Mond, Wind & eine Fliege

Huhu da draußen! Ich hatte so gehofft, diese Nacht endlich schlafen zu können. Pustekuchen! Noch weniger als in der letzten Nacht. Mist! Erst konnte ich wieder nicht einschlafen. Was ich alles ausprobiert habe... Mein Vater sagte ja, es sei Neumond und meine Mutter, dass sie dann ebenso wenige schlafen könnte wie bei Vollmond. Seufz. Ich will das nicht! Ich will schlafen. Es gibt ja so viele Meinungen: Nein, der Mond hat keinen Einfluss auf den Schlaf. Ich habe da eine andere Erfahrung gemacht. Gut, nützt nix. Da muss ich durch.

Als ich diese Nacht endlich eingeschlafen war, dauerte es nicht lange und Minu stand neben dem Bett. SCHREI! Eine Windnacht. Sie beruhigte sich zwar immer wieder und legte sich in ihr Körbchen, dann dauerte es eine Stunde und sie stand wieder neben dem Bett. Och nööö! Geholfen hat dann die Dunstabzugshaube in der Küche, die ein schönes Grundgeräusch macht und das Radio, das ich im Wohnzimmer angemacht habe. Als um vier Uhr endlich Ruhe einkehrte, Sie glauben es nicht: Eine Fliege im Schlafzimmer. Das passiert so zweimal im Jahr. Ausgerechnet diese Nacht. Immer wieder flog sie durch den Raum, gegen die Fensterscheibe. Immer, wenn ich aufstehen wollte und meinen Kopf hob, um sie zu lokalisieren: Stille. Es war zum Piepen. Die Hand schon am Lichtschalter zu einem Fliegenmord bereit - sonst rette ich sie nämlich immer und entlasse sie nach draußen - war endgültig Stille. Und ich konnte einschlafen. Endlich. Schlafen. Ich hätte so gerne ausgeschlafen, aber leider war ja die Kalenderlieferung avisiert. Aufstehen, damit mich der Paketdienst nicht aus dem Bett klingelt und ich halb angezogen, mit zu Berge stehenden Haaren die Treppe runter flitzen muss.

Ich kann Schlaf so schlecht missen. Mir schmerzt der Kopf. Die Augen sind schwer. Arme, Beine schmerzen. Leistungsfähigkeit: Unter 40 Prozent. Schnell bin ich überlastet, kann mich nur auf manche Dinge konzentrieren. Früher kam auch ein Haufen schlechte Laune hinzu. Meine Eltern können ein Lied davon singen: Wenn wir Nachbarskinder in den Ferien zelteten, wo nachts aufbleiben zum guten Ton gehörte, war Anja immer ganz mies am nächsten Tag drauf und bekam Schlaf verordnet. Heute muss ich das für mich selbst tun.

Das habe ich auch heute gemacht. Die Lieferung kam nicht, also wohl morgen. Ich hatte überhaupt keine Lust, Artikel im Webshop anzulegen, also habe ich aufgeräumt und die Dinge getan, die mir Spaß machten. Zum Beispiel Briefpapier ausgemalt. Das habe ich diese Woche selbst entworfen und die bunten Stifte auf meinem Schreibtisch, das war genau das, worauf ich Lust hatte: Malen. Wie wäre es denn, wenn ich einen Brief beantworte, den ich hier von den lieben Menschen auf meine Wunschaktion bekommen habe? Okay, einer geht. Macht Spaß. Ist was ganz anderes. Noch ein zweiter? Ja, gut noch einer. So ging es immer weiter. Jetzt sind die Briefe beantwortet. Die Umschläge und Karten liegen hier bereit, dass ich sie zum Briefkasten trage. Ich möchte sie noch etwas hier liegen lassen. Es sieht so gut aus, auf diesen Stapel zu blicken. Schön, was geschafft zu haben!

Heute habe ich mir die Freiheit genommen, nix aber auch gar nix am Shop zu machen. Ich habe mich mit dem Schreiben beschäftigt, Briefe, Mails und aufgeräumt. Das hat gut getan und ein gutes Gefühl ist entstanden. Auch wenn da ein schlechtes Gewissen ist, eigentlich müsste ich weitermachen, damit der Shop bald öffnet. Ich frage mich, warum ich mir gerade dieses Jahr einen solchen Streß mache. Himmel, abstreifen, dieses enge Streßkostüm.

Es dauert, was es dauert. So ist es nunmal, Anja. Wichtig ist mir, dass ich meine Arbeit mit einem guten Gefühl mache und vor allen Dingen auch die Erholungsphasen bekomme, die ich brauche. So wie jetzt. Ich mache Feierabend und sorge gut für mich. Ich verordne mir eine Portion Bett am Nachmittag und hoffe, dass es geht, das Schlafen, denn Neumond ist heute und morgen.... Seufz.

Ich wünsche Ihnen ein zauberhaft schönes Wochenende!

Ihre Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 08 Oktober, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage
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