Roman: Das Jadepferd **
Anja Kolberg: Marion hat sich während ihrer einjährigen
Reise durch Asien von ihrem Partner getrennt und ist nun alleine im
Westen Chinas unterwegs. In Kashgar fällt sie bei einem Abendspaziergang
in eine Baugrube und findet sich neben einer Leiche wieder. Dem
Polizisten Li Yandao wird schnell klar, dass die deutsche
Rucksacktouristin nichts mit dem Mord zu tun hat, wenn er auch spürt,
dass irgendetwas nicht stimmt. Was nicht stimmt, erfährt der Leser
schnell: Der Tote hielt ein Kästchen in den Händen, das Marion an sich
genommen hat. Es handelt sich um die Hälfte eines antiken Jadepferdes,
auf dessen Rückseite goldene Schriftzeichen zu erkennen sind. Marion
beschließt, der Polizei nichts von ihrem Fund zu verraten und das Pferd
zu behalten. Doch sie ist in Gefahr. Dunkle Gestalten suchen nach ihrem
Schatz.
Die Autorin bringt einem die Geschichte Chinas ebenso näher wie die
Veränderungen in der heutigen Zeit inklusive Einblicke in das Leben der
Bevölkerung. Das in Verbindung mit der Abenteuergeschichte Marions macht
das Buch reizvoll und lässt über die für mich teilweise zu ausführlichen
Beschreibungen hinweg schauen. Ich glaube, wer eine Reise entlang der
Seidenstraße im Nordwesten Chinas macht, findet in diesem Buch eine
interessante Begleitlektüre, der den Urlaub noch schöner machen könnte.
In die Geschichte hinein zu finden, war schwer für mich, weil
parallel zu Marions Gegenwart in 2004 auch die historische Geschichte
des Jadepferdes ab 102 v.Chr. erzählt wird. Dazu gehören - die
Geschichte spielt nunmal in China - viele chinesische Namen, die mich
anstrengten. Ab Seite 107 der 469 Seiten starken Romans hatte mich die
Autorin aber eingefangen. Ich wollte wissen, wie es weiter geht. Gut
gefallen haben mir die vielen kurzen Abschnitte des Buches, an denen
sich das Lesen leicht unterbrechen lies.
Anja Kolberg
Erstellt durch:
Anja Kolberg am Freitag, 17 Oktober, 2008
Thema:
Buch: Schmöker