Im Urlaub gelesen - Buchvorstellungen

Drei Bücher habe ich an der Nordsee gelesen. Eines leicht und fluffig, eines zum Dahinschmelzen und eines mit emotionalem Warnhinweis von mir. Zu Hause kam dann ein Geschenk hinzu, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Der Reihe nach - hier sind sie:


Gelesen von Ingrid Noll: Hab und Gier

Anja Kolberg: Gar nicht mehr weg wollte ich von Karla und ihren Weggefährten. So schnell war die Geschichte in typischem Ingrid Noll Stil verschlungen. Was diesen Stil ausmacht? Kurzweilige Erzählungen mit überraschenden Wendungen und Blicke in menschlich nachvollziehbare Abgründe. Es geht bei Ingrid Nolls Krimis nicht um Polizeiarbeit und Kommissare, also nicht darum, den Mörder ausfindig zu machen. Wir wissen ja eh längst, wer der Täter ist. Denn Ingrid Noll ist bei den Tätern, erzählt uns amüsant ihre Geschichten und lässt ganz nebenbei lästige Weggefährten das Zeitliche segnen.

Die Geschichte: Frisch berentet wundert sich Bibliothekarin Karla über die Einladung ihres ehemaligen Kollegen Wolfram. Der hat jüngst seine Frau verloren und auf deren Grabstein eine seltsame Inschrift hinterlassen. Was will er von ihr? Der Rentner unterbreitet ihr ein unmoralisches Angebot, so verlockend, dass Karla kaum Nein sagen kann. Es winkt eine Erbschaft, die sie gut brauchen kann. Ist sie bereit, dafür die Legalität hinter sich zu lassen, um Wolframs Wünsche umzusetzen? Eine junge Kollegin und deren undruchsichtiger Freund wollen helfen - nicht ohne Hintergedanken.

Schwups, war ich drin, ist dieser herrlich verrückten und amüsanten Geschichte. Zum Weglesen gut!

Ingrid Noll: Hab und Gier; Diogenes Verlag; Erschienen 2014; 256 Seiten; ISBN 978-3-257-06885-6




Geschenkt bekam ich 'Alle meine Wünsche' von Grégoire Delacourt:

Anja Kolberg: Das Buch liegt mit seinen 127 Seiten leicht in der Hand und lässt sich ebenso konsumieren. Einige Stunden Vergnügen, die so dahin schmelzen wie köstliches Eis. Ideal für einen Liegestuhl, einen Sitzplatz am Fenster der Bahn oder vorm Einschlafen im Bett. Macht froh. Es müsste mehr so kurze Bücher geben.

Die Geschichte: Jocelyne erzählt uns von ihren nicht gelebten Wünschen, von Verzicht und ihrem Leben als Besitzerin eines Kurzwarenladens. Ihr Ehemann - ja, er ist nicht das Beste in ihrem Leben, aber er ist da. Die Kinder sind aus dem Haus und sie beginnt einen Blog über ihre Arbeit zu schreiben. Dann ermutigen die Frisörzwillinge aus der Nachbarschaft sie, ein Lotterielos zu kaufen und das Leben nimmt eine Wendung...

Es war schön zu lesen, dass noch andere Menschen ungelebte Träume haben, wie die sich manchmal noch erfüllen und wie wenig wirklich wichtig im Leben ist. Das große Geld nur manchmal...

Grégoire Delacourt: Alle meine Wünsche; Heyne Verlag; Taschenbuch-Ausgabe - erschienen 3/2014; 127 Seiten; ISBN 978-3453410367

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https://www.frauencoaching.de/archives/2014/04/entry_6835.html
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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 25 April, 2014
Thema: Blog - 2014, 1. Halbjahr, Buch: Schmöker
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