*** Freedom Writers
Anja Kolberg: Die junge und ambitionierte Englisch-Lehrerin Erin Gruwell bekommt eine Klasse "nichterziehbarer Risikoschüler": Ghettokids, Drogenabhängige, Jugendliche aus zerrütteten Familien, Opfer von Gewalttaten, viele von ihnen sind Gangmitglieder, nicht selten mit krimineller Vergangenheit. Das scheint eine der wenigen Gemeinsamkeiten zu sein, denn sie alle haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe: Weiße, Afroamerikaner, Asiaten, Lateinamerikaner. In der Klasse, auf dem Schulhof, auf ihrem Heimweg und in ihrem Wohnviertel herrscht inoffizieller Krieg. Kaum einer gibt den Kids eine Chance auf einen Abschluss, sie sich selbst ebenso wenig. Doch Erin Gruwell glaubt an die Jugendlichen und sie schafft es, die Fronten in der Klasse aufzubrechen. Sie ermutigt die Schüler, Tagebuch zu schreiben.
Während des Unterrichts greift die Lehrerin einen Zettel auf, der die Runde macht und Gelächter hervorruft: Einer der Jungen wird auf einer Zeichnung für sein Aussehen lächerlich gemacht. Miss Gruwell platzt der Kragen. 'So sei der Holocaust entstanden.', sagt sie. Die Schüler blicken sie unwissend an. Fortan ändert sich der Unterrichtsstoff: Die Lehrerin organisiert Bücher wie 'Das Tagebuch der Anne Frank' oder 'Ich bin ein Mädchen aus Sarajevo'. Die Schüler erkennen sich und ihr Leben in den Büchern wieder, sie werden sich ihrer eigenen Intoleranz und ihrer Gemeinsamkeit in der Klasse bewusst und aus den verfeindeten Schülern wird eine Gemeinschaft. Für viele die einzige sichere Familie und Zufluchtsstätte.
Aus den Tagebuchschreibern werden die "Freedom Writers", die für Toleranz einstehen. Sie alle haben einen Traum: Das Schulwesen in Amerika zu verändern, sich selbst zu verändern und damit ihre Umwelt. Unglaublich, was sie und ihre Lehrerin in Bewegung bringen. Sie überschreiten Grenzen, die schon seit Generationen in ihren Familien verwurzelt waren und glauben daran, den Schulabschluss zu schaffen. Eine wahre Geschichte!
Selten habe ich in letzter Zeit beim Lesen eines Buches vor Rührung geweint. Die Freedom Writers haben es geschafft. Sie zeigen, dass jeder eine Chance hat und sie verdient, egal aus welchen Verhältnissen man stammt oder wie widrig die Lebensumstände sind, in denen man lebt. Sie machen Mut, an sich selbst zu glauben und an eine bessere Welt und dass jeder einen Beitrag dazu leisten kann. Ein Lob an den Autorenhaus-Verlag, dass sie dieses tolle Buch in Deutschland veröffentlichen. Es zeigt die Macht der Worte!
Unbedingt lesenswert!
Weiterführende Links:
Der Film "Freedom Writers" als DVD. Hier meine Besprechung
Thema: Buch: Schmöker, Buch: Schreiben+Kunst
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