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Grüße aus Schneeflockenhausen

Ist das kein herrlicher Ausblick von meinem Schreibtisch?

 

Minischneeflöckchen für Minischneeflöckchen - gestern Abend und scheinbar die ganze Nacht hindurch hat Petrus Köln ein 1a-Schneekleid gezaubert. :o)

Hier einige Impressionen aus meinem Garten:

 

Die Margarite bekam ein warmes Mäntelchen und hübsche Hütchen.

 

Die Kopfbedeckungen der Echinazea sind auch nicht zu verachten.

 

Diese Holzdeko sieht mit Schnee viel schöner aus.

 

Die Zweige der Schneerose. :o)

 

Auch im weißen Outfit ist der Teich bezaubernd schön: Die Strukturen und Formen treten hervor.

 

Buddha versteckt sich im Schnee.

 

Sieht der kleine Ahorn mit dem Kleid nicht genauso schön aus wie mit Blättern?

 

YamYam, lecker ein Schneeeis für Minu!

 

Unter der Decke leuchtet das Pink der Erika.

 

So viele schöne Seiten hat der Wintereinbruch in Köln!

Ich hoffe, Sie sind heil durch den Berufsverkehr gekommen, haben trockene Füße und warme Hände. Hier fallen weiter kleine weiße Pünktchen vom Himmel und der Wind weht sie teilweise von Bäumen und Dächern.

In der Irland-Sache bin ich gefühlt nicht wirklich weiter gekommen, obwohl ich einige Mails geschrieben habe. Das macht mich traurig. Das Thema lässt mich aber nicht los und so bleibe ich am Ball. In Irland gibt es offensichtlich zwei größere Tierschutzorganisationen, die https://www.dspca.ie und https://www.ispca.ie. Beide habe ich mit meinen bescheidenen Englischkenntnissen angeschrieben, was sie für die Pferde tun und was ich tun kann, ebenso bat ich um Auskunft, ob sie die Tiere vorm Schlachter und dem Erschießen schützen. Auch wenn ich selbst etwas spende, so hat das doch finanzielle Grenzen. Wieviel kann ich bewegen? Ich habe mir überlegt, größere Organisationen anzuschreiben, die mit Pferden zu tun haben, ob sie aktiv werden könnten, zum Beispiel den CHIO in Aachen. Dadurch könnte mehr Geld zusammen kommen und in dem Fall wird wohl viel auch viel helfen. Tierärzte ohne Grenzen, soviel weiß ich inzwischen, gehören der Entwicklungshilfe an und kümmern sich in Afrika ausschließlich um Einwohner, die von der Nutztierhaltung leben. Wenn Sie Ideen haben, melden Sie sich gerne.

Einen zauberhaft schönen Tag!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 30 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Garten - Herbst

Der Blumenkasten im Advent

Sommerblumen im November Die Sommerblumen sind inzwischen in einen Blumenkübel umgezogen, wo sie immer noch herrliche Blüten produzieren. Beim Nachbarn blüht sogar noch der Lavendel. Bei der angekündigten Kälte hält dieser Anblick vielleicht nicht mehr lange.

Was mache ich mit meinem Blumenkasten vor dem Büro? Leer lassen? Auf keinen Fall! Ich brauche einen schönen Ausblick vom Schreibtisch aus. Tannenzweige in die Erde stecken? Nö, ich will mehr Abwechslung. Mehrere Wochen habe ich überlegt, was ich machen kann, dann besorgte ich mir bei meiner Blumenfreundin Petra (in ihrem Geschäft im Kirchweg 131, in Junkersdorf hat sie sehr schöne Adventsgestecke gezaubert) folgende Utensilien:

Dicker Tannenzapfen, kleiner Kranz aus Zweigen, zwei kleine Pflanzen mit roten Früchten (Rote Teppichbeere - Gaultheria procumbens), einige schöne Laubbaum-Zweige und das allerallerschönste für mich: Zwei dicke handgroße Mooshügel. Aus meinen Blumenkübeln fischte ich dann noch ein Eisenherz und eine Mühlenbeckie sowie ein Mühlenbeckienherz, das ich auch bei Petra gekauft hatte. In meinem Fundus gab's noch ein bischen andere Deko, so sieht der Winter-Blumenkasten fertig aus:

 

Um den Blumenkasten habe ich wieder meine Lichtergirlande mit künstlichen Tannenzweigen gelegt, damit es auch am Abend schön ausschaut. Hm, tut das gut!

Hier einige Details:

Und so ist meine Teilaussicht vom Schreibtisch:

 

Das tut so gut!

Die Gartenarbeit habe ich auch gestemmt: Blätter vom Rasen geharkt, puh, das Gras war so lang, es wollte noch ein letztes Mal für dieses Jahr geschnitten werden. Dann wurde in den Beeten aufgeräumt wo es nötig war, Blattreste der Stauden entfernt (wollte es gerne aufgeräumt, obwohl alles stehen lassen gerade für Frost und Schnee sehr schöne Bilder ergeben kann), Blätter aus dem Teich und Bachlauf gefischt (wir haben ein Leck am Bachlauf, deswegen ist er trocken gelegt, da war das Fischen glücklicherweise nicht so kalt für die Finger).

Hier ein paar Eindrücke aus meinem Novembergarten:

Das Blütennest der Christrose. Ich habe viele Blätter abgeschnitten, damit die Staude Kraft für die Blüten hat, die bald kommen werden.

Die letzten Blätter des schönen Ahorns (Acer palmatum 'Sango kaku') mit seinen feuerroten Zweigen.

Die letzten herrlich verfärbten Blätter unserer Zierkirsche.

Die Rispen des Chinaschilfes. Wie schön sie aussehen, wenn darauf Frost oder Schneepuder liegt! Darauf freue ich mich schon.

Dieses Geschenk erfreute mich ganz besonders: Die Mohnblume hat es wahrhaftig geschafft, ohne Sonne, ohne Wärme auf unserer schattigen Terrasse eine letzte Blüte zu "gebähren". Mir fällt kein besseres Wort ein. Ist sie nicht wunderschön?

Nach der Gartenarbeit hatte ich gehörig Rücken, Knie und die Beine zitterten mir vor Anspannung, aber vor allen Dingen war ich glücklich, dass ich die Arbeit endlich gemacht habe, die ich Wochen vor mir hergeschoben habe. Strike!

Dabei ist mir auch klar geworden: Es gibt keinen optimalen Zeitpunkt, etwas zu tun. Die letzten Wochen war immer blödes Wetter und wenn es mal trocken war, hatte ich was vor oder es passte gerade nicht. Am Dienstag war es erst trocken und dann fing es nach einer halben Stunde an zu regnen, ich hatte gerade den Rasen fertig gemäht und war heilfroh endlich draußen zu sein und die Gartenarbeit angepackt zu haben. Wieder rein? Abbrechen? Nein! Also habe ich im Regen weitergearbeitet. Die Fleecejacke wurde schwerer, der Boden rutschiger, das Wasser lief mir über die Kopfhaut. Es hat Spaß gemacht! Ich fühlte mich so mit der Natur verbunden. Ein tolles Gefühl.

Es gibt keinen optimalen Zeitpunkt, die Dinge zu tun. Immer stimmt irgend etwas gerade nicht. Wenn ich die Dinge tue, dann ist der richtige Zeitpunkt. Und der kommt nicht einfach so daher, wenn ich nicht aktiv werde.

... hoffentlich denke ich das nächste Mal daran, wenn ich wieder hadere und zögere und warten will. Da gibt es so vieles in meinem Leben, wo dies der Fall ist!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 25 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Garten - Herbst

Newsletter ist raus

Ich habe es endlich geschafft! Der erste Newsletter in diesem Jahr ist verschickt. Darin die Geschichte eines blauen Blümchens, das mir geholfen hat, in einer traurigen Situation wieder froh zu werden.

Wenn Sie den Newsletter auch erhalten möchten, können Sie sich hier dafür anmelden.

Ich freue mich sehr, dass Ihnen meine Kalender und meine anderen Produkte so gut gefallen. Jede Rückmeldung ist eine Streicheleinheit für meine Seele.

Mein größter Wunsch: Mit vor Freude roten Wangen verschicke ich Mitte Januar meine letzten Kalender. Wie letztes Jahr sind alle restlos ausverkauft.

Jetzt hüpfe ich mal in meine Gartenklamotten, um dort endlich aufzuräumen und die Zwiebeln zu pflanzen, es soll ja kaaaalt werden...

Einen schönen Tag!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 23 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Frauencoaching-News

Was hat Selbstliebe mit Drops, einem Brunnen und der Küche zu tun?

Wie praktisch wären bunte Drops mit Wirkung einer sofortigen und umfassenden Selbstliebe. Ich würde sie sofort nehmen. Denn alleine der Wunsch, mich selbst zu lieben, löst noch keinen Erfolg aus. Gut zu mir selbst sein ist Arbeit. Tägliche Arbeit, die wie das Aufräumen der Küche nicht wegfällt.

Wie würde sich Selbstliebe denn anfühlen? Hm, mal überlegen. Warm. Weich. Kuschlig. Wie eine Streichelmassage. Duftend wie Lavendel und Pfefferminze und Rose. Ein Lied, das in meine Ohren wie ein Wiegenlied klingt. Eine Landschaft, die Hügel mit Gras überzogen, kräftige Eichen auf ihren Gipfeln, blühende Kirschbäume, ein Bienenstock, ein kleiner Bär räkelt sich auf dem Rücken zwischen Grashalmen und Gänseblümchen, guckt in die Luft, leckt sich die Reste des Honigs von der Schnauze und den Pfoten. Stille. Er pupst, kichert und schläft mit einem Lächeln ein.

Ich selbst sein und mich so zu mögen und akzeptieren wie ich bin. So wünsche ich mir Selbstliebe.

Wenn ich mich selbst nicht liebe, können mir andere tausend Mal sagen, wie wertvoll ich bin. Solange ich es selbst nicht fühle und glaube: Keine Chance. Dann ist es wie ein Brunnen, der ein Leck hat. Solange ich mich selbst kritisiere und klein mache, versiegt das Wasser im Brunnen.

Wie bleibt das Wasser im Brunnen? Mal sehen, ob ich in mir selbst auf meine Frage Antwort finde. Die Antworten meiner inneren Stimme habe ich in Anführungszeichen gesetzt.

Wie schaffe ich es, dass das Wasser im Brunnen bleibt? "In dem du es jeden Tag schöpfst."

Wie meinst du das? "In dem du nicht darauf wartest, dass dir einer das Wasser aus dem Brunnen bringt, sondern in dem du dir selbst Wasser aus dem Brunnen holst."

Wie meinst du das genau? "Sag dir selbst etwas Nettes. Warte nicht auf ein Kompliment von Anderen. Lobe dich selbst. Jeden Tag, so oft du willst. Sag, dass du heute schön aussiehst oder was immer du möchtest. Es geht nicht um Selbstverliebtheit im negativen Sinne, sondern darum, dich selbst zu mögen in einer gesunden Weise."

Seufz. Das klingt anstrengend. "Sind denn all die abwertenden, kritisierenden Gedanken nicht anstrengend?"

Doch, schon. Aber wieso bleibt das Wasser im Brunnen und versiegt nicht, wenn ich es schöpfe? "Weil dann Leben in den Brunnen kommt. Stell dir einen Schwamm vor, der das Wasser aufsaugt. Abwertungen saugen das Wasser auf. Liebe vermehrt es."

Und damit ich es nicht wieder im Alltag versickern lasse, nehme ich mir jetzt einen großen Schluck aus meinem Brunnen. Oh, das ist gar nicht so einfach. Ich merke, dass ich am liebsten weglaufen möchte... Mich ablenken. Stopp! So nicht. Konzentration. Sag dir was Nettes, Anja!

Also, ich finde die Blumenschale ganz bezaubernd. Ich finde klasse, dass ich mich in den letzten Tagen so viel ausgeruht habe. Ohne schlechtes Gewissen. Ich mag meine lockigen Haare und meine blauen Augen. Ich bin stolz, dass ich zwei Kalender auf den Weg gebracht habe und neue Doppelkarten und sie mir so gut gelungen sind. Und die Aufkleber finde ich auch klasse.

... ich höre Sätze wie "Jetzt übertreib aber mal nicht.", "Jetzt ist aber gut.".

Übertreibe ich? "Nein."

Woher kommen dann die Sätze? "Das ist deine Gewohnheit, Anja. Du bist es gewohnt, dich zu kritisieren und klein zu machen. Und die Gewohnheit meldet sich mit solchen Sätzen."

Das finde ich doof. "Ja, ich weiß."

Können die nicht einfach stoppen? "Ja können sie. Dann, wenn du dich wirklich selbst ganz akzeptierst wie du bist."

Das kann ja noch ewig dauern. "Möglich. Es kann aber auch schneller gehen als du denkst."

Ja? Wie denn? "Wenn du täglich dir täglich was Nettes sagst, deine negativen Selbstgespräche regelmäßig stoppst. Wenn du dran bleibst. Erinnerst du dich an das Bild vom Küche aufräumen?"

Ja. Wieso? "Was passiert, wenn du dort nach dem Kochen nicht mehr aufräumst?"

Dann sieht's dort nicht so dolle aus. "Fühlst du dich dann dort wohl?"

Nö, nicht wirklich. "Was musst du also tun, damit du dich dort wohlfühlst?"

Jeden Tag die Spüle und den Herd aufräumen, Spülmaschine ein- und ausräumen. "Genau. Ist die Arbeit anstrengend?"

Nein, ich habe darauf oft keinen Bock. Aber wirklich anstrengend ist sie nicht. "So ist es auch mit deinen Selbstgesprächen. Selbstliebe ist tägliche Arbeit."

Der Vergleich leuchtet mir aber ein. Es wird nicht leichter, wenn ich denke, die Heinzelmännchen kommen und erledigen die Arbeit bzw. darauf zu warten, dass mir jemand etwas Nettes sagt oder mir zeigt, dass er mich gerne hat. Ich selbst muss meinen inneren Schweinehund überwinden und etwas für mich tun.

Auch wenn mir manchmal ein Drops mit Zauberkraft lieber wäre...

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Freitag, 19 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Mich selbst annehmen

Schätze aus dem Novembergarten

Aus dem Garten habe ich die letzten Schätze eingesammelt und in eine Porzellanschale gelegt. In der Mitte steht die herrliche, grüne Kerze, die ich von einem lieben Menschen geschenkt bekam.

Durchatmen. Jetzt geht es mir schon besser.

In der Schale liegen: Das Blatt des Frauenmantels, zwei Margaritenblüten, ein Hortensienball, die letzte Rosenknospe, das Blatt des Apfelbaums, eines vom Kirschbaum, eines von der Rispenhortensie und eines vom Ahornbaum. Die letzten Blüten des Männertreus, einige Heiderispen, das dunkelgrüne Blatt vom Storchschnabel und das gepunktete Blatt des Lungenkrauts. Da ist doch noch eine ganze Menge im Garten.

Die Rosenknospe wird sich wohl nicht mehr öffnen, zu wenig Sonnenstrahlen erreichen die Terrasse in dieser Jahreszeit. Mein Rosenstämmchen hatte noch eine Zweite, doch diese fiel vor ein paar Tagen einfach ab. Ich bin froh, dass ich die hier retten konnte.

Das Brennen der Kerze tut mir gut. In der Luft liegt Schwefel vom Anzünden des Streichholzes. Was für eine Freude ist dieser Teller auf meinem Schreibtisch.

Eine Tasse dampfenden Tee (Leber Galle Tee von Infirmarius, köstlich) habe ich dazu gestellt. Den aufsteigenden Dampfsäulen zuschauen. Das löst Ruhe in mir aus.

Der Garten schreit förmlich nach der Hand seiner Gärtnerin. Doch ich hatte die letzten Tage/Wochen entweder keine Lust oder es war zu nass draußen. Ich will am liebsten warten, bis die letzten Blätter vom Kirschbaum hinuntergesegelt sind und sie dann alle auf einmal aus dem Teich und Bachlauf fischen, den Rasen harken und ein letztes Mal mähen. Die frostempfindliche Prinzessinenblume und die Schmucklilie wollen ins sichere Haus geräumt werden und die übrigen Kübelpflanzen an die Hauswand gerückt. Die zwei neuen Clematis sind noch immer nicht gepflanzt, ebenso wie zwanzig Zwiebeln des Zierlauchs, die ich so sehr mag. Der Grill, die Holzbank und der Gartentisch wollen in den trockenen Keller. Puh!

Wahrscheinlich ist es so wie jedes Jahr: Vorher denke ich ewig darüber nach, wie viel Arbeit im Garten ansteht und wenn ich es dann endlich anpacke, ist es in einer oder zwei Stunden geschehen...

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 18 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Garten - Herbst

Krimi: Endstation Nippes

Anja Kolberg: Die Journalistin Katja Leichter recherchiert für ihren Hörfunkbeitrag über Pflegefamilien, als sie im Kölner Hauptbahnhof von einem kleinen Jungen angesprochen wird, ob sie ihm zwei Brötchen kaufe. Der Junge geht ihr nicht aus dem Kopf, sie sucht nach ihm, bis sie ihn schließlich findet und erfährt, dass er mit seiner Schwester weggelaufen ist. Das Mädchen türmte aus dem Heim, um den Jungen aus seiner Pflegefamilie zu retten. Katja möchte den Kindern helfen und erfährt immer schrecklichere Details über die Gründe der Kinder. Wie ein Puzzle setzen sich ihre Recherchen mit den Geschichten der Kinder zusammen und werden zu einem grausamen Bildnis über die Gewalt an Kindern, die keine Eltern mehr haben. Dank dem Einsatz der Journalistin finden die Kinder einen Unterschlupf, bei dem sie bis zur Klärung des Falles offiziell bleiben dürfen, doch dann schlagen die Täter zu.

Ein unglaublich spannendes und vielschichtiges Buch, das ich kaum mehr zur Seite legen konnte. Ingrid Strobl schreibt kurzweilig und nahm mich mit ihrer Geschichte gleich für sich ein. Auch wenn das Thema Kindesmissbrauch ein schreckliches ist, wird es nicht besser, wenn man wegschaut. Die Autorin Ingrid Strobl schafft es, die vielschichtigen Informationen in eine schlüssige Geschichte zu gießen, die sehr unterhaltsam ist. Es ist - nach Tödliches Karma - der zweite Kriminalfall der Journalistin Katja Leichter und ich hoffe sehr, es war nicht ihr letzter! Sie verschafft mir fesselnde Unterhaltung mit einem hohen Informationsgehalt! Interessant auch der Einblick in das Leben einer Hörfunkjournalistin. Anja Kolberg


Erstellt durch: Anja Kolberg am Samstag, 13 November, 2010
Thema: Buch: Schmöker

Glücksgefühle + Motivationsgedanken

Kennen Sie das Lied "Somewhere over the Rainbow" gesungen vom Hawaianer Israel Kamakawiwo? Es ist derzeit bei uns in den Charts, obwohl der Musiker bereit 1997 starb. Wenn Sie die Daten in eine Suchmaschine eingeben, werden Sie die Musik sicher anhören können. So viel Gefühl in der Stimme - er rührt mich zu Tränen. Was für ein schönes Lied!

Gestern Nachmittag startete mein November-Wohlfühlprogramm: Kaminofen. Heiß geduscht. Meine gestreifte Kuscheldecke, die ich aus Dänemark mitgebracht habe. Lümmelklamotten. Handgestrickte Socken. Eine dampfende Tasse Tee. Drei Kerzen. Blumenstrauß. Der Jane Austen Film "Sinn und Sinnlichkeit" mit Emma Thompson, Kate Winslet und Hugh Grant. Seufz. So was grandioses. Ich habe den Film so genossen. So viel Leidenschaft, schöne Landschaftsaufnahmen, tolle Schauspieler, so viel Gefühl... Himmlisch und genau mein Ding! Obwohl ich den Film schon zweimal gesehen habe, konnte ich jetzt so richtig darin schwelgen, mitfiebern und vor Freude zum Schluss mitweinen. Es gibt nicht viele Filme, die ich mir mehrmals anschauen kann, doch dieser gehört dazu und "Drei Nüsse für Aschenbrödel". Seufz! Der freie Nachmittag hat mir soooo gut getan. Heute geht es mir viel besser, ich bin viel besser gelaunt, ich fühle mich kraftvoller. Wozu kleine Auszeiten doch gut sind und wirklich das zu tun, worauf ich Lust habe - nämlich diesen Film in Kuschelstimmung zu sehen - ohne schlechtes Gewissen.

Ich bin glücklich, dass ich hier zu Hause arbeiten kann. Ich bin glücklich, dass ich meine Ideen verwirklicht habe und zwei Kalender daraus entstanden sind und Weihnachtskarten. Mich erfüllt es, die Beiträge im Blog zu schreiben, wenn ich deswegen auch weniger Tagebuch schreibe. Dennoch landet nur ein winzig kleiner Teil dessen, was mich bewegt, im Netz. Da ist so viel mehr, was zu privat ist und so viel mehr, das ich nicht berühre. Noch nicht.

Gestern schrieb ich über die Energie, die von außen kommt und mich fröhlich stimmt, wie zum Beispiel Sonnenlicht, Briefe, Mails, ein Lächeln. Ich finde es eine Herausforderung, dauerhaft Energie für etwas aus mir heraus zu gewinnen, ohne einen Termin zu haben. Was ist nötig, um Projekte, die mir am Herzen liegen, wirklich umzusetzen? Im Idealfall mache ich es einfach, weil es mir Freude bereitet. Doch was, wenn diese Arbeit nicht nur aus Freude besteht, sondern auch anstrengend ist? Für das Schreiben meiner beiden Sachbücher zum Beispiel war am Anfang das Feuer und die Idee und dennoch brauchte ich die Verträge mit den Verlagen und die Abgabetermine, um meine Projekte wirklich zu Ende zu führen. Bei den Kalendern ist es ebenso. Ich weiß, dass sie bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein müssen und dann ziehe ich es auch durch.

Vielleicht funktioniere ich einfach so? Ich brauche feste Verträge, ich brauche Abgabetermine, um den Weg bis zu Ende zu gehen. Schon gaaaanz lange trage ich den Wunsch in mir, aus einigen Blogbeiträgen ein Buch zu machen. Ich schaffe es einfach nicht, ein Konzept zu schreiben und an Verlage heran zu treten. Seufz!

Wird der Tag kommen, wo ich das kann? Ja, er wird!

Himmelsgrüße aus Köln

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 11 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag

Notfallprogramm gegen Novemberblues

Mitten im Spaziergang startete mein Erste-Hilfe-Programm:

Petrus hatte ein Einsehen: Der Regen hörte auf. Meine Laune stieg um einen halben Punkt. Vorher war sie auf meiner Stimmungsskala von 1 (puh) - 10 (juchu) auf einer 1,5 - dank trockenem Spaziergang bei einer 2.

Am Postfach dann - ein einziger Brief. Aber der war soooooooo schön!

 

Der Brief einer Blogleserin auf meine Wunschaktion. Oh, was für eine gelungene Überraschung. Ich konnte nicht bis zu Hause warten, habe ihn gleich in der Post verschlungen. Hm, inklusive Ringelblume aus dem Garten, die sogar noch duftete. Danach war meine Launometer auf einer 7, gestiegen um 5 Punkte!

Auf meinem Spaziergang entdeckte ich an einer Buche auf meiner Augenhöhe viele Wassertropfen, die an klitzekleinen Ästchen hingen. Das sah zauberhaft aus. Machte glatt einen Punkt aus!

Dann ab in die Bäckerei. Leider gab es "mein" Lieblingsherz nicht. Schnief. Launometer geht einen Punkt runter. Als Ersatzbefriedigung gab's eine Apfeltasche. Einen halben Punkt hoch, weil sie so gut aussah.

Dann zwei Läden weiter rein in Petras Blumenladen. Auf meine Frage, ob Sie etwas Blühendes hat, das gegen meinen Novemberblues hilft, zauberte sie mir diesen schönen Blumenstrauß:

 

Oben drauf gab's noch ein süßes Daumenkino, oh, das war eine Freude! Machte glatt 5 Punkte auf meinem Launometer nach oben! Da blinkte es gleich vor Freude, denn die 10 war überschritten!

 

Zur Sicherheit habe ich mich noch mit einer Tafel meiner Lieblingsschokoladensorte Trauben-Nuss eingedeckt, die ich zu Hause gleich mal probiert habe.

 

Ja, die kann mir helfen, wenn der Blues wieder an mir hochkriecht.

 

Ah, wenn ich das graue Wesen da so sehe, tut's mir glatt leid. Vielleicht möchte es mir gar nix böses? Ist mir jetzt aber egal, keine Lust auf einen Plausch. Nein, wirklich nicht. Neihein! Nein. Nein. Nein. Nein, ich will nicht. Oh Manno! Das graue Dings hört nicht auf zu nerven. Also gut. Lass uns reden.

Ich: Also, was willst du?
Novemberblues (kurz Noblu - ist mir auf die Dauer zu lang): Sag ich dir nicht. So nicht. Wenn du mich so böse anguckst, sag ich dir gar nichts. Da wird dir auch die Schokolade nichts helfen, hast du verstanden???!

Ich (ziemlich genervt): Dann eben nicht. Tschö!
Noblu: Wie du willst. Wirst ja schon sehen, was du davon hast.

Ich (langsam wütend): Weißt du was, du kannst mich mal gerne haben.
Noblu: Du mich immer zweimal mehr.

Ich: Du nervst.
Noblu: Danke gleichfalls.

Ich (merke, dass es so nicht weitergeht. Atme tief ein und aus.): Okay Nervensäge. Lass uns Frieden schließen.
Noblu: Nö, so nicht!

Ich (verdrehe die Augen im Kopf. Nochmal. Stöhne genervt. Atme nochmal tief durch. Denke nach.): Du gehtst mir auf den Keks.
Noblu: Da kann ich doch nicht für!

Ich (stemme die Hände in die Hüften): Natürlich! Wer denn sonst!
Noblu: Na du selbst!

Ich: Ja, aber weil DU da bist, habe ich keine gute Stimmung.
Noblu: Ja, mag sein, aber für die schlechte Stimmung bist du selbst verantwortlich, nicht ich.

Ich: Na toll! So einfach möchte ich es mir auch mal machen! (Äffe seine Worte anschließend genervt nach.)
Noblu (Stemmt jetzt seine Ärmchen in die Hüften. Wird größer.): Pass mal auf!

Ich: Nein, pass du mal auf! So geht es nicht weiter. Wegen dir haben ganz viele Menschen schlechte Laune. Nicht nur ich. Ganz viele Menschen leider unter dir! Du bist schuld! Nicht wir!
Noblu: Du begreifst es einfach nicht, oder? Hast du nicht zugehört, was ich dir gesagt habe? Du bist für deine Laune verantwortlich, nicht ich.

Ich (seufze so genervt wie es eben geht, lenke mich mit Lesen von E-Mails ab, um einen klaren Kopf zu bekommen.): So. Jetzt aber. Was möchtest du mir sagen?
Noblu: Dass du für deine Stimmung verantwortlich bist. Es gibt Menschen, die nehmen zwar auch die Dunkelheit dieser Zeit wahr, aber sie sorgen dafür, dass es ihnen gut geht. In dieser dunklen Zeit sorgen sie ganz besonders für sich selbst. Eben weil die Sonne nicht scheint und gute Laune verbreitet. Weil der bunte Sommergarten mit seinen Düften nicht für Aufhellung sorgt. Sie schauen ganz genau hin, was ihre Stimmung verbessern könnte, probieren aus, so lange bis es ihnen besser geht.

Ich: Also so wie ich es eben gemacht habe?
Noblu: Ja, genau so. Ich bin dafür da, damit du lernst, noch besser für dich zu sorgen. Ob jetzt die Umstellung der hellen auf die dunkle Jahreszeit dir zu schaffen macht, ob in deinem Umfeld irgend etwas ist, dass dir Sorgen bereitet oder irgendwelche Nachrichten dich traurig machen: Du bist für deine Stimmung verantwortlich. Wenn die Bedingungen - so wie ich sie dir mit Dunkelheit und Regen biete - nicht gut für dich sind, dann ist das ein klarer Auftrag für dich, aus deinem gewohnten Alltag auszubrechen und dein Handeln so zu verändern, dass es dir gut geht. Dass kann ein Ritual sein wie eine heiße Tasse Tee bei Kerzenschein, lange und heiß Duschen, den Kaminofen schon vormittags anmachen, damit sich eine kuschlige Wärme ausbreitet, ein Strauß Blumen, der Besuch bei Menschen, die du magst, telefonieren, was schönes Essen, ja auch Schokolade, wenn du das magst, dass kann ein Duft sein, der dir gut tut wie die Sanddorn-Handcreme, die du eben genutzt hast, das kann Musik sein... Was auch immer. Wichtig ist, dass du registrierst: "Die Bedingungen tun meiner Stimmung im Moment nicht gut. Ich muss was für mich tun."

Ich: Okay, das habe ich verstanden. Eigentlich bräuchte ich im Dezember keinen Adventskalender, weil es da so viel schönes gibt. Ich bräuchte einen Novemberkalender, um mit Freude durch die dunkle Zeit zu gehen.
Noblu: Dann merk dir das für's nächste Jahr, dass du das brauchst. Mach dir eine Notiz in deinem Kalender.

Ich: Habe ich gemacht. Eben habe ich gelesen, dass heute der Todestag von Robert Enke ist.
Noblu: Ja. Es geht vielen Menschen in "meiner" Zeit nicht gut. Ich gehöre zum Leben dazu. Die dunkle Jahreszeit gehört zum Leben dazu. Wenn die Sonne scheint, die Blumen blühen, die Kräuter duften, die Vögel zwitschern, dann strömt so viel Positives auf die Menschen ein, was gute Stimmung macht. Da ist so viel Energie, die von außen kommt, dass die Menschen selbst gar nichts tun müssen, um gute Laune zu entwickeln. Die dunkle Jahreszeit - und ich gehöre zum ersten Monat, wo es dunkler ist und nasser, wo die bunten Blätter verschwinden, sich die Stauden im Garten zurück ziehen - ist auch Teil des Lebens. Jetzt gilt es, in sich selbst ein Feuer zu entfachen. Die Menschen sind auf sich selbst zurück geworfen, weil eben keine oder kaum Energie von außen kommt. Selbst, wenn eine Bestellung oder ein Brief eine solche Energie von außen für dich darstellt, ist es nicht gut, dich von ihr abhängig zu machen, Anja.

Ich: Wie meinst du das?
Noblu: Kommt etwas = gute Laune. Kommt nichts = gleich schlechte Laune.

Ich: Verstehe. Und was willst du mir damit sagen?
Noblu: Dass du gut für dich sorgen sollst, unabhängig davon, was von außen kommt. Wenn etwas von außen kommt, ist das gut. Wenn nicht, dann darf das nicht dazu führen, dass es dir schlecht geht. Dann bist du selbst gefordert. Dann gilt es, gut für dich selbst zu sorgen und zu gucken, was dir gut tun könnte. Zum Beispiel die Blumen heute früh oder die anderen Sachen, die wir schon aufgezählt haben.

Ich (seufze): Verstehe. Da kann ich jetzt erst mal drüber nachdenken.
Noblu: Ok.

Das hat gut mir gut getan. Hier noch zwei Bilder von meinem Frühstückstisch:

Rund um die Kerzen habe ich vor zwei Wochen Hortensienbälle aus dem Garten gelegt. Sie sind so weggetrocknet.

Auf meinem Liiiiiiiieblingsteller die Apfeltasche, daneber der Brief, eine Tasse Kaffee, das Daumenkino und darüber Blumen, Blumen, Blumen. Das hat mir gut getan!

Heute will ich liebevoller mit mir umgehen als gestern. Da hatte ich nämlich ein schlechtes Gewissen, weil ich den Rechner "so früh" ausgemacht habe. Ich denke heute ganz stark an Lycinda, die würde mir nämlich folgendes sagen:

Alles ist gut, mein Kind. Du bist in Sicherheit. Alles wird glücklich verlaufen. Guck ganz genau, was in jedem Moment gut für dich ist. Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut. Wenn dir danach ist, mach den PC aus. Dir wird dadurch nichts weglaufen, du wirst dadurch keinen Schaden nehmen und dein Geschäft auch nicht. Das allerallerwichtigste ist, dass du gut für dich sorgst. Wenn dir danach ist: Mach den Ofen an und schmeiß einen Film in den DVD Spieler. Warum hast du dir einen deiner geliebten Jane Austen Filme gekauft, wenn du sie doch nicht guckst? Das macht doch keinen Sinn. Du willst darauf warten, bis du wieder krank bist und dann gucken? Nein nein, so lange darfst du nicht warten. Siehst du denn nicht, dass deine Seele diese Auszeiten braucht? Sie dürstet in dieser Zeit nach Streicheleinheiten, nach Ausnahmen, nach dem totalen Verwöhnprogramm. Kontrolliere die Bankeingänge, packe die Pakete, bringe sie zur Post und dann mach Feierabend. Der Newsletter kann warten, auch wenn er schon so lange auf deiner Liste steht. Ja, geh dich heiß duschen mit dem besonders gut nach Kampfer duftenden Duschgel, kuschle dich zu Minu auf die Couch und lass fünfe gerade sein! Das ist die Kunst zu leben, mein Kind!

Ich: Das klingt gut. Seufz. Ich will sehen, was ich umsetzten kann. Denn es gibt Anteile in mir, die kommen damit gar nicht klar.
Lycinda: So? Wer denn?

Ich: Meine innere Betriebswirtin.
Lycinda: So? Warum denn?

Ich: Sie sagt, dass ich mindestens bis fünf Uhr arbeiten muss. Sie sagt, dass ich nicht einfach Pause machen darf. Sie sagt, ich muss noch so viel tun und darf mich jetzt nicht hängen lassen. Sie sagt, ich muss mich ganz doll anstrengen, damit genügend Geld herein kommt.

Lycinda (rückt ihre Brille gerade): So? Woher will sie das denn wissen? Es kann doch genau so gut sein, dass es viiiiiiel besser fließt, wenn du gut für dich sorgst, wenn du langsamer machst und viele Pausen, wenn du viel frei machst und es dir gut gehen lässt.

Ich: Das kann ich gar nicht glauben.
Lycinda: Weißt du denn ganz genau, dass es so ist, wie deine innere Betriebswirtin glaubt?

Ich: Nein.
Lycinda: Siehst du, du folgst ihr aber.

Ich: Ja, weil ich es so gelernt habe. So ist man nun mal als fleissige Deutsche.
Lycinda: Das mag sein, aber weißt du denn, ob du damit wirklich mehr Erfolg hast?

Ich: Nein.
Lycinda: Weißt du denn, ob du damit mehr verdienen wirst?

Ich: Nein.
Lycinda: Siehst du. Wie wäre es denn, wenn du mir glaubst und dir so richtig die Wünsche erfüllst, die du schon lange hast, zum Beispiel gleich Feierabend zu machen und mit dem Film "Sinn und Sinnlichkeit" einen Nachmittag mit Hugh Grant auf der Couch zu verbringen, dabei die Wärme des Kaminofens zu spüren, den Duft auf deiner Haut, das Schnarchen von Minu?

Ich: Seufz. Das klingt so schöööön!

Lycinda: Und, willst du es probieren?

Ich: Ja ich will!

Lycinda freut sich so sehr, dass sie in die Luft springt und dabei ihre Füße aneinander schlägt.

Einen schönen Nachmittag sagt mit einem Lächeln auf dem Gesicht

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 10 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage

Puh - Novemberblues!

Alle Jahre wieder...

Es ist kurz nach neun Uhr in der Früh und draußen ist es grau-dunkel. Es regnet Bindfäden. Heute ist nichts besonderes geplant, da muss ich mich schon bemühen, damit der Tag noch schön wird. Vielleicht ist ja was Schönes in der Post? Mein leckeres Frühstücksherz von der alten Bäckerei bei uns in der Straße und eine Tasse Kaffee wird wohl auch etwas helfen, aber so richtig? Hm, weiß nicht. Vielleicht helfen ganz viele Bestellungen? Ja, die würden was bewirken.

Gestern habe ich früh Schluß gemacht, gegen drei Uhr war der PC am Nachmittag aus. Pakete zur Post gebracht, Eier gekauft und Hefeteig für eine Pflaumenplatte gemacht. Die Früchte warteten in der Truhe auf ihre Erlösung. Irgendwo musste meine Energie hin. So was von lustlos...

Ich spüre, dass der Haupttrubel in mir, wie die Organisation des Webshops und all die Besorgungen, die damit zusammenhingen abgearbeitet sind. Alles hat sich eingespielt. Und ich falle in ein Loch wie bei allen großen Projekten, wo die extreme Anspannung abflacht, das Wetter gibt sein übriges dazu...

Mist!

Eigentlich warten noch jede Menge Newsletter-Abonennten darauf, in die Verteilerliste eingepflegt zu werden, der Newsletter will auch geschrieben werden. Doch es geht nicht. Irgendwie steht eine unsichtbare Mauer zwischen mir und den anstehenden Aufgaben. Ja, da ist noch mehr: Der Entsorgungsvertrag für die Teilnahme am Dualen System, an dem ich gesetzlich verpflichtet bin, teilzunehmen, will geprüft werden und die neuen Verpackungsmengen gemeldet. Darauf habe ich Null Bock!

Uh, da freue ich mich, morgen nach meiner Freundin Ariane zu fahren und sie nach ewigen Monaten persönlich wieder zu sehen und ihre süße ein Jahr junge Tochter. Eine schöne Abwechslung. Morgen habe ich garantiert keinen Novemberblues.

Letztes Jahr habe ich mir Blumen aus dem Garten reingeholt, doch da ist nicht wirklich noch was schönes. Inzwischen habe ich auch den Blumenkasten vor dem Bürofenster geleert, obwohl die Sommerblumen immer noch blühten. Ich konnte sie nicht mehr sehen.

So, jetzt schnappe ich mir mal Minu und wir zwei drehen durch den November-Regen eine Runde. Vielleicht hebt sich dadurch ja schon meine Stimmung. Und sonst lese ich mir durch, was ich letztes Jahr alles angestellt habe, um an Fröhlichkeit und Stimmung zu gewinnen:

Witzigerweise habe ich diese Beiträge und die E-Cards darin am 10. und 11. November vor einem Jahr geschrieben. Es scheint die dunkelste Zeit des Monats zu sein, bzw. hatte ich mich vielleicht danach an die Zeit gewöhnt oder ihr etwas Gutes abgewonnen. Kann nicht sein. :o)

Einen schönen Tag - ich versuche das Beste draus zu machen - und mich zu verwöhnen, damit ich gute Laune bekomme!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 10 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage

"Bärenkräfte" haben die Eichhörnchen

Freitag haben mein Mann und ich die Eichhörnchen in uns ausgelebt und Holz und Briketts für einen warmen Winter gebunkert. 1400 kg wolllten in den Keller transportiert werden. Noch nicht mal eine Stunde haben wir gebraucht. Doch anschließend... zittertem dem einen Eichhörnchen, das sonst meist auf einem Bürostuhl sitzt, statt auf Dächer zu klettern ganz schön die Arme. Jetzt fühlt es sich wie Arnoldine Schwarzenegger. :o)

Mittags wollte ich bloggen, aber ich musste mich zusammen nehmen. Wegen meiner überlasteten Arme konnte ich nur das nötigste machen. Gott sei dank hatte ich "keinen Rücken", weil ich im Keller stand und die Pakete nicht herunter reichen musste... Ja, ich bin stolz auf mich, weil ich mit anpacke. Ich habe zufällig am Wochenende gelesen, dass Frauen gesetzlich nur 10 kg auf der Arbeit heben dürfen. Ha! Die Holzbriketts wogen 20 kg das Paket. Ein Mädel vom Land eben. :o)

Meinen Sie, ich weiß noch, was ich schreiben wollte? Aaaaah, jetzt. Letzen Donnerstag war ich doch einkaufen, Jacke gefunden, die hatte ich mir im Katalog bereits ausgesucht. Richtig erschreckend fand ich, wie voll es war. Ich war im "Hürth Park", der liegt südwestlich von Köln, ein netter Einkaufspark, nicht überdacht. Das mag ich, weil dort viel frische Luft reinkommt. Jedoch fand ich erst nach langer Zeit einen Parkplatz. Es war wochentags - ein Nachmittag. Keine Vorweihnachtszeit, wo einfach viele Leute unterwegs sind. Hat es mit der Winterzeit zu tun? Mit Anfang November? Einige Tage zuvor war ich schon mal kurz dort, Fleecejacken kaufen. Da war es auch so voll. Ich begreife es einfach nicht. Wieso war es so extrem voll, warum waren so viele Leute unterwegs?

Die Zeitumstellung macht mir am Abend so'n bisschen zu schaffen. Plötzlich ist der Abend so lang. Im Sommer gehe ich in den Garten, setze mich raus. Das ist in der dunklen Jahreszeit nicht möglich - klar es ist möglich, ich will es aber nicht. Macht ja keinen Spaß. Ich brauche eine zeitlang, mich an die frühe Dunkelheit zu gewöhnen. Ich fänd's ja besser, die Sommerzeit würde es gar nicht mehr geben, dann müsste ich mich nicht abrupt auf dunkel umstellen, der Übergang wäre natürlicher. Irgendwann war doch die Möglichkeit, dass sich Europa auf die Abschaffung einigt. Ich habe das Gefühl, alle leiden darunter, aber es ist nicht so "wichtig", dass es geändert wird. Ob es eine Petitionsmöglichkeit beim europäischen Parlament dafür gibt?

Innerhalb einer Woche haben hier viele Bäume das meiste Laub verloren. Unfassbar, wie schnell das ging. Und wie schön bunt jetzt die Wege sind. Überhaupt fällt mir dieses Jahr auf wie wunderschön die Laubfärbung ist und sie hielt kaum zwei Wochen bis dass die Blätter fielen. Einen Ahorn habe ich gesehen, so hoch wie ein anderthalbstöckiges Einfamilienhaus, der aussah wie eine Feuerfackel. Oben Rot, dann dunkles Orange, immer heller werdend gelb bis unten einige grüne Blätter noch waren. So etwas habe ich noch nie gesehen. Traumhaft. Was ist der Herbst schön!

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 08 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag

Familie & mehr, was ich liebe

Gestern war ein schöööööööööööner Tag. Warum? Besuch bei meiner Familie, meine Oma hatte Geburtstag. Jede Menge Menschen drücken, die ich gerne habe, ich brauch gar nicht so viel zu quatschen, mir reicht schon die Energie des Familienverbundes. Gleich ob die Ursprungsfamilie meiner Mutter oder die meines Vaters, oder meine eigene, also meine Eltern und Geschwister oder die Familie meines Mannes: Familie tut mir einfach gut! Luna ist inzwischen ganz schön gewachsen und so süß und zum Knuddeln, dass ich sie am liebsten eingepackt und mitgenommen hätte... (Der Wirbelwind hat eine Tube Holzkleber zwischen die Zähne bekommen. Ergebnis: Interessante helle Stellen im Fell, die wohl irgendwann auch wieder gehen...)

Früher wurde in den Familien - mangels Fernsehen oder Radio - viel gesungen. So auch in der Familie meiner Oma oder bei meinem Vater war es auch so. Schade, dass diese Tradition schon fast ausgestorben ist. Die Onkels und Tanten sangen gestern im Kanon "Der Dom zu Köln", wobei ich den richtigen Text nicht behalten habe, aber wichtig ist nur: Es hat sich richtig toll angehört!

Ich bin stolz auf mich, dass ich den Wandkalender und den Tischkalender ausführlich vorgestellt habe. Das war eine sehr intensive Arbeit für mich. So lange Blogbeiträge schreibe ich selten. Mehrere Tage habe ich daran gearbeitet. Jetzt freue ich mich über das Ergebnis. Ich höre von verschiedenen Seiten, dass es Ihnen gefällt, dass ich mehr zu den Kalenderblättern erzählt habe. Ich habe das Gefühl, dass die Impulse, die ich jetzt aufgeschrieben habe, sich noch mal von dem unterscheiden werden, was ich dann in dem jeweiligen Monat dazu zu empfinde. Ich freue mich darauf!

Das nächste große Ziel ist den neuen Newsletter rauszubringen. Das werde ich auch noch schaffen!

Dankbar bin ich, dass die Kalender bei Ihnen so gut ankommen, denn sie sind meine Haupteinnahmequelle, die es mir überhaupt möglich macht, hier diesen Blog zu schreiben.

Sonntag Abend lief eine Sendung auf RTL, die mir gut gefallen und gut getan hat: Das Medium. Die kritische Berichterstattung, die ich darüber gelesen habe, macht mich traurig. Ich hatte das Gefühl, dass die Angehörigen sehr gut betreut worden sind und sie eine Erleichterung erfahren habe. Mir gefällt Kim-Anne Jannes sehr und ihre Arbeit, die sie dort geleistet hat. Von solchen Sendungen kann ich nicht genug bekommen. Ich liebe die Beweise, dass die Seele nach dem Tod des Körpers weiterlebt und der Kontakt zu Menschen, die gestorben sind, möglich ist. Für mich ist das ein großer Trost und Gewissheit zugleich. Ich weiß, dass ich nicht alleine bin, wenn ich eines Tages sterben werde, ich werde aufgefangen von den Menschen, die ich kannte und die vor mir gegangen sind. Da oben warten schon mein Opa, meine Uroma, die Mutter meines Vaters, unser Hund Britta und ganz sicher auch Morle, mein süßes Schaf, das ich als Kind mit der Flasche aufziehen durfte und mir heute noch am Herzen liegt.

Jetzt mache ich hier im Büro Feierabend und gönne mir eine warme Winterjacke, da freue ich mich auch schon lange drauf.

Einen schönen Nachmittag wünscht Ihnen

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Donnerstag, 04 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Beziehungen, Blog - Medialität

Wandkalender 2011: Herzensangelegenheiten

Wandkalender 2011 - Klick zum Shop Hier stelle ich Ihnen meinen ersten Wandkalender ausführlich vor. Was waren meine Impulse bei der Konzeption?

Wohlwissend, bei jeder Betrachterin und jedem Betrachter lösen die Bilder und Texte eigene Gedanken und Gefühle - bezogen auf das eigene Leben - aus.

Der Titel "Herzensangelegenheiten" fiel mir spontan ein, als ich mit den ersten Planungen für den Wandkalender begann und schon hatte ich Bilder von Herzen vor meinem Auge. Ich wollte Texte, die mich ermutigen, meinen Weg zu gehen, die mich aber auch herausfordern - zusammenfügen mit Bildern, die mich zuversichtlich stimmen, das Thema des Monats anzugehen.

Januar
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: Ein Filzherz im Schnee auf unserem Holzdeck.

Text: "Ich mache mir eine Freude."

Ich mache anderen gerne eine Freude. Aber mir selbst? Da komme ich ins Überlegen. Das soll ich wirklich tun?

Was könnte das sein? Blumen auf dem Schreibtisch oder im Eßzimmer? Ein neuer Schmöker? Einen Ausflug machen in den Japanischen Garten zum Fotographieren? Die Vögel am Futterhäuschen bei einer Tasse Tee in Ruhe beobachten? Der Besuch bei einer Freundin?

Der Januar erinnert mich daran, dass ich mein Herz zum Hüpfen zu bringen kann.

Februar
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: Als ich meine Augen für das Thema "Herz" öffnete, war ich erstaunt, wie viele Herzmotive die Natur bietet. Hier die Pfeifenwinde in meinem Garten auf einem großen Rheinkiesel.

Text: "Ich habe Zeit für mich." Für Menschen, die mir wichtig sind, nehme ich mir Zeit, aber wann nehme ich Zeit für mich selbst, für meine eigenen Belange? Bestimmt 15 Jahre ist es her, dass ich an einem Zeitmanagement-Seminar teilnahm. Der Trainer dort empfahl, "Termine mit sich selbst" in den Kalender einzutragen, um im Alltagstrubel wirklich Freiraum für sich selbst zu finden. Vielleicht nehme ich mich wie ein Kind an der Hand und gehe bummeln? Ins Kino? Setze mich ins Café und schreibe Tagebuch? Mache eine Collage und stelle mir Fragen, wie ich mein Leben in diesem Jahr gestalten möchte?

März
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: Ein durchscheinendes, pergamentartiges blaues Papier zu einem Herz geformt und vor dem Himmel fotographiert.

Text: "Ich gestalte mein Leben wie es mir gefällt." Ich liebe diesen Text. Dabei habe ich nicht daran gedacht, die Welt zu verändern oder meine völlig auf den Kopf zu stellen und jetzt alles anders zu machen oder wie Pipi Langstrumpf ein völlig unabhängiges Leben zu führen. (Obwohl: Warum nicht, wenn es jemand so möchte?)

Es geht mir vielmehr darum, im Rahmen meiner Möglichkeiten gezielt zu schauen, was ich anders gestalten kann, so dass mir mein Leben (wieder) gefällt. Selbst wenn ein Mensch in einer Beziehung lebt, die seit Jahrzehnten besteht und man meint, es war schon immer so und es kann gar nicht anders sein: Es ist möglich, das Leben zu verändern. Man meint, dass es nicht geht. Oft aus gutem Grund:

Mir fällt dazu die erlernte Hilflosigkeit ein. Ein Beispiel aus dem Zirkus: Wie kann es sein, dass riesige kraftstrotzende Elefanten an klitzekleinen Pflöcken befestigt sind, die sie mit Leichtigkeit ausreißen könnten? Nun, als kleiner Elefant haben sie das probiert, es aber nicht geschafft, weil damals die Pflöcke wirklich fester waren als ihre Kraft. Irgendwann haben sie aufgegeben, sie haben gelernt, dass es keinen Erfolg bringt, sich befreien zu wollen. Dabei haben sie vergessen, dass sich inzwischen viel verändert hat, sie sind viel stärker und größer geworden, sie probieren es nur nicht mehr und glauben nicht mehr daran, dass es möglich ist, sich zu befreien.

So kann es auch uns Menschen gehen. Über die Jahre und Jahrzehnte, oft Generationen hat sich in Beziehungen (sei es innerhalb einer Partnerschaft, in Freundschaften, in der Familie oder im beruflichen Umfeld) ein bestimmtes Verhalten etabliert. Manches davon stört uns (inzwischen), doch weil es schon ewig so war, glauben wir nicht, dass es noch anders werden kann. Da wundert man sich dann, dass eine neue Mitarbeiterin durchsetzt, woran andere gar nicht mehr geglaubt haben. Oder die neue Freundin schafft beim Ex-Partner eine Verhaltensänderung, die einen zum Staunen bringt. Anteil, dass wir es nicht schafften, mag die erlernte Hilflosigkeit haben.

Manchmal passiert es auch, dass ich nur meine, andere haben etwas gegen meine Pläne. In Wirklichkeit habe ich gar nicht mit den betreffenden Personen darüber gesprochen, ob mein Vorurteil stimmt oder irgendwann haben wir uns mal gehörig missverstanden und ein falscher Eindruck bleibt zurück. Es ist wie der Witz mit dem älteren Ehepaar und den Brötchenhälften, wo jeder die Seite nimmt, von der er glaubt, der Partner mag sie nicht, dabei ist es die Seite, die der andere gerne essen möchte. Sie haben nur nie darüber gesprochen...

Vielleicht lohnt es sich, über meine Vorstellung vom Leben zu sprechen und zu schauen, ob davon nicht doch mehr zu verwirkichen ist als ich bisher dachte und nur kleine oder sogar keine Hürden da sind, wo ich in meinen Gedanken hohe Mauern baute.

Wie sieht ein Leben aus, das mir gefällt - und nicht denjenigen, die vielleicht mein Leben bestimmen.

Keine Frage: Es ist nicht leicht, solche Veränderungen herbei zu führen. Manchmal fällt es schon schwer, über eine Veränderung - gerade vor dem Hintergrund der erlernten Hilflosigkeit - nur nachzudenken, ohne sie gleich mit einer Handbewegung wieder wegzuwischen. Wir selbst entscheiden, ob wir uns vom Pflock befreien.

April
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: Ein Herz aus rostigem Eisen, das in einem Margeritenbusch in unserem Garten steckt.

Text: Freude oder Glück empfinden und ausleben, fällt mir leicht. Doch es gibt Gefühle, die sind schwer auszuhalten und zu akzeptieren: Scham und Neid zum Beispiel. Dem Gefühl der Trauer wirklich Raum geben, empfinde ich sehr schmerzhaft. Angst kann übermächtig sein, Wut will ich am liebsten wegdrücken oder runterschlucken.

Der Monat April erinnert mich daran, dass alle Gefühle, die ich empfinde, zu mir gehören und ihre Berechtigung haben. Auch wenn es in unserer Gesellschaft leichter ist, Freude als Trauer auszuleben und Wut eher akzeptiert wird als Neid. Jedes Gefühl ist ein Teil von mir. Ich möchte mich selbst annehmen und lieben wie ich bin. Dazu gehören alle Gefühle.

Gefühle tauchen nicht ohne Grund auf. Ich kann z.B. mit der Angst sprechen und so herausfinden, warum sie da ist und was sie mir mit auf den Weg geben will. Vielleicht ist das gar nicht so schrecklich, sondern sogar liebevoll und hilfreich?

Ich möchte meine Wut nicht "um des lieben Friedens Willen" hinunter schlucken oder in mich hinein "fressen". Die Folgen zeigen Waage oder Magenschmerzen an. Es heißt für mich also auch, zu äußern, was mir auf den Magen schlägt und zu akzeptieren, dass ich wütend sein und über meine Gefühle sprechen darf. Auch wenn ich es nicht auf Anhieb schaffe, den richtigen Ton zu finden. Übung macht die Meisterin - und mit den Lehrjahren werde ich besser lernen mit meiner Wut umzugehen und - eines Tages - wird es mir gelingen, mit sanften Worten über dieses Gefühl zu sprechen. Dann habe ich meine Meisterprüfung in dieser Kategorie bestanden!

Mai
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: Ein Herz aus Papier geformt. Das war eine ganz schön knifflige Aufgabe - ich wollte das Foto unbedingt haben und ich bin glücklich, dass es mir gelungen ist.

Text: "Ich habe Mut." Es gibt Situationen, da fällt es mir leicht, mutig zu sein. Ich gehe die entscheidenden Schritte nach vorne. Und in mindestens genau so vielen Situationen ist das nicht der Fall. Ich sitze wie ein Häschen vor der Schlange und bewege mich keinen Centimeter. Je länger ich sitzen bleibe, desto schwerer wird es, endlich loszulegen... 'Perfekt zögern' kann ich prima, immer dann, wenn ich vermeiden will, dass etwas schief läuft, dass ich etwas falsch mache, jemanden verletze... und ich verharre dort weiter und weiter... will alles perfekt machen - und mache gar nichts.

Schmiss ich jedoch - statt in Angst zu verharren - gleich alle Bedenken über Bord und machte "es" einfach, ohne über die Folgen nachzudenken, war ich erstaunt, wie leicht es ging und wie wenig schief lief.

Der Monat Mai möchte mich ermutigen, einen Schritt vorwärts zu gehen. UND dabei zu riskieren, dass etwas schief gehen kann, das Ergebnis nicht perfekt ist. Doch das ist besser, als nichts zu unternehmen. So empfinde ich es im Moment auf jeden Fall. Mal sehen, wie es mir im Mai ergeht.

Juni
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: An diesem Puzzle hatte ich große Freude, ein ganzer Haufen Blütenblätter meiner größten Gartenrose, in einer ihrer Schalen liegt wohlbehütet ein Blütenblatt des Geraniums oder Storchschnabels.

Text: "Ich glaube an die Weisheit meines Körpers." In Bezug auf das Foto überlege ich gerade, ob das Rosenblatt oder das Geraniumblatt Seele oder Körper darstellen. Ich kann mir beides vorstellen. Dass die Seele den Körper umhüllt oder auch der Körper die Seele.

Doch nun zum eigentlichen Text: Die Weisheit meines Körpers - was ich damit meine: Ich habe einige Situationen erlebt, in denen mein Körper mir zeigte, dass es so nicht weitergeht. Die schmerzhaftesten Erfahrungen waren der Brustkrebsverdacht im Jahr 2000, der Bandscheibenvorfall 2001/2002 und mein Burn-Out 2006/2007. In jedem der Fälle war es einfach schrecklich für mich als die Krankheit auftrat - heute, rückblickend waren es kostbare Weggabelungen, an denen ich wichtiges in meinem Leben verändert habe.

So möchte das Juni-Kalenderblatt mich an die Weisheit meines Körpers erinnern, ich glaube, er weiß genau, warum mich z.B. mein Übergewicht immer noch begleitet. Da ist so viel mehr, als ich sehe.

Juli
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: Ein ganzer Kasten frisch gekaufter Ölkreiden formen ein Herz.

Text: Erst wollte ich schreiben "Meine Liebe hat viele Farben.", aber es war mir noch wichtiger, es allgemeiner zu halten, um mehr einschließen zu können, also auch die Liebe, die mir selbst widerfährt oder die andere erleben. Bei den Regenbogenfarben des Bildes kommen mir gleich Assoziationen zum Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung, aber auch dem Symbol der internationalen Friedensbewegung PACE. Überall ist Liebe enthalten: Die Liebe zu Menschen, für Frieden, für Gleichberechtigung, die Liebe zu Tieren, zur Natur, zu Hobbies, zu Interessen... Auch die Liebe, die ich zu mir selbst empfinde, hat viele Farben, nicht immer ist sie rosarot, ganz oft trägt meine Selbstliebe traurige Farben. Auch die Liebe zu einem Menschen ist nicht immer gleich intensiv, mal ist die Intensität hoch und mal so schwach, dass ich kaum etwas erspüren kann. Die Liebe, die mir selbst von anderen widerfährt zeigt sich auch in unterschiedlicher Ausprägung. Ist sie so wie ich sie mir wünsche? Hat sie die "Farbe", die ich wirklich brauche? Wie ist die Liebe, die ich gebe? Kann ich wirklich die Liebe zeigen, die ich empfinde?

Der Monat Juli möchte meine Beobachtung für dieses Thema sensibilisieren und mich zum Nachdenken über die Liebe anregen.

August
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: Ein Herz aus Holz, das mein Onkel selbst gemacht und mir geschenkt hat, liegt weich auf einem Blütenmeer aus Hortensien, Dahlien, Rosen und Margeriten.

Text: "Ich lausche meinem Herzen."

Wirklich hinhören. Mir die Ruhe nehmen und eine kleine Auszeit in meinem Alltag und hören, was mir mein Herz zu sagen hat.


September
Foto: Die Idee, aus den Äpfeln unseres Gartens ein Herz zu formen, setzte ich spontan um. Es klappte leichter als ich dachte und machte mir einen Haufen Spaß! (Grundlage ist ein Kleiderbügel aus Draht, auf dem die Äpfel aufgereiht werden.)

Klick zum Wandkalender im Webshop Text: "Ich nehme mich an wie ich bin." Das "ich" habe ich durch eine andere Schrift hervor gehoben. Das habe ich auf jedem Kalenderblatt mit einem Wort so gemacht. Die Wörter in ihrer Gesamtheit geben ein Energiefeuerwerk ab.

Mich anzunehmen wie ich bin, puh, da muss ich erst mal durchatmen, so schwer fällt mir das. Es ist eine ganz wichtige Lernaufgabe für mein Leben, das zu tun. Nicht an mir herumzunörgeln, mich nicht unter Druck zu setzen, mich nicht lächerlich oder klein zu machen oder zu kritisieren. Nein, das alles nicht. Sondern mich wirklich anzunehmen und zu lieben wie ich bin. Mit meinen Fehlern, mit dem, was ich noch nicht kann, mit meinen Schattenseiten, denn die anzunehmen fällt mir besonders schwer.

Oktober
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: Oh ja, das war eine Freude! An dem Nachmittag im September, als dieses Bild und auch das Apfelbild entstand, war ich so richtig in meinem Element. Ich stand etwas unter Zeitdruck, weil der Kalender fertig werden sollte. Und in solchen Momenten blühe ich so richtig zur Höchstform auf. Ich hatte zwar schon genügend Herzbilder, aber immer neue Ideen sprudelten aus mir heraus. Mir fielen die getrockneten Zweige der Clematis auf, ich band sie zu einem Herz und dann testete ich, wie die Blüten der hübschen lila-rosa Sommerblume darauf aussahen. Ergebnis: Super. Also plünderte ich den ganzen Bestand auf meiner Terrasse, um diesen schönen Kranz zu binden. In der späten Herbstsonne an meinem Weidenkorb befestigt kommt er so richtig zur Geltung. Ein Schmaus für meine Seele, meine Augen und das Kind in mir.

Text: "Ich verwirkliche meine Träume." Als ich Text und Bild am PC fertig hatte, stiegen mir Tränen in die Augen. So stimmig waren beide zusammen für mich. Das Kalenderblatt will mich daran erinnern, meine Träume nicht zu vergessen, sie nicht klein oder unmöglich zu reden, sondern immer wieder daran zu glauben, dass ihre Verwirklichung möglich ist. Ich will meinen Traum, einen Roman zu veröffentlichen und als Schriftstellerin zu leben, nicht wegschieben, nur weil ein Verlag gesagt hat, dass er meinen Roman nur mit Änderungen nimmt, die ich derzeit nicht vornehmen will. Solch eine Rückmeldung hat nichts mit der Möglichkeit zu tun, ob ich es schaffe, meine Träume zu verwirklichen. Unzählige Beispiele von Schriftstellern haben das bewiesen.

Bei meinem Buch "Ab 40 reif für den Traumjob" hörte ich des öfteren: "Sehen Sie das nicht zu sehr mit der rosa Brille?". Wenn alle Menschen sagen: "Das geht nicht! Das hat noch nie geklappt!" und ich empfinde, dass Dinge möglich sind, wenn ich daran glaube, dass Träume zu verwirklichen sind und ich stetig darauf hin arbeite, warum soll ich dann mit in dieses destruktie Horn blasen? Ja, dann will ich lieber diejenige sein, die die rosarote Brille trägt und Mut macht, die eigenen Träume zu verwirklichen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie kostbar es für mich ist, wenn mir jemand Mut macht, meine Träume zu verwirkichen und mit mir daran glaubt!

Wie viele Dinge wären auf dieser Welt nicht verändert worden, hätte es nicht Menschen mit Visionen und dem unzerbrechlichen Willen gegeben, sie zu verwirklichen?

 

Wo ich das Bild von meiner Lilo mit der rosaroten Brille sehe: Vielleicht sollte ich wirklich mit einer rosaroten Brille auftreten, wenn ich wieder Coaching und Workshops anbiete. Das gefällt mir und macht klar: Die Frau sieht's positiv, sie sieht die Chancen, sie ermutigt und ist sich - trotzdem - bewusst: Der Weg dorthin ist nicht immer rosarot und leicht.

November
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: Ist das nicht toll? Ein Herz aus Licht.

Text: "Ich wünsche mir was." Das kann ich in Bezug auf Weihnachten sehen, mir wirklich etwas zu wünschen, was mir wichtig ist. Die Krönung ist natürlich, wenn ich Menschen um mich herum habe, die bereit sind, mir diese Wünsche zu erfüllen. Oh, damit meine ich nicht teuere Dinge, sondern mir z.B. Zeit für den anderen nehmen, ihn in seinem Hobby zu unterstützen oder über meinen Schatten zu springen und vielleicht dem anderen etwas zu schenken, das mich Überwindung kostet, aber Freude bringt. Wenn ich keinen Menschen habe, den ich mich traue zu fragen, ob er mir meinen Wunsch erfüllt oder einfach keiner da ist, dann bleibt mir der wichtigste Mensch in meinem Leben, der mir zur Seite stehen kann: Ich selbst. Ich kann mir meine Wünsche erfüllen und mich ernst nehmen. Wenn mir mein Partner meinen Herzenswunsch nicht erfüllt, ein gemeinsames Wochenende nur zu zweit miteinander zu verbringen, dann habe ich immer noch die Möglichkeit, mir selbst diesen Wunsch zu erfüllen und alleine zu fahren oder jemand anderen mitzunehmen, der sich freut, mich zu begleiten.

Wie oft mache ich mir keine Gedanken darüber, was ich mir wünsche? Plopp, ist Weihnachten da und dann fällt mir nichts ein. Was ist es, das ich mir wünsche? Ganz egal, ob sich die Wünsche erfüllen - unabhängig davon, ob ich mir von jemand anderem etwas wünsche oder es ein Wunsch ist, den nur der Himmel erfüllen kann: Den Anfang bildet der Wunsch an sich.

Dezember
Klick zum Wandkalender im WebshopFoto: Ein Herz aus Hagebutten und Moos - auf unserer wunderschönen alten Holztruhe fotographiert.

Text: "Ich bin liebenswert." Ich finde diesen Text wunderschön und so passend zum Foto. Es gibt so viele Dinge, die mich liebenswert machen. Jede einzelne Hagebutte steht für eines dieser Dinge. Ganz egal, ob andere mir das Gefühl geben, dass ich liebenswert bin oder nicht. Ich weiß tief in meinem Herzen: Ich bin es.

Das ist er: Mein Wandkalender "Herzensangelegenheiten" 2011. Ich spüre eine große Liebe für diesen Kalender. Es war eine anstrengende Geburt und eine anstrengende Schwangerschaft. Das erste Mal ein neues Produkt anzubieten, erfordert viel Geduld und viele Arbeitsschritte. Doch diese Zeit war auch fruchtbar und vor allen Dingen Freude bringend. Einen ganzen Haufen Spaß hat es mir gemacht, die Herzensbilder zu entwerfen und fotographieren und mit stimmigen Texten zu einer Einheit zu gießen.

Jetzt bin ich stolz und glücklich, dass er da ist. Mein Herzensprojekt. Mein Baby 2011.

Klick zum Wandkalender im Webshop

Im Webshop können Sie ihn kaufen, ich versende ihn auch gerne direkt an Ihre Geschenkempfänger.

Im Geschäft meiner Blumenfreundin Petra können Sie ihn direkt kaufen: Blumen-Stil, Kirchweg 131, 50858 Köln

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Mittwoch, 03 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Kalender, Kalender, Shop

Haaaallloooo? Erde????

Guten Morgen aus Köln!

 

Ich fühle mich heute früh ziemlich komisch. Als wäre mein Inneres ziemlich unsortiert, als würde ich innerlich ständig über irgendetwas stolpern. Draußen auf der Straße war eben ziemlicher Trubel, Hupen, Ungeduld. Wenn ich eine Sternendeuterin wäre, vielleicht wäre mir dann klar, was los ist, weil irgendwelche Sterne vielleicht so stehen wie sie sonst selten zueinander stehen, was dieses Durcheinander auslöst. Ja, wäre jetzt praktisch, so eine Erklärung.

Die habe ich aber nicht! Mist!

So sitze ich jetzt hier an meinem Schreibtisch mit dem Gefühl und fühle mich unwohl. Blöde!

Ein Lichtblick erreichte mich eben, als ich die Türe öffnete und ein wunderschöner Kranz aus Buchs und Hagebutten mit einer witzigen und herzerwärmenden Karte auf der Fußmatte fand. Ooooooooh wie schön ist das denn? Ein Gruß meiner Blumenfreundin Petra. *HÜPF*

Mein Wochenende war sehr schön. Nicht nur, dass mein Mann und ich eine gute Teamarbeit abgeliefert haben: Er hat geputzt, ich habe den Einkauf gestemmt (zwei Wochen kein Auto, da staut sich Bedarf auf...), ich habe den Hefeteig gemacht und er den Zwiebelbelag. Er hat den Kaffee zubereitet, ich den Tisch gedeckt. Ja, wir zwei können superschön harmonisch zusammen arbeiten. Ich muss gerade grinsen, weil wir genaus so gut superschön streiten und uns fetzen können. :O) So bleibt Partnerschaft eben spannend.

Samstag war meine Familie mit Kuchen bepackt zu Besuch. Sie waren eingeladen unser neues Wohnzimmer zu begutachten. Es hat ihnen gefallen, das hat uns gefreut. Die Mischung aus süßem Kuchen und dem herzhaften Zwiebelkuchen machte sich übrigens herrlich im Gaumen. :o)

So war das Wochenende herrlich entspannt, ausschlafen, lesen, mit Minu das Herbstlaub bewundern gehen, gemütlich TV gucken... Alles prima.

Also, warum bitte schön bin ich dann heute früh so durcheinander? So aufgewühlt? So ---- aaaaaah ---- ich kann es gar nicht in Worte bringen, wie ich mich fühle. Unruhig. Nervös. Ich find's ätzend!

Wenn Sie das Bild anschauen, bekommen Sie einen klitzekleinen Einblick, wie sich das anfühlt.

Ach, ich könnte jetzt noch ewig so weiterjammern. Das tut mir auch gut, weil ich versuche, das was ist, in Worte zu fassen. Und das hilft mir klarer zu werden. Auch wenn ich es unter "jammern" ein bischen ins Lächerliche ziehe. Ist nicht nett, merke ich gerade, was ich da mit mir mache.

Also: Ich jammere nicht, sondern ich versuche rauszufinden, was los ist. Die Abkürzung ist einfach: Ein Dialog mit meiner inneren Stimme.

 

Also, Anja, was ist los? Ich bin müde.

Du bist müde? Du hattest doch ein langes gemütliches Wochenende! Ja das ist eben das Problem. Es war zu lange.

Das verstehe ich nicht ganz. Es war einen Tag mehr als sonst. Wo ist da das Problem? Dass hat mit meinem Inneren zu tun. Ich brauche den regelmäßigen, gleichmäßigen Ablauf. Der fehlte. Deswegen bin ich müde.

Hm, verstehe ich immer noch nicht so ganz, weil ich nicht sehe, was denn da so viel anders gewesen sein soll als sonst. Es war nicht viel anders.

Ja eben, das meine ich doch. Was soll deine Antwort dann? Ich bin müde, weil ich mich am Wochenende nicht wirklich ausgeruht habe. Ich habe immer mal wieder gearbeitet. Ich habe mich nicht wirklich fallen lassen. Mir nicht wirklich meine Auszeiten genommen und mich ausgeruht. Deswegen bin ich müde. Wenn es kürzer gewesen wäre, wäre es besser für mich gewesen, weil ich schon viel früher in meinen üblichen Rhythmus gekommen wäre. Jetzt habe ich das Gefühl, dass so viel liegen geblieben ist und die Woche so viel los ist, dass es mich schrecklich müde macht.

Aha, jetzt verstehe ich dich schon besser. Soll ich diese Woche etwas aus dem Terminkalender streichen, damit es dir besser geht? (Mein Inneres atmet tief durch.) Ja, bitte streiche den Termin in der Werkstatt. Das macht mich ganz nervös.

Ja, aber ich will, dass das Auto endlich fertig ist. Immer ist was neues damit und es steht auf meiner "To-Do-Liste", diese Liste macht mich ganz kirre. Diese Woche kommt der Waschmaschinen-Reparateur vorbei, ich möchte den Newsletter rausbringen, dafür muss ich noch neue Software kaufen (und mich reinarbeiten), ich will den Wandkalender noch vorher ausführlich vorstellen, das Holz für den Kaminofen wird geliefert, ich möchte gerne ins Bergische fahren... Ja, jetzt weißt du, was mich so nervös macht. Irgendwie fehlt mir der gestrige Werktag, um schon etwas davon erledigen zu können. Jetzt habe ich das Gefühl, fünf Tage werden in vier Tage gepackt. Das macht mich so durcheinander.

Ja, verstehe ich. Soll ich etwas aus dem Terminkalender nehmen? Mit dem Waschmaschinen-Monteur erst einen Termin für nächste Woche machen zum Beispiel? Hm. Ich weiß nicht richtig. Nein, eigentlich bin ich auch froh, wenn die Sachen endlich repariert sind.

Und nun? Geht es dir jetzt besser? Ein bischen schon. Gerade ist eine Mail reingekommen von einer Sache, die noch offen war und die jetzt geklärt ist. Das ist auch schon mal gut. Es ist eben anstrengend, wenn zu viele Baustellen gleichzeitig bearbeitet werden. Dann springe ich zwischen den verschiedenen Dingen hin und her und komme nicht zur Ruhe.

Okay, also lasse ich alles so laufen und entscheide aus dem Moment heraus, ob ich die Termine mache oder nicht? Vor allen Dingen ist mir ganz besonders wichtig, die Dinge zu machen, die ich gerne mache, die mir am Herzen liegen und mir gut tun, wie meine Familie diese Woche zu besuchen. Meine Oma hat nämlich Geburtstag und es ist mir seeeeehr wichtig, sie zu besuchen. :o) Das ist mein leuchtendes Sternchen diese Woche im Kalender.

:o)

Wie ist es jetzt?

Beim nochmaligen Durchlesen merke ich, dass es noch immer nicht wirklich gut ist. Mal sehen, ob es sich im Laufe des Tages mehr löst und klärt.

Update am späten Nachmittag: Jetzt geht es mir wirklich besser. Ich habe zwei der für mich stressigsten Punkte, wozu auch die Werkstatt gehörte, bereits abgearbeitet. *freu* Das gibt mir Luft ... und Schwung!

Herzliche Grüße aus Köln

Anja Kolberg

Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 02 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Dunkle Tage

November 2010

Motiv November 2010 - Tischkalender - Klick zum Shop - Tischkalender 2011

Ich liebe das Feuer des November-Blattes auf dem Tischkalender. Aufgenommen habe ich das Foto mit langer Belichtungszeit vor unserem Kaminofen. Seine ganze Leucht-Kraft entfaltet das Bild besonders als Desktop-Motiv.

Was fällt mir zum Motto für diesen Monat: "Ich sage, was ich wirklich will." ein?

Zu sagen, was ich wirklich will, setzt voraus, dass ich weiß, was ich wirklich will. Zu schnell habe ich irgendetwas gesagt, im üblichen Trott verhaftet, ohne darüber nachzudenken: Will ich das wirklich? Oder ist es das, was ich immer so gemacht habe? Was die anderen von mir erwarten? Was die Gesellschaft von mir erwartet? Manchmal weiß ich auch, was ich wirklich will, es ist aber schwer, es zu sagen.

Ein Beispiel: Wenn ich am liebsten einen guten Job ablehnen will, der mehr Verantwortung, mehr Geld, mehr Ansehen bedeutet. Erfahren Andere davon, haben sie dafür schnell kein Verständnis, wie kann man "in der heutigen Zeit...", "da muss man doch froh sein...". Jobs lehnt man nicht ab, die nimmt man an. Bei solchen Meinungen spielt auch die momentan scheinbar rosige Arbeitsmarktsituation keine Rolle.
Wenn ich jedoch in mir nicht den Wunsch verspüre, diesen Job anzunehmen, sondern eher Ablehnung spüre, ich die zusätzliche Verantwortung, den Stress nicht möchte, dann kann mich dieser Wunsch ganz schön ins Schwitzen bringen. Soll ich sagen, was ich wirklich will? Wie werden die anderen reagieren? Will ich mir wirklich diese Gesichter anschauen und die Vorwürfe anhören?

Dieses Kalenderblatt möchte den Betrachter, die Betrachterin darin ermutigen, zu sagen, was sie wirklich wollen.

Kein anderer Mensch kann wissen wie ich fühle, warum ich mich so entschieden habe, warum ich etwas sage oder auch nicht, weil nur ich selbst in meiner Geschichte stecke, meine Erfahrungen gemacht habe. Es sei denn, er interessiert sich wirklich für mich, fragt nach und hört mir zu, dann wird mein Gesprächspartner mich vielleicht verstehen und fühlen, was ich fühle.

Ich entscheide mein Leben. Es ist meine Lebenszeit, mein Streß, es sind meine Gefühle, meine Freude oder auch meine Unlust, mit der ich zu kämpfen habe, kein anderer.

Wie ich herausfinde, was ich wirklich will? Als ich noch Workshops gegeben habe, war das Thema vom Workshop "Innere Stimme" und auch im Berufsworkshop spielte es eine Hauptrolle. Wenn ich auf mich selbst höre, meine Bedürfnisse, mein Herz, meine Stimmungen, dann komme ich dem immer näher, was ich wirklich will.

Ein guter Spiegel finde ich ist die Mimik: Wenn mir jemand erzählt, welche Pläne er hat und welche möglichen Entscheidungen er in Erwägung zieht, kann ich an der Mimik seines Gesichts ablesen, was er wirklich will, auch wenn er sich das nicht eingestehen will/kann/darf. Bei dem, was der Andere will, leuchten die Augen, lächelt der Mund, sprühen Funken in der Stimme. Bei dem, was er meint, zu "müssen", wird das Gesicht ernst, Falten auf der Stirn, die Augen schauen eher nach unten, ein trauriges, nachdenkliches, ernstes Gesicht. Der Körper ist so ehrlich zu uns, deswegen mag ich ihn, wenn seine Antworten auch oft unbequem sind, weil er auch schon mal mit Schmerzen den Weg zeigt...

Ganz herzliche Grüße aus Köln
und einen wunderbaren November

Ihre Anja Kolberg

PS: Wenn der Tischkalender im nächsten Jahr auch auf Ihren Tisch stehen soll, hier im Webshop können Sie ihn kaufen.

Erstellt durch: Anja Kolberg am Montag, 01 November, 2010
Thema: Blog - 2010, 2. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse, Shop

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