Novemberzeit

Bisher macht der November, was ein November machen soll: Nebel. Trister Himmel. Nieselregen. Es ist früh dunkel. Kalt. Nass.

Das Wetter bringe ich mit englischen Schwarz-Weiß-Krimis in Verbindung oder mit mystischen Landschaften. Und die herrliche Gemütlichkeit, die dann drinnen herscht. Hm... Selbst ein Spaziergang an der frischen Luft (Minu und ich machen ja täglich unsere Runde) wird zur Freude, weil es dann drinnen um so wärmer ist. Der November hat viel Schönes! Die Vorfreude auf Weihnachten fällt mir ein. Ich freue mich schon so auf das Plätzchenbacken mit meiner Freundin und ihren Kids, den Weihnachtsbaum, die große Schale mit Nüssen auf dem Tisch, die Kerzen...

Zwei neue Kalenderblätter strahlen mich im November an:

Im Tischkalender "Leben" ist es das Gehäuse einer Schnecke, welches mir beim Spaziergang vor die Füße viel und das ich ganz besonders mag. Der Text: "Alles ist gut." Als ich das Bild gestern früh gesehen habe, dachte ich nur: "Wow, ist das schön." Mit dem Text zusammen: Ein Gedicht. Ich klopfe mir auf die Schulter: Habe ich wirklich gut gemacht. :o)

Auf dem Kalender "Sein" ist es ein Herbstblatt vor blauem Himmel mit dem Text "Loslassen".

Ein buntes, fröhliches Bild mit einem so ernsten Text. Puh, denke ich erst einmal und die Gedanken hüpfen zu meinem Großvater, zu Allerheiligen... Wie konnte ich blos dieses ernste Thema wählen?

Dann sehe ich das Blatt, das bald vom Baum losgelassen wird, damit der Baum Kraft für den Winter hat. Loslassen.

Manchmal will ich alles steuern, alles bestimmen können. Aber es gibt Situationen, da kann ich nur eines: Loslassen und dem Himmel seine Arbeit überlassen. Darauf hoffen, dass das Richtige für mich geschehen wird. Und dadurch entsteht ein freier Raum. Freier Raum, der mit etwas Neuem gefüllt werden kann. Etwas, das heute besser zu mir und meinen Lebensbedingungen passt als das bisherige, liebgewonnene.
Ich habe schon so oft Altes losgelassen, gerade denke ich speziell an Aufräumaktionen, die ich in den vergangenen Jahren gestartet habe: Unterlagen von alten Projekten weggeworfen. Nicht verwirklichte Ideen losgelassen - ganz konkret: Zettel zerrissen, in den Müll geworfen. Ordner gelehrt mit Informationen, von denen ich dachte: Die brauche ich nochmal, Trainings, die ich nicht mehr halten wollte. Als ich dies das erste Mal machte, entwickelte ich Monate später meinen ersten Kalender. Letztes Jahr habe ich erst die Workshops, dann das Büro in Zollstock und im Frühjahr die Coachings losgelassen. Nach einigen Monaten der Erholung, des Besinnens, des ziemlich schlapp seins habe ich wieder Kraft gefunden und neue Energie für meine kreativen Projekte entwickelt. Wow, das ist ein tolles Gefühl. Ich habe so oft losgelassen, ohne zu wissen, was danach kommt. Ich wusste nur eines und das ganz bestimmt: Das Bisherige stimmt so wie es ist nicht mehr. Und es blieb mir nur eines: Vertrauen haben in mich selbst, in meine Gefühle. Dass dies der richtige Schritt ist. Und das Vertrauen und der Mut und das Risiko lohnte sich: Bisher hat sich durch loslassen immer eine gute und stimmige Lösung entwickelt.


Das sind meine kleinen Wunder und Hoch-Zeiten im Leben. Erfüllung finden. Bestätigung finden in mir selbst. Das ist genial gut! Durch das Loslassen nehme ich einen neuen Blickwinkel ein, so wie das herrlich bunte Herbstblatt auf dem Kalender, das zu Boden fällt und eine neue Position einnimmt, so wie auf der E-Card hier. Ganz anders, aber doch bezaubernd. Und jetzt sieht das Kalenderblatt "Loslassen" für mich gar nicht mehr beängstigend aus, sondern wunderbar lebendig, fröhlich, spannend. Das pure Leben! Alles wird gut!


Ich wünsche Ihnen und mir ein tolles Wochenende!
Ihre
Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 02 November, 2007
Thema: Blog - 2007, 2. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse
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