Hundemami-Sorgen
Huhu da draußen,
heute erleben Sie eine ziemlich müde Anja Kolberg. Die dritte Nacht in Folge spielte unser Hund "Terror-Biene", wie wir sie dann liebevoll nennen. Das Gute zuerst: Es wird immer weniger.
Noch vor einer Woche dachte ich: "Wir haben das Wind-Problem gelöst!" Wir haben sie konsequent ignoriert und freundlich (nicht mehr genervt) in ihr Körbchen geschickt, wenn sie wegen des Windes tags oder nachts aufgeregt über das Parkett lief (es ist eine Folter-Methode...) und zudem nachts noch in unser Bett sprang. Das hat wahrhaftig geklappt. Nach einer halben Stunde war Ruhe. Ich fühlte mich wie auf Wolken! Ein unbeschreibliches Glücksgefühl! Endlich.
Und vor drei Tagen, als wieder einmal ein Wetterumschwung war und nachts ordentlich Wind war, ging es über die halbe Stunde hinaus. Gut, oben unterm Dach ist es wirklich nicht leise. Es klappert und pfeift ganz schön. Drei Stunden (!) von drei bis morgens halb sieben, als mein Mann aufstand hechelte Minu übers Parkett, sprang aufs Bett. Ich bin neben an ins Gästezimmer gezogen und habe die Türe zu unserem Schlafzimmer geschlossen, damit wenigstens mein Mann Ruhe fand, ich kann ja morgens die fehlende Schlafenszeit ein wenig ausgleichen. Doch die Erfahrung lehrt mich: Ein guter Nachtschlaf lässt sich einfach nicht mehr aufholen...
In den folgenden Nächten blieb ich konsequent. Mir war einfach wichtig, es nicht wieder einreißen zu lassen (und Minus Wunsch nachzugehen mit ihr im Wohnzimmer zu schlafen). Ich will nicht mein Leben lang bei Wind auf der Couch schlafen! Also freundliche Konsequenz und Ignorieren. Man glaubt gar nicht wie anstrengend das ist, vor allem nachts. Aber weder dem Hund noch uns ist langfristig geholfen, wenn wir ihrem Aufgeregtsein Aufmerksamkeit schenken. Das schlimme ist: Gibt man nach einer Stunde Terror klein bei, weil man einfach nicht mehr kann, merkt sich das der liebe Vierbeiner und weiß ab sofort: 'O.k., ich muss über eine Stunde nerven, dann bekomme ich was ich will.' Himmel, was für eine Aufgabe hat uns das Leben da geschenkt.
Ich bin ein Mensch, der seinen Schlaf unbedingt braucht, der den ganzen Tag neben der Spur ist, wenn er nachts so gequält wird. *Schrei*Heul* Sie merken, ich muss mich einfach ausheulen und weiß, es gibt nur einen Weg der Lösung: Durchhalten! Es wird ja besser.
Vorletzte Nacht, als ich ins Gästezimmer (liegt gleich neben unserem Schlafzimmer) gezogen bin, habe ich es geschafft, dass sie sich neben mein Bett auf den Boden gelegt hat und dort zu 50% liegen blieb und schlief. Das ist ein großer Erfolg zu vorher 100% Terror. Der Vorteil des Gästebettes ist auch, dass sie dort nicht draufspringt wie sie das bei unserem Ehebett macht. Diese Nacht hat sie sich sogar gleich vor das Gästebett gelegt, als ich mich dorthin verzogen habe. Strike! Wenn das mal kein kleiner Erfolg ist!
So viel von der Erziehungsfront. Ich halte weiter durch. Bitte keine Tipps, was man alles anstellen könnte, wir haben schon alles probiert. Gerne lese ich Erfahrungsberichte von Hundeeltern, die ähnliches durchmachen, das tut richtig gut, weil ich mich nicht wie eine Versagerin fühle. Ein dickes Dankeschön diesmal hier über den Blog nach Amerika zu meiner Klienten Solveig, die uns mit liebevollen ermutigenden Mails Hoffnung gegeben hat, das Stressthema Schritt für Schritt zu lösen.
Eines ist sicher: Das Thema ist zwar noch nicht überstanden, ich bin aber felsenfest überzeugt, dass wir es schaffen werden.
Entschlossene & hundemüde Grüße
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2009, 1. Halbjahr, Blog - Hundemami
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