Wohnzimmer-Frühlings-Spektakel
Tatzeit: Dienstag, 17. März.
Tatort: Wohnzimmer.
Motiv:
Wohlbefinden. Schwung aufgenommen durch Frühlingswetter.
Hintergründe:
Staub extrem durch Kaminofenbeheizung im Winter. Brennmaterial aus. Ofen
aus.
Täterin: Anja K.
Beteiligte: Gardinen. Wände. Sofa.
Ofen. Holzvorratskiste. Böden. Schränke.
Hilfsmittel:
Staubsauger. Staubwedel. Wischmopp. Wasser. Eimer. Putzlappen. Die Lust
darauf.
Tat: Frühjahrsputz konzentriert auf ein Zimmer.
Das herrliche Frühlingswetter in der letzten Woche zeigte seine Wirkung. Ich sehnte mich nach frischer Luft im Wohnzimmer und schritt zur Tat.
So ein Kaminofen ist ein echtes Schätzchen, seine Wärme tut uns unglaublich gut. Es ist eine Energiequelle nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele und den Geist. Ich tanke daran jeden Abend im Winter Kraft. Der Körper wird durch und durch warm wie nach einer langen heißen Dusche. Die Wärmeintensität ist mit Heizungswärme nicht zu vergleichen. Das habe ich jetzt nochmal spüren können. Denn der Ofen ist seit Anfang März aus und wir erwärmen die Zimmer wieder nur mit der Heizung.
Seit Herbst haben wir einen Dauerbrandofen, den mein Mann in der kalten Winterzeit zum Teil mehrere Tage durchbefeuert hat. Den alten Ofen haben wir erst am späten Nachmittag angeheizt, wenn wir den Raum nutzten. Durch diese Veränderung hatten wir mehr Holz- und Kohlebriketts verbraucht als die Jahre zuvor. Unser Vorrat schmolz schneller dahin. Anfang März war Schluss und wir entschieden uns, kein neues Brennmaterial zu holen.
Der Kaminofen macht viel Arbeit, die sich lohnt. (Brennmaterial besorgen, einlagern, zur Feuerstelle tragen, Ofen anheizen, Brennmaterial nachlegen, Ascheschoß leeren, Ofen reinigen, Brennmaterial zur Feuerstelle tragen...) Auch der Staub, der sich zuverlässig und täglich auf allem im Raum niederlässt, und man sogar täglich Staub wischen könnte (wenn man wollte) ist das wert. Nun war der Ofen aus, es kommt bis zum Herbst kein frischer Staub - zumindest nicht dieser - nach. Zeit, mal gründlich sauber zu machen.
Also: Wischmopp raus und losgehts. Gardinen waschen. Wände abstauben, was dank der Eigenschaft der Farbe ganz gut ging. Ascheschoss lehren, Ofen aussaugen, abstauben, Scheibe wienern. Holzvorratskiste aussaugen. Rolladenkästen und Gardinenstangen entstauben, Fußleisten (die berühre ich extrem selten mit dem Putzlappen) und Türen und Türrahmen abwischen. Sofa absaugen, Sofadecken waschen. Sogar unter dem Verstärker des Fernsehers hab ich gewischt. Saugen, wischen, auch hinter den Schränken. Hab mich selbst übertroffen. Wenn schon, denn schon. Ansonsten kann ich ja sehr gut locker lassen, eine regelmäßige eng getaktete Reinigung gibt es in unserem Haushalt nicht. Wir machen das, wenn es schmutzig ist. Und ob es schmutzig ist, hängt von unserem Wohlbefinden und unserer Zeit und Lust ab. Das schwankt. :o)
Als vier Stunden vorbei waren, hingen die frisch gewaschenen Gardinen wieder. Herrlich. Puh, war das ein Staub. Dann kam mein Mann und wollte was an der großen Couch schauen. Die Gelegenheit nutzte ich und wir räumten die drei schweren Elemente vom Teppich, wo ich die letzten Reste riesiger Staubberge einfangen konnte. 2011 war ich da glaube ich das letzte Mal.
Ja, so viel frische Luft und Energie. Das hat richtig gut getan. So schön sauber!
Für die anderen Räume hab ich jetzt erst mal keine Lust mehr. Mal sehen, ob und wann es mich überkommt, eine Grundreinigung zu machen. Es stirbt ja keiner, wenn ich es nicht tue. Herrlich! Mir gefällt der Spruch:
Dieses Haus ist sauber genug, um gesund zu sein.
Und schmutzig
genug, um sich darin wohlzufühlen.
Es hing im Haus meiner Eltern. Daran versuche ich zu denken, wenn mich mein schlechtes Gewissen packt, wie sauber es sein sollte. Klar, eine Putzfrau wäre schön, die regelmäßig alles blitzeblank macht. Haben wir aber nicht. Also leben wir mit uns und dem, was wir fabrizieren.
Winkewinke aus der Wohlfühl-Übungszentrale
Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2015, 1. Halbjahr, Blog - Loslassen
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