Mai-Impulse

Die neuen Kalendermotive für Mai hauen mich fast um, besonders wenn ich sie gemeinsam auf mich wirken lasse. Ich empfinde sie sehr stark vorwärts treibend. Das war mir während des Entstehungsprozesses nicht bewusst, da ich jeden Kalender separat entwarf. Mal sehen, was sie jetzt in mir auslösen:

Wandkalender "Herzensangelegenheiten"

Vor grünem Hintergrund wächst ein aus Papier geformtes Herz aus einem Tagebuch. Darüber steht in roter Schrift: "Ich habe Mut." Schon die letzten Tage des Aprils überlegte ich: Wie war noch mal das Blatt für Mai? Als es mir bewusst wurde, spürte ich wie meine Aufregung stieg.

Für mich ganz persönlich bedeutet die Symbolik dieses Bildes: Schreiben. Herz. Mut. Dazu noch "meine" Farbe Grün. Einige Blätter des abgebildeten Tagebuches sind beschrieben, doch die meisten davon sind noch weiß und warten darauf, beschrieben zu werden. Das Innere des Herzens ist rot. Für mich symbolisiert dieses Bild: Da gibt es noch viel zu füllen, zu schreiben, zu erleben. Von mir. In meinem Leben. Mut brauche ich, um nächste Schritte zu gehen, denn auch wenn ich vor zehn Jahren zwei Bücher schrieb, also Erfahrung mit dem Veröffentlichen habe, so bedeutet dies nicht, es fällt mir leicht. Kurz: Ich habe Hemmungen, die nächsten Schritte zu gehen. Wie diese auch immer aussehen mögen.

An ungeschriebenen Themen hat sich vieles in den letzten Jahren aufgestaut. Dieses aufgestaute, nicht veröffentlichte, fühlt sich an wie ein riesiger Staudamm, der bis zum Rand gefüllt ist, doch kaum Wasser fließt ab und es kommt immer neues hinzu. Die Staumauer quietscht und kracht. Wie lange hält sie noch? (Ist auch eine tolle Kraftvorstellung... Was passiert, wenn er bricht? Gar nichts? Ein bisschen? Viel? Ich traue mich gar nicht, hinzuschauen...)

Übrigens ist das Thema Veröffentlichen (damit meine ich gegen Honorar zu schreiben wie ein Buch veröffentlichen oder einen redaktionellen Beitrag) einer der für mich persönlich im Moment wichtigsten Räume in meinem Inneren, die ich nicht betrete...

Das Kalenderblatt erinnert mich daran, mutig mein Herzensthema anzugehen. Wie dieses Angehen auch immer aussehen mag, sei es, bei jedem Blick auf den Kalender an etwas sehr sehr wichtiges erinnert zu werden oder wirklich konkrete Schritte zu unternehmen.

Für was haben Sie Mut? Welche Seiten eines Herzensthemas möchten Sie füllen?

Tischkalender "Ich trau mich was"

Auf einem Ziegelweg, der über den Rasen führt, wächst Moos zwischen den Ritzen und auch blaue Stiefmütterchen. Sie haben sich dort selbst hingepflanzt, gleich davor steht ein einzelnes, kleines Stiefmütterchen, welches auch seinen Weg in die "Freiheit" gefunden hat. Das Zitat lautet: "Ich befreie mich von einengenden Grenzen."

Was löst dieses Blatt in mir aus? Woran erinnert es mich?

Vor allen Dingen denke ich daran, Dinge anders zu machen, etwas Neues zu denken, mich anders zu verhalten, etwas Neues auszuprobieren. Und darüber nachzudenken: Was engt mich ein? Gibt es Regeln, die ich mir angeeignet habe, die ich gelernt habe, wie ich erzogen worden bin, die überholt sind? Regeln, die nicht mehr wirklich zu dem Menschen, der ich heute bin, passen?

Ein Beispiel ist sehr präsent für mich: Meine Ernährungsumstellung. Seit Mitte Januar bin ich auf dem Weg, mich ohne Lebensmittel, die von Tieren stammen, zu ernähren. Eine enorme Veränderung raus aus einem alten, eingespielten, vier Jahrzehnte gewohnten Eßverhalten. Unvorstellbar war diese Änderung vorher. Jetzt, wo ich es einige Monate lebe, denke ich: Es ist einfacher als ich dachte - und interessant zugleich.

Der Satz auf dem Kalenderblatt hat aber noch einen weiteren Aspekt: "einengend". Hat mich meine alte Ernährung eingeengt? Ja, höre ich, in deiner Gesundheit, deiner persönlichen Entwicklung UND vor allen Dingen darin, nach deinem moralischen Empfinden zu leben.

Ok. Ja. Stimmt. Diese Einengung war mir aber ehrlich gesagt nicht bewusst, denn ich habe etwas geändert, weil ich nicht anders konnte. Ich habe nicht über Grenzen, Einengung, Gesundheit nachgedacht, sondern gemerkt, dass es für mich nicht mehr geht ist, gegen meine Ethik zu handeln, zu leben. Ich habe so viele schmerzhafte Fakten aufgenommen, was mein bisheriges Leben für andere Lebewesen für Konsequenzen hat. Danach hatte ich endlich die Kraft, etwas zu tun. Dass es nicht mehr stimmig ist, wusste ich schon lange...

Finden Sie nicht auch, dass diese beiden Kalenderblätter herrlich zusammenpassen? Mut haben, mich aus einengenden Grenzen zu befreien. Hu! Durchatmen.

Meine Beispiele spiegeln einige typische Aspekte von Veränderungsprozessen:

  1. Wissen, wo es hingehen soll, aber nicht in Aktion kommen und zögern.
  2. Den Mut spüren und die Gewissheit zu haben, es wird sich was ändern, die Frage ist nur noch: Wann.
  3. Nicht mehr anders können und handeln. (Hier kommt oft das Schicksal oder ein Zufall zu Hilfe, der einem die eigene Endlichkeit, die Konsequenzen des bisherigen Handelns oder auch bewusst macht, was man alles nicht gelebt hat. Wir Menschen brauchen/ich brauche diese starken Impulse, um ins Handeln zu kommen. Darüber könnte ich Bücher schreiben... Huch!)
  4. Darüber nachdenken und sich bewusst machen, was es ist, das nicht mehr stimmig ist im Leben.
  5. Diese einengenden Grenzen überwinden und neue Erfahrungen sammeln.

Ich wünsche Ihnen und mir selbst einen zauberhaften Mai!

Anja Kolberg

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Die neuen Kalender 2012 gibt es im Herbst im Shop zu kaufen. Hier können Sie sich für den Newsletter eintragen, der Sie informiert, wenn sie lieferbar sind.

Die ausführliche Vorstellung der gesamten Kalenderblätter finden Sie unter Blog - Kreative Projekte.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 02 Mai, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse
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