Weihnachtsmarkt & Kommerz
Über unsere tolle Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt in Lechenich habe ich bereits berichtet. Was noch fehlt: Die Qualität des Marktes an sich. Im schmalen Gang zwischen Kirche und anderen Häusern waren kleine Holzhütten aufgebaut. Hier waren Kunsthandwerker untergebracht.
Das war Weihnachtsmarkt-Stimmung. Doch schon wenige Meter weiter waren nicht mehr nur Holzhütten, sondern vor allen Dingen Marktstände aufgebaut: Zum Beispiel mit Staubsaugerbeuteln, Schuhputzern und natürlich nicht zu vergessen: Eß- und Trinkbuden. Wir waren auf dem Marktplatz untergebracht, wo uns gegenüber ein Kinderkarussell aufgebaut war. Links von uns eine Würstchenbude, gegenüber Quarkbällchen und gleich daneben ein typischer Marktstand mit Fertigschals in Massenware. Ganz zu schweigen von unzähligen weiteren Ständen wie man sie von Flohmärkten kennt. Puh! Im Prinzip war der Weihnachtsmarkt in Lechenich ein Jahrmarkt. Das war ein Schock.
Was hat das noch mit Weihnachtsmarkt zu tun?
Natürlich kann man da als Aussteller den Kopf in den Sand stecken und sich ärgern und traurig sein. Sich fragen, warum man an diesem Platz steht. Warum die Meinungen vorher so positiv waren über den Lechenicher Markt. Warum der Umsatz nicht höher war, obwohl man der schönste Weihnachtsstand am ganzen Platz war. Nur helfen tut es nicht wirklich.
Wir haben aus der Situation das Beste gemacht: Das Positive gesehen. Für eine gute Stimmung gesorgt. Uns an den Reaktionen der Menschen erfreut. Entdeckt, was wir aus den Erfahrungen lernen können. Wir wissen jetzt zum Beispiel genau, was wir nicht mehr wollen, was wir wieder wollen und wofür es sich lohnt, sein Herzblut zu investieren. Das sind Kostbarkeiten. Wenn ich weiß, was ich nicht mehr will, bin ich frei für Neues. Etwas wagen - daraus lernen.
Ein reiches Wochenende liegt hinter uns. Und eines ist ganz klar: Ich mag die wahren Weihnachtsmärkte. Wo nur Holzhütten aufgebaut sind - wo keine Kirmes- und Jahrmarktatmosphäre herrscht. Wo der Geist der Weihnacht wohnt und sich in den Menschen nach Hause trägt.
Jetzt wünsche ich mir eine atemvolle Woche. Voller Kraft. Besinnung. Rückblick. Dankbarkeit.
Ihre Anja Kolberg
Thema: Blog - 2007, 2. Halbjahr, Blog - Kreative Projekte
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