Gott sei dank!

Ich hab's überstanden! Bin ich froh. Heute früh fühlte ich mich so, als würde ich zum Henker gehen. Die Helferinnen an der Annahme hatten Spaß, als ich ihnen das erzählte. Ich nicht! Gott sei dank bin ich von einer Erkältung verschont geblieben, ich konnte bei dem Zahnarzttermin durch die Nase atmen.

Beim Spaziergang um 8 Uhr mit Minu betete ich ein Mantra runter, das mir eine liebe Leserin gemailt hatte (Gruß in die Schweiz!). Es beruhigte mich ebenso wie eine Handvoll Notfalldrops, ein Vater unser und alle möglichen Engel des Himmels, die ich mir ausdachte und um Hilfe und Beistand bat: der Engel der Geduld, der Engel der Zuversicht, der Engel des Vertrauens, der Schutzengel meiner Zahnärztin, mein Schutzengel und alle verstorbenen Verwandten, die mir einfielen bat ich um Hilfe. Irgendwann wurde ich ruhiger.

Die Zahnärztin, die auf die Revision der Wurzelkanalbehandlung spezialisiert ist, kannte ich noch nicht. Sie war sehr nett. Super! Wir machten Zeichen aus, wenn ich Hilfe brauchte. Das war schon mal ein beruhigender Start. Während der eigentlichen Sitzung versuchte ich mich durch ein Hörspiel abzulenken, das hat auch geklappt. Wenn ich die Augen mal aufmachte, dann machte ich sie schnell wieder zu, weil ich auf grausig lange Bohrer schaute... Kurz vor Schluss ein doller Schmerz, als das Medikament in die Wurzelkanäle gefüllt wurde. "Wir sind fertig, Frau Kolberg. Nehmen Sie am besten gleich eine Schmerztablette, damit der Schmerz unterdrückt wird, sobald die Betäubung nachlässt." Sie reichte mir eine Tablette, die ich gerne zu mir nahm.

Dann erfuhr ich, dass dieser 1 3/4-Stunden-Termin nur der erste Teil der Behandlung ist. In 4 Wochen würde das Medikament rausgeholt und dann würden die Wurzeln endgültig gefüllt. Termindauer: 1 Stunde. Na super! Ich dachte, ich hätte es hinter mir. Aber ich will brav und dankbar sein, dass heute alles im großen und ganzen gut geklappt hat. Ich habe keine Panik bekommen, keinen Schnupfen, habe mich nicht verschluckt und jetzt hoffe ich, dass ich heute Nachmittag keine Schmerzen bekomme.

Was für ein Tag! Zur Belohnung für die bestandenen Strapazen habe ich mir einen Strauß Tulpen und eine Zeitschrift gegönnt. Ja, ich bin stolz auf mich!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 14 Januar, 2009
Thema: Blog - 2009, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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