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Anja Kolberg
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Frauencoaching-News
So schnell geht die Zeit vorbei
Ich weiß nicht warum, aber die Tage diese Woche sind mindestens doppelt so schnell vorbei gewesen wie die in der Woche zuvor. Komisch. Ist aber so.
Zwei Nächte hintereinander habe ich schlecht geschlafen. Die erste Nacht hatte mein Mann gegen vier Uhr Zahnschmerzen, die nächste Nacht konnte ich wegen dem verflixten Mond einfach nicht einschlafen, als es gegen halb drei dann ging, war der Wind da und Minu hielt mich auf Trapp. Schrei!!! Wahrscheinlich habe ich deswegen zwei Tage neben der Spur gelebt. Mit Schlafdefizit komme ich nicht gut klar... Schön war das Frühstück bei meiner Freundin Barbara am Mittwoch. Herrlich, so lange zusammen zu sitzen und ausgiebig zu quatschen! Unfassbar, dass ihre älteste Tochter schon neun Jahre alt ist. Es war ein besonderes Erlebnis für mich, als sie als Baby auf meiner Brust/Bauch liegend einschlief. Ich habe in dem Moment eine tiefe Entspannung wie schon lange nicht mehr und einen tiefen Frieden empfunden. Das bleibt mir wohl ewig in Erinnerung.
Das Pflaumenkuchenessen am Wochenende war schön und die Kuchen wirklich jamijami-lecker. Sechs Kilo Pflaumen habe ich entsteint, vier davon verarbeitet. Obwohl ich keinen Entsteiner hatte, ging es ziemlich flott, oben und unten kreuzweise einritzen und dann an einer Seite aufschneiten. Ich habe einen Zwetschgendatschi gemacht (Rezept hinter dem Namen verlinkt), der Hefeteig ist sehr schön gegangen und lecker geworden. Nach meinem letzten Hefeteig war ich frustig. Ist ein paar Monate her. Drei Anläufe. Zweimal mit frischer Hefe, einmal mit Trockenhefe. Alle nicht gegangen... Es war zum Heulen. Diesmal habe ich ganz genau darauf geachtet, dass weder Milch noch Butter zu heiß sind. Das war wohl mein Fehler damals... Ja, der andere Kuchen war ein Knetteig mit Zimtstreuseln, ging schneller, war natürlich viiiiiel reichhaltiger, weil mehr Butter, auch lecker. (Habe für eine Platte die dreifache Menge vom Knetteig genommen.)
Wettermäßig hatten wir richtig Glück, nur ein paar Regentropfen, obwohl Unwetterwarnung war, blieben wir verschont. Jiepieh! Ich war zwar den ganzen Tag dank schwüler Luft durchgeschwitzt, aber besser noch als im Sommer wegen Regen drinnen sitzen müssen...
Das 1. Kölner Ballonfestival war ein tolles Erlebnis. Nicht weit von hier, auf den Jahnwiesen vor dem Stadion, war letztes Wochenende viel los. Neben dem Flugfeld auf den Jahnwiesen eine Flaniermeile mit Veranstaltungsbühne, jeder Menge kulinarischen Versorgungsmöglichkeiten, Kinderprogramm und auch die Möglichkeit, mit einem Ballon am Kran in die Luft zu gehen.
Aufgrund der Wetterverhältnisse konnte nur einer der ich glaube fünf geplanten Massenstarts der Ballone stattfinden. Wir hatten Glück und konnten den Start Samstag früh gegen 7 Uhr von uns aus sehen:
Samstag Abend konnten zwar einige Ballone starten, mussten aber weil sie Richtung Flughafen getrieben wurden, wieder landen. Die Enttäuschung war groß, als viele der bereits aufgeblasenen Ballonhüllen wieder eingepackt wurden. Dennoch war die Stimmung auf der Wiese toll. Wie ein schönes Sommerpicknick.
Abends gab es ein Feuerwerk und zuvor das Nightglow (Nachtglühen) der Ballone. Im Rhyhtmus der Musik zündeten sie ihr Feuer, wie eine Lichtorgel. Ein tolles Erlebnis!
Und heute? Ich gucke von meinem Schreibtisch auf eine neue Couch (ein richtig schön großes U mit vielen Kissen, 90 cm Tiefe und einem unempfindlichen grob gewebten Stoff in Grautönen. Diese Wohlfühllandschaft haben mein Mann und ich gestern abgeholt (klar, dass es beim Verpacken in die Wagen in Strömen geregnet hat...) und hier in meinem Büro geparkt. Natürlich muss dann auch noch frische Farbe fürs Wohnzimmer her, wir haben uns am Gelb/Rot satt gesehen. Wir haben uns in die neuen Trendfarben von Schöner Wohnen verliebt (Lounge, Stone, Perl). Das Streichen ist mein Wochenendprogramm, während mein Mann eine Holzwand hinter den Fernseher zur Abdeckung der Kabel montiert, die wir mit indirektem Licht hinterlegen wollen. Ich mag neu renovieren! Ich freue mich auf die frischen Farben, das Licht, die groooooße Couch, wo wir endlich mal wieder nebeneinander liegen können.. Herrlich!
Soviel für heute. Jetzt werde ich mit dem Ausräumen anfangen, Gardinen abhängen, die Farbe hochholen, die Leiter steht schon bereit.... Das wird ziemlich anstrengend - aber auch sehr schön!
Ganz liebe Grüße aus Köln & auch Ihnen ein schönes Wochenende
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag
Ingrid Noll: Ehrenwort. Roman
Da mit dem baldigen Ableben des Familienoberhauptes zu rechnen ist, stimmt der mit seinem Vater zerstrittene Harald zähneknirschend zu. Schließlich soll das Erbe nicht für die Pflege draufgehen. Wider Erwarten denkt Opa Willy nicht ans Sterben, die Puddingtherapie und Liebe von Enkel Max bewirken wahre Wunder. Im Haus wird es derweil turbolent: Hübsche und resolute Pflegerinnen geben sich die Klinke in die Hand, Opa und Enkel bekommen Frühlingsgefühle und der Greis fängt wieder an zu rauchen. Damit haben die Eltern noch mehr Gründe sich zu streiten und so überlegt jeder für sich, wie denn der Opa unter die Erde zu bekommen ist, damit endlich wieder Ruhe einkehrt und das Erbe fließen kann. Doch auch Max braucht Opas Geld, allerdings für ein dunkles Geheimnis, von dem keiner aus der Familie eine Ahnung hat.
Spätsommer-Impressionen
Heute früh war der Spaziergang mit unserem Hund durch die Natur ein Wechsel zwischen kühl und warm. Kühl das Gefühl auf der Haut, wenn wir unter dem Schatten der Bäume unterwegs waren, warm wie eine streichelnde Hand war das Gefühl, wenn wir uns durch die sonnigen Abschnitte unseres Weges bewegten. Welch eine Wonne!
Gestern am späten Abend im Garten: Ein Blick auf die Köpfe der Echinazea. Was ist das? Es wimmelte darauf. Bienen fliegen doch nachts nicht mehr, oder? Was war es dann? Ein wenig Licht brachte die Aufklärung: Über zwanzig Ohrenpitscher. Wow! Übrigends heißen sie so, weil sie als Pulver gemahlen in der Antike zur Behandlung von Ohrenschmerzen eingesetzt wurden. Sie pitschen uns also nicht in die Ohren, sondern sind für uns lt. Wikipedia völlig ungefährlich. Ich wusste gar nicht, dass sooooo viele dieser Gattung in meinem Hochbeet leben. Ich hatte im Herbst schon mal umgedrehte, mit Stroh gefüllte Tontöpfe aufgehangen, weil sie darin gerne Unterschlupf finden. Der Nützling sorgt nämlich dafür, dass die Blattläuse nicht Überhand nehmen.
Unbekannt war mir bislang, dass sie nachts von der Echinazea kosten. Da die Pflanze als Immunstärker bekannt ist, bleibt die Frage: Haben sie vom Nektar der Blüte oder ihren Pflanzenteilen genascht, um sich den Magen voll zu schlagen oder war die ganze Gruppe krank und hat sich auf den Blüten ins Gruppensanatorium begeben? Hm...
Weil ich die Fenster nach Wochen Monaten endlich mal
wieder geputzt habe, sehe ich jetzt noch einmal mehr, wie schön der
Blumenkasten vor meinem Bürofenster ausschaut. Grün, lila, rosa und weiß
sind die Farben meiner Wahl. Die Pflanzen: vanillefarbenes
Wandelröschen, Lavendel, ein Herz aus Mühlenbeckie (die sich draußen
super hält und nicht so schrecklich durstig ist wie drinnen - sie somit
auch länger unter meinen Fittichen überlebt...), eine dickfleischige
weiße Pflanze, deren Namen ich nicht kenne (unverschämt, hat sich nicht
vorgestellt!, wollte aber bei mir wohnen...) und rechts und links ein
dreifarbiger Sutera-Mix (Schneeflockenblume). Letzere gefällt mir
besonders gut, blüht und rankt sie doch unermüdlich, kann volle Sonne
ebenso wie die kurzzeitige Trockenheit im Blumenkasten ab.
Am Wochenende ist hier in der Nähe das Kölner Ballonfestival, mal sehen, ob ich schöne Eindrücke sammeln kann und wir haben die Familie meines Mannes zum Pflaumenkuchenessen eingeladen. Darauf freue ich mich schon sehr!
Ich wünsche Ihnen ein zauberhaft schönes Spätsommer-Sonnenwochenende
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Garten - Sommer
Psychosomatische Bauchschmerzen
Gestern habe ich mir den Rat meines Inneren zu Herzen genommen und den PC ausgemacht. Nach einer langen heißen Dusche bin ich mit einer frischen Wärmflasche ins Bett geschlüpft. Das erlaube ich mir normalerweise nur, wenn ich meine Tage habe. Dann "darf" ich das. Aber außerhalb dessen erlaube ich mir nicht krank zu sein. Mein Gott, wenn ich lese, was ich da schreibe, sträuben sich mir die Haare zu Berge. Was bin ich hart zu mir selbst!
Gut, gestern war ich das nicht. Die Wärmflasche hat geholfen, die Bauchschmerzen einzudämmen. Ich bin ausgiebig mit meinen Gedanken durch meinen Körper spazieren gegangen, habe mir eine weise sehr liebevolle Frau vorgestellt, die mir hilft, meine Schmerzen zu heilen. Jedes Organ haben wir uns angeschaut, hier und da etwas dunkles entfernt, zuerst eine Heilsalbe auf diese Stellen gegeben oder eine Farbe auf dunkle Stellen geschickt. Seufz. Das war schön. Ich bin zwar immer wieder mit meinen Gedanken woanders spazieren gegangen, dann aber wieder zurück gekehrt. Zum Schluss haben wir ein helles glitzerndes Licht durch meinen ganzen Körper von Kopf bis Fuß geschickt. Das sah so schön aus, wie ich hellglitzerte und in der Luft schwebte. ICH LIEBE MEINE PHANTASIE!
Und wissen Sie was? Nach dieser Phantasiereise war ich entspannt und mein Bauch schmerzte kaum mehr. Ich nehme an, dass ich in der letzten Nacht ziemlich kalt geworden bin, offenes Fenster, kalt-nasse Luft... Andererseits kenne ich solche Bauchschmerzen von mir aus der Zeit, als ich noch zur Schule ging und dort irgend etwas war, das mir Sorgen machte. Bei Lousie L. Hay finde ich zu Bauchkrämpfen (passt am ehesten) als wahrscheinlichen seelisch-geistigen Grund: "Angst. Bringt den weiteren Fortgang zum Stillstand." Ja, damit kann ich was anfangen. Schon tragen diese Worte meine Gedanken fort zur möglichen Ursache... Das neue Gedankenmuster dazu heißt übrigens: "Ich traue dem Prozeß des Lebens. Ich bin in Sicherheit."
Es hat mir gut getan, mich so liebevoll um mich zu kümmern. Richtig fröhlich war ich zeitweise am Abend. Die Stimmung schwankte zwar immer wieder, dann kamen wieder Phasen, wo ich mich doof fühlte. Doch es blieb nicht standhaft so. Ein hin und her pendeln.
Heute geht es mir wieder gut. Meine Stimmung ist ausgeglichen. Der Bauchschmerz flackert nur noch für Sekundenbruchteile auf, wenn ich daran denke. Ich bin guter Dinge.
Was für ein Glück, dass ich mir gestern die Auszeit genommen habe.
Ja, diesen Moment des Bewusstwerdens, mit mir gestern trotz erster Widerstände so liebevoll umgegangen zu sein - den genieße ich jetzt.
Ihre Anja Kolberg
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
Och Mensch!
Heute ist wieder einer dieser Tage! Mist!
Mit Bauchweh und schlechter Stimmung bin ich aufgewacht. Was ich auch immer diese Nacht geträumt habe, gute Laune hat es nicht verbreitet. Ich find's total doof, einfach so mit mieser Laune aufzustehen. Heute kommt mir alles so dunkel draußen vor. Blööööööööööööd!
So richtig bekomme ich keinen Grund zu packen. Das Wochenende war einfach schön. Gestern habe ich bei dem Regen im Bett gelegen, Fenster auf Kipp. Dieses Prasseln. Gemütlich! Drei Stunden habe ich am Nachmittag geschlafen. Das hatte so gut getan. Auch der Samstag war gelungen: Schönes Wetter. Terrasse. Lesen. Ausatmen. Abends habe ich an einer Aufstellung bei Birgit Lenzen-Liedtke teilgenommen. War auch gut und erkenntnisreich.
Mensch, ist das dooooooooooooof!
Ich weiß nicht, ob mir das nasskalte Wetter zugesetzt hat. Die Wärmflasche, die ich mir abwechselnd vorne auf den Bauch und dann wieder auf den Rücken lege, hilft mir. Auch langes Liebhalten von meinem Mann hilft. Oder Minu streicheln und mir die Hände von ihr abschlecken lassen. Ablenkung hilft. Seufz. Mann, ist das ein Sch***!
Vielleicht hilft ein Dialog mit meinem Inneren.
Hallo Inneres, was ist los? Ich bin traurig. Sehr traurig.
Du bist traurig? Ja, sehr traurig.
Warum bist du sehr traurig? Weil du nicht auf mich achtest und nicht auf mich hörst.
Ich höre nicht auf dich und achte nicht auf dich? Nein!
Wann habe ich nicht auf dich gehört? Eben.
Was war das für eine Situation? Du hast gesagt, dass du gleich wieder ins Bett gehen willst. Das bist du aber nicht. Weil du tausend Dinge wichtiger findest als mein Wohlbefinden.
Das stimmt nicht. Doch - wohl stimmt das! Du denkst nur an deine Pflichterfüllung. Dass du doch nicht an einem normalen Werktag wieder ins Bett gehen kannst NUR weil es dir mal nicht gut geht. Wo kommen wir denn da hin, wenn du dich gehen lässt?
Ja, ich glaube, du hast Recht. Ich will mich nicht gehen lassen. Habe Angst davor, zu versumpfen. Aber warum denn? Du hast jetzt Bauchschmerzen und ganz schlechte Laune. Du kümmerst dich aber nicht um dich, sondern versuchst es durch die Arbeit wegzudrücken. Haaaaalllo! Du arbeitest zu Hause. Du sitzt nicht in irgeneiner wildfremden Firma am Schreibtisch und kannst schlecht weg. Ja, ich weiß. Du gehst härter mit dir um als es jeder Chef tun würde. Selbstständig sein kann schlimmere Kasteiung sein, als jedes Angestelltenverhältnis. Du bist einfach zu hart zu dir, Anja. Du wirst nicht versumpfen, wenn du dir jetzt erst mal "frei" nimmst, den PC ausmachst und dich ins Bett legst, vielleicht warm duschst, vielleicht eine neue Wärmflasche machst, was auch immer. Ich find's auf jeden Fall ganz schön grausam (!), wie du mit dir selbst umgehst. Es ist wie im Mittelalter.
Puh! Was für eine Packung! Mein Inneres hat Recht. Ich bin nicht liebevoll zu mir, versuche das Unwohlsein wegzudrücken, mir zu sagen "Ist doch nicht so schlimm, stell dich nicht so an." Es ist aber offensichtlich nicht wegzudrücken, sonst würde ich den Beitrag hier nicht schreiben.
Also: Eine Entscheidung für mein Wohlbefinden: Ich nehme mir jetzt frei. Mache den PC aus. Vertage alles offene auf morgen oder übermorgen. Ich sorge jetzt gut für mich und lege mich hin. Ich habe keine Garantie, dass es mir hilft, aber es ist ein Weg, ein Anfang, ein erster Schritt auf mich zu statt von mir weg.
Anja Kolberg
PS: So ging es mir am nächsten Tag.
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage
Flanieren durch den Sommergarten
Haben Sie Lust auf einen Spaziergang durch mein grünes Sommerzimmer?
Die Rosenblüte macht eine Pause, die ersten neuen Knospen zeigen sich schon.
So treten andere Schönheiten in den Vordergrund. Zum Beispiel meine geliebte Echinazea:
Diese Staude erinnert mich zum einen an meinen Aufenthalt in Stansted/England, wo sie im Garten wuchsen und wie sie in meinen Garten kam (Text am Ende der Buchvorstellung). Gerade in der Abendsonne tummeln sich darauf viele Bienen und Hummeln.
In den Vordergrund treten auch die verschiedenen Farben und Formen der Blattstauden - wie die des Lungenkrauts. Puh, die pieksen vielleicht...
Wenn ich in meinem Hochbeet nach oben schaue, wartet da schon eine nächste Rose (Parole) auf ihr Erblühen:
An der Ecke des Hochbeets vor den Blättern der Iris schmeißt sich das rundum gepflanzte Männertreu noch mal richtig ins Zeug. :
Auf dem angrenzenden Rosenbogen zeigen sich die Fruchtstände der abgeblühten Clematis:
Ganz stolz bin ich auf die das erste Mal erfolgreich überwinterten Dahlien. Die erste Knospe zeigt sich in den Holzkübeln an der Mauer:
Davor wächst eine wohl auf dem Markt relativ neue hell- und dunkellilablühende Einjährige, deren Namen ich nicht weiß, die sich aber wunderbar mit dem Männertreu verträgt:
Auch dieses Jahr gibt es wieder blaue und weiße Trauben. Für den eigenen Wein reicht es nicht, zum Naschen aber ganz bestimmt...
Ob die blühende Prinzessin diesen Sommer ihrem Namen noch alle Ehre machen wird? Ich habe sie das zweite Jahr überwintert, diesmal aber im Frühling wohl zu früh zu stark zurück geschnitten. Der Hochstamm war zwar von innen noch frisch und grün, nur kamen keine Blätter... Erst war ich traurig, dachte sie wäre kaputt, um so glücklicher war ich, als unten am Stamm frische Blätter kamen. Jetzt ist es zwar kein Hochstamm mehr, eine blühende Prinzessin vielleicht aber dennoch.
Wenn ich von der Terrasse auf den Rasen trete, fällt mir dieser vorwitzige Zweig auf, der sich durch den Zaun den Weg ins Licht gebahnt hat:
Er stammt vom Hibiskus aus Nachbars Garten, eine Blüte war auch schon daran, die schaut so schön aus:
Im hinteren Teil des Gartens stehen vor den Hortensienbüschen die von mittelgrün nach hellgrün verfärbten Blättern der Funkie:
Kaum zwei Meter weiter wachsen an den Säulenbäumen wieder zwei Apfelsorten. Sie haben den Umzug offensichtlich gut überstanden. Letztes Jahr waren sie so voller Äpfel, dass wir sie stützen mussten:
Hinter dem Teich sind die Gräser in die Höhe geschossen. Die Rutenhirse musste ich schon festbinden, war sie doch durch den Regen nach vorne ins Wasser gekippt:
Im Teich blühen zwischen den Wasserhyazinthen eine weiße und eine rosafarbene Seerose:
Am Wasser- und Stegrand begeistern mich die Blätter der Iris im Licht der Abendsonne:
Über den angrenzenden Bachlauf hat der Ahorn sich ganz schön ausgebreitet:
Im Hochbeet oberhalb des Bachlaufs gefallen sich die grünen Blätter des Farns
neben denen von Frauenmantel, rotblättrigem Purpurglöckchen und dem Sommerkleid der Christrose:
Nur eine Stufe trennt uns jetzt von der Terrasse, wo sich einige Schätze zwischen den Steinen selbstständig gemacht haben:
Männertreu
Miniminiminiableger vom Frauenmantel, die mir besondere Freude machen, noch nicht mal 1-Euro-Stück groß:
und diese wunderschönen Gänseblümchen. Da kann man doch das Grün zwischen den Fugen nicht entfernen, oder? ;o)
Auch der Mohn hat sich schon auf der Terrasse und in den Kübeln verteilt. Hier einige Sämlinge im Kübel:
Sehen seine Fruchtstände nicht toll aus?
Gestern durfte ich eine dicke Hummel beobachten, die mit Klimmzügen in eine schon fast geschlossene Mohnblüte kletterte. Danach war jede Menge in der Blüte los, sie pendelte hin und her... Was für ein Spaß!
Den Abschluss bildet an meiner geliebten Schattenmauer die Kletterhortenise. Leider hat sie dieses Jahr nicht geblüht, dafür ist sie ein großes Stück gewachsen.
Damit ist mein Rundgang durch den Sommergarten zu Ende. Jedoch nicht ohne noch ein Schwanzwedeln von unserer Minu für Sie, die den Garten fast so sehr liebt wie ich:
Schönes Wochenende mit einer frischen E-Card aus dem Garten:
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Garten - Sommer
Die Schönheit wohnt in jedem Körper.
Jederzeit. Du selbst
Lieber Körper!
Du bist ein wunderbares Gefäß für meine Seele. Danke, dass du da bist und mich durch mein Leben begleitest. Du bist mir ein guter Freund und in schweren Zeiten ein Ratgeber, wenn Krisen mich schütteln und du mir durch Beschwerden Hinweise zur Heilung geben möchtest. Ich hoffe, dass ich deine Botschaft rasch verstehe und mich an die nötige Veränderung in meinem Leben wage, damit wir beide, Körper und Seele bald wieder gesund werden. Und wenn ich es nicht schnell verstehe, dann hoffe ich auf deine Geduld und Gnade, mir die Zeit zu geben, die ich brauche, um zu begreifen, was nicht in Ordnung ist in meinem Leben.
Ich bin dankbar, dass du das Gewicht trägst, das ich dir auflade. Weil ich lange Zeit zum Beispiel lieber Schokolade gegessen habe, statt mich um mich selbst zu kümmern und um das, was ich wirklich brauche.
Ich bin traurig, dass ich es nicht geschafft habe, dich schon zu lieben, als ich noch ein Teenager war. Mein Gott, hatte ich da eine schöne Figur, doch ich fand meine Oberschenkel zu dick, sah die Wellen meiner Haut, die Waden waren mir zu dick, die Nase zu groß. Heute wünschte ich mir diese knackige Figur zurück. Doch stimmt das eigentlich? Nein, ich wünschte mir, ich hätte damals meinen Körper schon so geliebt wie er war. Nämlich richtig schön. Doch heute kann ich das tun, was mir früher nicht möglich war: Mich so lieben wie ich jetzt bin.
Meine Rundungen mit Dehnungsstreifen, Cellulitis und sanftweicher Haut. Trotz vierzig immer mal wieder ein Pickel, doch bringt mich das nicht mehr aus der Fassung wie ein Teenager, ich weiß, dass er wieder geht und ich deswegen nicht doof angeschaut werde. Graue Haare, die immer mehr werden und meine Haarfarbe verändern. Lockenkringel, die immer noch bleiben und mir gehörige Freude bereiten. Ein Busen, der nicht mehr steht, dafür mit entsprechenden Hilfsmitteln ;o) ein zauberhaftes Dekolleté hergibt. Falten auf den Händen, Lachfältchen um den Mund und die Augenwinkel. Nicht mehr ein Kinn, sondern je nach Lage auch mal zwei. Blaue Augen mit einem spannenden dunklen Rahmen um die Iris. Ein schönes Lachen und einen stattlichen Po.
Ja, ich bin eine vierzigjährige Frau. Ich darf so sein wie ich bin - mit all den Eigenarten meines Körpers, meines Gesichts.
Und wenn ich zwanzig oder vierzig Jahre nach vorne schaue, dann sehe ich noch mehr Veränderungen auf mich zukommen. Mehr weiße Haare, mehr Falten. Und die finde ich unglaublich schön. Wenn ich die Hände meiner Mutter anschaue, ihre grauen Haare, ihre Falten im Gesicht, wird mir ganz warm ums Herz. Sie erzählen Geschichten aus ihrem Leben. Oder wenn ich vierzig Jahre nach vorne schaue, dann bin ich fast im Alter meiner Großmutter: Noch immer schön. Unverkennbare Merkmale. Wunderschön weiche Haut, von der Sonne gezeichnet, von kleinen und großen Lebenslinien durchzogen, weiße Haare, nur noch an wenigen Stellen ein graues oder dunkles darunter. Anders als heute und einfach immer noch schön.
Die Schönheit des Alters ist eine andere als die der Jugend. Dafür um keinen Preis besser oder schlechter, nein, jede Zeit, jedes Alter, jedes Gewicht hat seine eigene Schönheit. Die Kunst ist es, sie zu sehen und zu lieben.
Liebe Anja, erinnere dich daran, wenn du wieder mit deinem Körper haderst. Du bist schön. Gleich welche Kleidergröße du trägst, gleich in welche Hosen oder T-Shirts du passt, mit braunen oder von grauen Strähnen durchzogenen Haaren. Mit Dellen, Falten und Altersflecken. Du musst nicht wie die Frauen im Fernsehen, in Katalogen oder in Zeitschriften ausschauen, um schön zu sein. Auch nicht abnehmen, eine glattere Gesichtshaut haben oder schmalere Beine: Du bist jetzt schön, genau in diesem Moment. Einfach weil du bist. Du musst nicht den aktuellen Schönheitsidealen entsprechen, um schön zu sein. Neben diesen Idealen gibt es ganze Universen von Unterschiedlichkeit und damit schöner Lebendigkeit.
Traurig stimmt mich das auf jung getrimmte Gesicht, dem die Lebenslinien entzogen wurden, glatt gespritzt an Stirn und Mundwinkel und dem damit so viel Lebendigkeit aus dem Gesicht gewichen ist. Ich finde Gesichter mit Falten wirklich schön. Sie haben so viel zu erzählen!
Traurig machen mich inzwischen auch die Aussagen "Oh Gott, sah ich da furchtbar aus." von Menschen, die abgenommen haben und stolz auf Vorher/Nachher-Bildern von ihrem Abnehmerfolg berichten, aber mit Abscheu auf ihr altes Ich schauen. Mich macht das traurig, weil sie Teile ihres Selbst ablehnen und das tut einfach weh.
Schönheit geht nicht mit dem Alter oder zunehmenden Gewicht. Sie verändert sich. Jedes Gewicht, jedes Alter hat seine eigene Schönheit. Attraktivität vergeht nicht.
Ich finde auch Männer mit Falten schön und grauen Haaren, auch wenn sie Glatze tragen, weil ihre Haare gehen wollten. Gestern lächelte mich ein Vater an, der mit seinem einjährigen Sohn sprach - beide hatten kaum Haare auf dem Kopf. Sowas attraktives!!!
Es ist wichtig, mich auch dann zu lieben, wenn ich mehr Speck als alle anderen auf den Hüften habe und mich auch dann schön und sexy zu fühlen. Mir nicht erst neue Kleidung zu gönnen, wenn ich abgenommen habe, und damit mein Jetzt indirekt bestrafe. Ich bin es jetzt schon wert, mich schön zu machen und schön und sexy zu fühlen. Und das spürt auch mein Umfeld.
Jeder Mensch hat zu jeder Zeit mindestens eine besonders schöne Einzigartigkeit an seinem Körper, die dem Betrachter gleich ins Auge fällt und anderes in den Hintergrund treten lässt. Augen, die Wärme, Liebe und Lebenserfahrung ausstrahlen oder lustig blitzen und den kleinen Kobold in diesem Menschen offenbahren. Ein Lächeln, das magisch anzieht. Eine Stimme, die sich wie warme Schokolade anfühlt. Haare, die fröhlich beim Gehen wippen. Hände, die so weich sind, dass man dahin schmelzen möchte, wenn sie meine Hände begrüßen. Einen Gang, der von Stolz und Stärke oder Sanftmut und Zartheit berichtet. Es gibt so viel besonderes und schönes an uns zu entdecken.
Wenn wir uns nicht immer wieder durch die Medien einen Spiegel vorhalten lassen, würden wir uns nicht beständig mit den scheinbar makellosen Menschen vergleichen, die uns dort begegnen. Wenn wir gar keine Spiegel hätten, würden wir vielleicht mehr auf unser Gefühl schauen, ob wir uns mit der Kleidung wohl fühlen, die wir tragen, ob die Schuhe bequem sind. Wir würden kein Gift in unser Gesicht spritzen, damit die Falten gehen, weil jeder Falten hätte und damit offen zu den Geschichten seines Lebens steht. Wir würden andere Menschen nicht mit gängigen Figur- und Fitnessschablonen bemessen, sondern auf ihr Herz schauen, auf ihr Lachen und die Erfahrungen, von denen sie erzählen. Wir würden auf ihre Träume hören, die Geschichten von den Stürmen ihres Lebens, die ihre Spuren im Gesicht hinterlassen haben. Wir würden erfahren, warum der Körper Schutz durch mehr Volumen braucht und die zarte Seele dahinter entdecken. Wir haben verlernt, uns ohne den Spiegel anzuschauen und vergessen, unsere wahre Schönheit zu sehen. So wie wir jetzt sind, sind wir das schönste, was wir im Moment sein können: Wir selbst.
Du bist immer attraktiv und liebenswert und schön. Einfach weil du bist. Ein einzigartiger Mensch. Wer dein Herz sieht und es erkennt, der sieht weder Falten, noch Doppelkinn, noch große Oberschenkel oder dicken Bauch, dem fallen auch bei einem Schwimmbadbesuch die Dellen an den Oberschenkeln nicht negativ auf. Warum? Weil sie zu dir gehören. Das bist du. All das macht deine Schönheit aus. Weder Kleidergrößen, noch glatte Haut, noch strahlend weiße Zähne, noch perfekt geschwungene Lippen, noch muskelgestählte Oberarme machen Schönheit aus. Die wirkliche Liebe strahlt vom Herzen durch den ganzen Menschen hindurch, nimmt seinen Körper mit ein - und zeigt damit seine wahre Schönheit. Das bist du. Mit allem drum und dran. Und wer dich nicht so liebt wie du bist, wie du jetzt ausschaust, der liebt ein stumpfes Idealbild, das niemals an die Schönheit herankommt, die du jetzt zeigst.
Dein Körper und dein Gesicht erzählen Geschichten aus deinem Leben. Von einem ganz besonderen Menschen: Von dir.
Von Herzen - dein Ich.
Anja Kolberg
PS: Nach alle dem, was ich mir in den letzten Jahren durch meine Therapie begriffen habe, kann ich heute sagen: Ich finde, ich sehe auch mit Kleidergröße 54 richtig gut aus! :o) *Hüpf* Das zaubert ein Lächeln in mein Gesicht und fühlt sich soooo gut an!
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen
Unbändige Lebenskraft
Kleines Update zu meinen Liebesgrüßen aus dem Garten:
Für unbändige Lebenskraft steht die Pfeifenwinde ab sofort für mich. Ich hatte sie ja in einen der Gartensträuße gesteckt und mich gar nicht mehr über ihre Unkrauteigenschaften in meinem Garten geärgert, sondern mich an ihr erfreut. Langsam klettert sie nun im Strauß weiter und schlingelt sich um die Blätter der Iris. So schön hätte ich das niemals stecken können. Sie macht es von alleine und hat mir damit heute früh, als ich das entdeckte, eine große Freude bereitet.
Was hat diese Pflanze für einen Lebenswillen, wenn sie selbst in der Vase weiterrankt, ohne Verbindung zum nährstoffreichen Gartenboden?
So klettert sie auch langsam aber sicher in meiner Liebesskala der Gartenpflanzen nach oben. Vom Unkraut zum Liebling in Gartensträußen.
Ein schöner Wandel!
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Garten - Sommer
Liebesgrüße aus dem Garten
Mein "grünes Zimmer" schenkt mir eine ganze Fülle an Blättern, Blüten und Gräsern, aus denen ich kleine Liebesgrüße aus dem Garten zaubern kann.
Die Blätter der Funkie gefallen mir besonders gut, ebenso die des Storchschnabels. Die langen Blätter der Gräser und ihre wundervoll leichten Ähren machen sich auch gut in der Vase. Bei den Blüten kann ich zwischen Rosen, Bauernhortenie, Rispenhortensie und Echinazea wählen. Ach ja, auch die wunderschönen Blüten des Mohns und seine kräftig grünen Fruchtstände sind ein Traum für mich. Und die langen Blütenrispen des dunkelrotblättrigen Purpurglöckchens (ich hatte zuerst Zauberglöckchen geschrieben, das war jedoch nicht richtig) machen sich auch toll auf dem Tisch...
Ich schwelge im Reichtum meines Gartens!
Heute früh ging es mir nicht gut (Tage sind im Anmarsch). Nachdem ich mich einige Zeit im Garten aufgehalten habe und mir was für die Vase abgeschnitten und zusammen gestellt habe, geht es mir viel besser! Wollen Sie sehen, was ich gemacht habe? Hier einige Fotos davon:
Der hier steht jetzt auf meinem Schreibtisch. Die Rose duftet umwerfend gut!
Rose: Parole (Züchter Kordes-Rosen), die am Anfang des Sommers rosafarbene Hortensienblüte hat ihre Farbe inzwischen ins grüne gewechselt. Vorne zwischen den beiden Blüten und kaum auf dem Foto sichtbar eine Miniblüte der Rispenhortensie, und der Fruchtstand des Mohns, hinten eine Rispe des Purpurglöckchens und - hm, wie heißt das Gras? (Entweder Rutenhirse oder Schmiele).
Dies ist eine der beiden Steingutamphoren, die draußen auf meinem Pflanztisch stehen. Hier haben zwei Hortensienblüten, an denen man die unterschiedlichen Farben auch noch sehen kann, Platz genommen. Die rosafarbene war unter einem Blatt versteckt, bekam also Schatten und die grüne stand in der Sonne, wodurch sie sich schon verfärbt hat. Vorne meine geliebte Echinazea, hinten wieder ein bisschen vom Gras.
Und diese Gartenliebe steht jetzt auf dem Esszimmertisch. Ich liiiiiiebe dieses Maigrün, wie schön, dass ich auch einen kleinen Übertopf habe, der diese Farbe hat und sich prima als Vase für meine Gartenschätze eignet. Diesmal - wieder eine Hortensienblüte (ich habe so viele davon, die kann ich also am ehesten verschmerzen) mit einigen Rosenblüten (kenne ihren Namen nicht, blüht den ganzen Sommer immer und immer wieder), vorne das Blatt des Stornschnabels (davon habe ich auch Massen, weil ich die Staude im Frühjahr x mal geteilt habe, jetzt steht sie überall... ;o)), hinten ein bisschen von meinem Lieblingsgras und zwei Blätter der Iris, die ich zusammegebogen habe. Das ganze wird von der Pfeifenwinde umrankt. Dieses "Unkraut" hält sich tapfer in unserem Garten, die Rispenhortensie wurde schon erklommen, ebenso wie die Säulenäpfel, eine ist auf dem Weg, das Vogelhäuschen einzunehmen. Jetzt habe ich ihr eine neue Aufgabe vermacht, so dass ich sie fast mag: Deko in der Vase!
Einen schönen Sommertag wünscht Ihnen
Anja Kolberg
PS: Ich habe aus einer Gartenliebe eine neue
E-Card gestaltet. Viel Freude beim Verschicken.
PPS: Ein
Straußupdate gibt es hier.
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Garten - Sommer
Raus aus dem Alltag
Ich genieße das Wetter. Es tut mir so gut, dass die Hitze weg ist. Mir macht der Regen und die kühlen Temperaturen nichts aus. Kein Vergleich zu meinem Befinden bei Temperaturen über 30 Grad! Wie stark ich doch aufs Wetter reagiere...
Ich finds schön, dass mein Mann frei hat. Diese Woche haben wir einen Ausflug in die Eifel gemacht. Uns gefällt die ARD-Krimiserie "Mord mit Aussicht" so gut und die spielt in der Eifel, wobei es den Ort Hengasch nicht wirklich gibt. In einer Folge kam das Radioteleskop vor und da sind wir hin.
Ein bisschen übers Land fahren. Ein bisschen Spazieren gehen. Ein bisschen was Neues entdecken. Ein bisschen aus dem Alltag raus. Das hat gut getan!
Noch was Neues habe ich entdeckt, das mir gut gefällt: Gartensendungen im TV. Es macht richtig Spaß, auf den Seiten zu stöbern und Neues zu lernen. Dort gibt's Beiträge über die Gartenpraxis wie z.B. Buchsbaum schneiden, über Gartenideen, z.B. ein englisch inspiriertes Gartenbeet gestalten, sowie die Rubrik "Pflanzen", in der Beiträge z.B. über die Clematis und viele andere zu finden sind. Ich bin auf Clematis-Spezialist Westphal gelandet und habe einiges über die Clematis erfahren und dazu noch interessante Sorten entdeckt und zwei gleich für meinen Garten geordert. Eine in dunkel-pink für die eine Seite des Rosenbogens und eine weiße, die ich gerne in einen Kirschbaum wachsen lassen möchte. Ich freue mich schon so darauf, sie wachsen und blühen zu sehen!
Ich habe die letzten Wochen gemerkt, wie gut es mir tut, aus dem Alltag auszubrechen. Die Woche im Bergischen hatte entscheidenden Anteil. Einfach mal raus, neue Eindrücke bekommen, einen anderen Tagesablauf haben, anderes sehen, hören, riechen, schmecken. Es muss wie ich gemerkt habe auch nicht gleich eine ganze Woche sein, seit einigen Monaten fahre ich ab und an auch mal wieder gerne ins Rheincenter, ein überdachtes Einkaufscenter mit vielen kleinen Geschäften in Köln-Weiden. Dort lässt sich prima im Buchladen stöbern, dabei eine Tasse Kaffee trinken (haben eine tolle Leseinsel mit Tischen, Kaffeecenter, Springbrunnen). Zum Abschluss gönne ich mir immer 10 Minuten Massage auf Shiatsu-Massagesesseln. Das tut soooo gut!
Lange Zeit hat Bummeln nur Stress für mich bedeutet. Als ich zu meinem Mann auf diese Rheinseite gezogen bin (war vor 18 ! Jahren - huch wie die Zeit vergeht), bin ich mit Vorliebe dort und in Hürth bummeln gegangen. Dann kamen Abendstudium, der Umbau, die Selbstständigkeit und bummeln hat mich nur noch gestresst. Jetzt stelle ich fest, dass es wieder geht und das finde ich schön.
Nichts bleibt wie es war - alles ändert sich.
Ein schönes Wochenende!
Ihre Anja Kolberg
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag
August-Impression
So schaut ab heute mein Desktop aus: Es ist August und heute früh war es an der Zeit, sowohl das Desktopmotiv als auch das Kalenderblatt des Tischkalenders 2010 "Ich mache mich glücklich" zu wechseln. Es gefällt mir sehr, was ich sehe: Luft, blauer Himmel, Strand, Meer. Durchatmen!
Aufgenommen habe ich das Motiv an der dänischen Nordseeküste, unserem favoristieren Urlaubsziel. Die Gegend auf dem Foto heißt "Bjerregard", das liegt auf der schmalen Landzunge zwischen dem Ringköbing Fjord und dem Meer.
Der Text lautet: "Ich genieße diesen Moment."
Für mich ist dies eine Einladung, mit meinen Gedanken in der Gegenwart zu sein. Nicht daran zu denken, was morgen los ist oder nächste Woche. Wo der nächst Urlaub hingehen könnte oder wie ich es schaffe, endlich wieder mit dem Schreiben eines Buches anzufangen. Mich auch mit meinen Gedanken nicht in die Vergangenheit zu flüchten, nicht über Erfahrungen nachzudenken, über Erlebnisse, was auch immer.
In der Gegenwart sein, bedeutet für mich: In mich hineinhorchen und gucken, wie es mir geht. Stimmung. Körper. Mich strecken, weil der Nacken schmerzt.
Meine Umgebung wahrnehmen: Licht. Farben. Ausblick. Geräusche. Düfte. Temperatur.
Genießen, was ich sehe. Mir zum Beispiel den neu gepflanzten Lavendel im Blumenkasten vor meinem Bürofenster genau anschauen. Die Nase reinhalten. Über die Blätter streichen, jetzt hat meine Hand für einige Momente seinen Duft aufgenommen. Oder Passanten beobachten wie sie miteinander umgehen, wie sie sich bewegen. In dem Himmel schauen und diese wunderschönen Schwärme der Mauersegler beobachten, die mich diesen Sommer verwöhnen.
Diesen einen Moment genießen, in dem ich mich jetzt befinde.
Kraft tanken. Pause machen.
Immer wieder werde ich diesen Monat daran erinnert.
Ich wünsche Ihnen einen schönen August
Anja Kolberg
PS: Der Tischkalender 2010 "Ich mache mich glücklich" ist ausverkauft. Im Herbst können Sie den neuen Kalender für 2011 und auch die Desktopmotive im Webshop kaufen. Wenn Sie automatisch darüber informiert werden möchten, tragen Sie sich in den Newsletter ein.
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Ich beschütze mich und stehe zu mir
Ich möchte zum Kalenderblatt des vergangenen Monats Juli noch etwas schreiben: Es gibt vieles, wovor ich mich beschützen kann. Auch vor mir selbst. Wann das der Fall ist? Wenn ich etwas tue, das mir schadet.
Beispiel Essen: Mir ist aufgefallen, dass ich oft esse, weil ich mich damit beruhige, ablenke oder Langeweile und Unterforderung bekämpfe. Also nicht, weil ich Hunger habe. Als mir das bewusst wurde, war ich erst mal richtig erschrocken.
Wie ich mich in der Situation vor mir selbst beschütze?
In dem ich erst einmal akzeptiere, dass es so ist, ohne mich dafür zu verurteilen. Dieses Muster trage ich schon sehr sehr lange in mir und es darf die Zeit brauchen, die es braucht, bis das Muster geht. In einem nächsten Schritt kann ich mich fragen, ob ich wirklich Hunger habe oder ob irgend etwas anderes los ist. Nicht verwunderlich: Das Zweite trifft oft zu.
Und dann? Dann kann ich gucken, was los ist. Ich wende mich dann also nicht dem Essen, der Beruhigung und Ablenkung zu, sondern mir selbst und dem, was ich wirklich brauche, was wirklich los ist.
"Was ist wirklich los? Was brauche ich wirklich?"
Die Antworten sind sehr unterschiedlich: "Mir ist langweilig." "Ich bin ungeduldig, spüre eine innere Unruhe." "Ich bin wütend." "Ich bin traurig." "Ich bin müde." ... Nicht immer kommen die Antworten sofort, manchmal brauche ich auch Geduld und Verständnis, dass es noch mehr Aufmerksamkeit braucht, bis ich wirklich weiß, was los ist.
Dann kann ich mich entscheiden, zu mir zu stehen und statt zu essen und damit vom eigentlichen Problem abzulenken, etwas zu tun, damit es mir wieder gut geht. Einige Beispiele, von dem was mir bisher eingefallen ist:
- Wenn mir langweilig ist (passiert abends oft beim Fernsehen), aufstehen und etwas tun, worauf ich Lust habe oder was mir gerade einfällt. Lesen. Aufräumen. In den Garten gehen. PC anmachen und surfen. Mich ablenken. Schreiben.
- Wenn ich wütend bin: Darüber reden. Die Gründe in mein Tagebuch schreiben. Meiner Stimmung mit Farbe Ausdruck verleihen. (Ich kann unglaublich groß schreiben und den Stift sehr sehr fest ins Papier drücken, wenn ich wütend bin. Bevorzugte Farbe: Rot.) Auf ein Kissen schlagen. Laut schreien...
- Wenn ich mich unterfordert fühle: Mich fragen, was ich lieber tun würde und es versuchen.
- Wenn ich Aufmerksamkeit und Liebe möchte: Meinen Partner bitten, mich in den Arm zu nehmen. Ihn Fragen, ob er mir etwas Nettes sagen könnte. Einen Liebesbrief an mich selbst schreiben. Oder einen lesen, den ich schon vorher geschrieben habe. Mich duschen und anschließend mit einer duftenden Creme einreiben.
- Wenn ich inner Unruhe spüre: Aufstehen und mich bewegen, zum Beispiel eine Runde durch den Garten oder durchs Haus. Je nach dem, was gerade "geht".
- Wenn ich müde bin: Mich hinlegen und versuchen, mich auszuruhen und zur Ruhe zu kommen. Auch wenn es nur fünf Minuten sind.
- Wenn ich traurig bin: Mich fragen, was mich traurig gemacht hat. Mich selbst verstehen. Mich (mein inneres Kind oder welcher Anteil von mir selbst auch immer traurig ist) in den Arm nehmen, das kann ich mir gut in meiner Phantasie vorstellen. Mir gut zureden, mich selbst trösten. Mich fragen, was ich tun kann, damit es mir besser geht.
Ich bin dankbar für diese Entdeckung, die mir in den letzten Tagen bewusst geworden ist. Bisher hatte ich nicht die Geduld, dahin zu gucken, warum ich esse. Jetzt ging es. Das macht mich froh. Ich bin mir sicher, dass es mir nicht immer gelingen wird, mich zu fragen, warum ich etwas essen möchte, ob ich Hunger habe, oder etwas anderes dahinter steckt. Ich werde sicherlich auch noch des öfters zur Beruhigung nach Essen greifen. Wichtig ist, dass ich jetzt den ersten Schritt gemacht habe und mir das alles bewusst geworden ist. Damit kann ich künftig entscheiden, wie ich mich verhalten möchte. Und ich möchte mir nicht böse sein, wenn es mir nicht gelingt. Auch damit beschütze ich mich vor mir selbst, nämlich davor, mich selbst zu stark zu kritisieren. Wozu ich auch neige. Es gibt noch so viel zu entdecken!
Tiefes Durchatmen!
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Monatliche Impulse