Ich bin geräuschempfindlich. Mit Hochsensibilität leben.

Lilo geräuschempfindlich

Es gibt Tage oder Situationen, da ist gefühlt alles doppelt laut. Jede Bewegung, die mein Partner macht, jedes Geschirr Klirren, Handytöne … alles dringt in mein Ohr, als hätte ich Hörgeräte an, die auf höchster Stufe stehen. In einer Intensität, als würde mich jedes Geräusch aus meiner Mitte reißen, manchmal sogar verletzen. Besonders stark wird es, sobald ich großen Stress habe, aber auch unabhängig davon tritt sie auf.

…. und nach einem Tag oder ein paar Stunden ist diese Empfindsamkeit so schnell verschwunden wie sie kam.

Deswegen ist mir Ruhe so wichtig. Ich liebe die Natur und ihre ureigenen Geräusche. Die dürfen dann auch laut sein wie der tosende Wind eines Nordseesturms.

Sensibler für Geräusche wurde ich - zumindest bewusst - von 2015 - 2015, als die rechts und links an unser Haus grenzenden Reihenhäuser verkauft und saniert wurden. Sie stammen aus den 1920er Jahren und haben dünne Zwischenwände. Da ich mein Büro zu Hause habe, war ich dem monatelangen Baulärm unmittelbar ausgesetzt. Anfangs konnte ich die Geräusche noch gut umdeuten, doch irgendwann kippte es.

Geräuschempfindlich

Seit dem reagiere ich - mal mehr mal weniger - empfindlich auf Lärm innerhalb von Ruhezeiten, auf Baulärm und auf unnatürliche, mich aus meiner Ruhe bringende Geräusche.

Ich habe mit der Zeit gelernt, damit besser umzugehen. Es ist immer wieder ein neu darauf einstellen: Üben, gut für mich zu sorgen, Pause nehmen, auf Ruhe achten, locker lassen, meinen Fokus neu ausrichten auf das was gut ist, auf das, was mir wichtig ist und gut tut.

Lilo geräuschempfindlich

Besonders wurde dies in einem Urlaub geschult. Über zehn Stunden fuhren wir von Köln in den Norden, um zwischen Meer, Dünen und Himmel Ruhe und Frieden zu finden. Erst war es himmlisch, dann entstand neben unserem Haus eine Baustelle. Worst case!

Mit den Tagen entwickelte ich eine Lösung: Sobald die Bauarbeiten anfingen, machten wir Ausflüge, ich ging walken oder ich hörte im Haus Musik (was ich sonst nicht mache). Am Wochenende blieben wir bewusst zu Hause, um die Ruhe zu genießen. Ein Sturm stoppte die Bauarbeiten für einige Tage. So fügte sich alles nachher zusammen, dass es doch noch ein guter Urlaub wurde.

Ohne die Bauarbeiten wäre ich nicht gezwungen gewesen, so viel Walken zu gehen. Dadurch habe ich die wunderschöne Natur Dänemarks intensiv kennen gelernt. So konnte ich diesem Schrecken im Urlaub zuletzt auch etwas Gutes abgewinnen.

Wenn du den Urlaubbericht lesen möchtest nimm dir etwas Zeit, denn es gab zwei weitere unfreiwillige Abenteuer, wo ich immer wieder kurz dachte: Wie schaffe ich es bloß, da wieder raus zu kommen, dass es uns gut geht?

Bist du auch lärmempfindlich? Wie gehst du damit um?

Viele Grüße

Anja

Möchtest du andere an diesem Artikel teilhaben lassen? Dann teile diesen Link, der führt genau hierhin:
https://www.frauencoaching.de/archives/2019/11/entry_7178.html
Inhalte dürfen nicht - auch nicht auszugsweise - ohne meine Genehmigung kopiert und anderweitig übertragen werden. Für eine Nutzung außerhalb dieser Webseite schreibe mich gerne an.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 05 November, 2019
Thema: Blog - 2019, 2. Halbjahr, Blog - Achtsamkeit
Newsletter

Aktueller Beitrag: Ich bin geräuschempfindlich. Mit Hochsensibilität leben.
« Freiheit fühlen und durchatmen | Home | Neueröffnung! Mein Webshop ist online mit Kalendern und Karten für deine persönliche Weiterentwicklung »