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Jahresrückblick 2011
Nur noch Stunden - und 2011 ist Geschichte. Gefühlt war dieses Jahr anstrengender als 2010 und das fand ich schon heftig. Ich neige dazu, eher auf das zu schauen, was nicht schön war, dabei hatte 2011 auch viele schöne Seiten. Und darauf möchte ich meinen Blick jetzt bewusst richten. An diese Erlebnisse denke ich besonders gerne zurück:
Der Rhein bei Zons, den ich diesen Sommer oft besuchte. Die vorbeiziehenden Schiffe. Füße ins kühle Wasser. Der Schatten des alten Baumes mit friedlichem Hornissennest. Sonne. Licht. Viele Menschen. Lesen. Schreiben. In die Luft gucken. Dösen. Die Zeit genießen. Bei mir sein. Gut für mich sorgen.
Das Blütenmeer aus lilafarbener Clematis an meinem Rosenbogen. Ein Augenschmaus.
Der Tagesausflug mit meinem Mann an die Belgische Nordseeküste. Durchatmen.
Viiiiiiiiele Rezepte ausprobieren. Wie diese vegane Biskuittorte mit Stachelbeeren und Mandarinchen. Lecker! [Rezept Boden] (Geht auch gut mit Erdbeeren, TK-Himbeeren....)
Die Entdeckung in einem meiner Lieblingscafés: Kaffee mit aufgeschäumter Sojamilch schmeckt richtig lecker! (Sie nutzen Sojamilch von Alpro Soja.)
Die Veränderung, immer mehr so zu leben und handeln wie es sich richtig anfühlt: Umstieg auf Naturstrom. Wechsel zur Ethik-Bank, einer ökologischen und sozialen Bank. Möglichst pflanzenbasiertes Essen seit Januar 2011 - zum Wohl sehr gefühlvoller Lebewesen, der Nutztiere.
Die Gestaltung meiner Kalender war ein Highlight für mich. Ich liiiiiiebe es, Bilder und Texte zu einer stimmigen Einheit zusammen zu fügen. Herzensarbeit. Ebenso denke ich an die liebevollen Mails, die ich aufgrund meiner Kalendersendungen und meiner Blogeinträge, meines Newsletters und meines Artikels über meine Hochsensibilität erhielt. Ich habe das Gefühl, je mehr ich mich traue, mich ganz und gar zu zeigen - mit all meiner Verletzlichkeit - desto mehr Herzen öffnen sich mir.
Ich bin dankbar für den schwärzesten Sommer meines Lebens. Weil ich dadurch viel lernen konnte. Über mich und über andere Menschen. Ich durfte mich selbst besser kennen lernen. Für mich ein schmerzhafter und wertvoller Wendepunkt. Im Dezember habe ich viele Entscheidungen getroffen. Innerhalb von kurzer Zeit löste sich ein Knoten, der sehr lange sehr fest war. Für mich ein Himmelsgeschenk. Ich schreibe jetzt in Rätseln. Das liegt daran, dass ich nicht schreiben will, für was ich mich entschieden habe. Ich werde im nächsten Jahr sicher hier im Blog darüber berichten.
In kleinen Schritten ging diese Veränderung von statten. Zum Beispiel, dass ich mich entschied, für eine Zeit weniger zu bloggen [Auszeit 2.0]. Ich wusste nicht, wohin mich das führt, nur dass es der richtige Schritt war. Es war ein Schritt ins Ungewisse, da nun etwas wegfiel, das mir Struktur gab. Chaos ist manchmal nötig, um etwas Neues entstehen zu lassen.
Was für ein besonderes Jahr. Dieser schneereiche Winter, der mir so einiges abverlangte, da mein Mann mit Beinbruch auf dem Sofa lag und Schneescheppen und alles drumherum auf meinen Schultern lastete. Danach musste ich erst mal wieder zu mir selbst zurück finden. Dann der Unfall im März, der mich so zum Nachdenken brachte. Das klingt erst mal nicht positiv. Doch rückblickend kann ich das lichtvolle hinter der dunklen und schäbigen Verpackung erkennen. All das bringt mich weiter auf meinem Weg. Ziel: Mich ganz lieben und leben. Das wird wundervoll!
Ich blicke mit einem positiven und hoffnungsvollen Gefühl auf 2012.
Doch jetzt feiere ich erst noch eine Runde dieses so besondere Jahr 2011!
Einen wundervollen Sylvestertag und einen schönen Übergang ins neue Jahr wünscht Ihnen
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Gedanken über ....
Weihnachtsgrüße
Liebe Leserin, lieber Leser,
von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen gesegnete Weihnachtstage mit einer Prise Magie, die das Kind in uns weckt.
Hier im Büro kehrt Ruhe ein. Die letzten Sendungen sind bei der Post. Gleich mache ich den PC aus und es mir nach einer langen heißen Dusche auf der Couch gemütlich. Mein Mann hat den Kaminofen schon seit einigen Stunden befeuert. Herrlich kuschlig ist es hier. Ich freue mich auf Weihnachten. Draußen ist eine andere Stimmung, eine andere Stille als sonst im Jahr.
Ich freue mich auch auf liebe Menschen, aufs Zusammensein und nette Gespräche. Auf leckeres Essen und vielleicht sogar ein Spiel. Ich habe Lust, mit meiner Mama Kalah zu spielen oder Halma und mit meinem Papa vielleicht eine Runde Mühle. Ob es mir gelingen wird, ihn endlich mal zu besiegen? Ich bin ganz schön aus der Übung.
Das Wort 'magische' hat mich elektrisiert. Eine Leserin (winke winke zu Claudia in den Norden) wünschte es mir. Es hat mir so gut gefallen und meine Phantasie angeregt. Schön! Als Kind glaubte ich noch ans Christkind. Was haben wir das Klingeln des Glöckchens herbei gesehnt, dann durften wir ins Wohnzimmer, den Baum bewundern und die Geschenke.
Als wir älter wurden, war es ein besonderer Moment, die anderen beim Geschenke auspacken zu beobachten. Wir setzten uns feierlich um den Tisch, wo auf jedem Platz das Geschenk lag. Es war so schön, die Reaktionen zu beobachten. Mir - und ich glaube auch meinen Eltern und Geschwistern - hat die Freude und Überraschung des Auspackenden ebenso viel Freude gemacht wie selbst beschenkt zu werden.
Dieses Jahr haben mein Mann und ich keinen Weihnachtsbaum aufgestellt. Bisher geht es uns damit ganz gut. Im Wohnzimmerfenster hängt ein weißer beleuchteter Stern, der für schöne Stimmung sorgt. Mein Mann meinte, wir hätten schon mal Weihnachten keinen Baum gehabt und uns danach geschworen: Nicht mehr ohne Baum. Im darauf folgenden Jahr stellten wir ihn schon Anfang Dezember auf. :o) Das war auch schön. Mal sehen, wie es sich weiter entwickelt. Der Baum hängt für mich schon mit einem gewissen feierlichen Weihnachtsgefühl zusammen. Doch dieses Jahr freue ich mich einfach, dass wir weniger Arbeit hatten.
Nächste Woche kann ich ausschlafen. Die Zeit 'zwischen den Jahren' genießen. Rückblick halten. Und Ausblick. Ich habe so große Lust auf 2012!
Ich melde mich nächste Woche wieder mit den Sylvester-E-Cards und ich hoffe auf Zeit und Lust fürs Schreiben. Mal sehen, ob mir ein Blogeintrag gelingt...
Aus dem Foto oben mit dem Beeren-Rentier im Schnee habe ich eine neue Weihnachts-E-Card gemacht. Jetzt noch ein bisschen Aschenbrödel-Musik...
Liebe Grüße aus Köln in Ihr Heim, an Ihren Arbeitsplatz oder wo immer Sie gerade diesen Beitrag lesen!
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag
Veganes Leben. Ich esse keine Tiere mehr.
Meine Ethik & die Folgen - Teil 11
Seit Mitte Januar 2011 bin ich auf dem Weg, mich möglichst pflanzlich (vegan) zu ernähren. Das letzte Mal habe ich über meine Erfahrungen im Mai berichtet. Der Alltag hat sich schnell eingestellt. Passend zur Jahreszeit finde ich immer neue Gerichte, die auch meinem Mann (Teilzeit-Vegetarier) schmecken, bzw. sich für ihn anpassen lassen.
Es macht mir nichts aus, auf Fleisch und Wurst zu verzichten. Es kommt mir immer absurder vor, wie ich andere Lebewesen essen konnte und doch ist es eigentlich kein Wunder: Ich sehe als Käuferin nicht den "Herstellungsprozess", sondern nur die fertige Wurstpackung im Regal. Manchmal kommt es mir vor wie eine verrückte Parallelwelt, wo die Konsumenten mit schönen Werbefotos geblendet werden, damit sie gar nicht auf die Idee kommen, darüber nachzudenken, wie die Tiere lebten. Warum sollten Kühe unglücklich sein, die auf der Produktverpackung auf grüner Wiese mit bunten Blumen vor blauem Himmel grasen? Oder Hühner, die durchs frische Stroh hüpfen? Schöne bunte Marketingwelt. Ja, wirklich eine verrückte Welt, wie eine Matrix.
Keiner will wirklich freiwillig hinter die Kulissen der "Tierproduktion" gucken und die Produzenten haben auch etwas davon, dass es so ist. Müsste die Bevölkerung aufgeklärt werden wie es den Tieren geht, wie sie leben und sterben - ich glaube das Eßverhalten würde sich rasch ändern.
Es ist ja leider nicht so, dass all der Käse, Eier, Milchprodukte, Wurst mir nicht gut geschmeckt haben. Ich mochte sie immer gerne. Und wenn mein Mann heute über den Salat Schafskäse bröckelt, der göttlich gut riecht und mir das Wasser im Mund zusammen läuft, dann fange ich innerlich an, mit mir zu verhandeln. Wenn ich dann meine Gedanken auf die Lebensbedingungen der Tiere lenke, vergeht mir wieder der Appetit. Schwer ist es trotzdem. Meine Geschmackserinnerung ist eben noch sehr präsent.
Mir ist ganz wichtig, jedem seine Essenswünsche zu lassen. Ich berichte hier von meinem Weg und Leben. Deswegen sind andere Wege weder besser noch schlechter als meiner. Nur weil für mich 2011 der richtige Zeitpunkt war, mit dem Konsum tierischer Produkte weitestgehend aufzuhören, muss kein anderer diesen Weg gehen. Natürlich wünsche ich mir das und es ist nicht leicht, wenn man hinter die Kulissen geblickt hat, aber ich kann andere auch gut lassen. Wenn mich jemand fragt, erzähle ich über meine Ernährung. Sonst nicht. Natürlich hier im Blog, das ist ja meine Seite. Vielleicht bewege ich Menschen durch mein Beispiel?
Da ich meist den Einkauf erledige, schlug mein Mann irgendwann vor, möglichst Bio-Milcherzeugnisse und Bioeier für ihn zu kaufen. Wurstaufschnitt möchte er keinen mehr hier zu Hause haben. Morgens trifft er sich mit anderen Handwerkern in einer Kaffeebude, dort isst er, wonach ihm ist. Als Suppenbeilage habe ich Biowürstchen entdeckt, die er gerne mag. Es ist Monate her, dass in unserer Küche Fleisch zubereitet worden ist. Ich habe meinem Mann angeboten, ihm Bio-Fleisch zukaufen, wenn er das möchte, aber ich bereite es nicht mehr zu. Das muss er dann schon selbst in die Hand nehmen, zum Beispiel Hackfleisch für Frikadellen machen. Da ich meist koche, entscheidet er sich glaube ich auch aus praktischen Gründen für mein Essen, statt selbst zu kochen, wobei ich viele Gerichte gefunden habe, die sich variieren lassen.
Ein paar Fragen und Antworten rund um mein veganes Leben:
Wie bist du auf die Idee gekommen, dich vegan zu ernähren? Ich vermutete schon länger, dass die Tiere nicht gut leben, fand es nie richtig, sie für mich zu töten und hatte vor, mich vegetarisch zu ernähren. Doch das klappte nie. Bis zum Winter 2010/2011. Da passierte das...
Wie konntest du dir die Bilder anschauen? Die sind doch grausam. Ja, finde ich auch. Ich hab viele Jahre nicht hingucken können. Und als ich mir die Bilder der Tierhaltung dann letzten Winter angeschaut habe, habe ich viel geweint. Doch meine Tränen waren nichts im Verhältnis zu dem, was die Tiere durchmachen, jeden Tag.
Es sind doch nur Tiere. Warum engagierst du dich so für sie? Ich sehe bei unserem Hund, dass er Gefühle hat wie auch ich. Sie hat Angst, empfindet Freude, kann Scheu sein und übermütigt, macht Quatsch und merkt genau, wenn es mir nicht gut geht. Mein Mann und ich leiden wie verrückt, wenn sie krank ist. Sie ist für uns wie ein Familienmitglied und kein Gegenstand. Ihre Augen, ihre Gesichtsmimik verrät viel über ihre Gefühle. Und ähnliches Verhalten sah ich bei Pferden. Ich kann sie gut mit unserem Hund vergleichen. Ich würde niemals zulassen, dass es unserem Hund schlecht geht, er leidet. Warum lasse ich es dann bei anderen Tieren zu? Tiere sind soziale Wesen, leben im Familienverbund. Was maße ich mir an als Mensch, sie einzusperren, zu quälen, von ihren Familienmitgliedern zu trennen, auszubeuten, zu mästen, zu töten? Nur weil ich es kann? Für meinen kurzen Genuss? Wie lange esse ich ein Steak? Wie wichtig ist mir mein Genuss? Ich will nicht, dass Tiere für mich leiden oder sterben. Natürlich ist diese Welt sehr groß. Ich fange bei mir im kleinen an...
Verzichtest du auf alle tierische Produkte? Nein. Zunächst einmal nutze ich weiter die Waren, die ich schon hatte (Lederschuhe, eine schafswollene Decke, ein Plümo aus Kamelhaar, Minus Ledergeschirr...). Ich fände es respektlos, die Sachen jetzt einfach wegzuwerfen. Ich achte jedoch bei Neuanschaffungen darauf, dass sie nicht tierischen Ursprungs sind. Schuhe gibt es z.B. sehr viele aus Lederimitat. Wenn ich eingeladen bin, esse ich auch normal gebackenen Kuchen oder löffle eine Hühnersuppe mit (lasse das Fleisch weg), um es für die Gastgeber einfacher zu machen. Wobei ich viele Gastgeber erlebe, die eine vegetarische Variante gekocht haben und sich viel Mühe geben. Das freut mich natürlich besonders. Morgens esse ich ein Croissant, das nicht tierfrei ist oder ein Milchbrötchen. Oder ich nehme auch von der Remoulade, die mein Mann sonst auf die Fritten gibt. Die ist auch nicht vegan. Einige Ausnahmen brauche ich noch. (Update: Seit dem Erlebnis mit Berta Füßchen im September 2013 esse ich keine tierischen Produkte mehr und ernähre mich ganz vegan. Wenn bei Einladungen nichts pflanzliches da ist, mache ich beide Augen zu und suche die Alternative mit möglichst wenig tierischen Inhaltsstoffen, um es für die Gastgeber und mich selbst einfach zu machen. Das ist mir wichtig. Doch wie geschrieben: In der Regel machen sich alle eine totale Mühe mit mir und das ist wundervoll!)
Hast du körperlich Veränderungen festgestellt? Ja. Ich habe ca. 18 kg in den letzten Monaten an Gewicht verloren, ohne auf das Essen zu achten. Ich habe so viel Pflanzenöl zum Beispiel in Salatsoßen zu mir genommen wie nie zuvor, ich esse abends Chips (ja, es gibt vegane), Schokolade (Zartbitter) usw. Vor zwei, drei Jahren habe ich mal gesagt: 'Irgendwann fällt das Gewicht von mir ab, ohne dass ich was dafür machen muss.' (Und dachte gleichzeitig: Was für eine verrückte Idee. Wie soll das denn gehen?) Doch genau so ist es gekommen. Ich musste mich dafür nicht anstrengen, kein Sport. Es ging einfach so. Ich sehe es als Geschenk der Tiere an mich an. Ich nehme es als angenehme Nebenwirkung an, denn ich mache die Ernährung ja nicht, um abzunehmen. Was passiert, passiert, wenn nicht, dann nicht. Es kann auch gut sein, dass ich wieder zunehme. Auch das ist dann o.k.
Mein Hausarzt und mein Schilddrüsen-Doc (habe Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, Hashimoto-Thyreoiditis) waren mit meinen Werten sehr zufrieden. Ich hatte im Sommer weniger Probleme mit meinen Lymphödemen in den Beinen als sonst. Übrigens machten mir gerade meine Ärzte Mut für den veganen Weg und nahmen mir Sorgen, die von außen an mich heran getragen wurden. Zum Beispiel erzählte mir mein Schilddrüsen-Doc, der in einer Arztfamiie in Indien aufgewachsen ist, dass es dort normal ist, sich vegan zu ernähren und er keine Zusatzprodukte nimmt. Mein Frauenärztin meinte, ich müsste mir keine Sorgen um Mangelerscheinungen machen, keine Zusatzpräparate einnehmen, solange ich mich mit Biogemüse z.B. aus dem Biomarkt versorge. Sie erzählte, Inder, die nach England ausgewandert waren und sich dort auch pflanzlich ernährten, hätten B12 Mangelerscheinungen auf der Insel bekommen. Das lag daran, dass sie kein naturbelassenes Gemüse vom Feld wie in Indien aßen, sondern Produkte, die aus den Gewächshäusern kamen. Deswegen sollte ich auf naturbelassenes Gemüse achten. Das fand ich richtig ermutigend.
Warum verzichtest du auch auf Eier? Die Tiere sterben doch daran nicht. Ja, das stimmt. Zumindest nicht unmittelbar. Aber indirekt schon. Die Hälfte der Hühner werden nach dem Schlüpfen getötet, weil sie keine Eier legen können, nämlich die männlichen Küken. Legehühner sind nach einem Jahr 'durch' und werden geschlachtet. Die Tiere sind einfach nicht für die Produktion so vieler Eier gemacht. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass die Urhühner nur einmal im Jahr Eier legten. Biohühner haben zwar mehr Platz und bekommen besseres Futter, doch an den männlichen Küken und daran, dass sie, wenn die Eierproduktion nachlässt, getötet werden, ändert sich nichts. [Hinter die Kulissen gucken.]
Warum nimmst du keine Kuhmilch mehr in den Kaffee? Warum schmierst du dir keine Butter mehr aufs Brot und nimmst auch sonst keine Milchprodukte mehr? Milchkühe geben doch einfach Milch... Auch hier sterben die Kühe natürlich nicht unmittelbar durch das Geben der Milch, das stimmt. Aber auch hier werden die Tiere - ohne Chance 'nein' zu sagen - ausgenutzt (Nutztiere). Eine Kuh gibt nur dann Milch, wenn sie ein Kälbchen bekommt. Das ist wie bei uns Frauen auch. Einmal im Jahr muss die Kuh ein Kälbchen gebären, sonst lässt der Milchfluss nach. Das Kälbchen wird in der Massenproduktion nicht lange bei ihrer Mutter bleiben. Was wird aus den Kälbchen? Nun, sind sie weiblich, werden aus ihnen neue Milchkühe. Sind sie männlich, werden sie früher oder später zu Fleisch verarbeitet (= zartes Kalbfleisch). Kühe können diese Lebensbedingungen nicht ewig mitmachen, nach einigen Jahren sind auch sie 'durch' und werden durch jüngere Kühe ersetzt. Ende: Der Weg zum Schlachter. Die Massenproduktion von heute hat nichts mehr mit der heilen Bauern- und Berghofwelt von früher zu tun. [Hinter die Kulissen gucken.]
Bei diesem ganzen System der Ausbeutung will ich nicht mehr mitmachen. Wenn ich bemerke, dass ich immer noch Ausnahmen mache, höre ich oft: "Man soll ja auch nicht so streng sein." Das stimmt. Auf der anderen Seite ist es ein blödes Gefühl zu wissen, ein Lebewesen muss für meinen Genuss leiden. Das finde ich nicht ok. Doch die Verdrängungsmechanismen sind ziemlich stark... Ich weiß, es wird mir gelingen, langfristig auch von meinen Ausnahmen noch Abstand zu nehmen.
Kannst du noch auswärts essen gehen? Ja. Ich gehe zwar selten aus, aber das geht gut. Zum Beispiel beim Thailänder ist das gar kein Problem. Beim Italiener habe ich mich für einen gemischten Salat entschieden. Die Soße war nicht vegan, das war aber ein Kompromiss, mit dem ich sehr gut leben konnte. In Köln gibt es einige Restaurants, die veganes Essen bieten, ich habe sie aber noch nicht ausprobiert.
Und essen bestellen? Machen wir gerne. Besonders für meinen Mann schön, weil er sich dann die Fleischvariante bestellen kann. Wir haben zwei Adressen: Beim Thailänder findet jeder von uns was. Beim Pizza-Dienst habe ich mir Nudeln mit scharfer Tomatensoße bestellt. Auch eine Lösung. Ja, es kann sein, dass die Nudeln mit Eiern waren. Doch ich konzentriere mich dann auf das große Ganze und das geht dann gut.
Warum eigentlich möglichst Bio-Produkte? Bei den tierischen Produkten, weil die Tiere genfreies Futter bekommen und bessere Lebensbedingungen haben, zum Beispiel mehr Auslauf und mehr Zeit, zu wachsen. (Klar, sie werden auch auf dem Biohof nicht totgestreichelt. Sterben müssen sie dort auch, aber wenigstens haben sie ein etwas besseres Leben gehabt, als ihre Freunde, die in Tierfabriken leben.) Bei den anderen Produkten kaufe ich möglichst bio, weil damit auch die Lebensbedingungen für alle besser sind. Es macht für die Anwohner einen Unterschied, ob die Felder gespritzt werden oder nicht. Irgendwer zahlt immer die Zeche. Wenn Wurst wenig kostet, ist das ein Zeichen, dass die Tiere keine guten Lebensbedingungen hatten. Wenn ich einen billigen Pullover kaufe, kann ich mir ausrechnen, dass der Arbeiter in der Produktion einen Hungerlohn bekommt. Wenn ich keinen gerechten Preis bezahle, zahlt ihn jemand anderes. Das Tier. Der Bauer. Der Arbeiter. Das will ich nicht mehr unterstützen. Und da ich nicht mehr Geld als vorher in der Tasche habe und wir auch keine reichen Menschen sind, bedeutet das: Weniger ist mehr... Wobei auch hier gilt: Langsame Schritte. Auch ich kaufe noch günstige Mode ein. Doch habe ich langfristig ein Ziel im Auge.
Kostet es nicht viel mehr Geld, bio einzukaufen? Bioprodukte sind teurer. Das stimmt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir unterm Strich nicht weniger Geld im Beutel haben. Fleisch ist auch teuer, das fällt ja schon als Ausgabe weg. Inzwischen habe ich kein Problem mehr, mehr Geld für Bio-Produkte zu zahlen.
Was isst du denn? Nur Gemüse und Obst? Ich esse Pflanzen und Produkte aus Pflanzen. Da kommt eine ganze Menge zusammen. :o) Es gibt viele leckere Sachen, die vegan sind und in normalem Supermarkt zu kaufen sind. Auch viele Gerichte habe ich ausprobiert, die schnell zuzubereiten sind, auch meinem Mann schmecken bzw. für ihn leicht verändert werden können. Einige habe ich in Blog - Vegan werden und leben schon vorgestellt (durchscrollen). Mehr davon in meinem nächsten Beitrag. Und hier gibt es viele weitere Rezepte Blog - Vegane Rezepte.
Hier geht es weiter: Berta Füßchen - Meine Ethik & die Folgen - Teil 12
Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Vegan werden und leben
Impulse Dezember 2011
Schwups, schon ist der letzte Monat in 2011 angebrochen. Die Zeit verfliegt immer schneller. Bald ist das Jahr rum. Es war so intensiv und anstrengend, hat mich an meine Grenzen gebracht. Heute geht es mir gut und besser als all die Monate zuvor. Jetzt will ich 2011 am liebsten gar nicht gehen lassen und es noch etwas genießen. Das Novemberblatt mit der Affirmation: "Ich lasse los, was ich nicht beeinflussen kann." hat mir so gut getan. Gerade als es darum ging, Entscheidungen für meine Selbstständigkeit zu treffen, hat mir dieser Satz viel Gelassenheit geschenkt. Auch das will ich noch nicht gehen lassen. Doch die Novemberzeit ist vorbei, das Blatt kann ich mir abschneiden und auf meinen Tisch stellen, wann immer mir nach dieser Inspiration ist. Es lockt das nächste Kalenderblatt:
Tischkalender 2011: Ich trau mich was
Foto: Ein Steinstapel, den ich selbst mit unglaublich viel Spaß und Geduld (eigentlich ist Widdern diese Tugend fern) aufgebaut habe. Erstaunt stellte ich fest: Ich kann das auch! Im Garten. Mit Kieseln, die am Teichrand liegen. Ich brauche dafür kein Meer, wo die meisten dieser Fotos entstehen, an die ich mich erinnere.
Affirmation: Ich wage es, langsam zu gehen & stehen zu bleiben.
Das passt wunderbar zu meinem Wunsch, das Jahr 2011 noch einmal bewusst zu genießen. Eigentlich passt das Bild nicht zu Weihnachtsmotiven und das finde ich heute gut. Gestern war ich Geschenke für Nichten und Neffen besorgen und es war so schrecklich laut und voll in dem Einkaufscenter. Diese Dekoration, überall Stände, x Leute... Puh. Da freue ich mich über die Ruhe, die das Dezemberbild des Tischkalenders ausstrahlt. Langsam gehen. Stehen bleiben. Mich umschauen. Durchatmen. Es anders machen als der breite Strom in dieser hektischen Zeit. Etwas mit Ruhe zelebrieren, zum Beispiel eine Tasse Tee aufschütten, Kerzen anzünden, den Duft und den Dampf beobachten. Zu mir finden. Seufz. Schön!
Wandkalender 2011: Herzensangelegenheiten
Oh, ist das Foto schön! Ich habe lange nicht daran gedacht und freue mich jetzt über dieses Herz aus Hagebutten, das ich selbst gebunden habe. Ich legte es zum Geburtstag meines Großvaters im Januar auf sein mit Schnee bedecktes Bett. Der Text: "Ich bin liebenswert." erinnert mich gerade sehr an meinen Großvater. Ich hatte das Gefühl, er nimmt mich so an wie ich bin, bei ihm konnte ich einfach sein. Das berührt mich und macht mich froh. Mein Opa strahlte für mich Wärme und Ruhe aus. Er war einfach da. Keine Wertung. Keine großen Aktionen. Er saß in seinem Sessel, schaute fern, gab mir ein Klümpchen. Im Winter, als ich noch klein war, wärmte er uns die Hände, wenn sie beim Spielen im Schnee kalt geworden waren. Liebe ist etwas so wunderbares. Jeder Mensch braucht eine solche Quelle der Verbundenheit, die einfach da ist.
Eine Ressource, die mein Herz bis an mein Lebensende erfreuen wird und mich stärkt. Danke, Opa! Winke winke!
Die Kalender für das kommende Jahr stelle ich im Blog ausführlich vor: Tischkalender 2012: "Ich will frei sein" - Wandkalender 2012: Glückliche Zeiten.
Wenn Sie die Kalender zu sich nach Hause, an Ihren Arbeitsplatz holen oder verschenken möchten: Hier im Webshop gibt es sie ... und einiges mehr.
Ich wünsche Ihnen und mir einen zauberhaften Dezember mit dem Blick auf das Wunder der Lichter und der Ruhe in der Natur!
Ihre Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse
Reichtum
'Wenn du deiner Herzensaufgabe folgst, wirst du reich sein wie nie zuvor!', lautet der Text auf einer meiner 40 gedruckten Postkarten. (inzwischen ausverkauft)
Als ich sie jetzt nochmal bewusst anschaute, war meine erste Reaktion:
'Schön!'
Zweite Reaktion: 'Reich wie nie zuvor? Reich werden
geht doch nur mit einer Aufgabe, die viel Geld einbringt. Bringt eine
Herzensaufgabe immer viel Geld ein? Kann gar nicht sein. Was habe ich
mir dabei gedacht?'
Dritte Reaktion: 'Was bedeutet 'reich sein'
eigentlich?'
Reichtum bringe ich als erstes mit Geld in Überfluss und Besitztümern in Verbindung, also materiellem Reichtum.
Doch den habe ich mit dem Text nicht gemeint. Gemeint war innerer Reichtum, zum Beispiel:
- Freude, Zufriedenheit
- Spaß haben
- Sinn spüren bei dem, was ich tue
- anderen eine Freude machen
- Zeit haben für die Dinge, die mir wichtig sind
- gesund sein
- Das Gefühl, wirklich alles zu haben, was man zum Leben braucht. Und damit meine ich nicht Auto, Haus, Gold, volles Konto, hohe Rentenansprüche usw., sondern das zu haben, was mich erfüllt, mir gut tut und was ich zum Leben brauche: Etwas zu essen, zu trinken, zum Schlafen, einen Platz wo ich mich wohlfühle, Schutz und Sicherheit fühle, in Verbindung sein mit Menschen, die ich liebe und die mich lieben oder mögen.
Zurück zum Ausgangssatz: 'Wenn du deiner Herzensaufgabe folgst, wirst du reich sein wie nie zuvor!'
Was ist das für eine Herzensaufgabe? Was ist meine Herzensaufgabe? Was die Ihre?
Wenn es nicht um Geld geht, ändert das meine Gedanken. Was mache ich nur wegen des Geldes? Was von den Dingen, für die ich Geld bekomme, macht mir wirklich Freude? Würde ich sie auch tun, wenn ich kein Geld dafür bekommen würde?
Geld ist wichtig ist, keine Frage. Obwohl es auch Menschen gibt, die das Gegenteil beweisen, zum Beispiel die Autorin Heidemarie Schwermer, die einen Großteil ihrer Rente verschenkt und sich lediglich eine Krankenversicherung davon gönnt. Ansonsten lebt sie z.B. als Haussitterin gegen Kost und Logis. Tolle Frau!
Wenn ich darüber länger nachdenke, spüre ich, dass es bei einer Herzensaufgabe gar nicht um riesig Großes gehen muss. Ich muss nicht die Welt neu erfinden, Berge versetzen. Eine Blogleserin schrieb mir mit großer Begeisterung von einer Holz-AG, die sie für Schülerinnen und Schüler anbietet, die allesamt mit Feuereifer mit der Laubsäge arbeiten, die Holzteile schleifen, anmalen. Alleine bei der Vorstellung spüre ich tiefe Freude. Hier geht es nicht um Geld. Hier geht es um eine andere Währung, die nicht für Geld zu kaufen ist: Freude.
Wir leben in einer Zeit, wo nicht nur Staaten überschuldet sind, weil sie jahrelang mehr Geld ausgegeben haben als da war. Konsumwünsche werden in meinen Augen mit so viel Werbung angeboten werden wie nie zuvor und inzwischen wird auch mit Geldgeschenken gelockt, wenn man auf Ratenzahlung kauft, also Schulden macht. Ein Kauf, der einen kurzen Kick bringt und doch keine dauerhafte Befriedigung. Es gab schon so einiges, von dem ich dachte, ich brauche es unbedingt, doch als ich es hatte, war der Reiz verflogen. Zum Beispiel ein Zeitschriftenabo, ein bestimmtes Buch. Wie viele Bücher habe ich hier, die ich noch nicht gelesen habe?
Wird das immer so weiter gehen wird oder findet ein Umdenken statt? Verzichten auf Annehmlichkeiten und Neuanschaffungen klingt erst mal wenig verlockend. Schulden abbauen und nicht mehr im Minus leben, sondern im 'Plus' klingt verlockend und erstrebenswert.
Reichtum fühlen durch eine Aufgabe, die mein Herz, die mich erfüllt. Welche Aufgabe würde mich so richtig froh machen, auch wenn ich dafür kein Geld bekommen würde?
Umdenken. Neue Wege einschlagen. Anders sein. Anders denken.
Gerade jetzt vor Weihnachten, wo es ums Geschenke 'kaufen/machen' geht. Da denke ich an ein Weihnachtsgeschenk für meinen Großvater. Das letzte, das ich für ihn machen durfte, doch das wusste ich damals nicht, denn ein paar Monate später starb er. Ich bastelte damals die ganzen Herbstferien zwei Puppen. Eine Großmutter und einen Großvater. Ich werde das Bild nie vergessen, wie mein Opa Weihnachten glücklich mit der Puppe auf dem Arm ging. Dieses Glück, das ich bei den Gedanken daran fühle, das schöne Gefühl, die beiden Puppen immer noch bei meiner Oma in der Vitrine sitzen zu sehen, das ist ein Reichtum, der unbezahlbar ist.
Mir fallen noch viel mehr solch kostbarer Momente ein. Sie machen mich glücklich!
Ich erinnere mich an die Robbe, die mich morgens früh an der Nordsee aufheiterte und den ganzen Tag zum Strahlen und Singen brachte. Das Eichhörnchen, das mir im Frühling vor die Kamera sprang. Das Rotkehlchen, welches im Winter ins Bild flog und wartete, bis ich mein Foto gemacht hatte. Die herrliche Briefaktion letztes Jahr hier im Blog, wo ich selbstgestrickte Socken, handgeschriebene Briefe und Karten, handgearbeiteten Weihnachtsschmuck und selbstgebrannte Mandeln erhielt. PURES GLÜCK!
Es gibt so viel Schönes auf dieser Welt. Reichtum, den man nur fühlen kann.
Anja Kolberg
[Link zur Webseite von Heidemarie Schmermer, die 2016 verstarb. Ihre Tochter führt die Seite weiter.]
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Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Berufl. Orientierung
Adventszauber
Dieser Lichtteller erfreut mich seit heute vormittag auf unserem Eßzimmertisch. Ich wollte dieses Jahr keinen Adventskranz, sondern all die Kerzen brennen lassen, die im letzten Jahr übrig geblieben sind. Meiner Blumenfreundin Petra-Ute erzählte ich von meinem Vorhaben und sie versorgte mich bei einem Besuch in ihrem Blumengeschäft (herrlich! Kirchweg 131, 50858 Köln-Junkersdorf) mit Naturmaterial, welches ich mit den Kerzen auf einen Teller legte. Ich bin so angetan von meinem Adventslicht. Aus dem Foto habe ich eine neue Advents-Ecard gemacht. [Klick zu den E-Cards]
Mir ist so gar nicht nach Weihnachtsstimmung, mir fehlt auch die Lust adventlich zu schmücken. Durch den Frost heute früh wurde es etwas besser, so entstand der Lichtteller. Insgesamt beobachte ich, dass ich in den letzten Jahren weniger Lust aufs Adventsschmücken habe und wenn, dann einfacher und naturbelassener. Bisher weiß ich nicht, ob ich dieses Jahr einen Weihnachtsbaum möchte. Letztes Jahr habe ich den Baum sogar eigenhändig besorgt, die Treppe hochgeschleppt und geschmückt, da mein Mann ja mit gebrochenem Bein auf dem Sofa lag. Die Lichter mag ich schon sehr am Abend. Überhaupt verbinde ich gerade mit Licht Gemütlichkeit und Adventszeit.
Eigentlich wollte ich mir heute früh die Haare im Einkaufscenter schneiden lassen, wo ich sonst hingehe, doch bei dem Gedanken an die vollen Geschäfte und Gänge, diese überbordende Dekoration, die Musikbeschallung, schreit es gleich 'Nein' in mir. Als mir Petra-Ute dann noch von dem Gefühl erzählte, als sie den Weihnachtsmarkt am Neumarkt sah, fehlte mir nochmehr die Lust mich in ein ähnlichen Trubel zu stürzen. Also machte ich einen Termin beim Frisör bei uns in der Straße und darauf freue ich mich schon.
Die Haare sollen wieder kürzer werden. Es heißt ja, wenn Frauen sich die Haare abschneiden, ändert oder hat sich was in ihrem Leben geändert. Ich mache das nach Impuls einmal im Jahr, meist nachdem sich was geändert hat. :o) Im Winter kann ich die Haare gut kürzer tragen, im Sommer brauche ich sie länger, damit ich sie zusammenbinden kann. Ich habe ja ziemlich viele wilde Haare, die unglaublich warm sein können. Mein Mann zeigte mir gestern seine neue 1. FC Köln Wintermütze und fragte mich, ob ich nicht auch eine wollte. Wir haben sehr unterschiedliche Haare, mit meinen und einer Mütze schwitze ich direkt am Kopf, ich habe einen natürlichen Kälteschutz. :o)
Heute Nachmittag gehe ich Plätzchen backen bei meiner Freundin Babsi und mit ihren beiden Töchtern. Darauf freue ich mich schon ganz besonders.
Ein schönes Wochenende!
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Kleines Glück im Alltag
Hochsensibilität
Ich bin hochsensibel und auf dem Weg, mich damit besser zu verstehen und anzunehmen.
Erste Berührungspunkte
2007
oder 2008 stieß ich das erste Mal auf den Begriff Hochsensible
Personen (HSP). Der Begriff stammt von der amerikanischen
Psychologin Elaine N. Aron. Sie schätzt ca. 15% der Menschen als
hochsensibel ein. Ein Segen, ich bin nicht alleine. :o)
Durch das Ausfüllen des Tests der Gesellschaft zur Förderung und Pflege der Belange hochempfindlicher Menschen - Zart besaitet konnte ich meine Empfindungen einordnen. Denn ich kenne es ja nicht, so zu empfinden wie andere. Das Innenleben lässt sich nicht vergleichen wie eine andere Haarfarbe. Hätte ich blaue Haare, wäre die Sache viel offensichtlicher. :o) Bisher war mir auch nicht klar, dass andere weniger aufnehmen als ich.
Die Forschung steckt lt. Zart besaitet noch in den Kinderschuhen, aber die Testergebnisse könnten Anhaltspunkte und Tendenzen liefern. Mit 300 Punkten lag ich am oberen Ende der Skala, schon ab 163 Punkten gehört man zu den Hochsensiblen Personen. Ich glaube durch meine Umstellung auf eine möglichst pflanzliche Ernährung bin ich noch empfindsamer geworden, denn bei meinem heutigen Test landete ich bei 310 Punkten. Wobei Tagesverfassung und Gesundheitszustand meine Einschätzungen und Wertungen im Test beeinflussen und zu schwankenden Ergebnissen führen.
Was bedeutet Hochsensibilität?
Hochsensible
nehmen mehr und intensiver wahr als andere Menschen, erfuhr ich. Da
jeder nur eine bestimmte Menge an Reizen - z.B. Lärm, große
Menschenmengen, dauerhafte Musikberieselung, Geruch oder Innenreize wie
Gefühle, Schmerzen... - verträgt, damit es ihm noch gut geht, ist das
Maß beim Hochsensiblen früher voll, weil er mehr wahrnimmt. Er verträgt
also nicht weniger, sondern nimmt aufgrund seines sehr empfindlichen
Nervensystems mehr wahr (und ist dadurch schneller gestresst, müde,
überfordert). Es geht nicht um besser oder
schlechter - eher um anders. Unterschiedliche Situationen
brauchen Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
Was nehme ich bei mir wahr?
Ich
kann nicht eindeutig sagen, was zu einer Hochsensibilität gehört, was
vom Charakter beeinflusst ist oder da ist wegen der eigenen Geschichte.
Dennoch möchte ich es gerne beschreiben: Ich empfinde meine intensive Wahrnehmung zum Teil sehr anstrengend im Alltag. Das grelle Neonlicht im Supermarkt, große Menschenmengen auf engem Raum, die vielen Eindrücke in Einkaufscentern, plötzliche Geräusche ermüden mich, nehmen mir Energie und bringen mich aus dem Gleichgewicht. Ich bin sehr schreckhaft.
Während andere die Dinge locker nehmen, kann ich es nicht. Ich bin ängstlich, sehr schmerzempfindlich und leicht innerlich verletzlich. Ich brauche ganz bestimmte Rahmenbedingungen, um mich wohl zu fühlen und brauche Zeit nur mit mir alleine, um in Ruhe - am liebsten in der Natur oder einer schönen Umgebung - meine Energiereserven wieder aufzufüllen.
Ich kann in bestimmten Situationen extrovertiert, fröhlich, lustig, mitreißend und ausgelassen sein, bin aber je nach Umgebung genau das Gegenteil und ziehe mich zurück. Ich habe den Anspruch an mich, alles richtig zu machen und mir ist es wichtig, andere nicht bewusst seelisch zu verletzen und dies unbedingt zu vermeiden. Löse ich dennoch bei einem anderen Traurigkeit oder andere schmerzliche Gefühle aus, ist das schlimm für mich. Ich bin gefangen in meinen Gefühlen, Selbstzweifeln, Schuld.
Die Gefühle anderer Menschen nehme ich wahr, wenn ich in ihr Gesicht schaue oder sie beobachte. Dann spüre ich, ob es ihnen gut oder schlecht geht, ob sie krank sind, Sorgen haben oder unzufrieden sind. Natürlich prüfe ich das nicht, in dem ich die Menschen frage, doch ich habe von meiner Therapeutin erfahren, dass Spiegelneuronen im Gehirn dafür sorgen, ich kann meiner Empathie vertrauen.
Wenn mein Mann sich verletzt und ich sehe das oder er zeigt mir seine Brandwunde, spüre ich einen tiefen, stechenden Schmerz. Mir fällt eine Begebenheit ein, wo ich sah, dass es unserem Hund nicht gut ging, mein Mann dies jedoch abwiegelte. Kurz darauf erbrach sich unser Hund.
Meine Empfindlichkeit ist auch abhängig von meiner körperlichen Verfassung, zu Beginn meiner Regel bin ich extrem empfindlich. Ich habe ich das Gefühl doppelt so viel zu hören wie sonst, Berührungen schmerzen fast. Ich muss dann sehr auf mich achten, mich ausruhen und zurück ziehen, damit es mir gut geht.
Schlechte Saiten
Es gibt Zeiten,
da fällt es mir schwer, dieser Hochsensibilität etwas positives
abzugewinnen. Besonders, wenn ich mal wieder sehr empfindlich reagiere
und ich mir wünsche, doch einfach cool zu sein und die Dinge
entspannter zu sehen, dies aber einfach (und auch schwer) nicht
geht. Zum Beispiel wenn andere in meiner Gegenwart schlechte Laune
haben, sich ablehnend und gereizt mir gegenüber äußern. Es gibt Momente,
in denen ich solche Situationen verlassen kann, oft ist das aber nicht
mögich. Für einen hochsensiblen Menschen wie mich, der eine angenehme
Stimmung braucht und ein gutes Gefühl, um sich wohl zu fühlen und wenig
Stress zu haben, eine sehr schwierige und anstrengende Sache.
Obwohl ich verstandesgemäß weiß, die Stimmung des anderen bedeutet nicht gleichzeitig, ich bin Verursacher dessen Stimmung (sondern sie hat mit ihm selbst zu tun), bekomme ich diese Gefühle ab und fühle mich unwohl in deren Gesellschaft. Es gibt Menschen - mein Mann gehört zu ihnen - denen macht es kaum etwas aus, wenn ein anderer miese Stimmung hat. Er kann sich davon gut abgrenzen. Dann wünsche ich mir, genau so zu sein, die Gefühle anderer nicht an mich ran zu lassen, mich davon nicht beeinflussen zu lassen, nicht an mir zu zweifeln und mich nicht schuldig zu fühlen. (Eben zu sein wie ich nicht bin.)
Selbstzweifel machen das Leben nicht leichter, besonders wenn ich mich wie das hässliche Entlein - einfach am falschen Platz fühle. Dabei geht es darum, mich selbst anzunehmen wie ich bin. Nicht leicht... Da liegt jede Menge Lernpotenzial und obwohl ich schon intensiv seit Jahren an mir arbeite und reflektiere, sind immer noch Baustellen da. Ich bezweifle auch, dass alle Probleme jemals aufhören werden. Schließlich - so ist meine Auffassung - bin ich als Seele hier auf der Erde, um zu lernen und zu reifen.
Ich glaube schon, dass es mir mit der Zeit immer besser gelingt, mich abzugrenzen und zu entscheiden, was ich aufnehmen möchte und was nicht und da ist mir auch schon vieles gelungen. Ich lasse heute den Anspruch an mich los, alles auf einmal zu lösen. (Und damit be-frei-t zu sein. Denn diese Empfindsamkeit gehört zu mir und lässt sich nicht wegzaubern. Obwohl ich vermute, sie lässt sich durch Medikamente oder Drogen unterdrücken oder abschwächen - allerdings keine Optionen für mich.)
Guten Saiten
Es gibt auch
positive Seiten. Juchuuuu! Für meine Arbeit als Coach kann ich meine
Empathie erfolgreich einsetzen und auch bei der Gestaltung meiner
Kalender spielen sie eine Rolle. Denn darin fließen so viele meiner
Ressourcen, Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken ein. (Du kannst sie vor
Weihnachten in meinem Online-Shop
kaufen, vielleicht gibt es während des Jahres noch welche bei Amazon.).
Zart besaitet hat eine schöne Präsentation erstellt, in der sie die
Stärken der Hochsensiblen beschreiben:
Feine, detailreiche Wahrnehmung. Intensive Vorstellungskraft, visionär, Schönheit & Harmonie sind ihnen wichtig. Denken in komplexen Zusammenhängen. Sie sehen Querverbindungen, die anderen nicht auffallen. Meist haben sie hohe ethische Standards, achten auf Minderheiten und fühlen sich dem Allgemeinwohl verpflichtet.
Es tut gut, mir die guten Seiten bewusst vor Augen zu führen, gerade wenn ich mit den anstrengenden Seiten konfrontiert bin.
Mir fiel beim Betrachten der Präsentation ein, wie wichtig mir als Kind schon Gerechtigkeit war und die kleinsten und schwächsten zu schützen. Nicht umsonst haben wir einen Hund, der im Wurf übrig geblieben ist, weil er einen Geburtsfehler hatte. Natürlich wollte ich genau den!
Weitere Informationen: Zart besaitet - Informations- und Forschungsverbundes Hochsensibilität e.V. - Wikipedia über Hochsensibilität
Diesen Artikel habe ich unzählige Male begonnen. Endlich, heute - am 17.11.2011 - habe ich ihn fertig gestellt. Ich bin so froh, habe ich mich durch das Schreiben noch intensiver verstanden. Und mich selbst verstehen - das fühlt sich an wie nach Hause kommen!
Von Herzen,
Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Lieblingsartikel, Blog - Psychologie
Impulse November 2011
Tischkalender 2011: Ich trau mich was
Foto: Eine von Frost überzogene Echinazea.
Wie weit entfernt ist
der warme Tag heute - in Köln waren es 19 Grad - von typischem
Novemberfrost. Ich sehne mich in dieser Jahrszeit nach Kälte und freue
mich schon auf die Frost-Zaubereien in der Natur.
Affirmation: Ich lasse los, was ich nicht beeinflussen kann.
Ich liebe diesen Satz. So schwer er auch für mich umzusetzen ist. Solange ich der Meinung bin, dass ich Einfluss habe und ich noch nicht alles gegeben habe, halte ich fest werde ich nicht frei.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Loslassen? Vielleicht, wenn ich merke, ich verliere nur noch Energie. Wenn mir bewusst wird, dass die Sache gar nicht in meinen Verantwortungsbereich fällt. Zum Beispiel, wenn es darum geht, was ein anderer Mensch tun oder lassen soll. Dazu mehr in der Kalendervorstellung von letztem Herbst.
Ich wünsche mir, dass es mir im November gelingt, mehr loszulassen als krampfhaft festhalten und ändern zu wollen. Und statt dem Festhalten meine Konzentration auf das zu Lenken, was mir Energie gibt.
Wandkalender 2011: Herzensangelegenheiten
Foto: Mit der Kamera habe ich im Dunklen eine Lichtquelle aufgenommen
und die Kamera dabei in Herzform bewegt.
Text: Ich wünsche mir was.
Ich werde im November daran
erinnert, MIR etwas zu wünschen. Nicht an andere denken, sondern an mich
selbst. Ich habe die Aufgabe, für mich da zu sein, mir aufmerksam
zuzuhören und mir meine Herzenswünsche zu erfüllen. Nicht länger auf den
Prinz auf dem weißen Pferd warten, der den Zauberstab der guten Fee
schwingt.
Diesen November habe ich mir schon einen Herzenswunsch erfüllt, an den mich meine innere Stimme immer wieder erinnerte. Ich werde nächstes Jahr für eine Woche nach England reisen und dort einen Kurs in Medialiät belegen. Davon träume ich schon seit ich mit meiner Freundin Ariane im Sommer 2003 das erste Mal dort war. Nächstes Jahr wird es Wirklichkeit. Ich fühle tiefe Freude, Tränen steigen in meine Augen. Ich habe mir was gewünscht UND es mir erfüllt.
Ich wünsche mir, öfter den Zauberstab für mich zu schwingen - und meine Märchen wahr werden zu lassen.
Die Kalender für 2012 können Sie hier kaufen: Zum Webshop Einfach anders.
Herzensgrüße aus Köln
Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse
Webshop ist eröffnet
Es ist soweit: Die Tore des Webshops sind geöffnet.
Dort finden Sie:
- den Tischkalender 2012 'Ich will frei sein', auch in Geschenkverpackung mit Kärtchen,
- den Wandkalender 2012 'Glückliche Zeiten'
- vier Weihnachtskarten mit Umschlag
- Postkartenset und einzelne Postkarten
- Aufkleber mit Lilo
- Minikarten-Set Nr. 4
Viel Freude beim Durchklicken!
Ihre Anja Kolberg
Wandkalender 2012: Glückliche Zeiten
Mein zweiter Wandkalender erblickte diesen Herbst das Licht der Welt. :o)
Ganz bewusst habe ich mit dem Wandkalender einen Gegenpol zum Tischkalender 'Ich will frei sein' geschaffen, der mit seinen positiven Affirmationen zur inneren Reflektion anregt. Im Wandkalender 'Glückliche Zeiten' habe ich die Worte zu den Bildern spielerisch fließen lassen. Ziel ist es, beim Betrachten auf andere Gedanken zu kommen, Kraft zu sammeln, Mut zu schüpfen, in andere Welten einzutauchen und zur inneren Ruhe zu kommen.
Die Seiten im Detail mit meinen Impulsen. Wohlwissend, bei jeder Betrachterin, jedem Betrachter lösen die Kalenderblätter andere Gedanken aus:
JANUAR 2012
Foto: Mit eisigen Flocken berieselte Schneeglöckchen in einer sonnigen Winterstimmung. Aufgenommen im Garten meiner Großmutter im Bergischen Land.
Text: Eingehüllt in einen schützenden Mantel blicke ich stark und voller Zuversicht auf ein Leben, in dem ich mich ganz leben & lieben kann.
Meine Impulse: Die Schneekristalle schützen die Pflanze vor Kälte. Auch ich bin beschützt. Die Aussicht auf ein Jahr, in dem ich mich lebe, mich selbst liebe und zu mir stehe - ist wundervoll und stärkend.
FEBRUAR 2012
Foto: Der Zweig eines großen Bambus in der Wintesonne. Im Hintergrund der mit Raureif überzogene Japanische Garten in Leverkusen.
Text: Ein leiser Gruß des Windes. Zaghaft springt in der Eiseskälte ein Glühwürmchen hervor, packt uns und schleppt uns hinaus in die Wunderwelt der Natur.
Meine Impulse: Ich empfinde unglaublichen Spaß bei diesem Text und stelle mir das leuchtende Insekt vor, das an mir zupft. Ich fühle Lebensfreude. Kleine Geschichten tun einfach gut.
MÄRZ 2012
Foto: Ein Eichhörnchen hüpft in der Frühlingssonne über eine Wiese mit Blausternchen. Aufgenommen in der Kölner Flora. Manche von Ihnen kennen das Foto von meiner Postkarte Nr. 06028 aus dem Webshop. Weil es zu meinen Lieblingsbildern gehört, veröffentliche ich es nun auch als großes Bild. Ein Eichhörnchen in der Sonne an einem so schönen Platz zu fotographieren: Ein echter Glücksmoment. Die Kamera lag zum Fotographieren bereit in der Hand, da sprang der kleine Waldbewohner in mein Sichtfeld und hielt genau so lange still, bis ich mein Foto geschossen hatte. Kostbare Momente, von der Natur geschenkt.
Text: Lass mich wieder lernen zu staunen wie ein Kind. So schön ist das Leben!
Meine Impulse: Mich am Leben erfreuen, dafür brauche ich Zeit und Muße, um genau hinzuschauen. Als würde ich die Dinge zum ersten Mal sehen und entdecken - wie ein Kind. Es gibt viel Schönes, zum Beispiel in der Natur, zu entdecken. Ein trinkendes Rotkehlchen, ein kauendes Schaf, ein schlafender Hund, die Spitzen der Pflanzen, die im März die Erde durchbrechen, der Himmel mit seinen Wolken, der Duft einer Frühlingsblume.... Die Welt ist bunt und reich. An ihre Schätze erinnert mich dieses Kalenderblatt.
APRIL 2012
Foto: Mit weißen Blütenbällen übersäte Zweige eines alten Kirschbaumes. Sein Anblick hat mich im Frühjahr 2011 umgehauen. Stundenlang hätte ich in seine Krone schauen können, am liebsten in einem Liegestuhl in der Sonne. So schön! Aufgenommen bei uns im Wohngebiet im Westen Kölns.
Text: Die Natur beginnt jeden Frühling den Kreis von Geburt, Wachsen, Reifen & Rückzug. Auch wir Menschen haben die Chance, jedes Jahr neu anzufangen.
Meine Impulse: Die Idee, ich kann wie die Natur jedes Jahr neu anfangen, fasziniert mich. Was erneut versuchen? Vielleicht etwas, das ich schon aufgegeben hatte, doch mein Herz hängt noch daran? Die Kraft des Frühlings, der Zauber des Anfangs ermutigt mich, meine Energie auf mir wichtige Themen zu konzentrieren.
MAI 2012
Foto: Hasenglöckchen, sich entrollende Farnblätter, Knöpfe von Tulpenköpfen und Schachtelhalm im Licht der Morgensonne. Wie eine Märchenlandschaft. Aufgenommen im Japanischen Garten in Leverkusen.
Text: Die Geister des Waldes nehmen ihre Plätze ein. Zwerge beginnen ein Glockenspiel. Blüten werden zu Höhenmessern. Bald beginnt der Elfensprung.
Meine Impulse: Ich kann mir diese Situation bildlich vorstellen. Die wuselnden Waldgeister, die aufgeregte Stimmung. Ein Wettkampf. Herrlich - davon kann ich nicht genug bekommen. Futter für die Phantasie!
JUNI 2012
Foto: Der verlassene Leuchtturm inmitten der Wanderdüne Rubjerg Knude an der Nordwestküste Dänemarks. Diese imposante Düne ist von weitem zu sehen. Der Wind bläst dort oben mit enormer Kraft, verweht den Sand. Ein tolles Naturschauspiel. Gleich am Leuchtturm war einst ein Museum, welches inzwischen unter der Düne liegt. Obenauf bietet sich eine Weitsicht auf das Meer und das umliegende Land. Ich liebe die Farben dieses Fotos.
Text: Mich auf den Weg machen & in neue Welten aufbrechen. Staunend mich selbst dabei wiederfinden.
Meine Impulse: Das Foto erinnert mich mit dem Text zuerst an Seefahrer, an ein Abenteuer. Für ein Abenteuer muss ich keine lange Reise antreten. Es kann ein Abenteuer sein, etwas Neues zu lernen oder etwas anders als üblich zu machen. Wenn ich mich auf einen solchen Weg begebe, kann ich mir selbst wieder auf die Spur kommen. Ich lerne mich von einer vielleicht im Alltag verschütteten Seite kennen. Welche Welt möchte ich besuchen?
JULI 2012
Foto: Klatschmohn aus der Perspektive eines Käfers aufgenommen. Schon lange will dieses Bild in einen Kalender. Ich liebe die Leichtigkeit dieser Blüte, die feinen Härchen am Stengel und die Schatten der Stempel im Blüteninneren.
Text: Der Wind tanzt Tango mit den Blüten. Ich singe mein Lied.
Meine Impulse: Als ich das Bild betrachtete, sah ich die Blüte vor meinem inneren Auge im Wind tanzen. Tango passt zu dieser Bewegung und zur Blütenfarbe. Sommerluft. Ein rotes Sommerkleid. Ich bin so glücklich und beschwingt, dass ich mein Lied singe. Vielleicht mein Lieblingslied? Oder ist mein Lied singen ein Sinnbild dafür, gänzlich glücklich zu sein?
AUGUST 2012
Foto: Echinazea vor einem uralten Bienenhäuschen, dessen Dach mit Moos bewachsen ist. Das Häuschen stand im Bergischen in einem alten Bauerngarten, der einem modernen Garten weichen musste. Um so schöner die Erinnerung an dieses stimmungsvolle Landbild.
Text: Klein sein wie ein Schmetterling und die Blumen anhimmeln.
Meine Impulse: Ich stelle mir vor, ich bin ein Schmetterling und fliege durch diesen Garten: ‚Oh, Sommerhüte! Ihr Nektar.... yam, ein Traum. Ich setze mich jetzt mitten auf ihre stacheligen Häupter, schlürfe ihre süße Kost und sonne mich.' Schöne Vorstellung...
SEPTEMBER 2012
Foto: Sonnenuntergang über der dänischen Nordsee.
Text: Die Liebe, die mir zur Verfügung steht, ist unendlich. Unendlich sind auch die Möglichkeiten, meine Träume zum Leben zu erwecken und den Tanz auf dem Horizont zu wagen.
Meine Impulse: Auf dem Horizont tanzen. Unmögliches wagen und schaffen. Es gibt Menschen auf der Welt, die Unmögliches schafften. Viellicht auch ich? Die Vorstellung, mir steht unendliche Liebe zur Verfügung, finde ich unbeschreiblich schön und stärkend. Ich freue mich schon auf September.
OKOTBER 2012
Foto: Auf dem Baumstumpf einer Tanne hat sich ein Bett aus Moos angesiedelt. Darauf wohnen klitzekleine Pilze. Als ich mit meinem Onkel und meiner Tante zu einer Wanderung in den Wald aufbrechen wollte, um Pilze zu fotographieren, sagte meine Oma, sie habe ein paar ganz besondere Exemplare gleich vor ihrem Fenster stehen. Im Herbstlicht lachten sie mich an. Wie wahr, was für ein schönes Bild!
Text: Landeplattform fürs kleine & große Glück.
Meine Impulse: Ohne Worte. :o)
NOVEMBER 2012
Foto: Ein Grasbüchel hoch auf den Klippen über dem Meer während der blauen Stunde. Wenn die Sonne untergegangen ist und bevor es dunkel wird, taucht die Landschaft in ein blaues Licht. Eine besondere Stimmung entsteht, die viele Künstler dort oben im Land des Lichts im Norden Dänemarks inspirierte und inspiriert.
Text: Friede umgibt mich. Er durchdringt jede Zelle und lässt meine Lebensgeister hüpfen.
Meine Impulse: Helligkeit im von mir so dunkel erlebten November. Die Worte fangen mich in der Hektik dieser emsigen Zeit auf, geben mir Kraft und Ruhe. Die im Wind hüpfenden Grashalme erinnern mich an hüpfende Lebensgeister. Wie sehen sie wohl aus?
DEZEMBER 2012
Foto: Eine Schneeflocke ist auf der Spitze eines Kiefernzweiges gelandet. Aufgenommen im Bayrischen Wald.
Text: Ganz leise schleicht sich das Glück in meine Seele & zündet dort ein Lichtlein an.
Meine Impulse: Ich liebe die winterliche Stimmung des Bildes und kann das duftende Harz fast riechen. Welch ein Glück, eine einzelne Schneeflocke zu betrachten. Frieden. Glück. Wunder. Geschichten. Weihnachtsstimmung.
SEITE 2
Auch dieses Jahr gibt es ein A5-Poster im Kalender. Auf der zweiten Seite im Kalender hüpft Lilo dieses Jahr für ihre Fans in die Luft. Einfach ausschneiden und einrahmen. :o)
Diese Glücksmomente für die Seele möchte der Wandkalender schenken.
Kaufen können Sie den Kalender - dieses Jahr übrigens preisgünstiger -
im Webshop.
Also
Bonus erhält dieses Jahr jeder Besteller die hier aufgeführte
Beschreibung als PDF-Downloadlink zur Verfügung gestellt.
Glückliche Zeiten!
Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Kalender, Kalender, Shop
Tischkalender 2012: "Ich will frei sein"
Bühne frei für den neuen Tischkalender 2012! Ab 1.11.2011 kann er im Shop erworben werden.
Natürlich bin ich wieder schrecklich verliebt... in meinen neuen Tischkalender. Wie jedes Jahr ist genau dieser neuste der schönste. :o)
Hier meine Gedanken bei der Konzeption, wohlwissend: Bei jedem Betrachter und jeder Betrachterin lösen Bilder und Texte eigene Impulse aus. Los geht's:
Ich will frei sein.
Mich lösen von dem, was mich abhält, ich
selbst zu sein. Annehmen, was ich nicht ändern kann und Teil des Lebens
ist. Gelassenheit entwickeln. Kräfte in mir entdecken und Gutes im Außen
finden. Mir selbst eine liebevolle Wegbegleiterin sein. Dafür bietet
dieser Kalender inspirierende Fotographien und Texte.
JANUAR
Foto: Winzig kleine Vogelhäuschen, liebevoll von Hand von meinem Onkel gefertigt. Bei einem Besuch im Bergischen konnte ich gar nicht anders, als diese bezaubernde Sammlung draußen in den Garten zu hängen, um sie mit der Kamera einzufangen.
Affirmation: Ich will frei sein
Mich befreien von all dem Ballast, der zwischen mir und dem Leben steht, das mir gut tut und das Sinn für mich macht. Was ist das, was mich belastet? Was hält mich davon ab, frei zu sein? Der Januar lädt mich dazu ein, mir klar darüber zu werden, was ich will und was ich nicht mehr will. Eine klare Botschaft als Auftakt für das Jahr 2012.
FEBRUAR
Foto: Ein Paar spaziert im Winter am Strand von Dänemarks
Nordseeküste entlang.
Affirmation: Ich prüfe meine Illusionen.
Das Bild lässt mich an Beziehung denken. Gibt es etwas, das ich ändern könnte, damit meine Beziehung erfüllter ist? Gibt es in Bezug auf Partnerschaft Illusionen, zum Beispiel wie ich glaube, eine 'gute' Partnerschaft zu laufen hat, die längst überholt sind und nicht mehr dem entsprechen, was ich heute stimmig finde? Welche Vorstellungen möchte ich am liebsten über Bord werfen, damit ich und mein Partner so leben, wie es uns beide glücklich macht?
Foto: Frisch geschlüpfte hellgrüne Blätter und cremeweiße Blüten eines Zwetschgenbaumes. Im Herbst durfte ich seine saftigen, tieflilafarbenen Früchte bewundern.
Affirmation: Ich finde Menschen, die mir gut tun.
Dieser Satz zieht mich magisch an. Den Blick auf Menschen richten, die mir gut tun. Wer ist das? Schenke ich ihnen genug Beachtung und verbringe ich ausreichend Zeit mit ihnen? Wenn ich mir mehr Menschen in meinem Leben wünsche, dir mir wirklich gut tun: Was zeichnet diese Menschen aus? Wo könnte ich ihnen begegnen? Der Frühlingsmonat März lädt mich dazu ein, darüber nachzudenken.
APRIL
Foto: Blüten und frische Blätter einer Kastanie. Ich liiiiiebe Kastanien. Hinter dem Haus meiner Eltern stand ein Kastanienbaum, den wir Kinder mit Vorliebe hochkletterten. War das ein Spaß. Diese glatte und doch raue Rinde, seine herrlich ausladenden Äste, das Grün der Blätter, die Aussicht von da oben.... Das ganze Jahr sind diese Riesen mit ihrer besonderen Blattform, duftenden Blütenrispen und den von einer stacheligen Schale umhüllten, der Hand schmeichelnden Früchte ein Hingucker.
Affirmation: Ich traue anderen etwas zu.
Wenn ich mich ändere, bedeutet das auch oft eine Veränderung für mein Umfeld. Der April macht mir Mut, meinem Umfeld diese Änderung zuzutrauen. Zum Beispiel dem Partner zumuten, öfter alleine zu sein, weil ich ein Projekt habe, das mich von zu Hause für eine zeitlang fortführt. Es bedeutet auch loslassen von der Kontrolle, der Alltag läuft wie ich es will. Wenn ich eine Aufgabe abgebe, sie einem anderen Menschen zutraue, bedeutet es, mich einzulassen: Dieser Mensch macht es anders als ich.
MAI
Foto: Lilafarbene Akelei vor einem großen Schneeball-Busch und darüber der blaue Maihimmel am Morgen. Das Bergische Licht ist herrlich!
Affirmation: Ich ändere mein Leben & fange mit was Leichtem an.
Wie oft nehme ich mir etwas vor und scheitere an zu hohen Zielen, zu hohen Erwartungen? Dabei fangen Änderungen mit was ganz kleinem an. Ein klitzekleiner Schritt kann viel in Bewegung setzen - so wie der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Wirbelsturm auslösen kann. Ein Anruf. Ein Besuch. Ein Gespräch. Ein Lächeln. Einen anderen Spazierweg wählen. Mich auf einen anderen Platz setzen. Mit links schreiben oder mit rechts. Irgend etwas anders machen als ich es sonst mache. Den Blick auf die Dinge ändern. Die Wirkung: Ich ändere mich in kleinen Schritten. Leicht und sanft wie der Flügelschlag eines Schmetterlings...
JUNI
Foto: Strandhafer auf den Dünen. Dahinter das Meer und der blaue Himmel.
Affirmation: Ich erfülle mir meine Bedürfnisse.
Das Meer nährt eine große Sehnsucht in mir. Wenn ich ans Meer reise, ist dieser erste Blick auf das Blau, das Glitzern am Horizont, diese Weite, etwas besonderes für mich. Am Meer atme ich innerlich durch. Ich genieße den brausenden Wind, kreischende Möven, schmecke salzige Luft, beobachte die Kraft der Wellen und die hochspringende Gischt. Stundenlang. Erholung pur.
Im Sommer 2011 war klar: Wir machen keinen Urlaub. Keine Chance, das Meer zu sehen. Wir planten unseren Hochzeittag und suchten für einen Ausflug Ziele aus, die in einer, maximal zwei Stunden erreichbar waren. Ich spürte, wie unzufrieden ich war. Das war nicht, was ich wirklich wollte. Ich wollte weit schauen, ich brauchte Weite. Nein, ein Besuch auf einem Berg - nicht das richtige. Ich gestand mir ein: Was ich wirklich brauchte, war das Meer. Die Gegenargumente meines Mannes waren überzeugend: Unser Hochzeitstag fiel auf den Anfang der Sommerferien, ein Stau war so gut wie sicher. Drei Stunden brauchten wir – ohne Stau - mindestens bis zum Meer. Lohnte sich das für einen Tag? Drei Stunden hin, drei Stunden zurück.
Starker Gegenwind. Es fiel mir schwer, zu meinem Bedürfnis zu stehen. Ich überlegte hin und her, bis mir klar war: 'Und wenn ich nur für eine Stunde das Meer sehen kann, ist das für mich die lange Fahrt und all den Aufwand wert.'
Wieder und wieder bot mir mein Mann Ziele in der Nähe an. Ich wunderte mich über mich selbst, es gelang mir dieses Mal, konsequent zu meinem tiefen Herzenswunsch zu stehen und immer wieder zu sagen: 'Ich möchte ans Meer.' Irgendwann gab mein Mann auf und mein kleines Wunder geschah: Wir fuhren ans Meer. Für einen einzigen Tag. ... und ohne eine einzige Minute Stau.
Dieses Kalenderblatt erinnert mich an diesen Tag am Meer, der mir viel bedeutet, auch für unsere Beziehung. Als wir uns kennen lernten, spielte das Meer eine wichtige Rolle... Der Juni wird mich erinnern, wie wichtig es ist, zu mir und zu meinen Wünschen und Bedürfnissen zu stehen und sie mir zu erfüllen. Trotz Gegenwind.
JULI
Foto: Impatiens oder Drüsentragendes Springkraut heißt die hoch gewachsene Bachblüte, die in großen Gruppen am Wegesrand und an Flussläufen steht. Dieses Exemplar lachte mich auf einer großen Waldlichtung an, auf der sich Pflanzen nach einer Rodung ausbreiteten.
Affirmation: Ich bin für mein Glück selbst verantwortlich.
Mein Partner ist nicht da, um mich glücklich zu machen. Es ist meine eigene Aufgabe, mich glücklich zu machen. Beispiel: Als unsere Beziehung noch frisch war, schenkte mein Mann mir öfter Blumen. Das schlief im Laufe der Jahre ein - bis auf einen Blumenstrauß jährlich zum Hochzeitstag. Am Anfang war ich darüber traurig, sauer und betrübt. Bis ich einsah: Ich brauche nicht zu warten, bis mein Mann mir Blumen schenkt. Wenn ich welche möchte, kann ich sie mir selbst kaufen oder pflücken. Ich bin verantwortlich, dass es mir gut geht. Ich mach's mir selbst schön, mein Leben - unabhängig von anderen. Das ist Freiheit für mich.
AUGUST
Foto: Zwischen Steinen schafft sich Löwenzahn Platz zum Wachsen, Leben und Blühen.
Affirmation: Ich entdecke meine Widerstandskräfte.
Resilenz heißt die Kraft wieder aufzustehen, wenn man hingefallen ist, die Kraft, mit den Widrigkeiten des Lebens klar zu kommen. Dieser Löwenzahn erinnert mich an die unbändige Kraft, die in mir liegt, die in uns allen liegt. Da sind so viele Ressourcen, die wir noch nicht aktiviert haben. Der August macht neugierig und zuversichtlich, hinzuschauen: Welche Kräfte liegen in mir?
SEPTEMBER
Foto: Ein großer mit einem kleinen Pilz auf einem Moosteppich, der mit glitzernden Tautropfen geschmückt ist. Aufgenommen an einem frühen Morgen auf einer Waldlichtung im Bergischen Land.
Affirmation: Ich reiche meinem inneren Kind die Hand.
Das innere Kind ist ein Teil von mir. Und zwar der Teil, der ich als Kind war. Meine Gefühle als Kind, was ich erlebte, was mich berührte, meine Sicht auf die Welt, meine Annahmen, wie die Dinge sind... Die Gefühle und Erlebnisse meines inneren Kindes bestimmen noch heute mein Leben. Deswegen ist es wichtig, für mein inneres Kind da zu sein, ihm zuzuhören, die Hand zu halten, wenn es ängstlich ist, seine Sorgen ernst zu nehmen, es zu trösten und zum Jubeln zu bringen. Das verschafft Luft, macht glücklich und frei und heilt alte Wunden. Mehr über mein inneres Kind: Auf meiner Webseite unter Blog - Inneres Kind.
OKTOBER
Foto: Der weite Himmel über der Nordseeküste verfärbt sich mit seinen Wolken im Licht der Sonne. Drei Vögel segeln durch die Lüfte.
Affirmation: Ich lasse das Leben auf mich zukommen.
Unbeschwert lassen die Vögel das Leben auf sich zukommen. Sie wissen nicht, was morgen ist. Sie vertrauen darauf, auch am nächsten Tag versorgt zu sein und verschwenden daran keine Gedanken. Leben im hier und jetzt. Der Oktober ermutigt mich, meine Sorgen loszulassen und zu vertrauen, es ist gut für mich gesorgt.
NOVEMBER
Foto: Das verlassene Gehäuse einer Weinbergschnecke auf einem Holzdeck, durch das ein Farn emporwächst.
Affirmation: Ich nehme Leid & Schmerz als Teil des Lebens an.
Es kann anstrengend sein, immer wieder zu versuchen, fröhlich zu sein, wenn das nicht der wirklichen Stimmung entspricht. Was bringt es, wieder und wieder nach Glück und Fröhlichkeit zu jagen, wenn es im Leben gerade anders aussieht? Leben ist beständiger Wechsel zwischen Licht und Schatten, Tag und Nacht, Gut und Böse. Leid & Schmerz sind Teil des Lebens. Ich brauche mich nicht anstrengen, um sie aus meinem Leben zu verbannen, sie gehören einfach dazu. Mit dieser Akzeptanz lebt es sich leichter.
DEZEMBER
Foto: Der Zweig einer Clematis von Frost überzogen.
Affirmation: Ich kann mich ändern, nicht dich.
Einfach ist es, Fehler bei einem anderen zu sehen und ihm zu sagen, was er tun muss, um glücklich zu sein. Wie schwer, eigene Fehler zu erkennen und selbst anstehende Schritte zu gehen. Genau darum geht es: Jeder kann nur sich selbst ändern. Dies zu akzeptieren und bei mir selbst anzufangen (und andere in Ruhe zu lassen) ist ein schwerer, gleichzeitig fruchtbarer und wertvoller Schritt Richtung seelische und körperliche Gesundheit. Daran erinnert mich der begegnungsintensive Dezember.
Das ist er, mein neuer Lieblingskalender. Die Entwicklungsarbeit der einzelnen Seiten brauchte Wochen, bis alles in einem Guss war: Texte, Bilder, Jahreszeiten, Gesamtkonzeption. Arbeit, die mich tief erfüllt und beglückt. Ich freue mich auf das Jahr mit ihm, mit den Seiten und deren Themen. Es wird spannend und heilsam, das neue Jahr 2012!
Im Shop können Sie den Tischkalender ab 1. November 2011 kaufen. (Per Newsletter schicke ich Ihnen gerne eine Erinnerung.) Also Bonus erhält dieses Jahr jeder Besteller die hier aufgeführte Beschreibung als PDF-Downloadlink zur Verfügung gestellt.
Herzensgrüße
Anja Kolberg
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Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Kalender, Kalender, Shop
Vergleichen kann auch der Anfang von Glück sein
Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit, lautet ein bekanntes Zitat von Sören Aabye Kierkegaard. Das habe ich auch so erlebt und im Februar 2009 berichtet, wie schwer es sich für mich anfühlt, mich mit anderen zu vergleichen und im August 2009, dass dieser Blick immer nur eine Seite der Medaillie beleuchtet.
Vergleichen kann aber auch etwas positives auslösen und damit der Anfang von Glück und das Ende von Traurigkeit sein.
Wann das der Fall ist? Zwei Beispiele:
Beispiel 1
Ich habe diese Gedanken: 'Ich bin die einzige, die
so fühlt.' 'Ich bin die einzige, die diese Probleme hat.' 'Keiner
versteht mich.' Welch positives Erwachen, dann auf Menschen zu treffen,
denen es ähnlich geht wie mir. Das passierte zum Beispiel in meinen
Berufsworkshops, wo sich Menschen trafen, die unzufrieden mit ihrer
beruflichen Situation waren. Auf einmal waren sie nicht mehr alleine mit
ihren Gefühlen, Gedanken und Wünschen. Im gewohnten Umfeld passiert es
schnell, die Einzige/der Einzige mit diesem Problem zu sein und auf
Unverständnis zu treffen.
Im Vergleich mit Gleichgesinnten erfährt man: 'Hey, ich bin normal und ich bin nicht alleine.' und gewinnt an Kraft und Selbstbewusstsein. Menschen, die ein ähnliches Ziel oder Bedürfnisse haben trifft man in Internetforen, in Vereinen, in Kursen, auf Veranstaltungen. Vergleichen - mit den richtigen Menschen - wird hier zu einem beglückenden Gefühl.
Beispiel 2
Ich denke: 'Die anderen sind besser als ich. Was
die können, kann ich niemals.'
Wer längere Zeit raus aus dem Berufsleben ist, entwickelt solche Gedanken schnell. Oder wenn ich längere Zeit etwas nicht gemacht habe (Sprache gesprochen, PC-Programme genutzt, längere Strecken mit dem Pkw gefahren...) oder wenn ich etwas neu lernen muss. Man verliert schnell das Gefühl, ob es ok ist, so wie es ist. Die Ansprüche an sich selbst gehen schnell in Illusionen über, wie viel man leisten muss, wie schnell man sein muss. Ideale werden entwickelt, die kein Mensch erfüllen kann.
Solche Illusionen lösen sich bei dem Vergleich mit der Realität auf. Dann wird das Vergleichen der Anfang von Glück. Ich höre auf zu glauben, ich bin nicht gut genug, ich schaffe das nicht und andere sind besser als ich. Jetzt weiß ich: 'Hey, was ich leiste, wie ich bin, was ich kann, ist gut und in Ordnung so.' Durch das Vergleichen mit der Realität wird das - zunächst negative - Selbstbild auf ein gesundes Niveau gebracht.
Wo hat man die Chance, sich zu vergleichen? In der Schule war früher durch die Notenvergabe klar, wo man stand. Das führte bei mir, zumindest in den Fächern, in denen ich gut stand, zu einem guten Selbstbewusstsein, aber auch zur Verunsicherung - zum Beispiel im Fach Sport, welches nicht meines war...
In meinem Abendstudium zur Betriebswirtin hatte ich das große Glück, einen guten Dozenten für Betriebswirtschaft und Rechnungswesen zu haben. Sein Feedback zu den einzelnen Klausuren hat mir wertvolles Selbstbewusstsein gegeben, von dem ich heute noch zehre. Es hat mir geholfen, mich einzuordnen, ein Gefühl für meine Leistung zu bekommen. Es fiel auf so dankbaren Boden, weil ich ein Mensch bin, der eher an sich zweifelt (auch wenn man mir das von außen nicht ansieht/anmerkt). Das Feedback war ein so wertvolles Geschenk für mich, dass ich meinem Dozenten und Klassenlehrer nach zehn Jahren nochmal schriftlich dafür dankte.
Jeder Mensch braucht positives Feedback, um sich einordnen zu können. Ob in der Kindheit, in der Schule, im Beruf, im Privatleben. Es hilft, ein gutes Gefühl für sich selbst zu bekommen. Vergleich ist hier kein 'ich bin besser/schlechter als andere', sondern ein 'ich bin ok, so wie ich bin' und ich habe einen Platz im Leben.
Ich wünsche jedem Menschen, genug Anerkennung und Feedback zu bekommen, um sich sicher und gewertschätzt zu fühlen.
Anja Kolberg
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Meine Träume verwirklichen - Oktober 2011 - Wandkalender Herzensangelegenheiten
Positive Affirmation: Ich verwirkliche meine Träume.
Fotographie: Ein von mir selbst gebundener Herbstkranz in Grün und Lilatönen, befestigt an einem Weidenkorb. Aufgenommen in der Abendsonne.
Ich liebe dieses Bild. Ich liebe diesen Text. Als ich dieses Blatt für die Druckerei fertigstellte, hatte ich Tränen in den Augen. Das ist immer und immer wieder mein Thema: An mich selbst und meine Träume und Wünsche glauben. Sie so ernst nehmen, dass ich sie verwirkliche. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl.
In der Kalendervorstellung letzten Herbst habe ich einiges zu diesem Kalenderblatt geschrieben, schauen Sie hier (bis Oktober runterscrollen).
Zusätzlich dazu möchte ich heute ganz besonders den Augenmerk darauf richten, mich selbst zu unterstützen. Anderen Mut machen, fällt mir leicht. So viel schwerer ist es für mich, mir selbst beizustehen und mir Mut zu machen. Die Kraft, die Energie und Liebe kommt dafür aus dem Inneren. Wenn ich mich selbst liebe, ist dies leichter möglich, als wenn ich das nicht tue.
Selbstliebe ist das Stichwort.
Liebvoll zu mir selbst sein. Wie eine gute Mutter/guter Vater zu meinem inneren Kind zu sein, das sie bedingungslos lieben. Denn das ist meine Aufgabe als Erwachsene, genau so zu mir zu sein.
Das möchte ich jetzt mal ausprobieren und mich hier öffnen. Zeit für einen kurzen Dialog zwischen meinen inneren Anteilen: Dem liebevollen Erwachsenen in mir und dem inneren Kind, das Träume hat.
Liebevoller Erwachsene: Welche Träume hast du?
Inneres Kind: Sag
ich dir nicht.
Liebevoller Erwachsene: Warum nicht?
Inneres Kind: Weil ich nicht
weiß, ob ich dir vertrauen kann.
Liebevoller Erwachsener: Du weißt nicht, ob du mir vertrauen kannst.
Warum? Habe ich dich schon mal verletzt?
Inneres Kind: (lacht bitter,
schaut dann auf den Boden) Nicht nur einmal.
Liebevoller Erwachsener: (betroffen) Oh, das tut mir leid. Das war nicht
meine Absicht. Entschuldige, wenn ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt
war, dass ich mich dir nicht widmen konnte wie du es gebraucht und
verdient hast.
Inneres Kind: Hmmm. (guckt noch immer traurig auf den
Boden)
Liebevoller Erwachsener: (Hockt sich hin, damit er dem inneren Kind auf
gleicher Höhe in die Augen schauen kann) Kannst du mir verzeihen?
Inneres
Kind: (verschränkt die Arme vor der Brust, schüttelt mit dem Kopf,
weicht dem Blick aus)
Liebevoller Erwachsener: War wohl ziemlich schlimm, was ich gemacht
habe, oder?
Inneres Kind: (hebt den Blick und nickt heftig)
Liebevoller Erwachsener: Was brauchst du denn von mir, damit es dir
besser geht?
Inneres Kind: Liebe. Verständnis. Da sein für mich.
(jetzt mit lauter und wütender Stimme) MEINE TRÄUME NICHT LÄCHERLICH
MACHEN, SONDERN MICH ERNST NEHMEN!
Liebevoller Erwachsener: Das habe ich nicht getan?
Inneres Kind: NEIN!
Liebevoller Erwachsener: (setzt sich jetzt im Schneidersitz auf den
Boden) Es tut mir leid, dass ich deine Träume lächerlich gemacht habe
und dich nicht ernst genommen habe. Es tut mir leid, dass ich so wenig
Verständnis für dich habe und nicht genug für dich da bin. Es tut mir
leid, dass ich dich nicht so liebe wie du bist und du es verdienst. Es
tut mir leid.
Inneres Kind: (guckt dem liebevollen Erwachsenen jetzt
genau in die Augen)
Liebevoller Erwachsener: Ist es ein bisschen besser?
Inneres Kind:
(zuckt lustlos mit den Schultern)
Liebevoller Erwachsener: Hilft es dir denn zu wissen, warum ich so
gehandelt habe?
Inneres Kind: (WÜTEND) NEIN! Dann geht es wieder nur
um dich. Wie immer. (sie wird leiser) Immer geht es nur um dich.
Liebevoller Erwachsener: (ist betroffen) Das war mir gar nicht bewusst.
Ich dachte, es würde dir helfen. Aber du hast Recht, dabei geht es um
mich. Die Aufmerksamkeit liegt bei mir und nicht bei dir. Du hast gar
nichts davon, wenn du weißt, warum ich so handle, oder?
Inneres
Kind: Nein. (leiser werdend, den Blick nun auf den Boden gerichtet)
Endlich begreifst du.
Liebevoller Erwachsener: Das hilft nur mir, um mein schlechtes Gewissen
zu beruhigen. (schlägt mir der Hand vor die Stirn) Jetzt begreife ich.
Es tut mir so unendlich leid. Du musst mir nicht verzeihen. Ich sehe
deinen großen Schmerz. Da ist bestimmt ganz viel Traurigkeit und Schmerz
und Resignation, oder?
Inneres Kind: (guckt auf den Boden und nickt)
Liebevoller Erwachsener: Wie kann ich das bloß wieder gut machen?
Inneres
Kind: (streckt die Schultern nach hinten, richtet sich regelrecht auf,
guckt hoch und grinst frech) In dem du mir meine Wünsche erfüllst!
(Ich habe gerade beim Schreiben einen solchen Spaß und eine große Freude, diese beiden Anteile von mir zu beobachten, ihre Gestik und Mimik, ihre Antworten. Reines Vergnügen!)
Liebevoller Erwachsener: (lächelt) Was sind denn deine Wünsche?
Inneres
Kind: Erzähle ich dir nicht.
Liebevoller Erwachsener: Aber wie soll ich sie dir denn erfüllen?
Inneres
Kind: In dem du auf mich hörst. Ich sende dir deutliche Signale, was ich
will. Überhöre mich nicht. Höre hin.
Liebevoller Erwachsener: Oh, das fällt mir bestimmt ganz schön schwer.
Inneres
Kind: Ist mir egal. Du wolltest wissen, wie du das wieder gut machen
kannst. Das ist meine Antwort.
Liebevoller Erwachsener: (grinst) Ok, ich werde achtsam sein und auf
deine Signale hören.
Inneres Kind: Versprochen?
Liebevoller Erwachsener: (wird etwas traurig, die Schultern schmerzen
und ziehen nach unten) Ich will dich nicht wieder enttäuschen und habe
Angst, dir das zu versprechen. Was, wenn ich es nicht halten kann, weil
ich Fehler mache?
Inneres Kind: Fehler sind mir wurscht! Dein Wille
zählt. Versprichst du mir, dass du auf meine Signale hörst und mir meine
Wünsche erfüllst?
Liebevoller Erwachsener: (windet sich) Aber ich kann doch nicht global
sagen, dass ich dir deine Wünsche alle erfülle. Was wenn du dir
wünschst, für eine zeitlang in ein anderes Land zu gehen oder dir etwas
wünschst, das ich mir nicht leisten kann?
Inneres Kind:
(entrüstet, stemmt die Hände in die Hüften) Ich wünsche mir nur Sachen,
die gehen. Ich sage nicht, dass ich mir Sachen wünsche, die einfach
sind. Für manche sind Veränderungen nötig, die dir schwer fallen. Aber
alle Wünsche gehören in dein, in unser Leben. Wenn du wirklich auf mich
hörst, wirst du den richtigen Weg gehen.
Liebevoller Erwachsener: Puh! (zieht die Augenbrauen nach oben) Das ist
ganz schön heftig für mich, macht mir auch ehrlich gesagt ein bisschen
Angst.
Inneres Kind: (lächelt, reicht dem liebevollen Erwachsenen die
Hand) Brauchst keine Angst haben. Wir sind doch zu zweit.
Kurz war der Dialog nicht, dafür mich sehr bewegend.
Gesegnete Oktobertage!
Anja Kolberg
PS: Der neue Wandkalender wird gerade gedruckt. Ich freue mich schon auf sein Eintreffen! Mehr dazu bald hier auf der Webseite.
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Goldener Oktober 2011 - Tischkalender
Der erste Tag verspricht den goldenen Oktober. Mal sehen, was uns die nächsten vier Wochen erwartet. Zeit für den Blick auf die neuen Kalenderblätter! :o)
Tischkalender 2011: Ich trau mich was
Das Foto zeigt einen herrlichen Fliegenpilz, der in einer Lichtung von der Sonne angestrahlt wird. Ein besonderer Moment, gerne erinnere ich mich an diesen Ausflug [Auf der Suche nach dem roten Glück mit den weißen Punkten] im Bergischen. Das war auch so ein sonniger Tag wie heute. Strahlend blauer Himmel. Begleitet von zwei mir sehr lieben Menschen wanderten wir los, damit ich die Fliegenpilze vor die Kamera bekam. Mein Wunsch wurde mir erfüllt. Das schönste Motiv ziert den Oktober in diesem Jahr.
Die positive Affirmation auf dem Kalenderblatt lautet: 'Ich darf anders sein.'
Im Moment finde ich die Worte zu dieser Affirmation nicht. Es fällt mir schwer. Mal sehen... Anders sein. Da fällt mir als erstes ein, nicht wie die anderen zu sein. Nehmen wir mal an 'die anderen' sind die 'Guten'. Sie schreiben gute Noten in der Schule, sie machen wenig Fehler, sind pünktlich, pflichtbewusst, nicht verhaltensauffällig, bekommen alles im Leben auf die Reihe, sie klagen nicht, werden nicht arbeitslos, nicht krank, haben immer gute Laune und selten Probleme. (Zumindest ist das die nach außen gezeigte Fassade.') Wenn ich zu dieser 'Idealgruppe' gehöre, ist soweit alles ok. Denn angepasst sein an die breite Masse wird belohnt, Kinder bekommen Aufmerksamkeiten, weil sie gute Noten schreiben, 'weil sie brav' sind oder Erwachsene Anerkennung für ein möglichst hohes regelmäßiges Einkommen, für Statussymbole, für gute Laune...
Wenn das also durch Aufmerksamkeit, Akzeptanz und Liebe belohnt wird, dann ist es ganz schön schwer, anders zu sein. Weil das eben nicht belohnt wird.
Aus dem Raster der Allgemeinheit zu fallen, kann ganz schön weh tun. Menschen, die plötzlich arbeitslos werden, können davon berichten. Menschen, die krank sind und nicht mehr den Beitrag zum Leben leisten können wie bisher, ebenso. Ich glaube, es macht auch den wenigsten Kindern Spaß, schlechte Noten zu schreiben. Nur drei von unzähligen Beispielen.
Dazu kommt, dass in der Herde laufen weitaus ungefährlicher ist, als alleine unterwegs zu sein. Ich denke hier an große Tierherden in der afrikanischen Steppe oder Fischschwärme. Sich in der breiten Masse bewegen, bedeutet auch Schutz.
Viele Argumente sprechen also für 'pass dich an'. Die Akzeptanz der Gesellschaft ist da, Liebe und Aufmerksamkeit, weil das Leben 'richtig' gemacht wird. Zumindest nach der Meinung der Gesellschaft, wie Mann/Frau/Kind zu sein hat.
Was aber, wenn sich das Gefühl breit macht, es geht nicht anders - als anders zu sein? Das Gefühl, sich selbst verleugnen zu müssen, wenn man weiterhin 'das Spiel der allgemeinen Erwartungshaltung/Verhaltens' mitspielt. Ich kenne das Gefühl zu gut, weil ich oft das Gefühl habe, anders zu sein. Mir fällt es schwer, dazu zu stehen, auch weil ich nicht das dazu notwenige Selbstwertgefühl habe, um damit ganz locker umzugehen. 'O.k., so bin ich eben.' Es wäre schön, wenn es mir eines Tages wie selbstverständlich durch den Kopf geht, statt mich innerlich unter Druck zu setzen, dass ich ja anders bin und nicht 'so' wie ich sein sollte.
Das Oktoberblatt lädt mich mit all seiner Liebe, Güte und Schönheit dazu ein, zu mir zu stehen, wie ich bin. Ich darf anders sein als die breite Masse. Ich darf sein wie ich bin. Die dafür notwendige Liebe erfahre ich von mir selbst. Ich bin mir selbst eine liebevolle Wegbegleiterin, die mich freundlich anlächelt und sagt: 'Schön, dass du bist wie du bist. Genau so mag ich dich.'
Anja Kolberg
PS: Der neue Tischkalender 2012 ist hier im Büro bereits eingetroffen. Ich bin ganz vernarrt in die neuen Motive und Texte. Mitte/Ende Oktober werde ich ihn vorstellen, der Verkauf beginnt ab 1. November 2012 im Shop. Neugierig auf das Motto? Es lautet für 2012: Ich will frei sein.
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Impulse für September 2011
Vom Tischkalender strahlen mir rosafarbene Clematisblüten entgegen, die sich mit leichter Hilfe den Kirschbaum hochgewunden haben.
Der stärkende Satz lautet: "Ich vertraue meiner Wahrnehmung."
Vor einigen Wochen hörte ich ein komisches Geräusch im Wohnzimmer beim Filmschauen. Mein Mann hörte es nicht, mich störte es sehr. Er meinte, das Geräusch könne nicht sein. Ich hörte aber etwas und blieb bei meiner Wahrnehmung. Am nächsten Tag gab er dann zu, dass etwas an der Lautsprecheranlage nicht in Ordnung gewesen sei, was einen komischen dumpfen Ton erzeugt habe.
Früher hätte ich nicht zu meiner Wahrnehmung gestanden und es als Irrtum abgetan, mein Gefühl 'da ist was' in Frage gestellt. Dieses Mal bin ich bei mir geblieben. Das hat so gut getan. Auch wenn andere Menschen die Dinge nicht so wahrnehmen wie ich, heißt das nicht, ich nehme etwas falsches wahr oder sie. Vielleicht nehmen wir unterschiedlich intensiv wahr. Menschen können unterschiedlich intensiv riechen, hören, sehen oder auch fühlen. Das bedeutet nicht, der eine macht es richtig und der andere falsch.
Es braucht zum Beispiel eine unglaublich feine Nase, um die Nuancen eines Parfüms zu kreieren oder einen hoch entwickelten Geschmackssinn, um bestens abgestimmte Gerichte zu kochen. Nur weil der gut ausgebildete Koch mehr Feinheiten wahrnimmt und ein anderer diese gar nicht schmeckt, heißt das nicht, sie exisiteren nicht.
Für diesen Monat möchte ich mich daran erinnern, meiner Wahrnehmung zu vertrauen. Was ich wahrnehme stimmt für mich. Es muss für keinen anderen stimmen. Der hat seine eigene Wahrnehmung. Wichtig ist, dass ich mich selbst nicht in Frage stelle.
(Wenn Sie mehr lesen möchten, hier stellte ich den gesamten Tischkalender 2011 vor.)
Ein Herz aus den selbst gepflückten und gezogenen Äpfeln in unserem Garten - bis auf den dicken, der unten den Abschluss bildet.
Text: "Ich nehme mich an wie ich bin."
Wie eine liebe Kundin und Besitzerin beider Kalender mir letzte Woche schrieb: Die beiden Kalenderblätter passen wunderbar zusammen und auch zu meinem letzten Blogbeitrag. Das war mir nicht aufgefallen. Jetzt sehe ich es. Was für ein schöner Zufall.
Mich annehmen wie ich bin. Oh ja. Eine schöne Aufgabe für mich. Meine Wahrnehmung annehmen, Dinge, die vielleicht andere nicht wahrnehmen - und für mich dennoch existieren dürfen. Meine Gefühle annehmen und bewusst fühlen, statt sie zu unterdrücken.
Die Äpfel auf dem Bild sind so unterschiedlich. Große. Kleine. Mit roten Backen. Hellgrün. Rotbraun. Mit Dellen. Ich kann noch viel mehr Unterschiede erkennen, wenn ich genauer hinschaue. So viele unterschiedliche Anteile trage ich auch in mir und noch viel mehr.
Die Kunst besteht darin, mich so anzunehmen und zu lieben wie ich mit. Mit all den unterschiedlichen Seiten. Eine Aufgabe, die so richtig Sinn macht, denn mich selbst zu lieben, ist das Beste, das es gibt. Wohlfühlen. Mich geliebt fühlen. Von mir selbst.
(Der Wandkalender 2011 in seiner Gesamtheit wurde von mir im Oktober 2010 hier vorgestellt.)
Ich wünsche Ihnen einen zauberhaften September & bis bald
Ihre Anja Kolberg
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Zerstreut & liebevoll
Hallo ihr lieben Menschen da draußen in der Welt,
ein Lebenszeichen aus Köln. Diesmal kein Bloggen zum neuen Kalenderblatt, sondern ein extra Beitrag. :o) Ich freue mich richtig. Die letzten Tage und Wochen habe ich den neuen Tischkalender entworfen und die Daten für die Druckerei erstellt. Es gibt wieder Vieles zu berichten. Doch einen Schritt nach dem anderen und immer so viel wie es geht.
Ich möchte von einem Erlebnis heute früh erzählen. Im Drogeriemarkt hier in der Straße stand ich mit einer Flasche Spülmittel an der Kasse. Vor mir eine junge Mutter mit Kinderwagen und Taschen bepackt. Sie bezahlte und wollte gehen. Die Kassierin: "Hier, vergessen sie ihre Sachen nicht." Darauf entgegnete die Mutter mit einem sehr liebevollen Ton: "Oh, bin ich heute zerstreut." Sie packte die Artikel in den Einkaufswagen.
Mich hatten ihre Worte sehr berührt, weil sie sich nicht selbstabwertete, sondern einfach beschrieb, wie sie heute war. Zerstreut. Ich sagte: "Das klingt schön, was sie gesagt haben. So liebevoll." Sie schaute mich glücklich an. Auch eine weitere Kundin stimmte zu: "Ja, bei mir klingt das immer anders." Und wir alle gingen mit einem Grinsen aus dem Geschäft.
Liebevoll mit mir selbst umgehen. Mich nicht abwerten, nichts abfälliges über mich selbst sagen. Sondern liebevoll - das Wort mag ich heute ganz besonders - über mich sprechen. Verständnis haben. Es ist so. Und es ist gut so.
Mit dem Wort 'zerstreut' verbinde ich Positives. Der zerstreute Professor, da sehe ich einen Weißhaarigen, die Kleidung abgewetzt, Brille auf der Nase, lesend inmitten eines gemütlichen Chaos. Ein Lächeln im Gesicht.
Wie oft bin ich selbst liebevoll zu mir? Und wie oft neige ich dazu, über mich zu urteilen, weil ich nicht so bin, wie es 'normal' 'richtig' wäre? Ich höre Sätze wie 'Habe ich schon wieder falsch gemacht' oder 'Ich bin nicht gut genug.' Heute früh begegnete mir eine schöne Inspiration. Es anders machen. Das möchte ich weiter üben.
So wie gestern, als ich sehr traurig war. Nachdem ich mich meinem Schmerz hingegeben hatte, statt ihn zu verdrängen, nahm ich mein inneres Kind an die Hand und fragte es, was es jezt braucht.
Es wünschte sich eine heiße Tasse Tee. Also bin ich mit ihm in die Küche. Sie suchte sich eine schöne Tasse aus, schaute sich die vielen Teekartons an, atmete den Duft ein, las die Beschreibungen und nahm den am besten Duftenden heraus. Ein Lächeln hatte meine Kleine da auf ihrem Gesicht.
Es macht mir Freude, liebevoll mit meinem inneren Kind - und damit mit mir selbst umzugehen. Denn das innere Kind, das bin ich. Das innere Kind trägt all die Emotionen in sich, Verletzungen, natürlich auch viele ungute Überzeugungen - die eben zum Schmerz führen.
Ich lerne einen anderen Umgang mit mir selbst. Heute ist ein guter Tag, dies wieder zu üben.
Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen einen zauberhaften Tag. Schön, dass Sie da sind & bis bald!
Ihre Anja Kolberg
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August-Impulse
Heute ist der erste Tag im August. Die Sonne scheint in Köln, blauer Himmel, 22 Grad. Für mich waren auch die regnerischen Julitage eine schöne Seite des Sommers. Mir liegt das kühlere Wetter eher als heiße Tage. Das Tropfen des Regens verbreitet eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Hm, herrlich... Mal sehen, was der neue Monat für uns bereit hält.
Jetzt zu den neuen Kalenderblättern für August:
In einem Bett aus Blüten von Hortensien, Margeriten, Echinazea, Rosen und Dahlien liegt ein handgemachtes Herz aus Holz.
Der Text auf dem Wandkalender "Herzensangelegenheiten" 2011 lautet: "Ich lausche meinem Herzen."
Für mich ist das Herz eine Quelle der Freude, der Wärme, der Weisheit, der Liebe und auch meiner Wünsche und Sehnsüchte. Wenn ich mir selbst also aufmerksam zuhöre, mir selbst Fragen stelle, dann erfahre ich mehr über mich. Dann lerne ich, was sind meine Bedürfnisse, was sind meine Wünsche, wofür empfinde ich Freude, was bringt mich zum Hüpfen und Tanzen. All das und noch viel mehr vermag das Herz uns erzählen, wenn wir leise sind und lauschen.
Das Kalenderblatt des Tischkalenders 2011 "Ich trau mich was" zeigt im August Schopflavendel im Vordergrund, hinten leuchten Farbtupfer von Rosen, Hortensien und hellgrünen Funkien. Ein lauer Sommerabend, an dem ich das Foto machte. Ich wünsche mir von ganzem Herzen laue Sommerabende, in denen ich mit Genuss, Freude und Leichtigkeit auf unserer Terrasse sitzen kann, ohne Beeinträchtigungen wie ich es in den vergangenen Wochen und Monaten erleben musste.
Der Text: "Ich lerne unbequem zu sein." Puh, ein Mensch wie ich, dem Harmonie sehr wichtig ist, hat mit dem Satz ganz schön Bauchschmerzen.
Wann bin ich denn bequem für andere? Wenn ich das Verhalten eines anderen ertrage (obwohl ich es als Unrecht mir selbst gegenüber empfinde), zu allem 'Ja' sage (obwohl ich 'Nein' fühle) und ich zulasse, dass sie sich ungehindert meiner eigenen Bedürfnisse und Grenzen ausleben. Bequem, weil der andere meine Grenzen nicht achten muss, nicht aufgefordert wird, Rücksicht zu nehmen und sich nicht einschränken muss.
Wann werde ich unbequem? Wenn ich meine Grenzen und Bedürfnisse wahrnehme (das passt zum Wandkalender in diesem Monat), darauf aufmerksam mache und darauf achte, dass sie von anderen respektiert und nicht mehr überschritten werden. Unbequem, weil mein verändertes Verhalten eine Wirkung auf andere hat. Das entsprechende Gegenüber muss sich an die neuen Gegebenheiten gewöhnen, nicht zuletzt weil die eigene Bequemlichkeit nun darunter leidet, er/sie zu Änderungen unweigerlich aufgefordert wird oder auch umdenken muss.
Nun beginnt der Satz ja mit: "Ich lerne...", heißt, ich mache Fehler, es läuft am Anfang nicht alles so wie ich mir das erhoffe, dazu gehören auch komische Gefühle, wenn andere plötzlich sauer auf mich sind, weil das Leben nicht mehr so einfach und bequem mit mir ist wie zuvor. Mit der Zeit gewöhnen sich alle daran, die anderen und auch ich und es wird leichter, meine Grenzen zu respektieren. Ich zeige Profil und damit steigt auch die Anerkennung.
Ich durfte erleben, dass Menschen meine Grenzen, meine Bedürfnisse, ein 'Nein' oder 'Stop' akzeptieren, dann war ein unbequem sein gar nicht nötig, sondern eine liebevolle und wertschätzende gegenseitige Akzeptanz entfaltete sich. Und ich musste erleben, dass es auch andere Menschen gibt. Letzteres stimmt mich traurig, warum es nicht auch friedlich geht und es ist mir unangenehm, für die Einhaltung meiner Grenzen unbequem zu werden. Doch dieser Schritt gehört dazu, wenn ich gut für mich sorge und körperlich, seelisch und geistig gesund leben möchte.
Ich wünsche Ihnen und mir zauberhafte Augusttage und Herausforderungen, die zu meistern sind.
Anja Kolberg
PS: Weitere Impulse zu den Kalendern gibt es in der Gesamtvorstellung des Wandkalenders und Tischkalenders. Die neuen Kalender für 2012 werden voraussichtlich ab 1. November hier erhältlich sein. Wenn Sie im Newsletter angemeldet sind, werde ich Sie darüber informieren.
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Auf der Suche nach mir selbst
In den letzten Wochen begab ich mich auf den Weg zu mir selbst und darauf befinde ich mich noch. Der Abstand von meinem bisherigen Tagesablauf brachte Freiraum, eine Türe meines Inneren zu öffnen, die ich gar nicht öffnen wollte. Es passierte einfach. Ich weiß nicht recht, wie ich das Zimmer benennen soll. Raum des Schmerzes? Raum der Erinnerung? Raum der Dinge, die wirklich wichtig sind? Raum der Begegnung mit meiner Angst? Zimmer der Ursache meiner Probleme? Raum der Befreiung, der Abgrenzung, der Erkenntnis?
Nichts trifft es wirklich und doch beschreiben sie alle einen Teil von dem, was mich in den letzten Wochen beschäftigte. Vor allem ging es um meine Wunden, die noch nicht geheilt sind und wohl noch lange brauchen werden.
Ich durchblättere meine Fotodatenbank auf dem Computer, suche nach mir, nach Veränderungen, versuche mir selbst auf die Spur zu kommen. Suche mich. Mein Gesicht. Meinen Körper. Durchblättere Tagebücher.
Was hat mich die letzten Jahre, das letzte Jahrzehnt, die letzten zwei Jahrzehnte geprägt, was waren wichtige Themen für mich, was hat mich verletzt, mich verändert. Inmitten selbstgebauter Grenzen, inmitten vieler Gedanken - da fand ich mich. Spuren von mir.
Finde ich die Stellen, an denen ich Träume vergrub? Sie zurück lies und mich dabei selbst ebenso? Vom Funktionieren im selbst gebauten Konstrukt des Alltags überrannt und auf der Strecke geblieben.
Wo bin ich?
Und noch viel mehr: Was vermisse ich? Was fehlt mir in meinem Leben? Welche Anteile von mir lebe ich nicht, sondern verdränge sie, leugne sie, rede sie klein - und damit mich selbst.
Warte ich auf die einzig wahre Lösung, die von außen kommt? Ich glaube ja. Das ist - so wurde mir auch die Tage bewusst - nicht der richtige Ansatz. Die Lösung liegt in mir, dort wo auch Problem, Ursache und Ressourcen liegen. Alles zusammen in einem. Ich.
Ich wünsche mir verstanden zu werden, gesehen zu werden. Darauf warten kann zur Ewigkeit werden. Deswegen widme ich mich heilsamer Arbeit: Ich verstehe mich selbst. Ich sehe mich. Ich höre mir zu. Beobachte meine Gefühle und schenke mir die Aufmerksamkeit, die ich so dringend brauche. Ich komme mir selbst auf die Spur. Finde mich.
Diese Begnung, das Finden, Erkennen und Lernen passiert nicht durch bewusstes Planen, sondern durch schmerzhafte Ereignisse, die in mein Leben fallen. Den Raum dafür habe ich vor einigen Wochen geöffnet.
Von einer, die auf der Suche und auf dem Weg ist,
sich selbst zu
finden und zu lieben.
Anja Kolberg
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Juli-Impulse
Ein herzliches: 'Guten Morgen' aus Köln. Ein neuer Blogeintrag von mir. Die Juli-Impulse. Viel Freude beim Lesen, Ihre Anja Kolberg
Der Wandkalender trägt diesen Sommermonat die Aufschrift: "Liebe hat viele Farben." Umkreist von einem Regenbogen-Herz aus Ölkreiden. Zunächst springt mir das Wort "Liebe" ins Auge und dessen Schrift, die mir so gefällt. Ich erinnere mich an die Freude, die mir die Erstellung dieses Foto bereitete: Ich fuhr in einen Künsterbedarf (Boesner) und suchte dort Kreiden in möglichst vielen Farben aus. Ich arrangierte sie auf einem Blatt, welches auf unserem Terrassentisch lag, bis die Kreiden ein Herz ergaben und positionierte die Kamera solange bis alle Farben aufs Bild fanden. Meine Wangen glühten vor Freude.
"Liebe hat viele Farben." Die Liebe für eine Tätigkeit, die mein Inneres zum Strahlen bringt, ist eine dieser Farben. Die Liebe zu mir selbst. Mich anzunehmen. Damit meine ich vor allen Dingen die Seiten an mir, mit denen ich hadere. Mich mit all dem lieb zu haben. Kein abfälliges "so bin ich eben", sondern ein freudvolles, liebevolles: "So bin ich.", mit einem Lächeln im Gesicht. Kreiden für die Liebe zu anderen Menschen. Liebe ich bedingungslos? Liebe ich mich selbst bedingungslos? Wofür könnten die anderen Kreiden stehen? Was liebe ich? Wie liebe ich? Liebe hat viele Farben. Der Juli lädt mich ein, darüber nachzudenken...
Weitere Impulse zu diesem Monat finden Sie in der Gesamtvorstellung des Wandkalenders 2011: 'Herzensangelegenheiten' von letztem Herbst.
Eine herrliche Rose der Sorte 'Leonardo da Vinci' schmückt den Tischkalender 2011 "Ich trau mich was" im Juli. Bei ihrem Anblick fühle ich Entspannung und will am liebsten meine Nase in ihre weiche Blütenblätter halten, tief den Duft des Sommers einatmen. Hm, herrlich. Es dauert nicht mehr lange, dann erblüht ein zweiter Flor meiner Rosen. Ich kann es kaum abwarten, sie nutzten die Regenphase, um neue Blüten zu bilden. Lediglich die hellrosafarbene 'Jasmina' am Rosenbogen blühte unermüdlich weiter. Ihr Duft ist zart, hm, nach Apfel und Zitrone, ganz sanft und während ich einatme kitzeln die weichen Blätter meine Nase.
"Ich zeige mich", so der Impuls für den Juli. In Verbindung mit dem Foto denke ich daran, mich in meiner Schönheit zu zeigen. Nichts verstecken wollen, alles gehört zu mir. Jedes graue Haar, jede Sommersprosse, jede Schramme, Narbe, Rundung oder Delle. Mit 41 Jahren hat das Leben Spuren auf meinem Körper gezeichnet. Lebensspuren, die ich nicht verstecken möchte. In den letzten Monaten habe ich ein paar Kilos verloren. Grund ist wohl meine andere Ernährung, es passierte, obwohl ich es nicht darauf angelegt habe. Ich freue mich über dieses Geschenk, merke aber auch, ein Stück von mir ist damit gegangen. Diese Kilos standen stellvertretend für ein Thema in meinem Leben. So verrückt es sich anhören mag: Ein kleines bischen wehmütig bin ich schon. Da ist etwas nicht mehr da, das mich auch ausgemacht hat. Ich will mein verlorenes Gewicht nicht wieder haben, doch da ich durch die Psychotherapie gelernt habe, mich so zu lieben wie ich bin, liebte ich auch meinen Körper MIT den Kilos. Und der verändert sich jetzt. Ich mag die neue Anja und mag die 'alte' Anja. Und die zeige ich.
Der Monat Juli möchte Mut machen, ganz zu mir zu stehen wie ich bin. Zu meinem Körper und auch zu meinem Charakter, meine Art zu sein. Meine Meinung sagen. Meine Gefühle zeigen. Mich selbst zeigen.
Weitere Impulse in der Jahresvorstellung des Tischkalender 2011: Ich trau mich was.
Zauberhafte Juli-Tage & bis bald
Anja Kolberg
Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr, Blog - Monatliche Impulse
Du bist im Thema: Blog - 2011, 2. Halbjahr
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