Tischkalender 2011: Ich trau mich was
Hier stelle ich den Tischkalender 2011 ausführlich vor und die Impulse, die ich bei der Konzeption hatte. Doch bei jeder Betrachterin, jedem Betrachter, lösen die Bilder und Texte eigene Assoziationen - bezogen auf das eigene Leben aus.
Kommen Sie mit auf eine Reise und erfahren Sie, wie der Tischkalender Sie auf Ihrem Weg durch das kommende Jahr begleiten möchte:
Das Foto entstand im Winter 2010 an Dänemarks Nordseeküste im "Land des Lichts". Besonders am Abend nach Sonnenuntergang verströmt das Licht dort eine besondere Atmosphäre. Diese Zeit nennt sich auch "die blaue Stunde". Viele Künstler haben sich dort oben niedergelassen, um die besondere Stimmung in ihre Kunstwerke einfließen zu lassen.
"Ich trau mich was", ist eine Einladung, etwas zu wagen, was ich in meinem Leben erleben möchte, wie ich sein möchte. Zu mir stehen, zu meinen Wünschen, Träumen, Ideen, Gedanken, Meinungen. Kurz: Mich trauen, ich selbst zu sein.
Foto: Die Buddha-Statue steht in unserem Garten, ihr Gesicht und ihre Körperhaltung symbolisieren für mich Entspannung, Stille und Gelassenheit.
Ich finde es immer wieder eine Herausforderung, im Alltag inne zu halten und mich daran zu erinnern, mir selbst zuzuhören: Was will ich? Was brauche ich? Möchte ich "ja" sagen auf eine Einladung oder lieber zu Hause bleiben? Was sagt mein Inneres zu den Fragen, die mir im Alltag begegnen?
Was ist meine weiche Seite? Wo bin ich hart gegen mich selbst oder gegen andere? Wo wäre es hilfreich, weicher zu werden? Für Frauen ist die weiche Seite vielleicht ihre Weiblichkeit zu zeigen oder für Männer vielleicht ihre Gefühle zu zeigen... Ist es wichtig für mich, meine weiche Seite zu schützen oder ein zuviel oder zuwenig ins Gleichgewicht zu bringen?
Das Foto zeigt einen Frühlingsblüher, den ich im Botanischen Garten in Bonn fotographiert habe: Küchenschelle oder Pulsatilla. Ich mag diese Heilpflanze sehr, auch auf der Postkarte Nr. 06035 spielt sie die Hauptrolle. Laut dem Buch für Blütenessenzen steht sie für innere Sicherheit und unterstützt uns, mit uns selbst eins zu sein. Auf einer Webseite für Blütenessenzen steht zu Pulsatilla: "Hilft seine weichen Seiten bewahren zu können, indem man auch bewußt Grenzen setzen kann; wenn man durch zu große Nachgiebigkeit und den daraus folgenden Erfahrungen verhärtet."
Dem Satz: "Ich mache mich unabhängig", galt bei der Kalenderkonzeption meine besondere Aufmerksamkeit. Mir war sehr wichtig, dass er darin seinen Platz fand. Erst ganz zum Schluss entstand wie von selbst ein stimmiges Puzzle zwischen dem Satz und diesem Foto, aufgenommen im Kölner Stadtwald.
Abhängigkeiten können sich durch vieles zeigen: Ich kann mich zum Beispiel abhängig machen von den Stimmungen, den Entscheidungen, dem Handeln oder Nicht-Handeln, den Wünschen und Zielen, dem Tagesablauf anderer Menschen. Dabei geht es nicht um die Situation Mutter-Kind, sondern um Erwachsene und ihr Verhalten.
Erstes Beispiel: Der Mensch, mit dem ich meine Zeit verbringe, hat schlechte Laune. Abhängiges Verhalten: Ich überlege, was ich falsch gemacht habe, dass er schlechte Laune hat, vielleicht bekomme ich selbst schlechte Laune. Unabhängiges Verhalten: Ich lasse dem anderen seine Stimmung und beziehe mich nicht darauf, sondern kümmere mich um mein eigenes Wohlbefinden.
Zweites Beispiel: Mein Mann hatte in unserem letzten Dänemarkurlaub Null Bock auf Bummeln. Abhängiges Verhalten: Ich bleibe auch "zu Hause", weil ich alles mit ihm erleben will. Unabhängiges Verhalten: Ich lasse ihm die Freude zu Hause zu sein und kümmere mich um mich selbst. Ich gehe mit all der Zeit und Muße, die ich dafür haben möchte, bummeln. Ich kann Ihnen sagen: Meine Laune war danach wie beschwingt - und daran hatte auch mein Mann seine Freude!
Diese Stiefmütterchen verzauberten mich im Garten meiner Familie im Bergischen. Unabhängig von Beetgrenzen säen sie sich selbst aus und siedeln sich dort an, wo die Bedingungen stimmen. Zum Beispiel zwischen den Ziegelsteinen auf dem Gartenweg. (Übrigens steht das wilde Stiefmütterchen, also eine Schwester des oben abgebildeten, bei den Blütenessenzen für Unabhängigkeit und Selbstständigkeit. Ich freue mich, dass es - unbewusst - zum Text passt.)
Wo spüre ich Grenzen, die mich einengen? Möchte ich mich davon befreien? Habe ich schon eine Idee wie? Wohin soll es gehen?
Oh, das Bild gefällt mir besonders gut. Unsere Nachbarin hatte auf ihrem brach liegenden Grundstück als Versuch den Inhalt einiger Samentütchen verstreut. Das Ergebnis war fantastisch! Verschiedene Sorten Mohn und Rittersporn blüten mehrere Wochen um die Wette und zogen unzählige Bienen an. Jeder, der am Zaun vorbei ging, erfreute sich an dieser Blütenpracht.
Für mich bedeutet eine Türe zu öffnen, etwas auszuprobieren, etwas zu wagen, bei dem ich nicht sicher weiß, was geschieht. Es kann bedeuten, eine innere Türe zu öffnen - oder auch eine wirkliche Türe in meinem Leben.
Gibt es einen Raum in meiner Wohnung, meinem Haus, meinem Büroräumen... den ich nicht betrete? Wofür steht er?
Welche inneren Räume gibt es, an denen ich immer wieder "vorbei laufe"? Mit inneren Räumen, inneren Türen meine ich Themen, die für mein Leben wichtig sind. Ich möchte zum Beispiel den Raum meiner Kreativität viel mehr nutzen, meine Lust zu Schreiben. Ich sehe noch viele weitere Türen und dahinter liegende Themen, die ich noch nicht oder zu wenig angepackt habe. Bei manchen weiß ich, was sich dahinter verbirgt, bei anderen weiß ich es nicht. Es ist so aufregend und spannend wie ein Haus, das ich zum ersten Mal betrete und nach Herzenslust durch die Räume schlendern kann.
Gibt es da eine Türe, vor der ich immer andächtig stehen bleibe, vielleicht vorsichtig horche, was sich dahinter verbirgt und ich traue mich nicht, sie zu öffnen? Vielleicht kann der Monat Juni Mut machen, diese Türe einmal zu öffnen und dann von einem solch wunderbaren Blütenfeld überrascht zu werden. Wenn mir der Raum hinter der Türe nicht gefällt, kann ich sie ja wieder schließen. Der Versuch alleine zählt.
Das ist er, der Tischkalender 2011.
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Kalender, Kalender, Shop
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