Mich selbst nicht vergessen
Wenn große Projekte im Raum stehen, fällt es mir schwer, mich auf meine eigenen Vorhaben zu konzentrieren.
So war es im letzten Jahr bei der von meinem Mann übernommenen Betreuung, die auch von mir Aufmerksamkeit und Fürsorge forderte. So ist es seit Beginn unserer Renovierungsarbeiten Ende April. Jede freie und regentrockene Minute wird genutzt, um die Arbeiten fertig zu stellen und den Kopf für Neues frei zu haben.
Eigentlich nicht weiter tragisch, wenn es mich nicht stören würde. Was mich stört? Meine geplanten Vorhaben im Büro bleiben liegen. Sobald es um Routinearbeiten oder Bekanntes geht, ist das alles kein Problem. Weil ich aber auch Neues schaffen will, brauche ich Aufmerksamkeit, Ruhe, Zeit und die sind bei unserer Baustelle hinter dem Haus gebunden. Arg.
Ich habe von anderen gehört, denen es ähnlich geht. Kreative Arbeit, Neues erschaffen braucht Freiraum im Kopf, Zeit, die richtige Stimmung und Rahmenbedingungen. Gut ist: 90% der Arbeiten sind geschafft. Noch eine Wand streichen, kleine Stellen an den Holzbalken nachbessern, die Beschattung kürzer nähen. Wenn ich damit fertig bin, ist sicherlich auch mein Mann mit seinen Aufgaben durch. Hey, es handelt sich um höchstens noch eine Woche, Anja. Dann ist es geschafft, vielleicht noch Zeit, die Werkzeuge im Keller wegzuräumen.
Traurig war ich, weil ich nicht bei meinen Themen weiter kam und es nicht schaffte, morgens oder zwischendurch an meinem Schreibtisch weiter zu recherchieren. Anfangs ging das noch, doch als ich einige Tage raus war, fehlte mir der Pack-an, andere Themen drängten sich dazwischen. Ich hätte mir die Zeit nehmen können, doch ich wollte endlich den Kopf frei bekommen und den habe ich frei, wenn die Baustelle erledigt ist. Das ist ganz bald der Fall.
Annehmen, was ist. Die Dinge tun, die möglich sind und nicht verzweifeln, weil mir wichtiges vorübergehend liegen bleibt. Gut für mich sorgen, zum Beispiel mit der Renovierungsarbeit früher aufhören, um uns was Leckeres zu Kochen.
Auch das Renovieren geht vorbei. Ich vergesse mich und die mir wichtigen Themen während dessen nicht, ich setze Prioritäten. Anschließend ist wieder Zeit, meinen Themen Aufmerksamkeit und Schubkraft zu geben, auch meine Freundinnen zu treffen und meine Familie zu besuchen, die zu kurz kamen.
Alles hat seine Zeit. Auch wenn mir's manchmal nicht passt, wann es seine Zeit hat...
Himmel, freue ich mich auf den Abschluss der Arbeiten!
Ihre Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2014, 1. Halbjahr, Blog - Zeit für mich
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