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Einfach weiter gehen - den Sommer überstehen

Im Frühling war ich unsicher, ob ich es schaffen würde in den heißen Sommermonaten weiter möglichst täglich walken zu gehen. Das Problem: Wenn es zu warm ist, schmerzen meine Beine. Sie werden schwer und schwellen an. Dann habe ich überhaupt keine Lust, zu gehen. Bislang war ich mittags um den See gegangen, immer dann wenn ich gerade eine Pause von der Arbeit brauchte und Erholung vom Sitzen am Schreibtisch. Und mittags im Sommer ist es nunmal besonders warm ...

Hier in Köln fühlt es sich die letzten Tage nach Frühherbst an, die Gänse am Weiher üben den Formationsflug gen Süden, der erste für mich typische herbstliche Morgentau benetzte die Wiese. Die noch kommenden heißen Tage sind also gezählt. Und wissen Sie was? Ich habs wahrhaftig geschafft und eine Lösung gefunden, im Sommer das Walken nicht aufzuhören. Das war nämlich meine Befürchtung: Wenn ich meinen Rhythmus unterbreche, wird die Hürde wieder anzufangen zu hoch und ich höre auf, meinem Körper durch die Walkingrunde Gutes zu tun.

Wie ich das geschafft habe, trotz Hitze weiter zu gehen? Ich bin morgens früh gegangen. Erst mit dem Hund eine Runde Gassi gegangen. (Ich nehme sie nicht mit zum Walken, weil sie die weite Strecke mit 14 Jahren nicht mehr schaffen würde und ich durch ihr intensives Schnüffeln, das eine gefühlte Ewigkeit dauern kann, auch null Spaß dran hätte.) Dann raus an den Weiher. Die Morgensonne ist selbst das große Stück ohne Schatten um sechs oder sieben Uhr noch erträglich und angenehm. Die waldigen Abschnitte eine herrliche Abkühlung. Ich bin so stolz auf mich, dass ich durchgehalten habe und eine Lösung entwickelt, die für mich praktikabel ist.

So viel Schönes und Interessantes erlebe ich jeden Tag, wenn ich draußen in der Natur bin: Kleine flauschige Küken von Gänsen und Enten betrachten. Kleine Gänschen die versuchen wie die Großen Grasshalmspitzen zu naschen und dabei in die Höhe hüpfen...

Schnecken mit unglaublich interessanten Gehäusen beim Kreuzen des Weges beobachten. Hunde beobachten - da geht mir das Herz auf - und mich kurz mit ihren zweibeinigen Begleitern austauschen, wenn es passt. Den Ruf des Greifvogels über den Bäumen hören. Anderen ein Kompliment für ihr hübsches Outfit machen und so Freude bereiten oder die gleichen Gesichter sehen und grüßen. Die Wolken am Himmel und die Schattenspiele der Sonne auf dem Weg beobachten:

Die Schwäne auf dem See zählen. Bei 50 habe ich aufgehört:

Walking bei Sommerregen geht auch. Er tut nicht weh, ich bin abwaschbar und es macht echt Spaß, dann draußen zu sein. Beim letzten Mal bin ich bis auf die Unterhose nass geworden. Ich sage Ihnen: Ich fühlte mich wie eine Abenteuerin. :-)

Und zu naschen gibt es auch einiges. Warum Superfoods und künstliche Nahrungsergängzungmittel übers Internet bestellen, wenn ich das natürlichste, frischste und beste direkt am Wegesrand pflücken und direkt verspeisen kann? Gerade habe ich schwarze Holunderbeeren direkt vom Baum probiert. (Holunderbeeren können zu Erbrechen, Magen-Darmbeschwerden führen. Deswegen vor dem Verzehr kochen, wenn viele gegessen werden. Mehr hier.) In den letzten Wochen habe ich zum Beispiel die Fruchtstände vom Spitzwegerich probiert, Kleeblüten, die intensiven Blüten der Schafsgarbe, mich an Brennesseln gepiekst und mich nicht davon abbringen lassen, deren Spitzen und Samen weiter zu pflücken und zu essen.

Besser kann es doch nicht sein, als meinen Körper mit Wildkräutern zu versorgen! Natürlich schaue ich, dass die mir bekannten Pflanzen weit ab der Straße stehen, in einer Höhe sind, wo sie nicht von Hunden angepinkelt worden sind oder dass keine Tiere mehr drauf rumkriechen. Der Geschmack der Wildkräuter ist oft sehr intensiv. Bitter vor allen Dingen - und gesund.

Mir fällt auf, wie viel mehr ich Düfte wahrnehme. Das hat nicht immer was positives. So ist es zum Teil eine echte Herausforderung weiter zu atmen, wenn an mir jemand vorbei joggt, der von einer riesigen Parfüm- oder Deowolke umgeben ist. Gut, dass das auf die meisten Menschen nicht zu trifft. Ebenso lässt sich der Zigarettenqualm noch wahrnehmen, selbst wenn kein Raucher mehr zu sehen ist, der ihn hinterlassen hat. Dafür freut sich meine Nase über den Duft der Blüten, an denen ich schnuppere.

Zum Beispiel die große Gruppe von "Großem Heinrich" der am Wegesrand unzählige Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anzog.

Meinen Beinen geht es immer besser. Deswegen habe ich ja mit dem Walken nach gefühlten 16 Jahren wieder angefangen. Sie schmerzen weniger und das ist ein ganz großes Glück. Zudem habe ich auch gut abgenommen. Dazu werde ich in einem anderen Beitrag berichten.

In diesem Sinne: Bis bald!

Ihre Anja Kolberg

P.S.: Hier berichte ich über meine anderen Walkingerfahrungen und warum ich damit angefangen habe: Blog - Körper & Schmerzen. Einfach runterscrollen, sind von aktuell nach älter sortiert.

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Sonntag, 20 August, 2017
Thema: Blog - 2017, 2. Halbjahr, Blog - Körper & Schmerzen, Blog - Walking

Das Arbeitsleben ist bunt

Gerade sprach ich mit einer Supportmitarbeiterin. Zum Schluss fragte sie, ob sie noch etwas für mich tun kann. Ich sagte: "Ja, bitte das Wetter in Köln ändern. Heute regnet es ununterbrochen." "Oh, damit kann ich ihnen nicht dienen, hier in Irland regnet es auch den ganzen Tag." Ein wunderbares Gespräch über Irland entwickelte sich. Diese Frau aus Deutschland lebt und arbeitet seit sieben Jahren auf der Insel. Ist das nicht ein Traum? Ich wollte schon lange so gerne mal dorthin, wenn ich an die grüne Natur denke, geht mir das Herz auf. Sie gab mir Tipps für einen grünen Urlaub, einfach klasse.

Ist es nicht toll wie bunt die Arbeitswelt heutzutage ist?

Vor einiger Zeit hatte ich zufällig Kontakt mit einer ehemaligen Klientin. Ich rief eine Servicetelefonnummer an, schilderte mein Anliegen und auf einmal fragte mich die nette Dame am Telefon "Haben Sie Frauencoaching gemacht? Ich glaube ich kenne Sie." Ich war verdutzt, fragte nach dem Namen und zack erinnerte ich mich an meine Klientin. Wie toll war dieser Zufall!! Sie lebt und arbeitet heute auf Mallorca. Es war wie ein Sechser im Lotto, dass ich sie am Telefon hatte. Einmal weil sie eigentlich Pause gehabt hätte und zum anderen, weil in einem Callcenter ja nicht nur eine Person arbeitet, also an genau sie zu kommen, war wirklich etwas besonderes. Nach den vielen Jahren treffen wir uns so wieder! Ein besonderer Glücksmoment für uns beide, wir haben uns so gefreut.

Auch sie ist ein Beispiel dafür, dass Arbeiten heutzutage nicht mehr nur in Deutschland im "Nine-to-five-Job" (also täglichen Job von morgens neun bis abends fünf) möglich ist. Unsere Arbeitswelt ist viel bunter und vielseitiger geworden. Arbeiten statt im Büro in Stadt xy ist heute von zu Hause ("Homeoffice") aus möglich. Auch arbeiten im Ausland aus - zum Beispiel als "Freelancer" (wenn man zum Beispiel eine Dienstleistung anbietet wie Webseitengestaltung, was alles übers Internet abgewickelt werden kann) oder als Mitarbeiter eines deutschsprachigen Callcenters ist keine Seltenheit mehr. Das nur ein Bruchteil der beruflichen Lösungen, die heute möglich sind.

Viele Türen stehen uns heute offen, anders zu arbeiten, so wie es zu unseren Wünschen passt. Und das finde ich wunderbar. Ich spüre, wie sich mein Herz weit öffnet und die Flügel ausstreckt, Energie und Freude an diesen Möglichkeiten tankt!

Ich fände es wunderbar, eine zeitlang im Ausland zu leben und zu arbeiten. Das könnten einige Monate sein oder auch ein Jahr. Was mich daran reizt? Vor allen Dingen die Natur. Ich liebe die Urlaubszeit in Dänemark. Die Nähe zur Nordsee, Stürme, die am Himmel vorbei segelnden Möven, die salzige Luft, die Stille und Einsamkeit sind genau mein Ding. Die Vorstellung, dort länger als drei Wochen Urlaub zu sein und frei zu arbeiten, erfüllt mich mit Glück. Also zu schreiben oder Menschen übers Internet zu coachen, zu begleiten.

Spannend fände ich auch, eine längere Zeit in England zu leben, um besser Englisch sprechen und verstehen zu können. Warum? Weil ich spüre, dass ich hier eine Grenze habe, die mir den direkten und leichten Zugang zu viel Wissen blockiert. Zum Beispiel auf englischen Webseiten recherchieren, englische Fachliteratur zu lesen (ohne direkt abzubrechen, weil ich es so anstrengend finde) oder auch Videos, Vorträge usw. anzuschauen oder gar an Workshops auf Englisch teilzunehmen, ohne auf eine Übersetzung angewiesen zu sein. Die Ursprache ist eben immer noch etwas anderes als die deutsche Übersetzung.

Ich spreche und verstehe nicht so gut Englisch wie ich möchte. Ist einfach so. Ich hatte Schulenglisch, war glaube ich eine zwei, bis zur zehnten Klasse und dann im Abendstudium zur Betriebswirtin zwei Stunden pro Woche Fachenglisch. Auch wenn ich da eine eins hatte, sagt das nix über meine praktische Erfahrung aus. Beruflich habe ich kein Englisch gebraucht und wenn, dann war ich eher gehemmt, als frei fließend zu sprechen. Und das hätte ich gerne anders. Ich glaube, dafür wäre es gut, eine zeitlang in England zu leben und im Idealfall dort stark in Kontakt mit Menschen zu sein, um die Sprache zu üben und meine Hemmungen zu verlieren. Das wäre eine große Bereicherung für mich.

Soviel zu meinen Träumen. Sie mir bewusst zu machen und auszusprechen ist ein wichtiger Schritt.

Einen beschwingten Tag aus Köln

Anja Kolberg

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 18 August, 2017
Thema: Blog - 2017, 2. Halbjahr, Blog - Berufl. Orientierung

Hineingepresst & ausgebrochen

Hineingepresst in eine Form,
damit wir passen.
Hineingepresst in eine Form
ohne das Leben ganz zu atmen.
Hineingepresst,
um zu Funktionieren.
Hineingepresst in eine Form,
damit ihr uns aushalten könnt.

Hineingepresst.
Wo ist mein Atem
Wo ist mein Leben
Wo ist mein Ich

Hineingepresst in eure Form
nicht meine

Dringeblieben.
Nicht ausgebrochen.
Um dazu zu gehören.
Gemocht zu werden.

Unglücklich.
Unzufrieden.

Zeit die Form zu verlassen
Euch zu konfrontieren
mit meinem Ich
Euch zuzumuten,
mich auszuhalten
Und wenn nicht ihr,
dann andere die passen
zu meinem ganzen Ich.

Ich bin bereit für
eure Reaktionen
und auch die Freiheit
auszuhalten.

Bleib
halt still
sei ruhig
sei brav
hör auf
zu sein
wie du bist

Du bist zuviel
zuviel für mich
mehr als ich aushalten kann
Mehr als die Regeln geben

Geh in die Form
sei schön brav
dann muss ich auch nicht raus
aus meiner

Ich will nicht mehr
Teil dieser Form
noch irgend einer anderen sein
Mich zwängen
Mich zwingen
was ich nie war
was ich nicht bin
will leben
atmen
fließen
sein
raus mit meinen Gefühlen
raus mit meinen Gedanken
endlich ich
ganz und gar ich

Es ist Zeit

raus aus der Form
raus aus der Strenge
raus aus dem alten Leben

Wagen
zu leben

Wagen
zu sein

Ganz und gar ich

Rücksichtlos
Ich

Frei sein
ich selbst sein
ganz und gar
mich selbst leben
mich selbst lieben

Keine Fragen
Antworten.
Keine Zweifel
Sicherheit.
Keine Angst
Wut Energie Bewegung.
Ich
ganz ich
ohne Zweifel
Vertrauen.

Nicht zu viel für dich
nicht zu viel für mich
genau richtig!

Keine Kontrolle.

Ich.

Für das wilde Kind in uns allen. Raus aus der Form. Rein in die Freiheit.

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 11 August, 2017
Thema: Blog - 2017, 2. Halbjahr, Blog - Inneres Kind

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