Festbetoniert...

... ja, so fühle ich mich gerade. Und gefühlt sieht das so wie auf der Zeichnung aus. Ich weiß, was ich will und "kann" es einfach nicht machen. Geht nicht. Blödes Gefühl.

Ich bin nicht nur in Beton Marke "SUPERFEST" einbetoniert. Nein, auch noch festgetackert. Und ich stehe so stabil, dass ich noch nicht mal umkippen kann und mich so aus dem Staub machen. MENSCH!

Es ist wohl mal wieder Zeit, nach Innen zu schauen, hören, was mein Herz mir zu sagen hat...

Anja: Was ist los, Herz?

Herz: Nichts.

Anja: Warum fühle ich wie festgetackert, wie einbetoniert?

Herz: Das hat seinen Grund.

Anja: Darf ich auch wissen, welchen?

Herz: Ja.

Anja: Welchen Grund hat es?

Herz: Damit du nicht zu schnell vorwärts rennst, sondern im hier und jetzt bleibst.

Anja: Aber warum denn? Was habe ich denn davon?

Herz: Nun, es gibt im hier und jetzt noch etwas zu klären, zu lernen, zu lösen. Dann geht es weiter.

(Ich fühle eine mannshohe Ungeduld in mir aufbegehren.)

Anja: *räusper* *hm* *ja* Ich fühle mich damit aber nicht gut.

Herz: Ich weiß. Das gehört dazu.

Anja: Na toll!

Herz: (Stille)

Anja: Weiß du, was ich noch zu klären habe?

Herz: Ja.

Anja: Sagst du es mir auch?

Herz: Ja.

Anja: Was ist es denn?

Herz: Lernen, das anzunehmen, was im Moment ist. Und es zu genießen. Das Genießen ist wichtig. Nicht nur dunkel dreinschauen und mit dir und der Situation hadern. Nein, mach was draus.

Anja: Mach was draus. Mach was draus. Wie denn, wenn ich FESTGETACKERT bin?

Herz: Anja, ruhig! Wenn du das Glück im Kleinen findest, wird es dir besser gehen.

Anja: "Das Glück im Kleinen finden" - das klingt so abgedroschen.

Herz: Das mag sein, dass du das so empfindest. Erkenne den Wert, der sich dahinter verbirgt.

Anja: Der Wert dahinter. Mir fällt dazu ein: "Annehmen, was ist. Ich kann es doch nicht ändern."

Herz: Ja, richtig. Weiter so.

Anja: Das Glück im Kleinen... Das Glück im Kleinen... Was kann das sein? Das Beste aus der Situation machen.

Herz: Ja, auch das.

Anja: Fehlt noch was?

Herz: Natürlich!

Anja: Was denn?

Herz: Denk mal nach.

Anja: Hast du jetzt "Denk" gesagt? Nicht "Fühl"?

Herz: Ja sicher.

Anja: Annehmen was ist... Das Beste aus der Situation machen... Genießen fehlt noch.

Herz: Ja, richtig.

Anja: Wie kann ich die Situation genießen? Genießen, dass ich nicht weiterkomme, obwohl meine Ideen und Gedanken schon meilenweit von mir entfernt sind? Ich schon so genau weiß, wie es weitergehen kann, aber es geht einfach nicht. Die Situation ist schrecklich. Ich fühle mich schlecht. Habe ein schlechtes Gewissen.

Herz: Dennoch. Anja. Dennoch.

Anja: Dennoch soll ich die Situation genießen?

Herz: Ja, natürlich, Anja. Darum geht es. Du kannst dir nicht immer die Sonnenseite aussuchen. Es geht darum, dass du den dunklen Zeiten in deinem Leben möglichst viel Wärme und Licht gibst. Das Gute im "Bösen" sehen. Das ist wichtig. Das sollst du jetzt lernen. Dann geht es weiter, sei dir sicher. Es geht schnell weiter. Und mit viel viel Liebe.

Anja: Brauche ich lange, um das zu begreifen?

Herz: Anja. Hallo, deine Ungeduld ist wieder da. Du brauchst solange wie du dafür brauchst.

Anja: Hm. Nicht leicht.

Herz: Richtig. Aber wenn es leicht wäre, hättest du es ja schon längst getan. Dann müsstest du es ja nicht lernen. Und auf der anderen Seite ist es ganz leicht. Wenn du dich innerlich von deinen Ängsten, dem schlechten Gewissen und dem Blick nach außen frei machst, dann wird es dir leicht fallen, deine Pause zu genießen.

Anja: O.k., verstanden. Aber leichter gesagt als getan.

Herz: Ja, das stimmt.

Anja: Es ist also so viel Zeit da wie ich brauche?

Herz: Ja, aber das heißt nicht, dass du nicht an dir arbeiten sollst.

Anja: Klar. Lernen, dem Dunklen etwas Schönes abzugewinnen.

Herz: Ja, auch.

Anja: Und im Dunklen ein Licht entzünden.

Herz: Ja.

Anja: Annehmen was ist. Das Beste aus der Situation machen. Und im Dunklen das Schöne finden und dies mit Liebe und Wärme erhellen.

Herz: Ja, jetzt hast du es. Genau darum geht es. Darum fühlst du dich so unbeweglich im Moment.

 

Anja: Was ist Gutes an der Situation? Ich habe Zeit. Mir geht es gesundheitlich gut, weil ich keinen Streß von außen habe. Auch die finanzielle Seite habe ich gut im Griff und auch wenn die Ressourcen geschwunden sind, dafür waren sie da. Sie waren es wert. Und ich weiß, ich werde sie wieder auffüllen. Ich bin frei, außer mir selbst kann mir kein Mensch Druck machen. Ich kann morgens auf der Terrasse sitzen und meinen Milchkaffee schlürfen. Ich kann den Tag so gestalten, wie es mir gut tut. Meine Gedanken sind frei. Ich habe Zeit, Tagebuch zu schreiben. Ich habe noch viel mehr Freiheiten in dieser Zeit, die noch wie neue T-Shirts unbenutzt im Schrank liegen. Ich bin wirklich frei. Und die Freiheit ist mir sehr sehr wichtig.

Danke Herz, für deine Antworten.

Herz: Gerne.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 07 August, 2007
Thema: Blog - 2007, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage, Blog - Innere Stimme
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