Kleine Gartenliebe
Ein zauberhafter Blumengruß aus meinem Garten: Die Pfingstrose steht in voller Blüte und duftet himmlisch. Konkurrenz kann ihr nur mein pieksiger Rosenliebling 'Gertrude Jekyll' machen, deren Blüten sich diese Woche öffneten. Das Blau und dunkle Lila der ersten Iris hat sich entfaltet und der Frauenmantel blüht. Dazu noch ein paar lange Stengel der Pfeifenwinde. Fertig ist dieser selbst zusammen gestellte Strauß, der mir so viel Freude schenkt.
Ein duftender, farbenfroher Traum aus meiner kleinen Oase.
Es ist schön zu beobachten, wie die Stauden von Jahr zu Jahr kräftiger werden und mehr Blüten zeigen. Die Iris trägt dieses Jahr so viele Knospen wie noch nie zuvor. Auch Gertrude Jekyll trägt so viele Knospen wie noch nie. Dafür scheint eine Rose am Rosenbogen zu kränkeln, eine Christrose die ich jahrelang im Kübel hatte, verlor alle Blätter und Blüten. Am Buchsbaum waren viele kleine Raupen. Ich habe sie bewusst den Meisen als Futter gelassen und jetzt sehe ich auch keine Krabbler mehr. Hat wohl geschmeckt. :o)
Überall, auch in den Steinritzen auf der Terrasse hat sich der Frauenmantel selbst gesetzt und zeigt seine besondere Blattform. Ich lasse ihn gerne stehen. Besonders am frühen Morgen, wenn darauf der Tau liegt oder nach einem Regenschauer, finde ich seine Blätter besonders schön.
Der Margeritenbusch stand seit Ostern in den Knospen. Nichts bewegte sich und ich dachte schon, er erblüht nie. Vor zwei Wochen dann explodierte er regelrecht - und ist seit dem eine toller weißer Tupfer auf der Terrasse.
Vor den Hortensienbüschen in meinem kleinen Beet in der Spitze unseres Gartens sind die hohen Allium/Zierlauch fast verblüht. Derene Blütenbälle mag ich besonders gerne. Inwzischen konkurriert das Pink der Pfingstrose mit dem Lila der Akelei, wer die schönste im Beet ist.
Für mich ist die Natur, der Garten eine Energiequelle und ein Ort, an dem ich zur Ruhe komme und gleichzeitig Kraft tanken kann. Und der Gartenumbau vor einigen Jahren hat ihn recht pflegeleicht gemacht.
Die tollen Beetkombinationen in den vielen Gartenzeitschriften, die ich mit Begeisterung kaufte, sammelte und immer wieder durchblätterte lockten mich, ihn immer noch schöner machen zu wollen. Als ich Ende des Winters mein Büro strich und aufräumte sah ich mir bewusst die zwei Stapel mit Zeitschriften an. Mir wurde bewusst, dass ich durch sie immer sehnsüchtig auf das schaute, was ich nicht hatte - nämlich noch tollere Beete, Pflanzen, Dekorationen, Gartenmöbel. Neuste Trends, die in den Zeitschriften präsentiert wurden. Ich war so im Gefühl des Mangels.
So vergaß ich auf das zu schauen und das zu wertschätzen, was ich bereits hatte. Einen tollen Garten. Einen Grundstock an Stauden, Sträuchern und Rosen.
Kurz entschlossen schmiss ich all die Gartenzeitschriften weg. Ich wollte nicht mehr auf das schauen, was ich nicht hatte, sondern meinen Blick auf die Fülle lenken, die ich hatte. Das hat wirklich gut getan. Seit dem ist dieser Drang weniger geworden, neue Pflanzen zu kaufen, es noch schöner zu machen. Ich lerne mehr zu lieben und zu schätzen, was ist. Und das ist ein Traum!
Einen herzlichen Gruß!
Anja Kolberg
PS: Einige der Fotos sind frische E-Cards. Hier kommen Sie zur E-Card-Übersicht.
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Thema: Blog - 2012, 1. Halbjahr, Blog - Garten - Frühling
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