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Essen möglichst ohne tierische Produkte
Meine Ethik & die Folgen - Teil 1

23.1.2011 - erste Überlegungen

Nachdem ich mir alles von der Seele geschrieben hatte, begann die Praxis: Was sind Essensalternativen, wenn ich mich ohne Fleisch, Eier und Milchprodukte - also vegan - ernähren möchte? Neben Sojaprodukten, Tofu & Co. greifen Veganer vorwiegend zu Hülsenfrüchten, Getreideprodukten, Obst und Gemüse. Ich mache mir eine Einkaufsliste von Produkten, die angeblich gut schmecken sollen und im Supermarkt zu finden sind.

Online lässt sich vieles an Lebensmittel bestellen, das scheint ein großer Markt zu sein. Ich will aber erst mal sehen, was ich vor Ort bekommen kann.

Mein Mann meint, ich sei radikal, weil ich keine tierischen Produkte mehr essen will. Erst bin ich entsetzt, doch dann denke ich: Er hat Recht. Ich bin radikal. Ich habe Bilder gesehen und Geschichten gelesen, die es für mich im Moment nicht möglich machen, zur Tagesordnung überzugehen und weiter zu essen wie vorher. Ich will im Moment auch keinen Wurst-Aufschnitt, Käse, Milch, Butter, Eier für mich persönlich neu kaufen, selbst wenn darauf Bio steht. Versuche meinen eigenen Weg durch den Dschungel zu finden. Mit meinen eigenen Regeln, denn wirklich konsequent bin ich nicht: Letzte Woche gab es zum Tortellinisalat ein Schnitzel aus der Tiefkühltruhe. Ich nehme die immer noch vorrätige Discountermilch in den Kaffee (weil in großen Mengen noch bei uns vorrätig) und schmiere Butter und Frischkäse aufs Brot. Es ist mein Misch-Masch-Weg. Mein Mann wird weiterhin sein Fleisch essen und Wurst und ..., allerdings mit dem Bio-Siegel, um den Tieren bessere Haltungsbedigungen zu ermöglichen. Es entscheidet jeder für sich.

Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehe, wenn ich eingeladen bin und es Fleisch gibt. Am Buffet kann ich mir aussuchen, was ich will, aber wenn am Tisch das Essen ausgegeben wird? Diesen Gedanken schiebe ich jetzt erst mal weg. Eins nach dem anderen, denn für mich ist wichtig, langfristig etwas zu ändern. Ob ich bei einer Einladung dann das Fleisch essen könnte oder ich mich unwohl dabei fühle? Gegen meinen Willen will ich nichts essen, auch wenn mein verändertes Eßverhalten verständlicherweise erst einmal für die anderen komisch sein wird.

Vielleicht bin ich in ein paar Wochen genau in meinem alten Muster. Hoffentlich erinnere ich mich dann an das, was ich gesehen habe und denke um.


24.1.2011 - Es wird konkreter - der erste Einkauf

Ich habe Foodwatch angeschrieben und gefragt, ob sie wegen der irreführenden Heile-Welt-Bilder auf den Eier- und Milchverpackungen eine Kampagne starten könnten.

Im riesigen Globus-Supermarkt habe ich mich mit meiner Einkaufsliste nach alternativen Produkten umgeschaut. Es ist kein Problem Bio-Milch, Bio-Käse, Bio-Butter oder Bio-Joghurt zu finden, ganz anders sieht das bei Bio-Wurstaufschnitt für meinen Mann aus. Ganze neun (!) verschiedene Wurstpackungen finde ich im Regal zwischen hundert anderen Sorten, die nicht Bio sind. Unfassbar, dass das Angebot so begrenzt ist! Der verpackte Inhalt (80gr) ist geringer als bei den anderen Packungen, der Preis natürlich höher als bei der No-Name-Massenware. Bei Aldi habe ich schon mehr Auswahl an Bio-Wurst gesehen. Da ich selbst keine Wurst essen will, greife ich zu Bärlauch-Brotaufstrich von Alnatura und wo ich schon mal im Regal bin, auch zur Getreidemischung für Gemüseburger und Bio-Mayonnaise. Wenn schon Mayo, dann wenigstens mit Eiern von einigermaßen gut gehaltenen Hühnern... Im Bioregal gibt es dann auch Gläser mit haltbarer Biowurst, nehme für meinen Mann Leberwurst im Glas mit. Scheibenkäse haben wir noch genügend im Kühlschrank, hier brauche ich erst mal nicht nach Ersatz zu suchen.

Im Kühlregal finde ich eine Soja-Ecke und nehme Bio-Margerine Alsan-Bio mit, einen Tetrapack Soja-Drink, der wie Milch aussieht und Soja "Joghurt" mit Frucht. Bin sehr skeptisch.

Was soll ich abends kochen? Auf meiner Suche finde ich Nudeln ohne Ei (100% Hartweizengries, sind hell wie "normale" Eiernudeln) und Pesto ohne Parmesan. Das ist schon mal eine Mahlzeit. Dann greife ich im China-Regal zu Grüner-Curry-Chilli-Soße, auf der ein Rezept steht, hole dafür Mais in der Dose (es gibt kaum eine ohne Zucker, habe ich nie drauf geachtet), frischen Basilikum und Chillischoten. Ich werde das Gericht teilen, mein Mann bekommt dazu noch vorhandenes Hühnchenfleisch und ich hole mir geräucherten Tofu dazu. Himmel, lass es bitte schmecken.

Für Minu fehlen noch Leckerchen. Ich finde in diesem Supermarkt keine Hundekekse ohne Fleisch oder tierische Fette und denke nicht darüber nach, was letzteres sein könnte... Ich habe nämlich gelesen, dass sich hinter 'tierische Fette' Fischabfälle verstecken lassen. Nicht drüber nachdenken, Anja. Greife zu Minus geliebten Kaustangen, natürlich tierisch. Ist mir jetzt egal. Bleibe bei meiner Strategie: Einen Schritt nach dem anderen.

Bin stolz über die ersten Schritte. Es wird kein Spaziergang, das ist mir inzwischen klar. Es kann aber einer werden. :o) Bin guter Dinge!

Finde auf der Seite Donnerstag ist Veggie-Tag eine umfangreiche Rezeptsammlung.

Erster veganer Produkttest:

alpro soya 4 x 125gr "Joghurt" (Joghurt steht nicht drauf, Verpackung sieht aber so aus) Geschmacksrichtung Kirsch/Heidelbeere. Sieht aus wie Fruchtjoghurt. Riecht aber anders, obwohl der Fruchtgeruch im Vordergrund steht. Mein Mann probiert Heidelbeere, ich Kirsch.
Mein Fazit: Anfang und Ende schmeckt fruchtig, aber die Mitte nach einem Hauch von Sägespänen, fast muffig. Habe aber noch nie Soja bewusst gegessen, vielleicht ist das der typische Sojageschmack? Es geht, aber nur, weil ich weiß, dass dafür keine Kuh auf ihr Kälbchen verzichten muss. Note 3.
Fazit meines Mannes: Eßbar, schmeckte aber nach Tannennadelholz. Note 3. (Update nach 1 Woche: Ich habe ich die andere Hälfte des Viererpacks gegessen, mein Mann weigerte sich ;o). Ich bin völlig erstaunt: Das Sojaprodukt hat mir geschmeckt wie Joghurt, ich habe kein Muff mehr geschmeckt. Ich bin baff! Ändert sich der Geschmackssinn so schnell?)


31.1.2011 - eine Woche später

(Update Beinbruch meines Mannes: Schrauben sind raus. Alles gut gelaufen. ABER es wird noch Wochen dauern, bis er das Bein wieder normal belasten kann. Gut, dass wir das nicht von Anfang an wussten. Durchatmen. Weitergehen.)

Mich beschleicht das Gefühl, das ich besser drauf bin, seit dem ich kein Fleisch mehr esse. Ich bin weniger niedergeschlagen und traurig. Ich überlege - in Bezug auf die Eiskristallexperimente des japanischen Wissenschaftlers Masaru Emoto - ob sich die Gefühle/das Befinden der Tiere auf deren Fleisch übertragen können?

Das waren meine Lösungen bisher für's Abend essen: Das chinesische Curry-Gericht (s.o.) mit geräuchertem Tofu (ist mir ewig lange aufgestoßen, lieber nicht mehr) und Reis. Mehrmals Nudeln/Schupfnudeln (da waren bestimmt Eier drin) mit Zimt und Zucker. Kartoffeln mit Grünkohl untereinander (Stich Butter war am Kartoffelpüree, ich will meinen Mann nicht vergraulen...). Nudeln mit sehr leckerer Soße aus Zwiebeln, Maronen - und Milch. Spinat mit Kartoffeln - und einem Bio-Eierkuchen.

Auf meinem Frühstücksbrötchen landete meist Marmelade, Honig, Rübenkraut, auch mal Nutella oder noch vorhandener Frischkäse. Die Alsan-Bio-Margarine ist nicht vergleichbar mit Butter, aber es geht. Ranzig geschmeckt hat der Alnatura Bioaufstrich Bärlauch. Den hole ich mich nicht nochmal. Seit Samstag habe ich einen neuen Lieblingsbrotaufstrich, der so köstlich ist, das ich gar nicht genug davon bekommen kann und ihn mir heute Abend unter den Kartoffelpüree (mit Milch und Butter) gemisch habe: Vita Verde Tapenade aus schwarzen Oliven, pikant gewürzt mit Chili, Knoblauch und Kräutern. Der Inhaber von Vita Verde kennt die griechischen Bauern persönlich, gibt ihnen laut Bioladenbesitzer direkt das Geld - fairer Handel in Bestform! Schmeckt alleine deswegen doppelt.

Der Bio-Wurstaufschnitt von Alnatura hat meinem Mann nur zum Teil geschmeckt. Die Sommer-Salami war ein Reinfall (Minu hat sich gefreut), die feine Schinkenwurst soll ich unbedingt wieder mitbringen. Aldi Süd hat ein großes Bio-Wurstsortiment, es hat meinem Mann geschmeckt, was ich mitgebracht habe. Bio-Fleisch gibt es dort bis auf Hackfleisch nicht. Bei Lidl habe ich keinen Bio-Wurstaufschnitt oder Biofleisch gefunden, dafür leckere Bio Reiswaffeln Zartbitter für mich. :o) Damit bin ich bei meinem Lieblingsthema: Schokolade. Milchschokolade war bislang ja meine Lieblingssüßigkeit, jetzt übe ich mich in Zartbitter-Schokolade, da hier meist keine oder kaum Milch ("kann Spuren von Milch enthalten") drin ist. Die Nasch-Alternative am Abend: Bio-Bananen (schmecken viel besser als die normalen) und jede Menge Studentenfutter, Paranüsse, Walnüsse, Haselnüsse... Die Auswahl ist groß. Auch Erdnüsse gesalzen oder Salzstangen. Natürlich kein 100% Ersatz für die heißgeliebte Milchschokolade - aber besser als nix. Es gibt 'ne Menge Alternativen, ich bin erstaunt.

Die nächsten Tage werde ich einen Biosupermarkt aufsuchen und dort nach Neuigkeiten stöbern. Bisher fällt es mir am schwersten auf Milchprodukte und Eier zu verzichten, wirklich gelungen ist es mir nicht. Stolz bin ich, dass ich schon auf vieles verzichte: Käse, statt zweimal wöchentlich "schönen" Milchkaffee (mit ganz viel aufgeschäumter Milch) gibt es wie jeden Wochentag Kaffee nur mit einem Schuss Milch. Das geht auch. Ich bin auf dem Weg und habe ja schon einige köstliche Alternativen entdeckt. Ich glaube inzwischen: Ein leckeres Leben ohne tierische Produkte - und vor allen Dingen ohne Verzicht - ist möglich.

Das Essen ist teurer, dafür merke ich schon jetzt, dass ich bewusster einkaufe und esse. Mir wird der Wert der Lebensmittel deutlicher und das ist ein schönes Gefühl.

Vier Linktipps, für alle, die sich mehr mit dem Thema beschäftigen möchten: Auf der Seite Meine-Landwirtschaft konnte man abstimmen, wie Sie die 100€ verteilen würden, die der EU-Bürger im Durschschnitt jährlich für die gemeinsame Agrarpolitik zahlt. Auf der Seite des Vegetarierbund Deutschland sind die Folgen des Fleischkonsums von der Zerstörung des Regenwaldes bis zum Hunger in der dritten Welt übersichtlich dargestellt. Wenn Sie aktiv werden wollen: Der Deutschlandfunk berichtet über Bauern, die sich gegen Hühnermastbetriebe wehren, die Zulieferer für europas größten Hühnerschlachthof in Wietze bei Celle werden sollen. Auf der Seite von Peta e.V. konnten Sie online gegen den Megaschlachthof protestieren.

Am 27.1. Donnerstag habe ich auf der Suche nach einer heilen Hühnerwelt das Buch "Hühner halten - artgerecht und natürlich" vom Kosmos-Verlag durchgeblättert. Darin laß ich, dass die ursprünglichen Wildhühner nur einmal im Jahr Eier legten, nämlich um Nachwuchs zu bekommen. Im Buch fand ich keine Anleitung, was mit den männlichen Küken gemacht wird, falls eine der Hennen ihre Eier ausbrüten darf, wohl aber dass die Legeleistung der Hühner nach einigen Jahren nachlässt. Über die Lebenserwartung der Hühner stand dort, dass man darüber keine Aussage machen könne, da sich wohl niemand ein Huhn hält, das keine Eier mehr legt!

Ich war entsetzt und berichtete meiner Blumenfreundin Petra davon. Sie erzählte mir von ihrem Lieblingsblumenlieferanten, dessen Hühner keine Eier legen müssen, dafür ein zauberhaft schönes Hühnerhaus besitzen und dreimal täglich besucht werden. Sein Huhn Erna sei mit jetzt mit zwölf Jahren gestorben und ihr Lebensgefährte, Hahn Otto, wachte neben ihr.

Ist die Geschichte nicht einfach schön? Das Bild hat mich sehr berührt, wie ein altes Ehepaar und es zeigt das Gefühlsleben der Tiere, welches unser eigenem scheinbar sehr nahe kommt.

Von dem gekauften Sojadrink habe ich bisher nicht probiert, ich scheue mich. Habe auf dieser Seite über vegetarische Alternativen zu Fleisch, Wurst und Fisch gelesen und werde das mal mit in den Supermarkt nehmen. Bei diesen Dingen bin ich immer noch skeptisch, es kommt mir so künstlich vor, auch wenn Tofu laut vebu.de seit über 2000 Jahren ein wichtiger Bestandteil der ostasiatischen Küche ist.

Anja Kolberg

PS: Den Ursprung zu diesem Artikel lesen Sie hier und den nachfolgenden Artikel hier.

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 31 Januar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Vegan werden und leben

Meine Ethik ... und die Schwierigkeiten danach zu leben

Dieser Artikel ist über Wochen entstanden. Er bedeutet mir viel. Ich habe weiterführende Links bewusst unter dem Artikel und nicht darin platziert, da einige Bilder enthalten sind, die meine Seele stark berührt haben und so jeder zum Schluss entscheiden kann, was er sich anschauen möchte.

Etwas bewegt sich in mir, seit ich über die Situation der Pferde in Irland erfahren habe und mich damit beschäftige. Zu sehen, wie es diesen Tieren geht, berührt mich sehr. Was seit ewigen Zeiten so war, kann anders werden wie auch das Beispiel der deutschen Organisation Equiwent e.V. rund um einen deutschen Hufschmied zeigt, die Pferden in Rumänien und damit auch ihren Besitzern helfen, z.B. in dem sie diese schulen, besser mit ihren Tieren umzugehen.

Viel Leid passiert, ohne dass ich selbst groß darüber nachdenke, weil es schon immer so gemacht wurde oder ich gar nicht weiß, welche Konsequenzen mein Handeln hat.

Ein Beispiel: Ich möchte ja gerne mal nach Wien und habe die romantische Vorstellung, dort mit einer Pferdekutsche die Stadt zu erkunden. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass dies für die Pferde Stress ist, weil sie z.B. von Autos angehupt werden, die Autogase einatmen. Nachdem ich das weiß, würde ich niemals mehr auf die Idee kommen, mich in eine Pferdekutsche zu setzen!

Auf dem Weg, herauszufinden, wer in Irland aktiv ist, dem ich vertrauen kann, wandelte ich immer weiter auf den Pfaden des Tierschutzes, fand dabei auch Organisationen und Menschen, die sich für die Hunde dort engagieren. Zwangsläufig wurde ich bei meiner langen Internetrecherche auch auf schwarze Schafe aufmerksam, die angeblich systematisch Hunde aus Krisengebieten importieren, um sie gewinnbringend weiter zu vermitteln. Worte wie Tierschutzmafia begegneten mir. Stunden beschäftigte ich mich mit lesen und dann saß ich da, völlig desillusioniert, traurig, erschöpft von den Bildern und Geschichten. Ich wollte doch nur den Pferden in Irland helfen, dabei eine verlässliche Information zu bekommen, einen Verein zu finden, der dort so arbeitet wie ich mir das wünsche: Es war eine zeitraubende und energiezehrende Sache. Das war vor drei Wochen und ich musste das alles erst einmal verdauen, bis ich die nächste Recherche startete.

Dabei fand ich auch Organisationen, deren Einsatz ich sehr bewundere. Zum Beispiel die Seite der Animals Angels, die sich europaweit für die Tiere auf Tiertransporten und das Schicksal von "Milch"kühen einsetzen.

Zuerst dachte ich: "Warum das denn? Die Kühe haben es doch gut!" und dachte an grasende Kühe, ihr Muhen, die köstliche Milch. Meine Illusion zerplatzte. Auf der Seite der Animals Angels erfuhr ich, dass Kühe, um regelmäßig Milch geben zu können, einmal im Jahr ein Kälbchen bekommen müssen. Das wusste ich gar nicht und ich bin neben einem Bauernhof groß geworden. Dieses Kälbchen wird den Müttern nach der Geburt weggenommen, damit ich als Verbraucherin statt dessen die Milch bekomme. Die Kuh ruft noch Tage nach ihrem Nachwuchs.

Ist mir das bewusst, wenn ich Milch im Supermarkt kaufe, auf dessen Packung einige "glückliche" Kühe auf der Wiese grasen? Nein. Weiß ich als Verbraucherin, dass viele der Milchkühe nie eine Wiese oder den blauen Himmel sehen und statt dessen zu Hunderten in Tierfabriken leben, weil das wirtschaftlicher ist? Nein. Auf der Seite der Animals Angels erfuhr ich noch mehr über die Situation der Milchkühe und Tiere auf Transporten. Starke Nerven waren gefragt. Wenn ich jetzt wieder darüber schreibe, merke ich wie mir die Tränen über die Wange laufen. Gestern sah ich in einem Prospekt einen Bildband über Kühe, unter dem stand, dass Kühe zu den sanftesten Lebewesen gehören, die es gibt.

Kein Platz für das einzelne Tierschicksal in der „Nutztierhaltung“, das zeigt auch der heimliche Besuch der Autorin Karen Duve mit den Tierschützern von Die Tierfreunde e.V. (heute Animal Rights Watch) auf einer Biohühner-Farm. Ich war erschrocken über die Zustände dort. Ein Huhn hing kopfüber durch die Gitter, es hatte sich mit dem Fuß verfangen. Die Beobachter befreiten das Huhn und nahmen es mit, es hatte sich das Bein gebrochen. Seine Geschichte hat ein gutes Ende: Beim Tierarzt wurde das Bein gegipst, heute lebt das Huhn Rudi putzmunter bei der Autorin. Den Artgenossen geht es laut deren Berichten nicht so gut. Mir war nicht bewusst, dass ca. die Hälfte der Küken getötet werden, weil sie keine Eier legen (die männlichen eben) oder Hühner nur ca. ein Jahr leben, weil sie dann nach ihrem Legemarathon völlig ausgelaugt sind. Nach einem Jahr müssen die Ställe desinfiziert werden und die Hühner werden als Suppenhühner „endverwertet“. Ich hatte mich bewusst vor einem Jahr entschieden, nur noch Bio-Eier zu kaufen, weil die Hühner dort mehr Auslauf haben als bei den anderen Haltungsformen.

Die Filme und Bilder von Die-Tierfreunde haben mich aus meinen heile-Welt-Gedanken geholt. Es wird wohl nicht immer kontrolliert, ob der Auslauf den Tieren stets zur Verfügung steht, in der Zwischenzeit wartet der enge Stall. Klar, auch in dieser Branche gibt es Menschen, die gut zu ihren Tieren sind. Aber woher will ich das als Verbraucherin wissen?

Auch Bio geht auf auf Kosten der Tiere, denn langfristig lassen sie dabei ihr Leben. Ich glaube, keiner von diesen Tieren würde sich diese Situation freiwillig aussuchen.

Ich kann das Leben der Biohühner in keinster Weise mit der glücklichen Situation vergleichen, in der die Hühner im Garten meines Onkels leben, mit ihren so beruhigenden Stimmen, ihren flauschigen Federn und ihrem Gackern, während sie zwischen den Sträuchern nach Naschereien suchen.

Auf meinem Rechercheweg begenete mir wieder eine Geschichte, die mir das Leid der Tiere verdeutlicht hat und am eigenen Körper spürbar werden lies. Ich hatte sie vor einem Jahr schon mal "angelesen" und wollte und konnte dann nicht weiter darüber nachdenken, weil ich damals nicht die Konsequenzen wollte, die das bis zum Ende darüber nachdenken haben würde.

Die Geschichte in meinen Worten: Wenn es Superwesen geben würde, die stärker wären als wir Menschen, die unser Fleisch mögen, unsere Haut, unsere Milch, unser Haar, unsere Kinder. Wesen, die die Möglichkeit hätten, uns ohne weiteres einzufangen, in Käfigen in kleinen Gruppen zu halten und nach belieben zu mästen, die - wenn der richtige Zeitpunkt ist - uns aus den engen Käfigen befreien, um uns dann stundenlang ohne Wasser und Nahrung über heiße Autobahnen zu transportieren mit dem Ziel, uns in Schlachthäusern zusammen zu treiben und zu töten. Letzteres gelinge nicht immer auf anhieb, so dass wir manchmal noch mitbekommen, was dann geschieht. Manche von uns landen in Versuchslaboren, wo getestet wird, ob Kosmetika Entzündungen bei den Superwesen hervorrufen könnten oder uns werden Krankheiten angezüchtet, damit sie die Wirksamkeit ihrer Medikamente testen können. Diese Vorstellung ist grausam und dreht mir den Magen um.

Für mich ist das keine Wirklichkeit, für die Tiere ist das alltägliche Realität. Nur weil ich glaube, sie bekommen das nicht mit, ach für die ist das nicht schlimm, das war schon immer so, heißt das nicht, dass sie nicht die gleichen Gefühle haben wie ich sie in ihrer Situation hätte. Was nehme ich mir als Mensch heraus, über die Wesen zu bestimmen, die ich in Käfige, Ställe, Transportboxen zwingen kann? Wie unterscheide ich mich von diesem Superwesen?? Hier begann meine Ethik und mein Mitgefühl.

Denn die Wahrheit wurde mir immer deutlicher: Ich als Konsumentin entscheide über das Schicksal der Tiere. Mit jeder Packung Fleischwurst, jedem Schnitzel, Hähnchenfilet, jeder Packung Billigmilch, jeder Scheibe Käse, welche ich kaufe, fälle ich ein Urteil über ein Tier. Das ist so, auch wenn es mir nicht bewusst ist und ich es sehr leicht ausblenden kann. Und nicht nur das, ich entscheide mit dem Preis auch darüber, wie die Tiere gehalten werden. Je billiger der Preis, desto unwürdiger die Lebensumstände, mit denen die Tiere leben müssen. Eine unbewusst und schnell getroffene Entscheidung für wenige Minuten Genuss.

Ich entscheide mit dem Kauf von Milchprodukten, dass die Kühe so leben, wie sie leben. Ich entscheide, dass sie von ihren Kälbchen getrennt werden, dass sie so hochgezüchtet werden, dass sie fast nicht mehr stehen können, Hüftschäden haben von ihren riesigen Eutern. Manche Kühe geben in ihrem Lebensjahrzehnt bis zu 100.000 Liter Milch!

Wissen Sie, was das grausigste an der ganzen Geschichte ist?

Es schmeckt mir, mein bisheriges Eßverhalten. Richtig gut sogar. Ich liebe Joghurt, Käse, Butter, Leberwurst, Hähnchenbrustaufschnitt. Ich liebe Eierkuchen, Gebäck, Kuchen. Ich liebe Hühnerfleisch. Ich mag ab und an Currywurst und einen Cheeseburger essen.

Die Vorstellung, auf tierische Produkte zu verzichten, um den Tieren ihr Leid zu ersparen, fällt mir sehr sehr schwer. So leicht lassen sich die Bilder und Gedanken wegwischen, nicht umsonst sind die riesigen Stallungen hinter Mauern verborgen und nicht auf den Verpackungen abgebildet. Ich soll sie als Konsument nicht sehen, statt dessen lachen mich auf den Verkaufsverpackungen Bildern von wenigen Hühnern auf Strohboden oder pickend auf der Wiese an. Damit wird mir eine heile Welt vorgegaukelt, die weit entfernt von der Realität ist.

Will ich die Wahrheit überhaupt hören? Will ich die Wahrheit sehen? Ich muss Tiere ja nicht töten. Müsste ich in einem Schlachthaus arbeiten, wäre ich innerlich tot, ohne Gefühle. Aber so: Ich gehe in einen Supermarkt, in dem die Wurst, das Fleisch, der Käse appetitlich verpackt in großen Mengen liegt. Ein Lebensmittel wie Brot oder Möhren. Was interessieren mich beim Kauf die Tiere und ihr Leiden?

Was für eine Zwickmühle: Auf der einen Seite meine Ethik, mein Wunsch, den Tieren kein Leid zuzufügen, ihnen Massentierhaltung zu ersparen und auf der anderen Seite mein Genusswunsch nach tierischen Produkten.

Nachdem ich einige Tage Abstand von meinen Recherchen genommen hatte, kochte ich sonntags Rinderrouladen. Ich hatte das Fleisch vor Weihnachten gekauft und eingefroren. Mein Mann liebt die Rouladen und ist sonst derjenige, der das Fleisch zubereitet, ich mag das Zubereiten von rotem rohen Fleisch nicht. Da mein Mann aber wegen seines Beinbruchs nicht kochen kann, gab ich mich Sonntag vor zwei Wochen an die Arbeit, die Rouladen zuzubereiten und beobachtete, wie meine Stimmung sank. Das rote Fleisch, das Blut, der Geruch. Ich biss die Zähne zusammen, mein Mann saß am Esszimmertisch, füllte und rollte die Rouladen, das war eine Hilfe. Ich briet sie an, stand unter Hochspannung, kurz vorm Explodieren. Nachdem sie vor sich hin köchelten, bekam ich einen Putzflash, wusch die Arbeitsplatte bis in den letzten Winkel mit heißem Wasser ab, den Boden und obwohl ich kein Putzfreak bin, räumte ich die gesamte Besteckschublade aus, um sie sauber zu machen. Ich weinte und wusste nicht, warum, wusste, es ist irgendetwas gehörig falsch und ich musste mich abreagieren.

Dann der krasse Wandel: Das angebratene Fleisch roch herrlich, ich bekam Appetit und aß die Rouladen. Zwar fühlte ich mich nicht so unbefangen wie wenn mein Mann sie zubereitet hat und ich den Rohzustand nicht erlebe, aber es schmeckte mir. Nach dem Essen stellte ich mich lange unter die heiße Dusche und dann brachen die Tränen aus mir heraus. Ich fühlte mich schrecklich und erinnerte mich.

Als ich klein war, hielt mein Vater Schafe. Jeden Frühling wuchs die Herde um kleine Lämmchen und wir Kinder hatten Freude an diesen Tieren. Es kam auch vor, dass ein Muttertier ein Schäfchen nicht annahm.

So war es auch mit einem auf wackeligen Beinen stehenden Schäfchen mit schwarzem Kopf und schwarzen Füßchen. Mein Vater legte es auf ein Strohbett unter die Rotlichtlampe und wir gaben ihm die Flasche. Wir hatten Glück, es überlebte und wir tauften es Morle. (Ich wuchs zu einer Zeit heran, wo wir dies Wort positiv assoziierten. Heute würde es anders heißen.) Morle wurde immer kräftiger, das Böckchen reagierte sogar, wenn wir es riefen. Es war uns ans Herz gewachsen. Ich weiß nicht mehr genau wie es sich verhielt, aber eines Tages war Morle nicht mehr da. Wie andere Schafe der Herde hatte es das Schicksal, geschlachtet zu werden. Ich weiß heute nicht mehr, wie ich damals reagiert habe, ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich das Fleisch nicht essen wollte, was auf meinem Teller war. Ich hasse heute noch Schafsfleisch!

Vor einem Jahr tauchte dieses Schäfchen in einer Phantasiereise auf und mir wurde der Verlust, den ich als Kind erlitten hatte, wieder bewusst. Mehr als eine Stunde konnte ich mich kaum beruhigen, auch jetzt laufen wieder die Tränen und an jenem Sonntag wurde ich wieder daran erinnert. Mein Freund war tot.

Keiner der Erwachsenen hatte wohl damals damit gerechnet, wie es ist, wenn wir Kinder, ich besonders, zu einem Schaf eine besondere Beziehung aufbauen. Seit der Zeit gibt es eine Wunde, die schmerzt, wenn ich Tiere leiden sehe.

Auch durch Minu, unseren Hund, der seit 2003 bei uns lebt, ist dieses Gefühl intensiviert worden. Wir erleben Minu, wie sie Freude hat, schläft, schnarcht, rülpst, Angst hat, ausgelassen ist und auch, wenn sie Schmerzen oder Streß hat. Wir erleben ein Wesen, das in vielen Dingen gleich fühlt wie wir. Und mein Mann und ich leiden, wenn es unserem Familienmitglied nicht gut geht. Es ist eine Verbindung da, an ihren Augen und ihrer Mimik kann ich so viel ablesen. Bin ich froh, dass wir in einem Land leben, in dem kein Hundefleisch gegessen wird.

Letzten Sonntag beim Blick auf unseren Frühstückstisch sahen mein Mann und ich uns das erste Mal an, wieviele der Dinge, die wir essen, von Tieren stammen: Wurst, Käse, Butter, die Milch im Kaffee, die Eier in der Remoulade. In so vielen Lebensmitteln sind tierische Produkte enthalten, inklusive Gummibärchen und Schokolade. Übrig blieben auf dem Tisch übrigens nur Brötchen, Marmelade und Rübenkraut.

Wieviele Fleischprodukte habe ich schon entsorgt, weil ihr Verfallsdatum überschritten war oder ich zu viel zubereitet hatte? Bei einem Preis von nicht mal einem Euro für eine Packung Fleischwurst ist das kein großer finanzieller Verlust. Für das Tier sah das anders aus. Für diese Scheibe Wurst ist es gestorben.

Auf der Seite der Tierschutzorganisation Peta e.V. entdeckte ich vor einem Jahr (das war 2010) die Broschüre Veggie Starter Kit, bei der es ums vegetarische Essen geht. Doch ich schaffte es damals nicht, die Inhalte in meinen Alltag zu integrieren. Mein Schweinehund, meine Gewohnheit und mein über Jahrzehnte antrainierter Geschmackssinn waren stärker als ich.

Schaffe ich es wirklich, mich meiner Ethik entsprechend zu ernähren? Ich glaube, es braucht lange, um mich umzustellen, um Ersatz für gewohnte Gerichte zu finden, für den gewohnten Aufschnitt aufs Brot. Ob es tatsächlich so ist, weiß ich nicht. Es erinnert mich an den Anfang einer Diät mit x Rezepten: Mühsam ist er. Einkaufszettel schreiben. Die richtigen Lebensmittel im richtigen Laden finden. Zubereiten.

Mein Problem: Ich mag (bisher?) kein Tofu und auch die Streichpasten als Brotaufstrich mag ich nicht besonders. Mein Geschmackssinn ist an bestimmte Lebensmittel gewöhnt. Das Einkaufen im Supermarkt funktioniert wie im Schlaf. Eine Packung Wurst ist schnell gekauft, geöffnet und mit Butter auf ein Brötchen geschmiert. Dagegen einen Salat zubereiten, dauert länger.

Wie lange dauert es, bis sich mein über Jahrzehnte antrainierter Geschmackssinn verändert? Wie lange dauert es, geschmackliche attraktive Alternativen zu finden? Wie lange dauert es, bis ich weiß wo ich was einkaufen kann, was mir/uns schmeckt?

Wird es mir gelingen, Leckeres zu finden, das mich wirklich befriedigt? Oder ist es wie ein Sucht und ich komme von dem gewohnten Geschmack nicht los wie schon vor einem Jahr, wische mein schlechtes Gewissen einfach weg?

Mein Mann hat als ersten Schritt vorgeschlagen, bei tierischen Produkten Bio-Produkte zu kaufen, um so wenigstens etwas bessere Lebensbedingungen für die Tiere zu gewährleisten. Auch wenn diese Produkte teurer sind und es bedeutet, dass wir insgesamt weniger davon kaufen können. Wenn ich alleine leben würde, wäre ich wohl radikaler, würde versuchen, ganz auf die tierischen Lebensmittel zu verzichten, aber ob mir das wirklich gelingen würde, weiß ich natürlich auch nicht. Gesagt oder geschrieben ist sowas leicht.

Meine Motivation ist nicht meine Gesundheit. Meine Motivation ist einzig mein Mitgefühl, ich möchte nicht für das Leid der Tiere verantwortlich sein. Mich grausen die Bilder, die ich gesehen habe, die Geschichten, die ich gelesen habe. Mein Bruder, der als Fotograf für eine Tageszeitung arbeitet, sagte, es müsste jeder, der Fleisch ist, mal in ein Schlachthaus gehen, danach würde kaum einer noch Fleisch essen...

So gilt es einen Kompromiss zu finden. Ob er uns gelingt? Ich hoffe es. Im Moment ist der Kühlschrank noch voll, in der Kühltruhe ist noch Fleisch und Milch haben wir noch genügend - vom Discounter - im Vorrat. Ich will sie aufbrauchen, fände es grausam, sie zu entsorgen. Was, wenn diese Lebensmittel aufgebraucht sind? Wird es mir gelingen, entsprechend meiner Ethik zu leben? Oder werde ich meiner Gewohnheit erliegen und die Gedanken an das Schicksal der Tiere ausblenden wie ich es schon so oft gemacht habe?

Zeitweise hatte ich überlegt, hier im Blog ein Projekt ins Leben zu rufen, wie es ist Vegetarierin zu werden. Doch ich habe mich dafür entschieden, mich nicht so unter Druck zu setzen, ich habe auch Angst, zu scheitern.

Ich brauche Zeit, mich umzustellen. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es mir gelingt, Schritt für Schritt weniger tierische Produkte zu konsumieren. Denn es bedeutet aus heutiger Sicht Verzicht. Verzicht von gewohntem Einkaufsverhalten, von gewohntem Genuss, was für mich auch Lebensqualität bedeutet.

Ich wünsche mir, einen Ausgleich zu finden, der nicht auf Kosten Anderer geht.

Ich als Verbraucherin habe mehr Macht als ich mir vorstellen kann. Ich entscheide beim Einkauf. Was auf Dauer in den Regalen liegen bleibt, wird nicht mehr nachbestellt.

Ich habe die Macht, das Leben der Tiere entscheidend zu verändern.

Die Macht der Verbraucher ist in ihrer Gesamtheit gigantisch. Und das finde ich ein tolles Gefühl, eine schöne Sicht auf die Zukunft, wenn ich es schaffe, mich für das zu entscheiden, was mein Herz wirklich will.

In der letzten Woche habe ich beobachtet, wie die zunehmende Beschäftigung mit dem Thema dafür sorgt, dass meine Sensibilität zunimmt. Immer mehr erfahre ich. Ich arbeite mich tiefer in die Materie ein, immer mehr fällt mir bei meinen Recherchen auf und wird mir bewusst. Wie können Fernsehköche, die doch Vorbildfunktion haben, weiterhin Stopfleber nutzen, Bettwarengeschäfte Daunen aus Lebendrupf anbieten und Supermärkte das Fleisch dieser Gänse? Warum wird für die Palmölgewinnung, welches für Biossprit genutzt werden soll, Regenwald zerstört?

Mir fällt eine Fernsehreihe auf ZDF-Neo ein, die über die Situation der Textilindustrie Indiens berichtet, in dem junge Engländer dort vor Ort jede Station von der Baumwollgewinnung bis zur Fertigung als Arbeiter durchlaufen. Danach veränderte sich ihr Einkaufsverhalten in der Heimat stark und auch ich als Zuschauerin kam ans Nachdenken. Abfall wurde in den Slums einfach hinter einer Mauer entsorgt, Kinder arbeiteten in der Textilfabrik. Ich unterstütze diese Zustände, wenn ich billige Kleidung haben möchte.

Ich bin als Verbraucherin mit diesen weitreichenden Konsequenzen überfordert und wünsche mir Hilfe, zum Beispiel durch ein Ethik-Siegel, welches gewährleistet, dass dieses Produkt weder die Lebensgrundlage von Einheimischen zerstört, noch schädliche Umweltkonsequenzen hat oder Tieren Leid zu fügt. Ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen seinen Lieferanten faire Preise zahlt, den Mitarbeitern faire Arbeitsbedingungen bietet und die Umwelt schützt.

Ich konsumiere nicht nur Produkte, die in Deutschland produziert werden, mein Konsumverhalten betrifft Produktionsstätten in der ganzen Welt.

Auch bei den Lebensmitteln wird mir klar: Selbst wenn jeder nur noch Biofleisch und Biomilch kauft, werden diese Lebensmittel nicht in der gleichen Menge zur Verfügung stehen wie bei der bisherigen Massentierhaltung.

Egal wie ich es drehe und wende:

Wenn ich meiner Ethik konsequent folge, verändert sich mein Einkaufs- und Konsumverhalten. Bio-Essen, Öko-Kleidung, Öko-Bettdecken sind teuer. Ich werde weniger einkaufen, weil ich für die gleiche Menge Geld nicht mehr die gleiche Menge an Ware gekommen werde. Ich glaube nicht, dass dieser Verzicht für mich bedeutet, unglücklicher zu leben. Diese Entscheidung lässt mich bewusster leben und aktiver werden. Ich schaue genauer hin, frage nach, packe künftig nicht mehr wie mechanisch Produkte in meinen Einkaufswagen.

Erste Prüfungen.

Inzwischen habe ich die ersten Erfahrungen mit meinem Wunsch, fleischlos zu essen, gesammelt.

Ich habe versucht, den Wurstaufschnitt und den Scheibenkäse wegzulassen. Es hat geklappt. Statt dessen habe ich mangels Alternativen Marmelade, Honig, Rübenkraut und Nutella aufs Brot geschmiert, die Butter blieb, ebenso wie der Frischkäse und wie die Milch für den Kaffee.

Ich hatte einen Abend vor, einen Tortellinisalat zuzubereiten. Normalerweise gehört da gekochter Schinken rein. Soll ich den wirklich weglassen? Wird mir nicht etwas fehlen? Ich spürte regelrecht Gier auf den gekochten Schinken. Dennoch habe ich es geschafft, ihn wegzulassen. Und der Salat hat wahrhaftig auch so geschmeckt.

Freitag Abend hatte ich keine Lust zu kochen und wir beschlossen etwas beim Bringdienst zu bestellen. Wie gewohnt freute ich mich schon auf mein Hühnchen mit Reis, Gemüse und Erdnuss-Soße. Halt, fiel mir ein, dann esse ich ja Fleisch. Mist! Ich spürte Sehnsucht nach genau diesem Essen! Dann handle ich aber gegen meinen Wunsch, kein Fleisch mehr zu essen. Mist! Mist! Mist! Das war so schwer! Ich schaute auf der Speisekarte nach fleischlosen Alternativen und fand eine vegetarische Pizza - natürlich mit Käse, aber ich will ja spielerisch schrittchenweise voran kommen und kein Dogma aufstellen. Die Pizza schmeckte im Vergleich zu meinem Ursprungswunsch nicht so gut, war aber ein Ersatz, der mich satt machte.

Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe, einige Male auf tierische Produkte zu verzichten! Das "alte" Essen schmeckt mir bisher immer noch besser, aber das neue, das spüre ich schon jetzt, macht mich glücklich. Ich merke, dass ich das Fleisch oder den Aufschnitt nicht essen will, weil ich mehr weiß als vorher.

Heute, am Sonntag, den 23.1.11 habe ich mich erneut durchs Internet gewühlt, um mehr über vegetarisches Essen heraus zu finden. Das hat mir Sicherheit gegeben. Ich fühle mich beschwingt und froh, ein kleines bischen weiter auf dem Weg. Ob ich ankomme? Ich weiß es nicht, einen Versuch ist es allemale wert.

Anja Kolberg

PS: Mit diesem Artikel ist etwas ins Rollen gekommen: So ging es weiter auf meinem Weg, mich vegan zu ernähren

Hier Links aus dem Bericht. Bitte beachten Sie, dass ich für die Inhalte der verlinkten Seiten keine Haftung übernehme, dafür sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Bitte achten Sie beim Öffnen auf Ihre Gefühle, manche Bilder und Informationen können schmerzen. Seit der Veröffentlichung des Artikels im Januar 2011 haben sich viele Seiten verändert, deswegen gibt es einige Originalquellen nicht mehr. Mein Bericht über die Pferde in Irland - Equiwent e.V. - Animals Angels e.V. - Die Tierfreunde e.V./Animal Rights Watch - bitte VORSICHT beim Öffnen, es können schockierende Bilder dabeo sein (unfassbar, was die Aktivisten leisten) - Peta e.V. - Palmöl/Regenwald - Die vegetarische Initiative - Das V-Heft vegetarisch essen - ProVeg (früher Vegetarierbund) - Go Veggie - Peta-Kids - Die Peta-Broschüre mit Geschichte Superwesen ist leider nicht mehr online - Albert Schweitzer Stiftung

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 26 Januar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Vegan werden und leben

Ich übe mich in Gelassenheit

Die Verlängerungswoche, die mein Mann und ich bekommen haben, ist fast vorbei. Die Schrauben sind nämlich noch drin und nicht wie geplant letzte Woche entfernt worden. Ursache war ein Missverständnis bei der Terminvergabe. Jetzt wissen wir auf jeden Fall, dass es wieder eine OP mit Vollnarkose ist, die ambulant gemacht wird.

Mit der Info über die Verlängerungswoche musste ich erst mal klar kommen. Schwups, waren die Pläne durchkreuzt.

So übe ich mich in Geduld und Gelassenheit. Gelassen zu sein fällt mir nicht leicht und Geduld ist schon gar nicht die Stärke eines Widders. Ich merke zum x-ten mal, dass ich das Leben nicht planen kann. Ich mache mir damit nur meine Stimmung kaputt, wenn es nicht so kommt, wie ich mir das vorgestellt habe. Letzten Endes ist es eine Frage wie ich die Dinge, die in mein Leben treten, bewerte.

Bezogen auf mein Beispiel mit der Verlängerungswoche kann ich sagen: 'So ein Mist, jetzt bleibt noch eine Woche länger alles an mir hängen, ich bin es echt leid.' Jch kann aber auch sagen: 'Okay, ist blöd gelaufen. Dann dauert es eben noch eine Woche. Machen wir das beste daraus. Ich denke nicht weiter über meine Aufgaben nach, ob ich darauf Lust habe oder nicht, sondern tue sie einfach.' Im ersten Fall geht meine Stimmung runter, im zweiten Fall hat sie eine Tendenz nach oben. Ich bestimme, ob ich mich demotiviere oder bei Laune halte.

Himmel, wünsch' ich mir, künftig gelassener zu sein, um mit mehr Leichtigkeit und Freude meines Weges zu gehen.

Solch eine Verlängerung begegnet mir nicht das erste Mal. Besonders fällt mir mein Roman ein und die Hürden, die mir auf dem Weg begegnet sind. Hürden, mit denen ich nicht gerechnet habe und die mich so unerwartet aus der Bahn geworfen haben, dass ich schon seit langem Abstand von meinem Projekt brauche.

Gewappnet sein für den Weg, mit Schlaglöchern rechnen, mit Hürden, Umwegen und Verlängerungen. Nicht aufgeben, sondern weitermachen, wenn ich hinfalle - und so auch mit schwierigen Umständen mein Ziel erreichen. Das wünsche ich mir!

Anja Kolberg

PS: Ein herrlicher Lichtblick der letzten Woche war Post von einer Blog-Leserin, die mir eine wunderschöne Karte schickte! Danke!

Direktlink zu diesem Artikel: https://www.anjakolberg.de/archives/2011/01/entry_6644.html

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 24 Januar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Mich selbst annehmen

Neuer Bericht aus Südafrika: Jahresrückblick 2010

Lisa Balz lebt seit zehn Jahren in Südafrika und berichtet seit dem über ihr Leben und ihre Erfahrungen dort. Sie finden alle Berichte in der Rubrik: Südafrika-Bericht. Liebe Lisa, auch auf diesem Wege: Herzliche Glückwünsche zum Jubiläum! Ich bin mir auch sicher: Dieses Jubiläumsjahr wird ein wundervolles für dich werden!

Hier nun der Bericht der Südafrikanerin mit deutschen Wurzeln. Anja Kolberg


21. Januar 2011

Und wieder ist ein Jahr vorbeigezogen! Es ist unglaublich wie die Zeit verfliegt!

Heute frueh vor 10 Jahren hatte ich meine Vision! Diesem im Solar Plexus sitzenden Gefuehl folgte ich mit einer ungeahnten Zielstrebigkeit.

Alle durchwanderten Hoehen und Tiefen auf dieser langen Reise waren notwendig, um zu wachsen. Die Jahresringe an einem Baumstumpf erzaehlen von harten Wintern und guten Sommern. Mit jedem Jahr erneuert sich die Rinde.

Meine Jahresringe erzaehlen von einer harten Zeit, doch von nun an werden sie von mehr Sommern denn Wintern berichten. Meine Rinde hat sich oft geschaelt, mit jeder neuen Lage entdeckte ich ein unbekanntes ICH.

Finanziell bin ich schlechter dran als vor einem Jahr, doch spirituell bin ich einen grossen Schritt weiter.

Nagende Selbstzweifel bewogen mich, eine spezielle Trainingseinheit in mein Portfolio mit aufzunehmen. Wenn schon der fuer mich wichtigste Teil meines Businesses - Space Design – momentan nicht so gut laueft, warum dann nicht etwas artverwandtes mit aufnehmen?!?!

Wie immer steckte ich meine ganze Energie in dieses Training doch – der Markt dafuer war nicht gross genug.

Wie heisst es doch in “Monopoly”: Gehen Sie zurueck zum Anfang, gehen Sie nicht ueber die Schloss-Allee!

Ich hatte einen Umweg ueber die “Schloss-Allee” machen wollen, der sich dann jedoch als Sackgasse herausstellte. Einige kleine Auftraege zwischendurch hielten mich gerade ueber Wasser – das war aber auch schon alles.

Anfang November wurde ich dann gebeten, mir den sehr begrenzten Raum in einer Lebensmittel produzierenden Firma anzusehen und Vorschlaege zu erarbeiten, diesen Raum effizient zu nutzen. Waehrend meines Assessments beobachtete ich einen speziellen Arbeitsvorgang. Sehr schnell wurde mir klar, dass dieser einzelne Vorgang die gesamte Produktion massgeblich einschraenkte.

Nur einige wenige Minuten voller Konzentration brachten mir die Loesung dann im Bruchteil einer Sekunde! Ich war so begeistert von meiner eigenen Loesung, dass ich lauthals rief: “WOW!!!!” und dabei beide Arme in die Luft warf!

Eines hatte ich allerdings waehrend meiner kurzen Karriere gelernt: Diesmal plapperte ich die Loesung in meiner Begeisterung nicht gleich heraus!

Waehrend des Assessments wurde mir auch klar, dass das Inventur- und Bestellsystem dringend vereinfacht und aktualisiert werden sollte.

Mein Angebot wurde im Prinzip akzeptiert. Aufgrund der uebervollen Auftragsbuecher vor Weihnachten fand allerdings niemand die Zeit, sich um die Feinheiten des Angebotes zu kuemmern.

Das wird mein erster grosser Auftrag in einem SUPER Jahr 2011!

Eine andere, ausserordentlich wichtige Entscheidung moechte ich noch beschreiben, und zwar die Art, wie ich meine Gebuehren berechne. Wie kann ich Stundenloehne berechnen, wenn ich wertvolle Loesungen im Bruchteil von Sekunden finde????

Die beste aller Loesungen fand ich in dem Buch: “Getting started in Consulting” by Alan Weiss, und zwar die “value based fee” – die Gebuehr, die auf der Basis des jaehrlich eingesparten Geldes basiert; oder, anders ausgedrueckt, eines bestimmten Prozentsatzes des eingesparten Geldes.

In dem Fall der Lebensmittel produzierenden Firma erbat ich mir 50% der jaehrlichen Abfallkosten. Durch meinen Service kann dieser Abfall innerhalb von zwei Monaen von 100% auf 20% (Konservativ kalkuliert!!!) reduziert werden!

Um das Budget dieser Firma und mein eigenes auf solide Grundlage zu setzen, schlug ich einen Zeitraum der Zusammenarbeit von 5 Monaten vor. So kann die Firma deren Ausgaben und ich meine Einnahmen planen. Waehrend dieser Zeit stehe ich der Firma uneingeschraenkt telephonisch und via e-mail zur Verfuegung. Drei arbeitsintensive Wochen vor Ort legen die Basis fuer 4 Monate per online.

In meinem letzten Bericht schrieb ich ueber eine Teilzeit – Sekretaerin. Das hat aus verschiedenen Gruenden nicht hingehauen.

Zwei Wochen vor Weihnachten fand ich DIE ideale Firma, um mein Business nach vorne zu bringen. Diese Firma wird von zwei Frauen in meinem Alter gefuehrt. Sie betreiben Marketing in einem ungewoehnliche Weg:

Sie finden die Kunden, qualifizieren sie, finden den Entscheidungstraeger, informieren diesen ueber meinen Service und verabreden den ersten Besuchstermin.

Dinge, die ich nicht gerne tue und darum auch nicht erfolgreich bin; die aber deren starke Seite sind! Eine minimale monatliche Gebuehr plus 10% Kommission von jedem Auftrag laesst dieses Arrangement in eine win-win-situation umwandeln.

Meine Schwester Ulla macht sich viele, viele Sorgen um mein Wohlergehen! DANKE, Ulla!

Meinen momentanen Standpunkt kann ich nicht besser beschreiben als in einem Auszug aus Ulla’s und meinem gestrigen Briefwechsel:

ULLA:

Du hast die Zeit gebraucht, hast die Hilfe und Freundschaft bekommen, aber Du musst doch nach konkreten Möglichkeiten - und nicht Visionen - gesucht haben, aus diesem Loch wieder raus zu kommen!

Du hättest doch wissen müssen,

  • dass 30 Jahre im Angestelltenverhaeltnis einen nicht auf die Selbstaendigkeit vorbereiten?
  • dass man für die Selbstständigkeit Startkapital braucht, das möglichst man nicht stille Reserven anknabbert, die man sich für die Zukunft zurück gelegt hat, (also erst jobben, dann "fliegen").
  • dass man erst die Geheimnisse des Verkaufens lernen sollte bevor man sich selbstaendig macht?
  • ja, dass man vielleicht erstmal zu Lasten eines Arbeitgebers verkaufen lernt, bevor man das Risiko alleine trägt.
  • dass man nicht alles allein bewaeltigen kann?
  • dass ich sooo lange brauchen wuerde, bis “der penny dropped”?

Du bist ja offensichtlich nicht allein, aber mit Deinen Jobs schießt Du Dich regelmäßig ins Off. Fällt es Dir so schwer, für andere zu arbeiten, dass Du immer volles eigenes Risiko fährst?

Ich lerne auch täglich noch dazu. Ich weiß auch, dass ich anders gepolt bin. Deshalb gehe ich ja auch zu Fuß, statt im Space zu fliegen. Aber das bin eben ich... Ich hinterlasse gern Spuren, gehöre gern irgenwo dazu, aber ich bin gern auch fest eingebunden.

Meine Antwort:

Die Antwort auf alle Deine Bedenken: NEIN, das alles habe ich nicht gewusst!

Haette mir auch in meinen wildesten Traeumen nie vorstellen koennen, dass es sooo lange dauern wuerde, bis "der Penny dropped"! NIEMALS!

Ich habe mich allerdings auch vor meiner Abreise mit keinem dieser Punkte haarklein auseinandergesetzt weil ich ja nicht "geplant" gegangen bin. Wenn Du einer Vision folgst, verschieben sich die Prioritaeten.

Waehrend meiner Selbstaendigkeit habe ich versucht, mehrere Sachen in mein Portfolio mit aufzunahmen. Alle haetten sie wunderbar hineingepasst - aber - irgendwie haben diese Extras nie so richtig angeschlagen.

Ich habe auch nicht gewusst, dass Verkaufen mir soooo schwer fallen wuerde. Habe mir auch nur leise eingestanden, dass der Unwillen, zu Verkaufen, mit meinem Ego zu tun hat. ICH wollte doch NIE mit den windigen Verkauefern assoziiert werden, von denen ich reichlich vor meinem Schreibtisch hatte waehrend meiner Zeit als Einkaeuferin!

ICH doch NICHT!!!!

Mit dieser Geisteshaltung haette es auch nichts genuetzt, zunaechst als Angestellte zu arbeiten.

Dieses vergangene Jahr hat mich mehr und mehr Gottvertrauen gelehrt. Es gibt jetzt Tage, an denen ich morgens aufwache und so eins mit mir selber fuehle, wie noch niemals zuvor in meinem Leben! Fuer dieses Gefuehl gibt es einfach keine Worte.

Ich komme zu Gott mit leeren Haenden, aber er haelt mich sicher und geborgen in seinen!

Gott hat mich nicht nach SA geschickt, dass ich jetzt meine Sachen packe und zurueckgehe in eine noch unsichere Zukunft als die meinige hier.

Heute morgen vor 10 Jahren hatte ich meine Vision. Mein jetziges Gefuehl und Gottvertrauen ist genauso stark wie damals und nur auf ein einziges Ziel gerichtet:

ERFOLG!

Aber nicht nur persoenlichen Erfolg, auch um Gottes Kraft und Weisheit in die Welt zu tragen. Wie kann ich mich klein fuehlen, wenn Gott mit mir wandert?!

Liebe Freunde, ein neues und aufregendes Jahr liegt vor mir!

Mein Geschaeftsziel ist hoch angesetzt: In 5 Jahren will ich in Afrika bekannt sein als der “Red Adair of S-P-A-C-E”! In den Achtzigern war “Red Adair” der einzige Mann auf der Welt, der in der Lage war, Feuer auf Oelplattformen zu loeschen. Er hat mich schon immer fasziniert! Was “Red Adair” in Sachen Feuer war, werde ich in Sachen S-P-A-C-E sein!

Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens!

Sonnige Sommergruesse Gruesse aus einem sehr stuermischen Somerset West

Lisa Balz

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 21 Januar, 2011
Thema: Südafrika-Bericht

Buch: 12 Gesichter der Depression. 12 Wege der Heilung.

Anja Kolberg: Autor Claus Rieman ist Psychotherapeut und Astrologe. In diesem Ratgeber verbindet er beide Wissensgebiete miteinander. In der Einleitung erfahre ich etwas über die Entstehungsgeschichte des Buches, über die Astrologie im Allgemeinen und die verschiedenen Begriffe, die der Autor bei den einzelnen Abschnitten verwendet wie Stand des Mondes, der Planeten, der Sonne. Claus Rieman gibt auch eine Einleitung über die Depression und seine Sicht auf dieses Krankheitsbild. Für jedes der zwölf Sternzeichen folgen dann zehn bis zwölf Seiten. Darin beschreibt der Psychologe die Symbolik des Tierkreiszeichens, dessen Eigenarten und den Bezug zur Jahreszeit. Dann kommt das Thema des Buches, die Eigenarten des Sternzeichens in Bezug auf die Depression, die mögliche Entstehungsgeschichte und welchen Weg der Heilung der Psychologe sieht.

Ich fand sehr aufschlussreich, was ich über mein Sternzeichen und seinen Bezug zur Depressionn lesen konnte und den Weg der Heilung einleuchtend. Leicht verwirrend fand die genutzten astrologischen Begriffe, doch mit Hilfe meines Horoskopes ging es bzw. dem Überspringen dessen, was ich nicht verstand. Auch was bei den Ausführungen der Sternzeichen stand, wo ich Menschen mit diesem Sternbild kenne, leuchtete mir weitestgehend ein. Ein Nachschlagewerk, das ich noch so manches Mal nutzen werde. Anja Kolberg



Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 19 Januar, 2011
Thema: Buch: Gesundheit

Was macht mich froh?

Ein Rückblick auf die vergangenen Tage...

Meine Stimmung stieg gleich um einige Punkte, als ich letzten Mittwoch kurzerhand mit meiner Familie vereinbarte, sie freitags zu besuchen. Der Tapetenwechsel hat mir so gut getan und dabei meine Eltern, meine Großmutter, Onkel, Tante und Cousin zu sehen, zu umarmen und mit ihnen zu quatschen, war die Kirsche auf der Sahne. :o)

Mein Onkel hatte einen köstlichen Kuchen mit Haselnüssen aus dem eigenen Garten gebacken und in seiner Werkstatt wunderschöne Herzen aus Holz gefertigt. Davon werde ich bei einem meiner nächsten Besuche Fotos machen. Meine Tante musste nicht arbeiten, so war es ein Spaß, dass wir Frauen das erste Mal zu viert - abwechselnd - Halma spielen konnten. Und bei meinen Eltern konnte ich vom Brot naschen, dass mein Vater am Morgen selbst gebacken hatte. Oh lecker, mit Butter und Marmelade... YamYam!

Mit meiner Oma war ich kurz auf dem Friedhof, Lämpchen anzünden. Da ich eine große Packung gekauft hatte und sie sonst nicht brauche, hatten wir beide Spaß, bei vielen Verwandten Lichter anzuzünden. Bei meinem Opa habe ich eine herrliche Christrose aus meinem Garten aufs Grab gepfanzt, in ihrem Zentrum wartet ein ganzes Nest aus unzähligen weißen Blütenknöpfen auf den richtigen Zeitpunkt, ihr schönes Antlitz zu zeigen. Meine Oma erzählte bei der Gelegenheit, dass meinem Opa Blumen immer sehr wichtig waren und er sich darüber sicher sehr freuen würde. Das ihm Blumen so wichtig waren, daran konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Um so schöner nun das Gefühl wie er sich anlässlich seines 106. Geburtstages über die aufblühenden Christrosen freuen wird. :o) Jedes Mal, wenn ich an diese Blumen denke, fühle ich mich blendend.

Sonntag Nachmittag rauchte mir der Kopf. Ich hatte mich ab mittags - endlich - mit dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung beschäftigt. Schon seit September lag hier das Erweiterungsangebot für Zahnerhalt meiner Versicherung rum und nervte mich beim Anblick... Ich finde das Verarbeiten dieser vielen Informationen - wann zahlt die Kasse, wann nicht, was ist nötig, was nicht, wieviel muss ich bezahlen, wieviel will ich bezahlen, wie wirtschaftlich ist das usw. usw.) schrecklich anstrengend und bin heilfroh, dass ich eine Seite gefunden habe, die verschiedene Versicherungen vergleicht und dabei nicht Zahnersatz, sondern auch Zahnerhalt berücksichtigt. Obwohl ich alles immer wieder zur Seite legte und mir die Haare zu Berge standen, weil so vieles nicht gleich klar war, blieb ich am Ball. Strike! Heute sind nur noch wenige Fragen offen, dann endlich kann ich dieses Thema abschließen. Warum mich das froh macht? Nun die Aussicht, etwas das mich lange "gequält" hat, endlich weg ist. Juchu!

Noch eine anderes Loslassen steht an: Mittwoch bekommt mein Mann die Stellschrauben ambulant entfernt. Sechs Wochen ist seine Operation dann schon her. Wie die Zeit vergeht... Laut Internetberichten soll das Entfernen ca. 1/2 Stunde dauern, dann kann er wieder nach Hause (gehen?). Bisher durfte er sein linkes Bein nicht belasten. Die Konsequenz war, dass er die meiste Zeit lag und ich für das Drumherum sorgte. Für keine der beiden Seiten leicht... Ein Hoffnungsschimmer für uns beide ist, dass wir Mittwoch wieder einen großen Meilenstein passieren und er dann hoffentlich Schritt für Schritt sein Bein wieder belasten kann. Wir sind auf dem Weg zurück zur Normalität. Ein unfassbar tolles Gefühl.

Am Wochenende habe ich mir einen neuen Strauß Tulpen gegönnt. Schon bei deren Anblick erhellt sich meine Stimmung. Heute war ich in einem Pflanzencenter Kraft tanken. Es reicht mir schon, mich dort aufzuhalten, durch die Reihen zu schlendern, die Blumen und Pflanzen zu betrachten und schon geht mir das Herz auf. :o)

Ich wünsche mir für diese Woche noch so einige Herzöffner für mich, das liegt in meiner Hand. Mal sehen, was ich mir Gutes tun kann. Übrigens war Mittwoch wirklich Wunderbares in der Post: Ein Geschenk von meiner Oma und am nächsten Tag ein Brief von einer Blog-Leserin. *HÜPF!*

Es gibt so viele Dinge, die mich froh machen können wie zum Beispiel die Fotographien in diesem Beitrag. Ich habe sie - vor einem Jahr ungefähr war das - mit einer Lichtquelle in der Dunkelheit gezeichnet während mein Mann auf den Auslöser drückte. Heute habe ich sie am PC bearbeitet. Zwar ein bischen düster, aber schön finde ich Licht im Dunklen = Hoffnung in schwierigen Zeiten.

Anja Kolberg

PS: Das Energieloch ist noch nicht wirklich weg, doch ich spüre wie es sich langsam schließt. :o) Hüpf!

Direktlink zu diesem Artikel: https://www.anjakolberg.de/archives/2011/01/entry_6639.html

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 17 Januar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag

Heute mal ohne Schwung

Guten Morgen da draußen in der Welt!

Heute fühle ich mich nicht gut. Bin müde, obwohl ich lange genug geschlafen habe. Ich habe eine dunkle Wolke vor und über meinem Kopf. Draußen ist es so düster. So wirkt auch das Wetter nicht wirklich stimmungsaufhellend. Mein Mund weist heute früh eindeutig Angela Merkel Züge auf. Obwohl ich mich schon bewegt habe, um hier an den Schreibtisch zu kommen und schon einiges getan habe, fühlt sich mein Körper an, als schläft er noch. Mein Geist ist wach, aber auch nur so wach, wie er sein muss. Er signalisiert mir deutlich: Ich habe keine Lust!

Vielleicht ändert sich das, wenn ich mal draußen mit dem Hund meine Runde an der frischen Luft gemacht habe, was Schönes (*Daumen-drück*) im Postfach gefunden habe oder ich eine schööööne heiße Tasse Kaffee getrunken und etwas gegessen habe.

Vielleicht. Vielleicht bleibt dieser Dämmerzustand auch den ganzen Tag? Nein. Schüttel mit dem Kopf. Nein.

Im Moment befinde ich mich zwischen zwei Projekten. Oben sehen Sie meine Einsatzkurve in meinem derzeitigen Projekt: Den Kalendern. Ich befinde mich gerade hinter der pinken Phase, also auf dem Weg zu mehr Ruhe, weniger benötigter Zeit. Die meisten Kalender verkaufe ich in der Adventszeit und vor Weihnachten. Da ist meine volle Aufmerksamkeit und Zeit gefragt, damit bin ich gut beschäftigt. Doch genau in dieser Phase kam noch der Schnee dazu und der Beinbruch meines Mannes, der seit dem liegen muss.

Das bedeutete: Alles hing auf einmal an mir. Ich bin stolz, dass ich das alles geschafft habe, sogar einen Weihnachtsbaum habe ich noch gekauft und aufgestellt. Dabei blieb aber auch etwas auf der Strecke: Ich selbst. Dafür war kaum Zeit und diese Situation hat mir eine ganze Gefühlspalette beschehrt...

Das war vor Weihnachten. Inzwischen hat sich hier zu Hause alles eingespielt, das gibt mir Ruhe. Der Schnee ist weg, das schenkt mir Zeit. Und das Kalendergeschäft ist nicht mehr so intensiv wie noch vor Weihnachten. Und plötzlich stehe ich da, in meinen Knochen noch immer die Energie, die zuvor gebraucht wurde, jetzt aber nicht mehr so gebraucht wird:

Ich habe mich an die Belastung gewöhnt. Und spüre jetzt ein Energieloch, mit dem ich erst mal nicht richtig was anzufangen weiß. Ich kann mir auf einmal auch meine heutige Müdigkeit erklären. Mein Körper holt nach, was er in den letzten Wochen geleistet hat. Wie nach einem langen Marathonlauf muss ich erst mal auslaufen und langsam wieder runter kommen, die Energiereserven auffüllen. Kein Wunder, dass ich mich so schlapp fühle!

Zeit, umzudenken, umzupacken. Die Aufgaben des Tages passen inzwischen alle gut in meinen Rucksack hinein.

Und jetzt mache ich mich auf, das abzuholen, was zurückbleiben musste in dieser extremen Zeit: Ich selbst!

Jetzt weiß ich, wofür es sich lohnt, den Tag schön zu machen: Für mich selbst! So lange musste ich hintenanstehen und Lasten tragen, die mir zu viel waren. Es ist Zeit, wieder mehr auf mich zu achten, zu schauen, was ich will, was mir gut tut.

Ich liebe dieses Bild. Vereint mit meinem Inneren. Gemeinsam gehen. Was mag wohl alles in diesem wundervollen blauen Ich sein? Ich sehe uns schon immer breiter grinsen, schneller laufend, lachend, die Arme hochgerissen, auf einer Wiese hopsend und ins Gras plumsend. Ausgelassen. Fröhlich. Jauchzend.

Meine Wundertüte Ich & Ich.

Anja Kolberg

PS: Eines ist sicher: Jetzt bin ich hellwach! :o)

Direktlink zu diesem Artikel: https://www.anjakolberg.de/archives/2011/01/entry_6637.html

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 12 Januar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage

Ermutigung durch besondere Filme

Zwei herrliche Filme, basierend auf wahren Geschichten, sah ich am Wochenende.

Begnadete Hände - Die Ben Carson Story - Tipp!

Begnadete Hände - Klick zum Film

Erzählt wird die Geschichte von Ben Carson, einem Neurochirugen und Spezialisten für Kinder-Gehirnchirugie, der auch die deutschen siamnesischen Zwillinge Tabea und Lea trennte. Ben Carson wuchs in den Slums auf, wurde als Kind von seinen Klassenkameraden gehänselt, hielt sich selbst für dumm. Seine alleinerziehende Mutter war Analphabetin und hielt ihre beiden Söhne und sich mit Putz- und Babysittingjobs über Wasser. Sie glaubte an ihre Jungen und ermutigte sie immer wieder, erwartete trotz deren Protest Höchstleistungen in der Schule von ihnen. Eine Maßnahme war z.B. dass der Fernsehkonsum eingeschränkt wurde. Ben und sein Bruder mussten statt dessen die Bibliothek besuchen und jede Woche einen Aufsatz über die gelesenen Bücher schreiben. Ihre strenge Hand zeigte Wirkung. Ihre Noten verbesserten sich zusehends. Doch damit war sein Wunsch, Arzt zu werden, noch lange nicht erreicht, denn noch immer glaubte er, dass seine Leistungen nicht reichen würden.

Eine spannend erzählte, wahre Geschichte, die Mut macht, seine Träume zu verwirlichen, unabhängig davon, was man in die Wiege gelegt bekommen hat oder wie die finanziellen Möglichkeiten in der Familie sind. Der Film hat mich sehr beeindruckt und berührt. Es wäre ein toller Stoff für den Schulunterricht! Anja Kolberg


Invictus - Unbezwungen - Tipp

Invictus - Unbezwungen

Nelson Mandela tritt sein Amt als Präsident Südafrikas an. Vom ersten Moment an schafft er eine Atmosphäre von Gemeinsamkeit und Wertschätzung. Seien es die weißen Angestellten, die glauben, nun nicht mehr im Präsidentengebäude gewollt zu sein und schon ihre Kisten packen oder die schwarzen Personenschützer, die sich daran gewöhnen müssen, nun mit weißen Kollegen, die sie einst verabscheuten und ihnen nichts Gutes wollten, zusammen zu arbeiten.
Rugby ist in Südafrika ein Sport der Weißen und der neuen schwarzen Regierung ist es ein Bedürfnis, die Vereinsfarben und den Namen zu ändern. Doch entgegen der Abstimmung sieht Nelson Mandela die Kraft, die im Sport liegt und die Möglichkeit, Schwarz und Weiß durch die im Land stattfindende Rugby-Weltmeisterschaft zu verbinden. Obwohl das Team eigentlich ein Outsider ist, bewirkt die Unterstützung Mandelas nicht nur im Sport eine Wende, sondern auch im ganzen Land.

Der Film hat mich mehrfach zu Tränen gerührt. Die Weisheit Nelson Mandelas und seine Größe, seinen Feinden zu vergeben haben mich sehr beeindruckt. Eine Geschichte von unbeschreiblicher Größe! Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 10 Januar, 2011
Thema: Film-Tipp

Ich mache mir eine Freude

Klick zu den E-Cards

Weihnachts- und Sylvestertrubel ade. Anfang Januar. Samstag. Wochenende. Der Schnee ist fast weggeschmolzen. Welch schöneren Stimmungsaufheller gibt es jetzt zu Brötchen, Kaffee und Zeitung auf dem Frühstückstisch als einen Strauß Tulpen mit Heidelbeere?

Diesen herrlichen Frühlingsgruß habe ich mir heute im Geschäft meiner Blumenfreundin Petra gekauft. Auf meinen Schreibtisch steht ein Mooskörbchen, in dem eine lilafarbene Hyazinthe einen köstlichen Duft verströmt.

Diese Frühlingsblumen sind Hüpfer für mein Herz, ihr Duft bringt mich auf andere Gedanken. Herrlich! Das Januarblatt des Wandkalenders hat mich erinnert, mir eine Freude zu machen. Den Wandkalender und auch den Tischkalender können Sie im Webshop noch kaufen.

Ein klitzekleines bisschen muss der Garten noch trocknen, dann husch husch die Zwiebeln ins Beet. Ich weiß, eigentlich schon (zu?) spät. Doch ich will mein Glück versuchen.

Ich habe aus dem Bild oben eine E-Card gemacht und einige Frühlingskarten ins Netz gestellt.

Mein Glückstipp für gute Laune: Ab in den Blumenladen und einen Arm voll Blüten mit nach Hause nehmen.

Anja Kolberg

Direktlink zu diesem Artikel: https://www.anjakolberg.de/archives/2011/01/entry_6635.html

Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 08 Januar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag

Film-Tipps

Hier einige Filme, die ich mir in 2010 angeschaut habe und die ich erwähnenswert finde. Die Reihenfolge ist beliebig. Wenn Sie auf das Bild klicken, gelangen Sie direkt zur Amazon, dort können Sie meist einen Trailer anschauen bzw. genaue Beschreibungen durchlesen:

Wenn Liebe so einfach wäre

Einst waren sie ein Ehepaar mit drei gemeinsamen Kindern, die Trennung liegt viele Jahre zurück. Da entflammt plötzlich wieder Leidenschaft... Komisch, unterhaltsam und zum Nachdenken. Schöner Zeitvertreib!

Wenn Liebe so einfach wäre - Klick nach Amazon


Lost in Austen

Amanda steckt in einer unromantischen Beziehung fest und flüchtet sich in die Bücher von Jane Austen. Sie kann sich nichts Schöneres vorstellen, als eine Liebe wie Elisabeth Bennet und Mr. Darcy aus "Stolz und Vorurteil" zu erleben. Plötzlich geschieht das Unfassbare: Sie macht einen Sprung ins Buch und nimmt den Platz von Elisabeth Bennet ein... Für Jane-Austen-Fans eine herrliche Unterhaltung! Hat mir sehr gefallen.

Lost in Austen - Klick zu Amazon


Die Bienenhüterin. Tipp!

Mit einem Knall beginnt diese Geschichte: Ein vierjähriges Mädchen erschießt durch einen Unfall ihre Mutter, als diese von zu Hause weglaufen will. Lily wächst bei ihrem Vater unter unliebsamen Umständen auf, bis sie eines Tages mit ihrem schwarzen Kindermädchen flieht und Unterschlupf bei einer schwarzen Frauengruppe findet. Eine wunderschöne und berührende Geschichte zu Zeiten des Rassismus in Amerika. Den könnte ich mir auch ein zweites Mal anschauen!

Die Bienenhüterin - Klick zu Amazon


Liebe auf den zweiten Blick

Ein 60jähriger hat für seinen Beruf statt für die Familie gelebt, die Familie ist längst weg, jetzt droht auch der Job zu kippen. Eine 50jährige ohne eigene Familie wird von der Mutter drangsaliert. Diese beiden unglücklichen Menschen begegnen sich zufällig. Die erste Begegnung verläuft äußerst ruppig. Die zweite schon besser. Unterhaltsamer Zeitvertreib über eine Liebe zwischen 50 und 60. Schön!

Liebe auf den zweiten Blick


Das Gesetz der Rache - Nichts für schwache Nerven

Kein Liebesfilm. Kein sanfter Film. Er ist laut, grausam und brutal, rasant und unterhaltsam. Eigentlich nicht meine Richtung, doch in Beziehung lebend schaue ich mir auch einige Filme meines Mannes mit an und konnte einfach nicht wegsehen... Dieser Actionfilm ließ mich kaum zu Atem kommen. Unfassbar, was Leid aus sanften Menschen machen kann...

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Der fremde Sohn

Als die alleinerziehende Christine von der Arbeit nach Hause kommt, ist ihr Sohn verschwunden. Sie sucht ihn vergebens. Die korrupte Polizei steht unter Druck und braucht positive Ergebnisse. So wird Christine ein anderes Kind als ihr eigenes medienwirksam präsentiert. Die Mutter versucht aufzuklären, dass es sich um einen Irrtum handelt, doch eher wird sie kurzerhand für verrückt erklärt. Unfassbar, was diese Frau durchlebt, um das Schicksal ihres Sohnes aufzuklären. Spannend, traurig, berührend.

Der fremde Sohn - Klick zu Amazon


Haben Sie das von den Morgans gehört?

Zwei Menschen beobachten einen Mord und landen im Zeugenschutzprogramm. Eigentlich hassen sich die beiden New Yorker und wollen sich scheiden lassen. Plötzlich finden sie sich in der Pampa wieder... Unterhaltsame Beziehungskomödie mit meinem Liebling Hugh Grant.

Haben Sie das von den Morgans gehört - Klick zu Amazon


Avatar

Eigentlich wollte ich mir den Film gar nicht anschauen, wegen der brutalen Kampfszenen und weil ich wusste, dass viel im Film zerstört wird, was diesen Wesen wichtig ist. Doch zog mich die Vorstellung an, die wunderschöne Natur im Film und die vielen Ideen zu bewundern. Kompromiss: Bei den Kampfszenen wurde vorgespult oder der Ton abgestellt und die Augen zugehalten. So ging's. Die tiefsinnige Botschaft des Films berührt mich. Diese wunderbare Welt: Ein Traum und sehenswert.

Avatar - Klick zu Amazon


Die Kunst des negativen Denkens

Eine Selbsthilfegruppe versucht sich gegenseitig aufzubauen, vor allem schwingt die Gruppenleiterin das positive Zepter. Das geht gut bis der nicht zu "bekehrende" Rollstuhlfahrer Geirr hinzustößt und bei einem gemeinsamen Wochenende die "heile Welt" ins Wanken bringt. Auf einmal traut sich jede/r, die Fassade fallen zu lassen und ehrlich zu zeigen wie die Stimmung ist. Schräg und anders.

Die Kunst des negativen Denkens - Klick zum Film


Shaun - Frisch verliebt

Ich liebe dieses Schäfchen sehr, vielleicht auch weil wir als ich noch ein Kind war, selbst Schafe hatten, auch so Schwarzkopfschafe wie Shaun eines zu sein scheint. Dieses süße Schaf ziert meine Bürowand mit einigen seiner Kollegen und macht mir so einen Haufen Spaß. In diesem Video ist Shaun verliebt... Unterhaltsam. Kurzweilig. Nicht nur für Kinder. :o)

Klick zur DVD


Männerherzen

Dieser Film ist nicht unbedingt einer meiner Favoriten, war dennoch unterhaltsam. Nicht vom Trailer beeinflussen lassen, das waren die witzigsten Szenen. Sechs Männer zeigen Einblick in ihr Gefühls- und Liebesleben.

Männerherzen - Klick zur DVD


Zweiohrküken

Wie sich die Beziehung verändert, wenn sie nicht mehr frisch ist und welche Herausforderungen Mann/Frau in der Beziehung durchlebt, zeigt Zweiohrküken auf unterhaltsame und lustige Weise. Ich habe mich königlich amüsiert.

Klick zur DVD


Das Mädchen, das die Seiten umblättert

Ein junges Mädchen lernt wie besessen Klavier, um am Konservatorium aufgenommen werden. Bei der Aufnahmeprüfung scheitert sie, weil eine der Prüferinnen ein Autogramm während ihres Spiels gibt und Melanie so ihre Konzentration verliert. Nie wieder will das Mädchen spielen, ihr Traum ist zerstört. Jahre später ergibt sich eine Situation, in der die Prüferin auf Melanie angewiesen ist und das Machtverhältnis kippt. Ein französischer Film, der ganz leise ziemlich böse ist.

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Der Krieger und die Kaiserin

Sissi (Franka Potente) arbeitet als Krankenschwester in einer geschlossenen psychatrischen Anstalt. Auf der Straße wird sie bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt. Bodo (Benno Führmann) rettet sie durch einen Luftröhrenschnitt und verschwindet, als die Notärzte eintreffen. Als sie wieder gesund ist, will sie diesen Mann finden und ein Abenteuer zwischen den beiden und vor und hinter den Mauern der Anstalt beginnt. Unterhaltsam, überraschend, gut.

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New Moon - Biss zur Mittagsstunde

Nachdem ich vom ersten Teil als nicht "Biss"-Besessene überrascht wurde, musste ich mir auch den zweiten anschauen. Ziemlich (zu) düster, tolle Aufnahmen, spannend, leckere Werwölfe - was für's Frauenherz. Ich werde mir auch den nächsten Teil anschauen.

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Oben

Ein herrlich anrühriger, lustiger, bunter und berührender Animationsfilm, den ich mir gerne nochmals anschauen würde. Am liebsten in 3D im Kino. Diese bunten Luftballons über dem Haus - ein Traum. Die Geschichte beginnt traurig mit einem alten Herren, dessen kleines Haus das letzte Kleinod umringt von Wolkenkratzern ist und abgerissen werden soll. Doch der Senior wehrt sich. Seine Frau starb, er ist verbittert und einsam, das bekommt auch der kleine Pfadfinder zu spüren, der an seine Türe klopft. Der alte Mann beschließt zu fliehen, mitsamt seinem geliebten Haus und auch einem blinden Passagier an Bord...

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Julie & Julia - Tipp!

Ein herrlicher Frauenfilm! Julia lebt Ende der 50er Jahre als Amerikanerin in Frankreich, liebt es zu kochen. Sie träumt davon, ein amerikanisches Kochbuch über die französische Küche herauszubringen. Schritt für Schritt erreicht sie ihr Ziel: Sie belegt als einzige Frau einen Profikochkurs, lernt französisch...

Julie lebt 40 Jahre später in New York als Büroangestellte. Sie entdeckt das Kochbuch Julias und nimmt sich vor, dessen über 500 Rezepte in einem Jahr nachzukochen und darüber täglich in ihrem Blog zu berichten.

Die beiden Geschichten werden parallel erzählt. Es ist ein Genuss, diesen Film zu sehen, am besten mit leckeren Snacks dazu. :o) Die Frauen spielen toll und mitreißend und ihr "Freistrampeln" aus alten Mustern und ihre Erfahrungen macht Mut...

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Die Frau des Zeitreisenden

Zwei Menschen verlieben sich unsterblich. Sie hat das Gefühl, ihn schon länger zu kennen. Das ist auch so, denn ihr Partner kannte sie schon als Kind, aber damals war er schon ein Erwachsener. Langsam kommt sie seinem Geheimnis auf die Spur, denn immer wieder ist ihr Geliebter spurlos verschwunden. Traurig, etwas verwirrend und dennoch gut.

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Blind Side - Tipp!

Für diesen Film hat Sandra Bullock einen Oscar erhalten. Ich hätte diesen Preis insbesondere an den Darsteller von "Big Mike", Quinton Aaron, vergeben. Diesem wunderbaren Schauspieler hätte ich noch Stunden zu sehen können. Er ist so sanft, authentisch und voller Herz, dank des Zusatzmaterials auf unserer Leih-DVD erfuhr man auch etwas über ihn. Auch einen Preis an den Drehbuchautor und Buchautor würde ich vergeben, so besonders und schön ist diese wahre Geschichte.

Ein junger Schwarzer wächst mehr oder weniger auf sich alleine gestellt auf. Als er keine Übernachtungsmöglichkeit hat, irrt er frierend umher. Die Mutter eines Schulkameraden sieht dies und nimmt den 17jährigen kurzerhand mit nach Hause, wo sie ihm die Couch als Schlafgelegenheit anbietet. Sie befürchtet Schlimmes, als sie am Morgen die Treppe hinunter geht, doch Michael überrascht sie: Die Decken sind sorgfältig wieder zusammen gelegt und ihr Gast hat das Haus in der Früh bereits verlassen, um pünktlich zu Fuß zur Schule zu kommen. Sie beginnt sich mehr und mehr für ihn zu interessieren, seine Geschichte zu ergründen und sein Footballtalent zu fördern. Besonders sehenswert, Mut machend und berührend!

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Grabgeflüster - Liebe versetzt Särge

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Ein herrlich schräger Film voll von schwarzem englischen Humor.

Betty leidet seit 30 Jahren unter ihrem untreuen und selbstverliebten Ehemann, dem Ratsherren Hugh und dessen Mutter. Als Teenager war sie in Boris verliebt, doch beide waren zu schüchtern, sich ihr Interesse zu gestehen. Das ändert sich, als die Schwiegermutter stirbt und sie einen Bestatter brauchen. Boris und Betty finden sich wieder und damit beginnt eine wunderbar unterhaltsame Geschichte...

Wer diesen Humor mag: Ähnlich schräg und mit britischem Humor gespickt sind die Filme Sterben für Anfänger und Grasgeflüster und die irische Komödie Lang lebe Ned Devine! und natürlich die herrliche Komödie Ganz oder gar nicht. Die Franzosen können auch komisch, siehe Willkommen bei den Sch'tis - wenn auch ganz anders, dennoch unterhaltsam.

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 06 Januar, 2011
Thema: Film-Tipp

Schwung holen

Köln steht kurz vor der Schneeschmelze. Das klingt wie "nach der Eiszeit". Aber ehrlich: Ein bischen ist es so ja auch. Ich sehne mich nach dem Moment, wo der Gartenboden frostfrei ist und ich die Blumenzwiebeln in die Erde bringen kann. Ich hörte, dass man sie auch in die Gefriertruhe legen kann, damit sie den benötigten Frost abbekommen, falls sie noch nicht ins Beet können oder die Zwiebeln draußen lagern, damit sie die Kälte abbekommen. Im Hinblick auf das gefräßige Eichhörnchen und unsere Mausefamilie hinterm Haus - hm... Ich warte bis zum Wochenende, dann muss ich mich nicht durch den Keller zu Töpfen kämpfen, in denen sie draußen nagersicher gelagert werden können. Also Tauwetter: Bei mir bist du willkommen.

Mein geliebter Gartentisch hat einigen Schaden genommen, weil wir ihn nicht rechtzeitig vor dem Frost, dem Schnee und dem Beinbruch meines Mannes in den Keller gebracht haben. Gut, dass mein lieber Schwiegervater mir geholfen hat, ihn vor Sylvester in trockene und frostfreie Räume zu bringen. Im Frühjahr muss der Holztisch unbedingt abgeschliffen werden, beim Schneerunterkratzen... ich will lieber nicht länger an die Kratzer und Streifen und das Abgehobelte denken... Lieber Tisch, ich werde dich im Frühling so richtig schön aufmöbeln und dir alles geben, was du brauchst, damit du wieder in Sonne und Regen stehen kannst und es dir gut geht! Versprochen.

Ich freue mich sehr über Rückmeldungen zu meinem Engagement für die Pferde in Irland. Das gibt mir immer wieder die Kraft, ein Schrittchen weiter zu gehen, obwohl mir so oft die Energie dafür abhanden gekommen ist. Da wird mir bewusst wie ermüdend es ist, keine Antworten zu kommen und was es für ein machtvolles Gefühl ist, zu spenden, denn das kann ich in jedem Falle tun. Updates finden Sie bisher noch am Ende des Irland-Artikels, ab sofort gibt es für die Pferde in Irland eine eigene Blog-Kategorie, die heißt "Blog - Vegan werden und leben", dann stehen die News immer zu oberst. :o) Was ich noch tun kann, ist bei der nächsten Europawahl noch genauer darauf schauen, wer sich für die Themen einsetzt, die mir wichtig sind. Im Europaparlament wird so viel mehr entschieden, was für uns wichtig ist, das wird mir immer deutlicher. Denn nur wenn Gesetze da sind, die die Tiere schützen und auch die Menschen sensibilisiert werden, ist langfristig keine Hilfe mehr nötig.

Anja Kolberg

Direktlink zu diesem Artikel: https://www.anjakolberg.de/archives/2011/01/entry_6633.html

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 06 Januar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Garten - Winter, Blog - Kleines Glück im Alltag

Januar 2011 - Frohes neues Jahr!

Ich wünsche Ihnen alles Gute für 2011!

Hat das neue Jahr gut für Sie begonnen? Falls nicht, es kann sich jeden Moment ändern und besser werden!

Meine Kalender werden Sie durch ein gutes Jahr begleiten, Ihnen Mut machen, Sie in Ihrer Individualität bestärken, Ihnen Impulse geben und Sie locken, Ihrem Herz zu folgen. Hier die ersten beiden Kalenderblätter:

Kalender im Detail anschauen

Tischkalender 2011: Monat Januar

Das Foto zeigt Dänemarks Nordseeküste im Winter. Im "Land des Lichts" herrscht eine besondere Stimmung. Der Himmel reißt über dem Meer auf und bringt Licht ins Dunkel.

Der Text lautet: "Ich trau mich was." In mir lösen diese Worte Aufbruchstimmung aus, ganz so wie das Bild sie spiegelt. Ich fühle Lust und Kraft, etwas zu probieren, zu testen, etwas zu wagen. Was das genau ist, weiß ich heute noch nicht. Ich lasse die Stimmung auf mich wirken.

Sie können sich die einzelnen Kalenderblätter im Webshop anschauen und ihn dort kaufen oder auch als Geschenk direkt an den Geschenkempfänger verschicken. Es fallen pro Empfänger nur die Versandkosten an. Ebenso gibt es die Tischkalendermotive als Desktopbilder für Ihren PC. Klick zum Shop.

Wandkalender im Detail anschauen

Wandkalender Herzensangelegenheiten 2011: Monat Januar

Das Foto: Ein Filzherz im Schnee auf einem Holzdeck.

Der Text: "Ich mache mir eine Freude." Was könnte das in den nächsten vier Wochen sein? Für mich ist es eine Freude, mir Blumen zu kaufen. Vielleicht Frühlingsblüher für den Blumenkasten vor meinem Büro? Mir eine Wohnzeitschrift kaufen, in der ich neue Ideen finde? Meine Familie besuchen? Einfach mal so bummeln gehen? Es macht mir richtig Freude, mir zu überlegen, wie ich mir eine machen könnte! Diesen Monat überrasche ich mich selbst!

Auch den Wandkalender können Sie für 2011 noch im Webshop im Detail anschauen und kaufen.

Ich wünsche Ihnen wunderbare Monate im neuen Jahr: Unzählige Glückliche Momente. Das Erleben von Sinn in dem, was Sie tun. Freiheit. Großzügigkeit. Einen ganzen Haufen Spaß. Das fröhliche Hüpfen Ihres inneren Kindes.

Schön, dass Sie da sind. Ich freue mich auf das Jahr mit Ihnen!

Anja Kolberg
Direktlink zu diesem Artikel: https://www.anjakolberg.de/archives/2011/01/entry_6632.html
Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 03 Januar, 2011
Thema: Blog - 2011, 1. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse, Shop

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