November 2010
Ich liebe das Feuer des November-Blattes auf dem Tischkalender. Aufgenommen habe ich das Foto mit langer Belichtungszeit vor unserem Kaminofen. Seine ganze Leucht-Kraft entfaltet das Bild besonders als Desktop-Motiv.
Was fällt mir zum Motto für diesen Monat: "Ich sage, was ich wirklich will." ein?
Zu sagen, was ich wirklich will, setzt voraus, dass ich weiß, was ich wirklich will. Zu schnell habe ich irgendetwas gesagt, im üblichen Trott verhaftet, ohne darüber nachzudenken: Will ich das wirklich? Oder ist es das, was ich immer so gemacht habe? Was die anderen von mir erwarten? Was die Gesellschaft von mir erwartet? Manchmal weiß ich auch, was ich wirklich will, es ist aber schwer, es zu sagen.
Ein Beispiel: Wenn ich am liebsten einen guten Job ablehnen
will, der mehr Verantwortung, mehr Geld, mehr Ansehen bedeutet. Erfahren
Andere davon, haben sie dafür schnell kein Verständnis, wie kann man "in
der heutigen Zeit...", "da muss man doch froh sein...". Jobs lehnt man
nicht ab, die nimmt man an. Bei solchen Meinungen spielt auch die
momentan scheinbar rosige Arbeitsmarktsituation keine Rolle.
Wenn ich
jedoch in mir nicht den Wunsch verspüre, diesen Job anzunehmen,
sondern eher Ablehnung spüre, ich die zusätzliche Verantwortung, den
Stress nicht möchte, dann kann mich dieser Wunsch ganz schön ins
Schwitzen bringen. Soll ich sagen, was ich wirklich will? Wie
werden die anderen reagieren? Will ich mir wirklich diese Gesichter
anschauen und die Vorwürfe anhören?
Dieses Kalenderblatt möchte den Betrachter, die Betrachterin darin ermutigen, zu sagen, was sie wirklich wollen.
Kein anderer Mensch kann wissen wie ich fühle, warum ich mich so entschieden habe, warum ich etwas sage oder auch nicht, weil nur ich selbst in meiner Geschichte stecke, meine Erfahrungen gemacht habe. Es sei denn, er interessiert sich wirklich für mich, fragt nach und hört mir zu, dann wird mein Gesprächspartner mich vielleicht verstehen und fühlen, was ich fühle.
Ich entscheide mein Leben. Es ist meine Lebenszeit, mein Streß, es sind meine Gefühle, meine Freude oder auch meine Unlust, mit der ich zu kämpfen habe, kein anderer.
Wie ich herausfinde, was ich wirklich will? Als ich noch Workshops gegeben habe, war das Thema vom Workshop "Innere Stimme" und auch im Berufsworkshop spielte es eine Hauptrolle. Wenn ich auf mich selbst höre, meine Bedürfnisse, mein Herz, meine Stimmungen, dann komme ich dem immer näher, was ich wirklich will.
Ein guter Spiegel finde ich ist die Mimik: Wenn mir jemand erzählt, welche Pläne er hat und welche möglichen Entscheidungen er in Erwägung zieht, kann ich an der Mimik seines Gesichts ablesen, was er wirklich will, auch wenn er sich das nicht eingestehen will/kann/darf. Bei dem, was der Andere will, leuchten die Augen, lächelt der Mund, sprühen Funken in der Stimme. Bei dem, was er meint, zu "müssen", wird das Gesicht ernst, Falten auf der Stirn, die Augen schauen eher nach unten, ein trauriges, nachdenkliches, ernstes Gesicht. Der Körper ist so ehrlich zu uns, deswegen mag ich ihn, wenn seine Antworten auch oft unbequem sind, weil er auch schon mal mit Schmerzen den Weg zeigt...
Ganz herzliche Grüße aus Köln
und einen wunderbaren
November
Ihre Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse, Shop
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