht richtig (und sah mir selbst schon zu Hause eine Glatze scheren.)

Nach meiner eindringlichen Aufforderung unternahm sie einen zweiten Versuch, das Bunte einzudämmen. Es ging gerade so eben, dass ich mich aus dem Laden traute. Ich habe mir geschworen, einem Frisör meine Haarfarbe nicht mehr anzuvertrauen.

Fast 2 Jahre später (2007) war die Farbe endlich weg und ich freue mich über meine grauen Haare. Ich mag meine natürliche Farbe. Endlich keine roten Anteile mehr. Nur noch ich. Pur.

Ich mag das. Ich mag mich. Ich mag meine Farbe.

Das bin ich.

:o)

Anja Kolberg

P.S. 2018 überwiegen die grauen Haare wie auf aktuellen Fotos zu sehen ist. :-) Und ich liiiiiebe es!

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https://www.frauencoaching.de/archives/2007/01/entry_1591.html
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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 23 Januar, 2007
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Königlich...

... habe ich mich gestern Nachmittag gefühlt.

Ich habe den Geschenkgutschein meines Mannes eingelöst: Eine Ganzkörper-Ölmassage „Abhyanga“.

Ein Fest für die Sinne. Ich habe mich so wohl gefühlt in ihrer Praxis und konnte mich wunderbar entspannen. Worte, die mir einfallen, wenn ich an die Zeit bei ihr denke: Wärme, Wärme, Wärme, angenehme Berührung, Farben, die Seele fliegt, Entspannung, warmes Öl, Musik, Duft, Tee, angenommen sein wie ich bin. Hat das gut getan. So tief entspannt hatte ich schon lange nicht mehr. Danke!

Wenn Sie auch mal genießen wollen: Hier ist ihre Webseite.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 10 Januar, 2007
Thema: Blog - 2007, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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Da bin ich wieder!

Puh, habe ich eine Woche hinter mir. Mein Einstieg in das neue Jahr war dieses Mal ganz besonders: Dienstag nach meinem Coachingtermin ging nichts mehr: Kopfschmerzen, Husten, Frost, Schwitzen... Mann! Dabei hatte ich so schöne Termine (u.a. mit der Freundin in die Sauna, ein Buchtreffen mit meiner Feng-Shui-Beraterin) geplant. Doch nur das nötigste im Büro ging, denn mein Körper hatte einen anderen Plan als ich... Ich bin ja so bockig dann, weil ich fit sein will. Musste mir aber eingestehen, dass so gar nichts geht und ich nur Minibrötchen backen kann. Im Bett.

Am Freitag Nachmittag ging es mir endlich besser (ich schlief endlich wieder nachts durch, konnte endlich richtig husten und die Nase lief.) Da bin ich schon glücklich und zufrieden. So kenne ich ja eine ganz normale Erkältung - denn die Quälerei vorher war einfach nur schlimm. Schnief! Das will ich so schnell bitte nicht nochmal haben, ja, lieber Körper?

Ich bin dann für so winzige Verbesserungen schon dankbar. Zum Beispiel wieder morgens mit Minu meine Runde zu drehen oder dass mein Kopf schmerzfrei wird und ich habe mich gefreut, dass ich mich wieder auf ein Buch konzentrieren konnte... Dann wird mir bewusst, wie gut ich es doch habe!

Das Leben ist schön!

Liebe Grüße von der immer fitter werdenden

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 08 Januar, 2007
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