Der Regen putzt die Natur
Wow! Hier in Köln hat Petrus alle Regenschleusen geöffnet. So einen Dauerregen habe ich schon länger nicht mehr erlebt. Minu war kaum aus der Türe zu bekommen. Ganz bedröppelt sah sie aus und kniff die Augen zu, weil es ihr immer wieder ins Gesicht regnete. Sie quetschte sich beim Spaziergang ganz nah an meine Beine, um dort wenigstens ein bischen Schutz vor den Tropfen zu bekommen. Pipi war ruckzuck gemacht und während sie sonst umherläuft und schnüffelt, war heute nur eines wichtig: Gaaaanz schnell wieder rein ins Trockene. Frauchen war trotz Schirm und Regenjacke nass. Puh! Mein Mann, der diese Woche Urlaub hat, stand schon an der Haustüre mit dem Handtuch bereit, um unseren Liebling trocken zu reiben. Das lieben wir alle sehr. Dann steht sie still und lässt sich abrubbeln und dann schüüüüüütteln! Das macht sie noch lieber. Diesmal hat sie's während des Trockenens gemacht. Da flogen die Regentropfen durch die Luft. Spaß im Regen!
Dieser Dauerregen putzt die Natur, alles war hier voll gelber Pollen. Morgens beim Spaziergang entdecke ich immer etwas Neues: Vor einigen Wochen waren es die ersten Krokusse, dann die wunderbar duftenden Veilchenfelder zwischen den Bäumen, jetzt kommen gelb blühende Bodendecker dazu, ich nehme an, eine wilde Anemonensorte. Während die Blätter der Bäume schlüpften, warfen sie die kleinen Knospenhüllen ab, die fand ich dann auf dem Boden. Und heute neben all den vielen tiefen und gigantisch großen Pfützen jede Menge Birkenwürstchen. Sie wissen schon, diese langen Dinger, die die Pollen verbreiten. Jetzt nach dem Regen bin ich mir sicher, finde ich jede Menge Regenwürmer auf dem Weg. Mal sehen, was ich morgen früh entdecke...
Viel los war diese Woche. Zwei Tage hatte ich meine Mutter zu Besuch, das erste Mal alleine und über Nacht. Es war richtig schön, so viel Zeit miteinander zu verbringen. Mein Papa hat sie gebracht und wieder abgeholt. Zum Abschluss wurde gegrillt. Eine neue Erfahrung. Ich spüre, wie wichtig meine tägliche Ruhe mit mir selbst ist. Ich war oft unzufrieden, dass ich mit meinem Mann nicht so viel beim Essen rede. Jetzt ist mir bewusst geworden: Ich brauche das! Wir sehen uns ja viele Stunden am Tag, da ich zu Hause mein Büro habe. Und ich brauche die Ruhe. Ich brauche die Stille. Eine Qualität unserer Beziehung! Gute Erkenntnis!
Herrlich ist es jetzt bei uns im Garten und auf der Terrasse. Der Regen löst die letzten rosa Blütenblätter aus der Japanischen Zierkirsche. Die Pfingstrose wird immer höher, einige Funkien zeigen ihre wunderschönen Blätter bereits vollständig. Ich liebe dieses Wachsen und Werden. Wenn es auch eine enorme Explosion in diesem Jahr ist. Innerhalb weniger Wochen entwickelt sich - zumindest ist das mein Eindruck - was sich sonst über einen längeren Zeitraum erstreckte.
Jetzt werde ich die Oster-E-Cards von der Webseite nehmen und eine Fliederkarte aufnehmen. Der blüht hier nämlich schon!
Ich wünsche Ihnen ein gutes und glückliches Wochenende!
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2009, 1. Halbjahr, Blog - Wetterkapriolen
Aktueller Beitrag: Der Regen putzt die Natur
« Dieses Grün... |
Home
| Zeit zum Loslassen »