Wintersonnenwende, Rauhnächte & Sperrnächte. So findet die magischen Zeit Raum in meinem Leben + 3 Fragen für dich
Am 20.12.2019 um 5.19 Uhr ist Wintersonnenwende. Dann sind die Tage ebenso lang wie die Nächte. Vor und nach der Wintersonnenwende ist eine wunderbare Zeit zum Innehalten: Zurück auf das alte Jahr zu schauen, loszulassen und dann in den Rauhnächten hinaus aufs neue Jahr zu blicken.
Was sind die Rauhnächte?
Die Rauhnächte (geschrieben mit oder ohne "h", ich finde es mit "h" schöner) liegen einem europäischen Brauchtum zu Grunde. Es gibt unterschiedliche Startzeitpunkte und Versionen, sie zu begehen. Ursprünglich begannen sie nach germanischem Brauchtum am 20.12. mit der Wintersonnenwende, wohin gegen sie in der nachchristlichen Zeit ab der Nacht von dem 24. auf den 25.12. beginnen. (Mehr Info z.B. Wikipedia)
Jeder dieser 12 Tage und Nächte ab dem jeweiligen Startzeitpunkt steht für einen Monat des neues Jahres. Alles, was einem an diesem Tag und der Nacht begegnet, dient als Inspiration für den betreffenden Monat des nächsten Jahres. Die Nacht vom 24. auf den 25.12. steht für Januar usw.
Seit wann beschäftige ich mich bewusster mit den Rauhnächten?
Im Herbst 2014 war in der Zeitschrift happinez eine Mitmachaktion zu den Rauhnächten: Auf kleine Kärtchen konnte ich mir Wünsche für jeden Monat des folgenden Jahres aufschreiben. Das fand ich spannend. Es war ein kleines Faltschatzkästchen dabei und darin wurden die Wünsche aufbewahrt. So habe ich jeden Monat des neuen Jahres das Kärtchen angeschaut und fand die Gedanken hilfreich und inspirierend.
Das war der erste Zeitpunkt, den ich bewusst erinnere, wo ich selbst aktiv für mich mit den Rauhnächten gearbeitet habe.
Mich fasziniert das Thema und diese Zeit der Innenschau tut mir sehr gut. Sie wird mir von Jahr zu Jahr wichtiger und sie entwickelt sich. Spannend! Vielleicht ist es so: Je hektischer und schnelllebiger die Welt wird, desto mehr ist mir besonders dann nach Ruhe und Rückzug.
Wie ist meine Entwicklung im Umgang mit den Rauhnächten?
Vor 2014: Für den Blog schreibe ich seit 2009 meinen Rückblick auf das Jahr. [Um sie zu lesen, klicke einfach auf das jeweils 2. Halbjahr, dort stehen sie ganz oben.] Zusätzlich halte ich um die Zeit seit 2008 mit meinem Inneren Team ein Meeting ab - eine intensive Innensicht - welche ich allerdings nur mit meinen Newsletter-Leserinnen teile. Melde dich einfach an, wenn du dazu gehören möchtest.
Ab 2014: Seit der Aktion von Happinez ist die Fazination von Jahr zu Jahr gewachsen. Ich kaufte mir Bücher über das Thema, führte intensiver als sonst Tagebuch, notierte - sofern ich sie erinnerte - meine Träume und andere Themen, die mir in den Sinn kamen. Mir wurde bewusst, dass sich die Zeit nach dem 5.1. (Ende der Rauhnächte) völlig anders anfühlte, als die Zeit davor. Sie lässt sich also nicht später nachholen. Das zeigte mir wie kostbar und wichtig sie für mich ist.
Durch meinen Webshop, der ab November zum Teil bis in den Februar durchgängig wie alle Onlineshops 24 Stunden 7 Tage die Woche geöffnet hatte, war ich in dieser Zeit immer etwas abgelenkt, gleich, ob Bestellungen reinkamen oder nicht.
Ich war also nicht ganz mit meiner Konzentration bei mir und kam nicht zur Ruhe. Hach, was wäre es schön, den Shop dann nicht geöffnet zu haben, dachte ich mir damals ...
Nicht nur Ausblick auf das neue Jahr - die Zeit ist auch perfekt zum Loslassen geeignet
So habe ich die Rauhnächte 2018 gemacht: Den Wunsch der früheren Shopschließung konnte ich 2018 noch nicht umsetzen, da ich Ankündigungen auf den Kalenderrückseiten für den Shop gemacht hatte, an die ich mich halten wollte. Aber ich bin einen Schritt weiter gegangen: Im Internet und in Büchern habe ich mir verschiedene Anleitungen zu den Rauhnächten als Text und Video angeschaut und für mich daraus meine eigenen Mischung gemacht.
Dadurch wurde mir bewusst, dass die Zeit um die Wintersonnenwende super geeignet ist, Altes Loszulassen.
Angeregt durch einige Texte wollte ich für diese Zeit meinem Schreibplatz vor dem Fenster einen schönen Rahmen geben: Ich schmückte den Küchentisch, der noch von der Urgroßmutter meines Mannes stammt, mit einer Tischdecke, Räucherwerk, einer goldenen Schale mit einem Teelicht, einer Klangschale und was mir sonst noch Kraft und ein gutes Gefühl gab. Ein extra Tagebuch nur für die Rauhnächte legte ich mir an, um die Notizen besser während des folgenden Jahres nachlesen zu können.
In der Zeit vom 21. bis 24.12.18 - also die Tage von Beginn der Wintersonnenwende bis zu Beginn der Rauhnächte schrieb ich auf, was mich belastete und ich loslassen wollte: Meine Ängste, Sorgen, Blockaden. Ich schrieb auf kleine Zettel jeweils ein Stichwort für das, was ich loslassen wollte und verbrannte sie in unserem Kaminofen mit der Bitte das Aufzulösen, was mich hindert, meinen Weg weiter zu gehen. Gleichzeitig notierte ich auch, was ich daraus lernte für meinen Weg. Das war ein so guter Prozess und ich will ihn seit dem unbedingt mit in mein Jahresend-Ritual einbeziehen.
Meine Heilpraktikerin hatte mich zudem in einer Sitzung ermuntert, einen Wutbrief zu schreiben und alles rauszulassen, was mich an einer bestimmten Person stört, ohne den Brief jedoch jemals abszuchicken, sondern ihn zu verbrennen. Dieser Trick half mir, mich wirklich nicht zurück zu nehmen, meine Gefühle nicht zu relativieren und wirklich alles rauszulassen. Auch das passte so gut in die Zeit und hat so gut getan! Auch hier notierte ich, was ich von diesem Menschen lernen kann, denn jeder trägt auch eine positive Absicht in sich.
Beginnend mit der ersten Rauhnacht am 25.12.18 in der früh, zog ich jeden Morgen eine Karte aus einem Orakelset, das ich sehr mag: "Göttinnengeflüster - Der weibliche Weg zur eigenen Kraft" und machte dazu die Meditation oder Übung aus dem Begleitheft. (Wenn du Interesse hast, es ist unter der ISBN 3843490902 in jedem Buchladen zu bestellen. Ich habe eine ältere Version mit grünem Cover). Das war sehr inspirierend. Zusätzlich habe ich aufgeschrieben und auch mit Lilo skizziert, was mir an diesem Tag bewusst geworden ist.
Das Ritual habe ich täglich wiederholt, bis alle Monate des Jahres 2019 am 5. Januar dran waren.
Zum Abschluss habe ich mir meine Notizen nochmal durchgeschaut und ein Fazit zusammengestellt. Ich habe so unglaublich viel für mich daraus gelernt. Da ist eine Fülle zusammen gekommen, die wegweisend für mehr als ein Jahr ist. ;o) So manches davon ist in meine Tischkalender 2020 eingeflossen. Kurz hatte ich überlegt wie schön es doch wäre, wenn ich einen Rauhnachtkurs anbieten würe, weil es mir so viel bringt, es aber erst einmal losgelassen.
2019: Während des Jahres fand ich es hilfreich in den entsprechenden Monaten meine Aufzeichnungen nachzulesen.
Und ich hatte mir bewusst offen gelassen, ob ich meinen Wunsch wahr mache und den Shop dieses Jahr früher schließe. Schon während der Kalenderkonzeption im Sommer hatte ich darauf geachtet, keine Ankündigungen auf der Kalenderrückseite oder im Blog zu machen, die mich binden würden, um wirklich frei entscheiden zu können.
In den letzten Wochen ist dann der Entschluss gereift, meinem Bedürfnis wirklich Raum zu geben, auch wenn mir das nicht leicht fällt. Immerhin werden Kalender ja um den Jahreswechsel verkauft. Da ich sie jedoch auch über Amazon anbiete und die meisten meiner langjährigen Kundinnen bis Mitte Dezember bestellt haben, habe ich es dieses Jahr gewagt und meinen Traum verwirklicht:
Ich habe mir dieses Jahr dieses Geschenk an mich selbst gemacht und meinen Webshop vor Beginn der Rauhnächte geschlossen, um Zeit für mich selbst und für die Innenschau zu haben. Das ist ein so gutes Gefühl, meinen Bedürfnissen bewusst diesen Raum zu geben! HÜÜÜÜHÜPF! Ich bin so stolz auf mich.
2019 - Weiterentwicklung - die Sperrnächte kommen dazu
Anfang Dezember 2019 wurde ich im Internet zufällig auf einen anderen Brauch aufmerksam und zwar schon ab dem 8. Dezember 2019 auf das alte Jahr zurück zu schauen. "Sperrnächte" nannte Ute Schmidt diese Zeit und es sprach mich so sehr an! Auch zu den Sperrnächten gibt es einiges im Internet zu lesen. Zum Beispiel hier.
Jeder Tag steht ab dem 8.12. für einen Monat des vergangenen Jahres, wo man bewusst Revue passieren lässt, was in dem Monat los war und aufschreibt, was man davon im kommenden Jahr intensiver erleben möchte und was nicht mehr.
Dieser Dreiklang macht so Sinn: Rückschau auf das vergangene Jahr (Sperrnächte). Loslassen (Wintersonnenwende). Ausblick auf das neue Jahr (Rauhnächte).
Die ersten Tage blätterte ich mich voller Euphorie durch meinen Kalender, durch Tagebücher und weitere Aufzeichnungen (ich habe Sprachnotizen, Heiltagebücher, Dankebücher ...) aus dem ablaufenden Jahr 2019. Ich erkannte, was ich 2020 mehr Raum geben möchte und was ich im alten Jahr 2019 zurück lassen will.
Nun bin ich ein Schreiberling und habe sehr viele Notizen, besonders auch durch die Rückschau auf die letzten 20 Jahre Selbstständigkeit und den Umbruchsprozess, in dem ich gerade stecke. (Die Newsletterleserinnen wissen, wovon ich spreche.) Folge: Ich kam gar nicht mehr nach, dies alles durchzulesen und auszuwerten. Es artete in Stress aus. Also ließ ich meine Wunschvorstellung los, wirklich alles nochmal Revue passieren zu lassen. Ich habe mein weises Ich (höheres Selbst/higher self oder welcher Begriff auch immer für dich stimmig ist als eine hilfreiche, weise, alles wissende, liebevolle Quelle) darum gebeten, mir das zu zeigen, was wirklich wichtig für mich ist.
Seit dem schreibe ich auf, was mir zur inneren Entwicklung in den Sinn kommt oder mir tags und nachts einfällt und begegnet. Und das ist eine Menge. Dieses Jahr habe ich ein doppelt so dickes Schreibheft für die Rauhnächte ausgesucht und es ist schon fast voll, ohne dass die Rauhnächte begonnen habe. :-)
Mir ist schon bewusster geworden, was ich in 2020 leben will, zum Beispiel der tiefsinnige Austausch mit Menschen. Etwas, das mich glücklich macht.
So manches will ich auch nicht mehr mit ins neue Jahr nehmen - wie bestimmte Ängste und andere schwere Themen, die sich besonders die letzten Monate, Wochen ... zeigen. Seufz. Es ist genau die richtige Zeit, sie bewusst zu sammeln und endgültig loszulassen.
Und da stehe ich jetzt. Die letzten Tage waren so trubelig, ich bin gar nicht richtig zur Ruhe gekommen, war raus aus meinem Rhythmus des Aufschreibens gekommen. Das ist völlig ok so. Das, was geht, geht und was nicht geht, geht eben nicht.
Jetzt mache ich den PC aus und Feierabend. Morgen früh ist Wintersonnenwende. [Nachtrag 22.12.: Ich bekam von einer lieben Kundin diese Kerze mit der Aufschrift "Sonnenlicht" geschenkt. Sie hätte nicht besser passen können, geht es doch gerade darum, dass die Kraft der Sonne nun von Tag zu Tag wieder zunimmt und das Licht zurück kommt. Ich habe sie symbolisch am 22.12. morgens angezündet. Wie schön das war!]
Die Zeit bis 24.12. schaue ich mir nochmal ganz in Ruhe an, was ich loslassen will und werde es auf Kärtchen notiert verbrennen. Und wenn ich es schaffe, schaue ich mir auch noch an, welche schönen Erlebnisse ich 2019 hatte, wo ich mich besonders lebendig fühlte und nehme sie bewusst mit ins neue Jahr.
Hast du Lust, ein wenig in die Rauhnächte einzusteigen? Drei einfache Schritte zum Anfangen:
1.) Was hat dich in 2019 gestört, das du nicht mehr mit ins neue Jahr nehmen möchtest? Schreib es auf einen Zettel und verbrenne es in einem Feuer.
2.) Wann hast du dich in 2019 frei, leicht, lebendig gefühlt? Willst du es in 2020 wieder fühlen? Merke es dir und überlege, wie du es im nächsten Jahr leben kannst.
3.) Welche Impulse bekommst du ab dem 25.12. bis zum 5.1. für 2020? Vielleicht magst du sie notieren und dann beobachten wie sie im neuen Jahr Wurzeln schlagen.
Hab inspirierende Rauhnächte und schöne Weihnachten
Deine Anja
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Thema: Blog - 2019, 2. Halbjahr, Blog - Achtsamkeit
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