Einfach: Unsinn

Sonntag Nachmittag auf der Terrasse. Ich hatte Lust zu schreiben. Aber was? Auf's Tagebuchschreiben keine Lust. Mir fällt eine Schreibübung ein: Mit einem "sinnlosen" Anfang beginnen und einfach weiter machen. Ein Anfang stand schnell auf dem Blatt: "Ihr Bart hing im Kakao...". Gedacht - getan. Was hat das einen Spaß gemacht. Wann habe ich das letzte Mal einen solchen Quatsch gemacht? Als Kind?

Mein Göttergatte musste sich meinen kreativen Erguss anhören, verdrehte die Augen und grinste. Kein Kommentar. Ich glaube er hatte Schiss, dass ich beleidigt bin. :o) Hier der Quatsch für sie:

Ihr Bart hing im Kakao, der sich lia verfärbte und die Flüssigkeit verdampfte in nu. Der Himmel zog sich zu. Es blitzte, donnerte. Blumen regnete es wie aus Eimern. Dann wieder schwebten sie wie Flrüchstücksflocken hinab in den Himmel. Schwerlos zogen Elefanten vorüber und erhitzten die Sonnenstrahlen. Lachend beugte sich ein Baum hinab zum riesigen Floh. Der Zirkus war ausgebrochen und die Flammen löschten die Flut aus Regenbogen, die gerade vorbeizogen auf achtspännigen Pferdewagen - gelenkt von einer Toten im weißen Kleid mit lachenden Augen. Ihr Juchzen zerschnitt den tristen Moment der 1000 Farben. Schwarze Socken zogen Kreise durch den Kochtopf aus brauner Erde. Ameisen würzten das Mahl mit grünen Haaren des blauen Erdwolfes, der mittags um 12 immer Knoblauch in der Sonne aß. Ein Kuckuck meldete den hohen Besuch - der wichtigste Moment des Jahres: Ein Furz malte bunte Ödnis in die Wand aus glasigem Stein. Tupfen aus kantigem Holz perlten ab von der zähen Masse aus Klebstoff. Purer Dreck voller Leere drückte den Knopf, um das Dunkle einzuschalten, das uns laut in den Schlaf schüttelt. Nein - Schlaf? Ein Tanz zur Feier der Traurigkeit, die verdampfte im süßen Essigduft des lilafarbenen Kakaos.

:o) War das schön!

Der Inhalt ist sinnlos - aber die Übung macht Sinn. Welchen? Spaß. Quatsch. Sinnlosigkeit. Entspannung. Den Kopf leer bekommen. Schreibblockaden lösen. In Schreibfluss kommen. Ideen finden. Inspiration zulassen. Mir fallen noch 100 Gründe ein.

Einen schönen Feierabend!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 17 September, 2007
Thema: Blog - 2007, 2. Halbjahr, Blog - Schreiben
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