Wenn Tiere nur Ware sind - Pferde in Irland

Update 27.02.2021: Den ursprünglichen Artikel fasse ich hier in Kurzform zusammen:

Richtig in Bewegung gebracht, mich vegan zu ernähren, war ein Bericht am 23. November 2010 in den Abend-Nachrichten über ausgesetzte, hungernde Pferde in Irland, denen es an Futter und tierärztlicher Versorgung mangelte. Auf der Insel herrschte damals aufgrund einer Immobilien- und Bankenkrise große finanzielle Not - mit Auswirkungen auch auf die Tiere.

Die Bilder gingen mir nicht aus dem Kopf und ich blieb betroffen zurück. Ich wollte nicht in diesem Gemütszustand bleiben. Zu der Zeit lag mein Mann mit Beinbruch im Krankenhaus, heißt ich hatte Lust und Zeit, den Abend anders zu gestalten und begann sogleich im Internet zu recherchieren.

Seit dem unsere Hündin Minu in unser Leben kam, bin ich viel empfindsamer für das Leid von Tieren geworden. Ich fühle mit ihnen. Ich fühle deren Leid und das schmerzt. Schon jahrelang war mir bewusst, dass es sich für mich nicht richtig anfühlt, tierische Produkte zu konsumieren und dieses Bewusstsein verdichtete sich immer mehr. Also, was gibt es in einer solchen Situation besseres, als in meiner freien Zeit etwas FÜR das zu tun, das mir wirklich wichtig ist?

Die nachfolgenden Tage und Wochen schrieb ich verschiedene Tierschutzorganisationen an, um mehr über die Situation vor Ort zu erfahren, was bereits getan wird und was ich tun kann. Auch die tierschutzpolitischen Sprecher der Parteien, Vertreter im Europaparlament kontaktierte ich, um zu fragen, ob eventuelle EU-Zahlungen an eine Verbesserung des Tierschutzgesetzes auf der Insel geknüpft werden könnten. Das war zwar nicht möglich, aber ich erfuhr, dass an einer Überarbeitung des Tierschutzgesetzes gearbeitet wurde.

Mir ist durch die vielen Recherchen aufgefallen, dass es auch in der Tierschutz-Branche schwarze Schafe gibt. Deswegen ist es wichtig, genau hinzuschauen, zu hinterfragen.

Ich fand seriöse Tierschutzorganisationen vor Ort, an die ich spendete. Es tat mir gut, zu wissen, dass ich einen Beitrag habe leisten können, wenn ich damit das Leid der Tiere auch nicht auflösen konnte.

Mir ging es danach schon besser. Es war überhaupt wichtig für mich, nicht länger wegzuschauen, sondern aktiv durch mein Kümmern etwas zu tun.

All meine Schritte und die Antworten der verschiedenen Stellen dokumentierte ich in einer laaaaangen Tagebuchform in diesem Beitrag, was keiner mehr liest. Deswegen habe ich alles hier gekürzt auf den Punkt gebracht.

Seit diesem Ereignis sind zehn Jahre vergangen. Der damalige TV-Bericht hat mich sensibilisiert, mir gezeigt wie sehr mir das Wohl der Tiere am Herzen liegt und was ich alles in Bewegung setzen kann, wenn mir etwas wirklich wichtig ist.

Denn ich wurde Veganerin! Alleine das: Ein Glück - für die Tiere und für mich.

Wie ich es geschafft habe, von meiner durchschnittlichen, gut bürgerlichen Ernährung Veganerin zu werden? Darüber habe ich weiter geschrieben. Einfach war es nicht! Meine Ethik ... und die Schwierigkeiten danach zu leben.

Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 20 Dezember, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Vegan werden und leben
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