Schneeflöckchen
... Weißröckchen, da kommst du geschneit; du kommst auuuuus deeeeen
Wolken, deiiiiiin Weg ist so weit. Kooommm setz dich ans Fenster, duuuu
lieblicher Stern. Maaaalst Bluuumen uuuund Bläääätter, wir haben dir
gern.
Das Liedchen konnte ich gestern Nachmittag trällern. Wow, Schnee in Köln ist eine Seltenheit. Am Abend hatte Minu ihre helle Freude. Sie liebt es im Schnee zu tollen, Schnee zu schieben, Schnee zu kosten. Das macht einfach Spaß!
Zum Glück sind hier heute früh die Straßen frei, kein Schneechaos wie angekündigt.
Das Wochenende: Noch am Freitag war ich soooo unzufrieden, weil ich so vieles nicht geschafft habe, was mir wichtig war. Dann habe ich den Rechner ausgemacht und im Baumarkt mit meinem Mann Bretter, Leim und Magnetschlösser besorgt, um einen ausgedienten Pinien-TV-Schrank umzubauen.
Samstag Abend war er fertig: Jetzt habe ich in meinem Büro einen sehr geräumigen Schrank stehen. Wo ehemals der Fernseher stand, liegt ein Regalboden. Die vorher im Schrank versenkbaren Türen lassen sich jetzt von außen über Scharniere öffnen. Das ist uns wirklich gut gelungen und wir haben gut zusammen gearbeitet. Letzten Endes - denn wenn wir unterschiedlicher Meinung sind (wie was gehen könnte), und das waren wir, boah, dann können wir uns fetzen! Da liegt Energie in der Luft! Aber: Ende gut - alles gut! [Und mein Mann hatte Recht, nicht ich... ;o)]
Am Sonntag, mein Mann machte gerade seinen geliebten Mittagsschlaf, zog es mich in den Garten. "Eigentlich ist es ja zu kalt", dachte ich und zog meine rote Fließjacke und die Gartenschuhe an. "Ich will nur mal kurz gucken und die neue Astsäge ausprobieren." Gesagt, getan. Ruckzuck hatte ich die Äste ab, die ab mussten und auch gleich für die Abfalltonne kleingeschnitten. Das hat so gut geklappt - jetzt könnte ich doch noch das Laub auf dem Rasen zusammen harken. Schwups -fertig. Minu beobachtete mich aufmerksam von drinnen. Och, jetzt könnte ich doch noch das Laub im Beet... Auch fertig. So'n bischen schmerzten die Glieder, aber es machte so einen Spaß. Ich schaue mich um und denke: Ich könnte doch noch das Laub am Teichrand beseitigen, das Wasser ist ja viel zu kalt, aber der Rand ist ja trocken. Schwups - auch fertig. Hm, dachte ich mir, ich könnte ja mal probieren, wie kalt das Wasser im Bachlauf ist. Der war nämlich voller Laub und sah sehr ungepflegt aus. Rasch meine geliebte Kniematte aus dem Keller geholt und mich mit der einen Hand auf einen von Minus Bällen abgestützt (brrrr, die Steine waren wirklich zu kalt.) Der Bachlauf war nicht tief, meine Hand bald gut durchbluttet. Es machte so einen Spaß aufzuräumen! Das Laub im Garten hatte mich schon so lange gestört und immer war irgend was... Jetzt hatte ich wahrhaftig den Bachlauf fertig und immer noch Lust. Nach Wochen nicht im Garten arbeiten, machte es mir so eine Freude, wieder etwas draußen zu tun. Also, was noch? Im Hochbeet war noch Laub, das wieder in den Bachlauf wehen konnte, dort also auch aufgeräumt, Stauden abgeschnitten.
Aaah, die Knie schmerzten doch schon doll... Aber ich hatte immer noch Lust. Sollte ich vielleicht das Laub aus dem Teich fischen? Das Wasser ist eiskalt. Nein, auf keinen Fall! Aber ich könnte ja wenigstens mit der Harke versuchen, die Blätter am Rand und auf der Oberfläche wegzufischen. Mein Mann sollte dann (eigentlich ist das Wasser sein Revier) den Teich ein anderes Mal von Algen und Blättern entfernen. Doch das mit der Harke klappte so wunderbar: Innerhalb von zehn Minuten waren alle Algen aus dem Teich gefischt und die Blätter ebenso! Huch! Klasse!!! Und ehe ich mich versah, waren viele viele der Gartenarbeiten, die ich noch lange vor mir sah, erledigt. Das hat so einen Spaß gemacht und ich war mächtig stolz auf mich. *HÜPF*
Einziger großer Nachteil der Aktion: Mein Rücken schmerzte, meine Schultern, meine Oberarme, meine Knie! Gott sei dank hatte mein Mann zwischenzeitlich den Ofen im Wohnzimmer angemacht, so konnte ich mich davor aufwärmen, ein Stückchen Kuchen essen, eine heiße Tasse Kaffee trinken und immer wieder ans Fenster gehen und bewundern, was ich geschafft hatte. Zur Belohnung begann es dann noch zu schneien. *Hüpf*
So unzufrieden mein Wochenende begonnen hatte, so glücklich war ich gestern Abend. Wenn mich auch meine Muskelschmerzen noch lange vom Einschlafen abgehalten haben, hat es sich doch gelohnt. Erstaunlich, was man alles schaffen kann, wenn man einfach anfängt, ohne groß darüber nachzudenken. Und vor allen Dingen: Wenn der Zeitpunkt der richtige ist.
Glückliche Grüße!
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2008, 2. Halbjahr, Blog - Garten - Herbst

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