Etwas Eigenes...
... auf die Beine zu stellen, ohne einen Mentor, ohne Vorbild - ist eine Herausforderung.
Warum? Weil die nötige Sicherheit fehlt: Welcher Preis ist der Richtige? Welche Qualität? Was sind die richtigen Einkaufsquellen? Wie funktioniert der Vertrieb/Verkauf? Welches Geschäftsmodell funktioniert und welches nicht? Die Routine und die Sicherheit, die man z.B. während einer Lehre vermittelt bekommt, ist ein großer Schatz. Ein Schatz, den man erst zu schätzen weiß, wenn man in einen Bereich vorstößt, bei dem diese Orientierung fehlt.
Etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, hat auch seinen Vorteil. Nämlich es genau so zu machen, wie man es selbst will. In dem Rhythmus, der stimmig ist. Vielleicht völlig neue Wege zu beschreiten, bei dem ein "Lehrherr" vielleicht gesagt hätte: "Funktioniert nicht!" oder "Das macht man nicht!".
Wer sich selbstständig macht und in die Fußstapfen einer langen Tradition tritt, kann darin weiter gehen. Oder sich Schritt für Schritt aus dem Alten befreien, in dem man sich immer wieder fragt: "Will ich das wirklich so machen? Stimmt es für mich?" Das bedeutet auch, Neuland zu betreten, etwas zu wagen, Fehler und Rückschläge einzukalkulieren.
Völliges Neuland zu betreten, was immer dann der Fall ist, wenn man z.B. nach einer beruflichen Neuorientierung in ein völlig neues aber faszinierendes Berufsfeld wechselt, ist ein Abenteuer. Ein Auf und Ab. Ein Pfad, der nicht ausgetreten ist, wo die Regeln nicht bekannt sind, die heimlichen Gesetze, die über Jahrzehnte gewachsenen Netzwerke. Ein Pfad, auf dem Gefahren lauern - aber auch wunderschöne Glücksoasen. Ein Pfad, auf dem man sich selbst finden kann, seine Grenzen austesten, wachsen und ein Stück mehr man selbst werden.
Ein Hoch, auf alle, die es wagen, ihren eigenen Weg zu gehen und selbst dann nicht aufgeben, wenn es schwierig wird.
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2008, 1. Halbjahr, Blog - Berufl. Orientierung
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