Nicht gegen dich - sondern für mich

Wenn in mich hineinhorche, ganz ehrlich zu mir bin, meine Bedürfnisse wahrnehme und ihnen Raum geben möchte, hat das Konsequenzen.

Zum Beispiel "Nein" zu sagen zu anderen Menschen. Das ist nicht leicht, wer bekommt schon gerne eine Absage? Das tut dem anderen vielleicht weh und wer tut schon gerne anderen weh, insbesondere wenn man will, dass einen alle lieb haben?

Letzten Endes ist es eine Entscheidung, wem man weh tut - sich selbst, weil man seine Bedürfnisse missachtet oder vielleicht einem anderen, weil er eine Absage bekommt und dadurch verletzt sein könnte. Doch das muss nicht unbedingt sein, vielleicht freut sich der andere auch für mich, weil er erlebt, dass ich gut für mich sorge und sich daran selbst Beispiel nimmt. Vielleicht ist er selbst froh, dass es so gekommen ist.

Vielleicht bekommt eine Beziehung aber auch einen Knacks. Vielleicht heilt dieser Knacks schnell oder langsam, möglicherweise auch garnicht. Wahrscheinlich redet der die Absage erhielt mit anderen über seinen Schmerz. Ich muss damit leben, dass über mich gesprochen wird. Ich muss damit leben, dass der andere mich vielleicht nicht mehr so lieb hat wie vorher, als ich alles mitgemacht habe.

Das sind Herausforderungen auf dem Weg zu mir selbst.

Wichtig ist: Es ist keine Entscheidung gegen den Anderen, sondern eine Entscheidung für mich. Was der andere aus dieser Entscheidung macht, liegt nicht in meiner Macht. Ich habe darauf keinen Einfluss.

Mir bleibt nur eins: Gut für mich selbst zu sorgen.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 07 Juli, 2009
Thema: Blog - 2009, 2. Halbjahr, Blog - Mich selbst annehmen
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