Im Tun versinken

 Kennen Sie das auch? Sie sind mitten in einer Arbeit, die Sie so in ihren Bann zieht, dass Sie vergessen, zu trinken? Mir passiert das des öftern. Heute morgen habe ich mich wieder dabei ertappt: Ich habe den Berufsworkshop vorbereitet, der morgen beginnt. In Gedanken bin ich beim Workshop, den Teilnehmerinnen, im Raum, was ich noch besorgen will und in meiner Vorbereitung hier am Schreibtisch. Und ich spüre: "Ich habe Durst." Es dauert eine ganze Zeit, bis ich mich aus meinem Tun löse und mir hole, was ich brauche. Wo ich gerade dabei bin: Mein Wasserglas ist wieder leer. (...auf zum Wasserhahn).

So wird mir mal wieder bewusst, wie wichtig es ist, immer wieder inne zu halten und mich zu fragen: "Was brauche ich gerade wirklich?" Das sind bei mir meist keine großen, aufwändigen Dinge. Manchmal brauche ich etwas zu trinken oder einige Minuten durch den Garten streifen, aufstehen, eine Kuscheleinheit mit unserem Hund oder einen Kaffee mit meinem Partner oder eine wirkliche Pause (ja, auch mit Schlaf).

Gut, dass es mir heute wieder bewusst wird. Wasser ist frisch aufgefüllt, der Workshop vorbereitet. Jetzt noch ein paar Besorgungen und dann habe ich mir den Nachmittag freigenommen. Nicht arbeiten, sondern nur für mich da sein und mich treiben lassen!

Sonnengrüße aus dem Regenwasser tankenden Köln (der Garten freut sich)

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 17 Mai, 2006
Thema: Blog - 2006, 1. Halbjahr, Blog - Achtsamkeit
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