Was bleibt?
Die schwüle Hitze dieser Tage macht besonders den Menschen zu schaffen, die sowieso schon geschwächt sind. Vorige Woche starb eine Nachbarin. Noch nicht einmal 60 Jahre war sie. Gekämpft und doch verloren. Viel zu jung, um zu gehen.
Aber ab wann "lohnt" es sich, gelebt zu haben? Wann stimmt der Zeitpunkt, zu gehen? Wenn man noch viel vor hat, sind dann nicht auch 99 Jahre zu jung zum Sterben? Wird in meinem Leben eines Tages der Zeitpunkt kommen, wo ich sage: "Genug "er"lebt. Jetzt kann ich gehen"? Oder werde ich ewig leben wollen?
Was bleibt? Was bleibt, wenn ich gehe? Erinnerungen, Fotos von Familienfeiern, Tagebucheintragungen, gemalte Bilder. Ja, das. Aber was noch? Möchte ich, das mehr von mir bleibt?
Und das bringt mich zu der Frage: Warum bin ich hier? Spüre ich meine Aufgabe im Leben und - wenn ja: Traue ich mich wirklich, diese und somit mich selbst auch ganz und gar zu leben?
Eine denkende und fühlende
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2006, 2. Halbjahr, Blog - Berufl. Orientierung
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