Wer hat an der Uhr gedreht?
Weiter im Renovierungsgarten
... Ist es wirklich schon so spät?
Ja. Ist es. 22 Tage sind vergangen, seit dem ich das letzte Mal hier schrieb. Mir kommt diese Zeit viel länger vor. So viel ist in Bewegung, dass ich kaum Schritt halten kann.
Ich sitze selten am Schreibtisch, weil ich weiterhin draußen im Garten bzw. auf der Terrasse und am Haus werkle. Seit unserer einjährigen Renovierung des Hauses 1997 ist dies das größte Projekt für meinen Mann und mich. Wir haben schon viel geschafft:
Die Gartenmauer ist verkleidet, gestrichen. Holzzäune gestrichen. Haussockel verputzt. Holz der Pergola geschliffen, gestrichen und aufgebaut inklusive vor Regen schützendem Dach. Steg neu geölt. Holzmöbel abgeschliffen und gestrichen. (Die Tischplatte gefällt uns besser als bei der Neuanschaffung. Jetzt kommt die Holzstruktur mehr heraus. Davon gleich ein Foto. Ein echter Gewinn.) Eine neue Treppe von der Küche in den Garten montiert. Ein Teil der Terrassensteine schon gesäubert und neu verfugt. Die Kellertreppe verkleidet und einmal gestrichen.
80% sind geschafft. Jetzt stehen noch weitere, aber kleinere Schritte und die übrigen Terrassensteine an. Fugenauskratzen macht zwar keinen Spaß. Auf der anderen Seite hab ich jedes Jahr einmal das Unkraut entfernt und das soll durch die neuen Fugen wegfallen. Gut, die alten waren kaum mehr gefüllt. Die Zeit und der Hochdruckreiniger haben so einiges ausgewaschen.
Was wir bisher geschafft haben, ist herrlich anzusehen. Ein Genuss fürs Auge, wobei ich das Alte auch gut sehen konnte. Ich habe mich auf das Schöne konzentriert. Ich habe richtig Farbe im Gesicht und an den Armen bekommen, ohne mich dafür in die Sonne legen zu müssen. Wenn ich meine Hände auf meine nackten Oberschenkel lege, ist der Farbunterschied enorm. Früher dachte ich immer: Ich werde ja kaum braun, da war diese Disziplin im Strandurlaub noch wichtig. Heute ist es mir wurscht und merke jetzt so nebenbei: Werde ja doch braun. :o)
Das ist positv bei all der körperlich sehr anstrengenden Arbeit. Ebenso, dass ich wahrhaftig 3 kg verloren habe. Körperliche Betätigung macht sich also auch auf der Waage bemerkbar. Außenstehende hatten mir das angesehen, doch ich sah nichts auf der Waage (stelle mich bei Bedarf so 1 - 4 mal im Jahr drauf - im Gegensatz zu früher, da wars täglich, morgens nach dem Bad). Heute früh zeigte es sich auch dort. Schön!
Ein schönes Gefühl auch, dass wir beide, mein Mann und ich, das alles alleine geschafft haben. Ohne Kräfte von außen. Es gibt mir als Frau wieder einmal das Gefühl, was ich leisten kann (und auch mal wie ein Mann anpacken). Ich traue mir auch mehr zu. Gut fürs Selbstbewusstsein. Und es gibt ein starkes Gemeinschaftsgefühl für unsere Partnerschaft, was uns richtig gut tut. In Krisenzeiten ist es für mich ein Kraftanker, mich an diese Erlebnisse zurück zu besinnen und zu merken: Wir haben an einem Strang gezogen und das geschafft.
Haben Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner schon mal zusammen gearbeitet? Boah, zum Teil prallen da so unterschiedliche Welten aufeinander... Doch inzwischen können wir immer besser miteinander streiten. Nach 21 Jahren Ehe spielt es sich immer mehr ein, sich gegenseitig zu lassen, sich zu behaupten, auf den anderen einzugehen, Toleranz und Durchatmen üben ... Jeder Mensch hat so seine Lernaufgaben...
Jetzt habe ich endlich wieder geschrieben. *Hüpf* Ich weiß, einen angekündigten Beitrag über das auf mich selbst konzentrieren wollte ich noch schreiben. Der kommt noch. In diesem Moment freue ich mich, dass ich wieder gebloggt habe. Mir Zeit genommen habe, hier zu sitzen und meine Finger über die Tasten hüpfen zu lassen und Sie an meiner kleinen Welt teilhaben zu lassen.
Es hat richtig gut getan, mir die positiven Dinge und Errungenschaften anzuschauen und darüber zu berichten. :o) Das ist auch ein wichtiger Bestandteil des gesunden Lebens.
Alles Liebe aus Köln & schön, dass Sie da sind und mich lesen.
Ihre Anja Kolberg
Direktlink dieses Artikels, um darauf zu verweisen:
https://www.frauencoaching.de/archives/2014/06/entry_6842.html
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