Verflixter Thron-Kleber!!!
Auf dem Thron pappt irgendein Klebstoff. Mist. Und scheinbar auch ein Betäubungsmittel, das mich dort wie ein hypnotisiertes Häschen verharren lässt.
Ich habe zwar den Entschluss gefasst, nicht mehr auf dem Thron sitzen zu wollen - dennoch dauert es ziemlich lange, bis ich merke: Ich führe schon wieder negative Selbstgespräche mit mir! Gut, zumindest stelle ich es irgendwann fest. DAS ist auch ein Schritt in die richtige Richtung. Ich will mich ja ermutigen.
Doch was lässt mich dort verharren? Es scheint ein ganz fieser Kleber zu sein. Hält bombenfest und betäubt gleichzeitig meine Sinne...
Der Name des Superklebers: Gewohnheit.
Was jahrzehntelang (!) einstudiert wurde, übt ziemlich viel Kraft auf mich aus. Es ist gut, wenn ich mir dessen bewusst bin, dann bin ich nicht so schnell entmutigt in meinem Plan, diesen Thron loszulassen.
Ja, es braucht Zeit, Anja. Es gelingt dir mit Übung immer eher, deine negativen Selbstgespräche ("Das kannst du nicht, andere können das... aber du nicht." - "Andere machen das besser als du..." - "Wenn mir jetzt ein Fehler unterläuft...." - "Und wenn was schief geht?" - "Und wenn ich nicht weiter weiß?" - "Ich kann das nicht." - "Ich schaffe das nicht...." "Wenn ich diese Ausbildung hätte, dann würde ich das vielleicht können, aber so...?" - "Ich muss erst noch was erledigen, bevor ich meinen Wunsch verwirklichen kann." - "Erst, wenn ich genug Geld habe, darf ich..." ...) zu erkennen. Es wird dir Schritt für Schritt immer rascher gelingen, sie zu unterbrechen, vom Thron abzuhauen. Raus aus der Routine.
Was dann passiert? Der Kleber trocknet ein und lüftet aus. Seine Klebkraft lässt nach und auch seine betäubende Wirkung auf meine Sinne.
Und dann? Dann bin ich frei. Ja! Ich stehe mir zur Seite, unterstütze und stärke mich, habe Verständnis für mich selbst und meine Selbstsabotage gehört der Vergangenheit an.
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2010, 1. Halbjahr, Blog - Lieblingsartikel, Blog - Mich selbst annehmen
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