Was ich von den Franzosen lernen kann

Haben Sie Freitag Abend das EM-Spiel Frankreich gegen Holland gesehen? Wow, war das spannend. Die Holländer haben einen so engagierten, leichten, ja fröhlichen Fußball gespielt. Es war eine Freude, ihnen zuzuschauen. Da stimmte einfach alles.

Und die Franzosen? Trotz Rückstand haben sie bis zur letzten Minute gekämpft. Allen voran Franck Ribéry. Die Französische Mannschaft lies sich für mich auf ihn reduzieren. Gefühlt hatte er 80% der Ballkontakte. Was für ein Engagement. Wie hat es die Französische Mannschaft nur geschafft, diesen Kampfwillen zu behalten, trotz immer größer werdendem Rückstand? Die Partie endete nämlich 4:1 für Holland.

Und das ist es, was ich von den Franzosen lernen kann: Trotz stürmischer Zeiten und Rückschlägen nicht aufgeben, nicht einknicken, sondern an das Erreichen des Zieles glauben und weiterrudern.

Und ehrlich gesagt, gönne ich den Holländern mit diesem feurigen Spielgeist den EM-Titel. Wer mit so viel Freude und Leidenschaft spielt, hat es verdient. Und Franck Ribéry gehört die goldene Kampfesmedaille!

Das Spiel der Deutschen Mannschaft am Donnerstag war richtig schmerzhaft anzuschauen. Was ist da in den paar Tagen zwischen Montag und Donnerstag in der Mannschaft nur passiert? Das Zusammenspiel klappte überhaupt nicht mehr. Sie verloren die Bälle oft an die Gegner, spielten sich die Bälle nicht zu. Den Holländern ist es gefühlt vielleicht zwei Mal am Freitag passiert, dass sie so den Ball verloren haben. Davon können sich die Deutschen eine dicke Scheibe abschneiden. Was macht es aus, dass ein Team so wunderbar harmoniert und ein anderers gar nicht?

Liegt es an der Moral der Mannschaft? Liegt es am Teamgeist? Wählt der Trainer andere Worte? Wie wird ein Team mental eingeschworen, dass sie auch bei Rückschlägen weiterkämpfen (siehe Frankreich und Ribéry) oder so harmonieren (Holland), dass es Freude ist, zuzuschauen?

Beim 1. FC Köln war der Knoten der Mannschaft so richtig geplatzt, nachdem Torwart Mondragon alle zu sich zum Nudeln essen nach Hause eingeladen hat. Von da an klappte das Zusammenspiel, das Team hat den Aufstieg in die erste Liga geschafft.

Fußball kann auch Frauen Spaß machen. Während es mich früher in keinster Weise interessiert hat, sehe ich mir jetzt sogar - zur Freude meines Mannes - die Vorrunden-Spiele mit an. Von der Psychologie, die sich dahinter verbirgt, kann ich lernen und es ist ungemein spannend. Nein, vor 2 Jahren noch hätte ich mir das nicht träumen lassen!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 14 Juni, 2008
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