Vorfrühling

So sah der Himmel Montag Nachmittag in Köln aus, teilweise ganz himmelblau - wolkenlos. Mich hat die Sonne nach vielen Regen- und Trübwettertagen zu einer Pause in den Stadtwald gelockt. Alleine eine Runde spazieren gehen. Ohne Hund. Wenn unsere Minu dabei ist, bin ich mit der Aufmerksamkeit bei ihr, denn sie findet immer etwas hochinteressantes.

Ich wollte bei mir sein, meine Gedanken ziehen lassen. Zur Ruhe kommen. Pausenzeit. Nur für mich.

Elf Grad zeigte das Thermometer im Auto an, als ich auf den Parkplatz am Stadion parkte. Viele genossen die kostbaren Sonnenstunden. Auf dem Weg durch den Wald begegneten mir einige aufgeregte Häschen (leider von aufgeregt schwanzwedelnden Hunden aufgescheucht). Ich blieb stehen und verjagte die Hunde. Mensch!

Konzentration auf den Weg. Matsche. Braune Matsche. Erste grüne Blättchen an Büschen. Holunder? Ja, eindeutig würzig duften seine Blätter. Baumläufer, Meisen und herrlich singende Rotkehlchen leisteten mir Gesellschaft. Himmellau über mir.

Auf einer kleinen Anhöhe mit Blick auf den Adenauer Weiher eine Bank in der Sonne. Mein Hausarzt hatte mir empfohlen, Vitamin D (Stimmungsaufheller in der dunklen Jahreszeit) über die Haut zu tanken, daran dachte ich. Am stärksten würde es über Sonnenlicht aufgenommen, das auf die Unterarme fällt (wenn ich mich richtig erinnere).

Also Ärmel hochgeschoben. Herrlich bei dieser Wärme. Lange dauerte die Windstille nicht an, brrr kalt. Gut, wieder warm eingepackt, weiter durch den Frühlingswald, immer der Sonne nach. Die Vögel zwitschern seit Sonntag hörbar - für mich einer der schönsten Frühlingsboten.

An einer Weggabelung inmitten Wiesen ein Baumkreis. Ich lehnte ich mich mit dem Rücken an einen der aufgewärmten Stämme, schloss die Augen und hielt mein Gesicht in das wärmende Licht. Naturmusik für die Ohren wie das Zwitschern der Vögel oder das Rascheln der trockenen Buchenblätter im Wind und den Duft von frischen Holunderblättern. Ein Genuss! Bin ich froh, dass mein inneren Schweinehund sich nicht querstellte, als ich mich entschloss, die dreckigen Schuhe anzuziehen, um eine Runde rauszugehen.

Ich hoffe, wir alle haben viel Gelegenheit, Frühlingsluft und Sonne in den nächsten Tagen zu tanken. Und sei es nur für einige Minuten. Es tut so gut! Und wenn es nicht geht - Dienstag Nachmittag trägt der Kölner Himmel ein helles Grau - erinnert die Beschreibung meiner kleinen Reise an das gute Gefühl und auch die Vögel schmettern unbeeindruckt vom Himmel ihr Lied vom nahenden Frühling.

Alles Liebe

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 18 Februar, 2014
Thema: Blog - 2014, 1. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
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